Für den „Ladesäulen-Check 2020“ hat der Ökostromanbieter LichtBlick gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Statista die Tarife von 14 Anbietern unter die Lupe genommen. Auch die Angebote von zwei Roaminganbietern sind Teil der Analyse. „Das Resultat ist leider ernüchternd: Gegenüber den Vorjahren sind kaum Fortschritte zu verzeichnen“, fasst LichtBlick-Sprecher Ralph Kampwirth das Ergebnis zusammen.
Unterwegs Strom zu laden bleibe auch 2020 für die Mehrzahl der Elektroauto-Fahrer „eine Zumutung“, bemängelt LichtBlick. Die Tarife seien undurchsichtig, es gebe eine Vielzahl an Abrechnungsverfahren. Und der Zugang zu den rund 30.000 öffentlichen Strom-Zapfsäulen in Deutschland sei kompliziert.
„Trotz zunehmender Kritik von E-Auto-Fahrern und Politik: Verbraucherfreundlichkeit ist an Deutschlands Ladesäulen weiter Fehlanzeige. Die Zustände an den Stromtankstellen sind eines der größten Hindernisse für eine grüne Verkehrswende. Dabei wäre ein Systemwechsel hin zu Wettbewerb und Transparenz einfach möglich“, so Kampwirth. Der Vergleich der zahlreichen Ladesäulentarife gleiche einer Doktorarbeit für Statistiker. Für Verbraucher sei dieser Tarifdschungel nicht zu durchschauen.
Wer unterwegs Energie ziehen will, erfährt meist erst später mit der Abrechnung den wirklichen Preis, erklärt LichtBlick – und der könne erheblich variieren, wie der Vergleich für eine 100-Kilometer-Stromladung eines BMW i3 an einer Standard-Ladesäule (AC) zeigt: Zum Haushalts-Strompreis würde die Ladung 4,73 Euro (31,5 Cent pro kWh) kosten. An der Ladesäule sei es fast immer teurer: Die untersuchten Anbieter verlangten zwischen 4,80 Euro (32 Cent/kWh, Stadtwerke Dresden) und 7,75 Euro (52 Cent/kWh, E.ON). In Hamburg fielen 6,66 Euro (44 Cent/kWh, Stromnetz Hamburg) an und in Berlin 6,00 Euro (40 Cent/kwh, Allego). Bei zwei Anbietern könnten E-Auto-Fahrer kostenlos laden – offenbar lohne sich der Abrechnungsaufwand noch nicht.
Hohe Preise würden auch für den Strom an Schnellladesäulen (DC) aufgerufen: Hier verlangten die Anbieter zwischen 48 Cent (EWE, ENBW) und 77 Cent (Ionity) pro Kilowattstunde. Vier der untersuchten Anbieter berechneten Pauschalpreise von 5,56 Euro (Stadtwerke Düsseldorf) bis 14,49 Euro (Comfortcharge) pro Ladevorgang. Gerade, wenn man nur wenige Kilowattstunden lädt, gehe das ins Geld, so LichtBlick. Zudem würden einige Betreiber für jeden Ladevorgang Zusatzgebühren verlangen.
Noch teurer sei in der Regel das Roaming, also das Laden über Drittanbieter: Lade ein E-Auto-Fahrer an einer E.ON-Ladesäule mit dem Dienstleister New Motion, zahle er 8,69 Euro für 100 Kilometer Reichweite (statt 7,75 Euro beim Betreiber). Der Preis sei höher als die Kosten einer vergleichbaren Tankfüllung für einen Benziner, die mit 7,50 Euro zu Buche schlage.
Eine große Hürde für E-Auto-Fahrer sei der oft komplizierte Zugang zu den Ladesäulen, bemängelt LichtBlick weiter. Wer zwischen Flensburg nach München in unterschiedlichen Regionen sein E-Auto laden will, müsse sich eine Vielzahl von Apps oder Ladekarten besorgen und sich jeweils registrieren. Roaming-Dienstleister lösten dieses Problem, indem sie eine Karte für zehntausende Ladepunkte anbieten – und ließen sich diesen Service durch teils kräftige Aufschläge bezahlen. Das Tarifchaos bleibe dennoch bestehen.
