Ford setzt bei Elektromobilität in Europa zunächst schwerpunktmäßig auf Plug-in-Hybrid-Versionen bestehender Modelle. Die Elektrifizierung der Marke wird nun gebremst, da die Technik der bisher ausgelieferten Teilzeit-Stromer fehlerhaft und potenziell gefährlich ist. Abhilfe schaffen sollen Reparaturen in der Werkstatt, doch die Rückrufmaßnahmen stocken.
Im August wurde bekannt, dass Ford den Verkauf und die Auslieferung der Plug-in-Hybrid-Ausführung des SUV Kuga vorübergehend eingestellt hat. Bei dem hierzulande Ende 2019 eingeführten Modell bestehe die Gefahr eines Batteriebrands, hieß es. Der Grund dafür ist laut Medienberichten eine mögliche Überhitzung des Akkupakets. Kunden bereits ausgelieferter Fahrzeuge wurden aufgefordert, bis auf Weiteres nicht mehr an der Steckdose aufzuladen.
Betroffen von dem Mangel sind Meldungen aus dem August zufolge rund 26.000 Exemplare, in Deutschland sollen es 4672 Fahrzeuge sein. Diesen Monat gab es dann Berichte, dass der Rückruf auf alle ausgelieferten Fahrzeuge ausgedehnt werde, in Europa seien es über 33.000 Kuga Plug-in-Hybrid. Der Grund: Die Batterie oder Bauteile für die Laderegelung müssen bei einem technischen Problem heiße Gase abführen, um Druck und Wärme abzubauen, berichtet Auto Motor und Sport. Dieser nach Ford-Angaben „sehr seltene“ Vorgang könne einen Fahrzeugbrand auslösen. „Dieses Ereignis kann auch auftreten, während das Fahrzeug an ein Ladegerät angeschlossen ist und unbeaufsichtigt geladen wird“, so das Unternehmen.
Hans Jörg Klein, Vertriebschef für Ford Deutschland, rief die Kuga-Kunden mittlerweile in einer Videobotschaft dazu auf, ihr teilelektrisches Auto nicht mehr via Kabel zu laden – dann sei der E-Kuga „sicher und fahrbereit“. Bei „einer Handvoll“ von Fahrzeugen sei es zu einer Überhitzung und anschließender Feuerentwicklung gekommen. Die Suche nach einer Lösung des Problems könnte länger dauern. „Wir gehen davon aus, dass es sich um Monate handeln wird, nicht um Wochen“, räumte der Deutschland-Vertriebschefs ein. Klein bat die betroffenen Kunden um Entschuldigung. Sie sollen eine finanzielle Entschädigung erhalten: Besitzer eines Kuga Plug-in-Hybrids bekommen eine Tankkarte über 500 Euro für den zusätzlichen Kraftstoffverbrauch.
Laut dem Handelsblatt war der Kuga im letzten Jahr das SUV mit den zweitmeisten Zulassungen in Deutschland. Bis Ende August 2020 habe der Anteil der E-Variante europaweit bereits bei rund 50 Prozent gelegen. Bei dem jüngsten Rückruf handelt es sich der Wirtschaftszeitung nach um den mittlerweile dritten Rückruf des elektrifizierten Kuga. Inwieweit die Maßnahmen zusammenhängen, ist unklar.
leotronik meint
Ford wird die CO2 Grenzwerte überschreiten und Strafe zahlen müssen. Oder Gutschriften von Renault kaufen müssen. Das ist gut so. Die oberschlauen Manager haben mit dem Dreisatz messerscharf die Menge der nötigen PHEV ausgerechnet. Und nun fallen sie vom Sofa wenn das nicht klappt. Hahaha ich bin so Schadenfroh.
Ford entteuchter meint
Schade ,Schade,
wollte mir auch einen PHEV,Kuga Vignale 51000 Euro, Kaufen werde mich aber
jetzt um einen Peugeot 3008 Hyb. 4 kümmern sieht besser aus und hat keine
Probleme.
Ford sollte sich was Schämen, die Information Politik war bis vor kurzem
unter aller Sau !!
Habe bei sehr vielen Händlern angerufen , mit den Antworten und Ausreden
könnte ich ein Buch füllen.
Reiner Frenzel meint
Das ist echt ein Witz von Ford ,da bestellt man im April den neuen Ford Kuga Plug in Hybrid mit allen drum und dran und dann so eine Pleite von Ford und keiner weiß wann es weiter geht.Bin echt an überlegen ob ich alles ab bestelle und mir was anderes suche.Für 51000€ bekomme ich bestimmt ein Top Japaner wo alles passt.Mir hat man geschrieben das ich meinen VAGINALE am 27.10.20 bekomme ha ha ha
Jürgen V meint
Kauf rückabwickeln und Toyota RAV 4 Phev bestellen. Kostet auch nicht mehr, bietet aber mehr Platz, höhere elektrische Reichweite und höhere Anhängelast (wenn benötigt). Oder, wenn es passt, gleich ein BEV kaufen.
Delf meint
„Wir gehen davon aus, dass es sich um Monate handeln wird, nicht um Wochen“
Diese Autos wurden also erst mit Hilfe von Förderungen in den Markt gedrückt, und jetzt praktisch wieder zum reinen Verbrenner kastriert. Im Grunde müssten jetzt sämtliche Förderungen wieder zurück gezahlt werden. Von Ford natürlich! Nicht den Käufern.
Auric meint
Brennende Ford, die Neverending Story
Vanellus meint
Man fasst es nicht: BMW, Polestar und jetzt Ford kriegen die Probleme bei ihren hochkomplexen PHEV nicht in den Griff. Zum Trost gibt es einen Tankgutschein für Benzin. Was gab es für hochmütige Äußerungen zu hören, als vor 2 Jahren das kleine Start up aus Freemont/California Schwierigkeiten beim Produktionshochlauf des Model 3 hatte.
Das ist was für die heute show.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, so mutieren angebliche Automobil-Vollprofis zu Vollpfosten. Mein voller Respekt gilt Elon Musk und seinem Team.
Und in aller Stille auch dem Team um die Renault Zoe, denn auch dort sind solche herben Probleme gänzlich unbekannt (im Oktober bekommen wir unsere 3. Zoe).
Yoyo meint
Dem ist nichts hinzuzufügen. Unsere Zoe 1 und Zoe 2 machen einfach ihren Job und keinen Ärger. Mehr will ich als Kunde nicht.
wosch meint
Dann sollten die Kuga PlugIn-hybride auch nicht in die CO2-Berechnung einfließen