LichtBlick fordert Wettbewerb an der Ladesäule
LichtBlick fordert eine grundlegende Reform der Ladesäulen-Infrastruktur: Zukünftig sollten öffentliche Strom-Zapfsäulen allen Versorgern zur Verfügung stehen, die dafür ein Nutzungsentgelt an die Betreiber zahlen. Die Verbraucher könnten so unter den wettbewerblichen Fahrstrom-Angeboten vieler Versorger wählen und dann zu dem Tarif ihres Wahlanbieters an jeder öffentlichen Ladesäule laden. „Das neue System schafft Transparenz, faire Preise und ermöglicht auch unterwegs ein einfaches Laden des Elektroautos“, sagt Kampwirth.
In den letzten Monaten sei Bewegung in die Debatte gekommen, so LichtBlick abschließend. Die Bundesnetzagentur wolle es Versorgern ermöglichen, Stromtarife an allen öffentlichen Zapfsäulen anzubieten. Und das Bundeskartellamt untersuche seit Juli den Ladesäulenmarkt. Denn immer mehr Verbraucher würden sich über fehlenden Wettbewerb und hohe Preise beschweren.
stefan meint
Ich glaube, dass der Tarifdschungel beim öffentlichen Laden derzeit das größte Problem für die Verbreitung von E-Fahrzeugen ist. Daher wollen potentielle Käufer das Auto mit dem größtmöglichen Akku, was die Gesamt-CO2-Bilanz schnell verhagelt und unnötig teuer ist.
Sobald man sich mit der normalen Girokarte an der Ladesäule (mit Preisangabe) freischalten kann, und die Fahrzeuge ein gutes Thermomanagement des Akkus für hohe Ladeleistungen bieten, sind für 80-90% der Autobesitzer Elektroautos kein Hindernis mehr. Statt noch mehr Fördermilliarden zum Autokauf bräuchte es klare Wettbewerbsregeln für eine transparente, öffentliche Ladeinfrastruktur und eine kleine Unterstützung für private Ladepunkte. Seltsamerweise wird nur der Autokauf massiv gefördert, aber das öffentliche Laden weitgehend dem Raubrittertum überlassen.
Alo meint
Dem stimme ich völlig zu
C. Welck meint
Auch von mir volle Zustimmung. Nicht zu vergessen: Solche Misstände fallen nicht vom Himmel. Verantwortlich für diese desaströse Lage ist der Verkehrsminister. Seit Jahren auf dem Gebiet völlige Versager, besonders der aktuelle Herr Scheuer. Der Dieselskandal und der Skandal um die Autobahnmaut hat die rückwärtsgewandte und verantwortungslose Haltung dieses Minsters mehr als deutlich gemacht. Unfassbar, dass der immer noch noch im Amt ist.
GEneralVW meint
Ich selber habe persönlich nur sehr wenig Erfahrung gesammelt, aber eine Kollegin erzählte mir von einer Tour von WOB nach B und zurück an einem vergangenen Wochenende. Fahrt mit einem ID3 mit ca 330 km Reichweite.
Sie benötigte mehr als 10 h für die Strecke von ca 450 km. Nicht wegen Staus auf der Autobahn, sondern wegen der Verfügbarkeit und Nutzbarkeit der Ladesäulen!
Damit bin ich noch ein potentieller Nichtkäufer eines E Fahrzeugs.
Ich werde jedoch bei Gelegenheit sich, solch eine Fahrt selber mal zu machen und persönliche Erfahrungen zu sammeln.
Bis bald
Mike Hammer meint
Nach über einem Jahr problemloser Nutzung von kostenlosen Säulen oder @Home Ladung wagte ich kürzlich ein Experiment und steuerte u.a. verschiedene kostenpflichtige Säulen an.
Ergebnis:
1. Anlaufstelle mit 2 Ladesäulen auf einem Supermarktparkplatz mit insgesamt 4 AC-Ladepunkten funktionierten 3 bei mir über QR-Code nicht (wurden dort als nicht vorhanden bzw. defekt gekennzeichnet). Auch ein BMW i3 hatte keinen Erfolg. Der 4. Ladepunkt war besetzt (mit Tesla Model 3) und schien zu funzen.
2. Anlaufstelle an einer Tankstelle mit einer Ladesäule (noch kostenlos über App) funzte bei mir nur der langsame AC-Lader. Der 50 kW CCS hingegen bei mir nicht, wie bei einem ID3 auch nicht. Bei einem i3 hingegen ging es. Auf der anderen Straßenseite beim Baumarkt traf ich einen Tesla-Fahrer, der das gleiche Problem schilderte.
Für meine Reise habe ich Tesla Supercharger genutzt. Alle waren frei und die Ladeleistung betrug bis zu 148 kW und der Preis 0,35€/kWh. Und das völlig unkompliziert.
Auf diesen Ladestellenhickhack und Preisverarsche von nicht Supercharger Nutzern hätte ich keinen Bock.
Bernd meint
Das ist schon verwunderlich. Wenn man mit vollem Akku startet kommt man von WB bis Berlin ohne Pause. In Berlin, wärend man in der Stadt ist kann der Wagen an AC laden oder man macht eine kurzen Stop an einem Schnelllader. So oder so gibt es entlang der Autobahn überall Schnellader die üblichen Ladekarten funktionieren da alle. Brandenburg ist vielleicht noch etwas dünn versorgt.
Ernesto 2 meint
Ich bin auch mit einer ADAC Karte unterwegs und konnte bisher (seit 11. August) überall problemlos laden. Liegt aber vielleicht daran daß ich in Baden Württemberg zu Hause bin und die EnBW ja die ADAC Karte herausgibt… Und das „Ländle“ hab ich jetzt noch gar nicht verlassen , weil der Urlaub ausfiel…..
Vanellus meint
Diese positive Aussage gilt nicht nur für das „Ländle“ sondern mindestens bundesweit. So jedenfalls meine Erfahrung auf einer Deutschlandtour. 29 (AC) bzw 39 (DC) ct/kWh.
Andreas meint
Die Ladepreise sind doch eher Kleinviel. Ärgerlicher finde ich die Verschiedenartigkeit der Ladesäulen und deren schlechte Verfügbarkeit.
Werner Thiemann meint
Kleinvieh ? Mit einem Peugeot Ion und einer Akku-Kapazität von max. 14,5 kWh sind Pauschalangebote wie am WE bei einer EON-Autobahnsäule bei Soest von 12,95 € indiskutabel und verleidet einem seine Elektromobilität ! Statt „geeichte“ Ladesäulen zu favorisieren, sollte der Staat mehr Transparenz schaffen ! An den „Stinker“-Ladesäulen geht es doch auch …
Werner Thiemann meint
Kurzer Hinweis: Die rechtliche Struktur, gibt immer noch der Staat vor, den Rest kann dann der „freie“ Markt übernehmen.
ANK CH meint
Kann Jürgen W. bestätigen: nach zahlreichen nicht nachvollziehbaren Abrechnungen mit diversen Anbietern bin ich letztendlich bei mobility+/EnBW gelandet und höchst zufrieden. Da passt einfach alles, vorausgesetzt man hat App UND Karte. Und das in D, A, CH und neuerdings auch weiteren Ländern. Überall der gleiche Tarif. Sofortige Bestätigung nach Ladevorgang. Einfach vorbildlich.
Konsequenterweise werden Ionity-Säulen von EnBW gar nicht erst unterstützt, nach diversen Abrechnungs- Überraschungen mit Ionity-Säulen meide ich diese sowieso. Kann gut darauf verzichten.
Norbert Seebach meint
Bei der in unseren Breiten sonst üblichen Regulierungswut verwundert es schon, dass die Politik dem Treiben der Ladesäulen-Betreiber hinsichtlich der auf Abzocke durch möglichst intransparente Abrechnungsmodelle angelegten Preispolitik so lange völlig untätig zugeschaut hat. Besser kann man eine rasche Marktdurchdringung der Elektromobilität nicht sabotieren, als die Preise so unverschämt zu gestalten, dass ich mit jedem Verbrenner wirtschaftlicher unterwegs bin! Und ausgerechnet das Konsortium der Autohersteller, die das IONITY- Ladenetzwerk betreiben, schießt dabei den Vogel ab. Man will halt solange wie möglich so viele Verbrenner wie möglich verkaufen. Bevor ich jemals eine von deren Ladesäulen nutzte lasse ich mich lieber vom ADAC abschleppen…
Peter W meint
Als Besitzer einer EnBW Karte war ich in diesem Sommer sehr enttäuscht. Hyundai bietet einen Partnertarif, aber man muss dafür eine neue Ladekarte kaufen. Sowas ist Kunden unfreundlich und unlogisch. Warum muss man eine neue Plastikkarte ausgeben um einen neuen Tarif zu nutzen. Haben wir nicht schon genug Plastikmüll? Die EnBW reagierte nicht auf meine Beschwerde.
Duesendaniel meint
Ich verstehe Ihre Bedenken zu unnötigem Plastikmüll und denke, dass auch oder gerade EnBW als grosser Player auf dem Markt solche Anregungen aufgreifen müsste, oder Ihnen zumindest antworten sollte. Auf der anderen Seite habe ich aber auch Verständnis dafür, dass nicht jeder Kundenwunsch sofort umgesetzt werden kann und bin sehr froh, mit EnBW+ADAC unterwegs gute und stabile Preise zu haben.
Vielleicht geht ja irgendwann beides.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Also sich über darüber aufzuregen, ist schon sehr weit hergeholt. Einmal Wurst oder Käse gekauft, schon hat man mindestens die gleiche Menge Plastik im Müll und das fast jeden Tag im Jahr.
CHris meint
Nein, Du mußt keine neue Karte nehmen, Du kannst einfach den Code, den Du von Hyundai bekommst, in der EnBW App eintragen, dann wird Dein Account und alle damit verbundenen Karten mit dem vergünstigten Hyundai Tarif berechnet.
Die Karte, solltest Du sie automatisch erhalten, kannst Du an jemanden anderen weitergeben, der sie dann auf seinen Account in der App registrieren kann.
Die Karten die verschickt werden sind vor diesem Vorgang nicht auf einen Account gebunden.
Railfriend meint
Auch Prof. Quaschning kann ein Lied davon singen: https://www.youtube.com/watch?v=FnYgDzcAKJ0
Aber wie bei Stromlobbyisten üblich „vergisst“ er, auf klimafreundliche Alternativen hinzuweisen: z.B. BioCNG.
Thomas meint
Und Sie „vergessen“ zu erklären, warum eine Technologie mit 3fachem Energieverbrauch UND höherem ökologischen Fußabdruck pro kWh „klimafreundlicher“ ist.
Aber Biogas ist ja ohnehin wegen der sehr geringen Flächeneffizienz eine absolute Nische.
Railfriend meint
@Thomas,
nett, Ihr Wissen zum CO2-Fußabdruck und zum Flächenbedarf.
Biomethan aus Reststoffen ist in beiden Disziplinen dem derzeitigen Drecksstrommix in jeder Hinsicht überlegen.
Wer sich in der Mobilität lediglich an den Energieverbrauch klammert, hat von allem anderen nichts verstanden. Aber das ist in stromfixierten Foren ja nichts Ungewöhnliches.
Vanellus meint
Erdgas zum Verbrennen im Auto ist ganz nett, aber … es wird in einer Wärmekraftmaschine verbrannt. In dieser Reihenfolge: 1. Wärme (60 – 100 %), 2. Kraft (0 – 40 %). Man kann zwar mit der Wärme noch etwas das Auto beheizen, ansonsten ist die Wärme leider Abfall. Und daran kann Erdgas nichts ändern.
Biomethan aus Reststoffen ist zwar sinnvoll, reicht aber nur für wenige Prozent der deutschen Kraftfahrzeuge, ist also keine Alternative.
Duesendaniel meint
Danke! Wissenschaftler werden von Lobbyisten gerne als Lobbyisten diffamiert, um die eigenen Interessen zu verwischen. Das ist eine gängige Praxis aus der Zucker-, Tabak- oder Ölindustrie, um die eigenen Produkte als gesund und umweltfreundlich anzupreisen.
Andreas meint
@Railfriend: Da kann man ja schon richtig von einer Fixierung sprechen, so häufig wie sie BioKraftstoffe hier unterbringen.
Railfriend meint
Tja, klimafreundliche Energieträger sind nun mal die Essenz der Energiewende. Oder halten Sie E-Mobilität mit Schmutzstrommix für einen Beitrag zur Energiewende?
Andi meint
Ihre Wortwahl ist populistisch. Der von Ihnen genannte „Schmutzstrommix“ besteht mittlerweile aus 50% erneuerbaren Energien.
Ich selber und die Personen die ich kenne, die BEV fahren, haben entweder Solarstrom vom Dach oder zertifizierten Öko-Strom im Haushalt.
Und ja, ich halte E-Mobilität, neben weiteren Maßnahmen, für einen Schritt bzw. Beitrag zur Energiewende.
Railfriend meint
@Andi,
1. die Mehrheit der potentiellen und hier gewünschten >40 Mio BEV-FahrerInnen wird nie eine PV-Anlage besitzen.
2. es war schon gesagt, dass der Grünstromanteil in 2020 wieder gesunken ist, auf <50%. Auf 50 % gestiegen ist hingegen der Biomethananteil an CNG-Tankstellen.
3. Und ja, E-Mobilität ist gemessen an den Kosten und Mrd-Steuerhilfen kein effizienter Klimaschutzbeitrag, denn deren CO2-Vermeidungskosten sind viel zu hoch. Siehe DB Research, Zitat:
"E-Mobilität bleibt eine sehr
teure Art der CO2-Vermeidung. Die staatliche Förderung der E-Mobilität ist ein
weiteres Beispiel für den fehlenden Fokus auf kosteneffizienten Klimaschutz.
Rund um die Energie- und Mobilitätswende entstehen immer mehr Subventionstatbestände."
Andi meint
„2. es war schon gesagt, dass der Grünstromanteil in 2020 wieder gesunken ist, auf <50%"
Wo war das schzon gesagt?
"3. Und ja, E-Mobilität ist gemessen an den Kosten und Mrd-Steuerhilfen kein effizienter Klimaschutzbeitrag, denn deren CO2-Vermeidungskosten sind viel zu hoch."
Bitte Fakten hierzu. Haben Sie da einen Link?
Ich messe den Klimaschutzbeitrag der E-Mobilität nicht an Steuerhilfen, sondern an der Effifienz und an der Vermeidung von Luftverschmutzung.
MichaelEV meint
@Railfriend
„1. die Mehrheit der potentiellen und hier gewünschten >40 Mio BEV-FahrerInnen wird nie eine PV-Anlage besitzen.“
Zum Glück hat wahrscheinlich jede(r) potentielle BEV-Fahrer(-in) ein Dach über dem Kopf. Und dieses Dach wird in sehr viele Fällen für die Installation einer PV-Anlage taugen. Eine PV-Anlage zu besitzen ist nicht notwendig. In Mehrfamilienhäusern ist die Stromerzeugung günstiger möglich als in EFH.
Duesendaniel meint
Railfriend: Ich rätsele über Ihren Namen – sind Sie ein Fan von Dieselloks, oder welche Schienen meinen Sie?
„E-Mobilität bleibt eine sehr teure Art der CO2-Vermeidung“
Dem Klima ist es egal, ob die CO2-Vermeidung teuer oder billig ist. Wichtig ist die Vermeidung und das ohne Ausnahme.
Railfriend meint
@Duesendaniel,
Sie können den DB-Research-Text gerne kopieren und dann Googlen, denn bei Verlinkungen schleppt hier die Freischaltung. (Nebenbei bietet Disqus eine erheblich bessere Forenstruktur, schade daher, dass ecomento nicht mit Disqus läuft.)
Die CO2-Vermeidungskosten entscheiden, wie viel oder wenig Klimaschutz mit den zur Verfügung stehenden (Steuer)geldern realisierbar ist.
Dass E-Mobilität dabei nur mäßig abscheidet und erheblich schlechter als Biomethan-Mobilität, ist Fakt: Vergleichen Sie die jeweiligen Fahrzeugpreise, Förderungen und Energiekosten.
MichaelEV meint
@Railfriend:
1. Ich sehe keine Herleitung der CO2-Vermeidungskosten, noch nicht einmal eine Gegenüberstellung selbiger. Irgendwelche Behauptungen aufstellen kann jeder.
2. Ist es eine Momentaufnahme und quasi von Tag zu Tag verbessert sich die Elektromobilität. Spätestens mit dem Battery Day ist für mich das Spiel endgültig entschieden, in 1-2 Jahren sehen andere Antriebstechnologien kein Land mehr.
3. Hebt auch diese Studie vor, wie es eigentlich laufen müsste: CO2 bepreisen und das in signifikanter Höhe. Dann würden sich Technologien mit den geringsten CO2-Vermeidungskosten automatisch durchsetzen.
Railfriend meint
Da BEV auf aktueller Strommixbasis eindeutig klimabelastender abschneiden als Bio-CNG-Verbrenner UND dazu noch erhebliche Fördermittel benötigen, fallen die BEV-CO2-Vermeidungskosten erkennbar höher aus.
Ohne massive Förderung blieben BEV Ladenhüter.
Das hat Schweden erkannt und fördert nun das, was dem Klima kosteneffizient hilft.
MichaelEV meint
Der jetzige Strommix gilt aber schon nicht über den ganzen Lifecycle des Fahrzeugs. Und die Förderung führt zu schnellen Kostenreduktionen bei BEVs (Skaleneffekt, Entwicklung). Ihre Herleitung ist viel zu reduziert und einfach. Und weil diese Bewertung sehr komplex ist: CO2-Steuer und der Markt bewertet!
Ladenhüter sind vor allem CNG-Verbrenner. Und das trotz langanhaltender reduzierter Energiebesteuerung.
Railfriend meint
VW aktuell:
Ab sofort wieder mit Erdgasantrieb: Vorverkauf des neuen Golf TGI1 gestartet
(PresseBox) (Wolfsburg, 21.10.20) .
Bio-CNG-Verbrenner sind heute ohne Förderung bereits da, wo BEV mit vielen Steuer-Mrd-Hilfen erst in Jahren sein wollen. Doch allein schon die Ladepreise verderben die viel beschworene Aussicht auf preiswertes BEV-Fahren.
Railfriend meint
…und auch der jetztige Kraftstoffmix wird nicht so bleiben. Bei CNG beträgt der klimaneutrale Anteil bereits heute 50%, mehr als beim Strommix, dessen Grünstromanteil in 2020 wieder gesunken ist.
caber meint
Maingau Tarif für Energiekunden (Gas und oder Strom):
AC: 27,29 ct/kWh
DC: 37,04 ct/kWh
IONITY-Ladesäulen: 73,11 ct/kWh
EV1 meint
Das stimmt so nicht. Das ist nur Werbung auf der Internetseite als Bauenfängerei.
Ich bin Maingau Kunde und habe bei der Tarifanpassung einen ‚individuellen Tarif‘ erhalten, wie viele Andere auch.
Angeblich, aufgrund meines bisherigen Ladeverhaltens, darf ich jetzt 59 Cent für die kWh AC(!) bezahlen. Logisch dass somit Maingau für mich nicht mehr in Frage kommt.
Christian Zander meint
Hallo @EV1: Ich bin auch Maingau Kunde und meine Preiserhöhung entspricht genau der genannten auf der Webseite.
Mich würde in der Tat interessieren, warum Du so viel für AC zahlen musst. Das soll ja angeblich vom Ladeverhalten abhängig sein. Darf ich fragen, wo und bei welchem Ladesäulenbetreiber Du meistens AC geladen hast in der Vergangenheit?
Muss ja theoretisch immer die gleiche Säule sein, die für Maingau extrem teuer zum Drauflegen ist. Anders kann ich mir das nicht erklären.
Verstehe mich nicht falsch, aber ich bin einfach neugierig. Aus Jux und Dollerei werden die das ja nicht gemacht haben.
Was sollst Du für DC an Maingau zahlen?
EV1 meint
Ich hatte bis zur Preisanpassung am 19. August seit mitte März für ca 70 Euro zumeist an einer EnBw Säule geladen.
Aufrund dieses Ladeverhaltens soll ich jetzt AC 58,49 Cent und für DC 46,79 Cent bezahlen.
Uns selbst wenn es so ist, wie du sagst, woher hätte ich wissen sollen, dass ich mit einer Maingau karte dort nicht hätte laden dürfen?
Ich habe jetzt eine PV auf dem Dach. Nach der nächsten Rückzahlung von Maingau werde ich dort meinen Stromvertrag kündigen, denn den Preis für den Hausstrom haben sie nach einem Jahr auch ordentlich erhöht.
Ich lasse micht nicht mehr vera…..
Norbert Seebach meint
In der Bäckerei: drei Brötchen – macht 2,10€. „Aber der Herr vor mir für seine drei Brötchen der selben Sorte nur 1,50€ bezahlt.
Ja, stimmt. Wir haben Ihr Einkaufsverhalten analysiert und festgestellt, dass Sie nur selten Brötchen kaufen….
Wie lange wollen wir uns so ein Verhalten von den Strom-Abzockern eigentlich noch bieten lassen???
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Maingau habe ich entsorgt, ADAC-/EnBW-Karte funktioniert einwandfrei bei einem Tarif von 29ct/kWh.
IONITY-Preise sind für mich Abzocke-Preise, habe früher auch nur Jet getankt und niemals Shell SuppenPlus oder wie das hieß. Bin immer an mein Fahrziele gekommen und mein Mercedes war nach 24 Jahren und über 250.000 km Laufleistung durch Rost am Ende, nicht durch Motorschaden.
Stocki meint
An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Ladesäulenbetreiber, die ihren Strom kostenlos abgeben. Das ist keinesfalls selbstverständlich. Großes Lob für das Engagement, die Elektromobilität auf diese Weise voranzubringen.
Danke
Eurer Stocki
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Habe gestern bei Kaufland in Baden-Baden auf der Durchreise kostenlos geladen. Revanchiere mich immer mit Einkäufen, die ich dort sonst nicht tätigen würde. Kaufland und Co. waren und sind für mich die stillen E-Unterstützungshelden; VIELEN DANK !
Jürgen W. meint
Mit meiner ADAC Karte von EnBW fahre ich super günstig. Riesiges Ladesäulenangebot und einheitliche Preise. Im Sommer war ich viel unterweges mit dem KIA e-Soul von Nextmove. Das hat mit der einzigen Karte die ich habe bestens funktioniert. Kann ich nur empfehlen.