Opel steht seit der Übernahme durch den französischen PSA-Konzern vor drei Jahren wirtschaftlich viel besser da, insbesondere auf dem Heimatmarkt haben die Rüsselsheimer zuletzt jedoch merklich Geschäft eingebüßt. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) äußerte sich Markenchef Michael Lohscheller zum weiteren Vorgehen, bei dem die Themen CO2- und E-Mobilität im Fokus stehen.
Dass der Absatz zuletzt nicht zufriedenstellend war begründete Lohscheller damit, dass Profitabilität vor Stückzahl gehe. Ein weiterer Grund seien die Klimavorgaben der Politik, deren Einhaltung wichtiger als Autoverkäufe seien. Der Opel-Chef sagte aber auch: „Wir wollen Marktanteile und Volumen steigern, ganz klar.“ Das soll ohne Abstriche bei der Profitabilität und CO2-Bilanz gelingen, unter anderem und vor allem mit Elektroautos und Hybridmodellen.
Aktuell liefert Opel den Kleinwagen Corsa als reinen Stromer aus, mehrere voll sowie teilelektrische Modelle stehen in den Startlöchern. Die Nachfrage nach dem Corsa-e ist bereits vielversprechend: Laut Opel war die E-Auto-Ausführung der Baureihe im August und September die Nummer eins im Kleinwagen-Segment in Deutschland gewesen und im September der meistverkaufte Wagen in Großbritannien.
Weiteres Wachstum soll als „Marken-Lokomotive“ das runderneuerte kleine SUV Mokka bringen, das wie der Corsa mit Batterie-Antrieb erhältlich ist. Auch der neue Astra, der ebenfalls mit E-Antrieb zu haben sein wird, soll helfen. Der Kompaktwagen ist neben dem Corsa das meistverkaufte Modell der Marke. Im nächsten Jahr kommen insgesamt neun Fahrzeuge mit reinem Batterie- oder Hybridantrieb neu ins Angebot, darunter leichte Nutzfahrzeuge.
Seit der Erhöhung der von Bund und Industrie getragenen Kaufprämie „Umweltbonus“ auf bis zu 9000 Euro boomen Elektroautos und Plug-in-Hybride in Deutschland. Bei einigen Herstellern führt das zu Verzögerungen und langen Wartezeiten, der Opel-Chef erklärte dagegen: „Wir sind absolut lieferfähig.“ Das Unternehmen sehe bei elektrifizierten Fahrzeugen einen starken Auftragseingang und steigere daher das Volumen von Monat zu Monat. In großen Märkten komme die E-Version des Corsa schon auf einen Anteil von rund 30 Prozent.
Lohscheller bekräftigte, auch mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Stromer voranzutreiben. Opel forscht für den PSA-Konzern am Stammsitz an dieser Antriebstechnik, bisher sind Brennstoffzellen wegen des Einsatzes von Edelmetallen laut dem Firmenchef allerdings sehr teuer. Als einen nächsten Schritt kündigte Lohscheller im Gespräch mit der FAZ für 2021 Tests auf der Straße an. Dann werde eine Anzahl von Familien-Vans des Typs Zafira mit Brennstoffzellen ausgerüstet. Konkretes zu den weiteren Serienplänen mit Wasserstoff-Technik verriet er nicht.
Karlheinz meint
Für mich ist die E-Mobilität die verkehrte Richtung. Fertiggung und später die Entsorgung hat nichts mit saubere und grüne Umwelt zutun. Hoffentlich schwenkt die Politik bald um und treibt den Umstieg auf Wasserstoff voran.
Thomas meint
Ich empfehle dass Sie sich mit dem Thema Ökobilanzierung beschäftigen (LCA). Dann werden Sie feststellen dass der H2-Pfad wesentlich ressourcenintensiver ist.
Das fängt bei der Herstellung an: ein BZ-Fz hat den gleichen ökologischen Fußabdruck wie ein BEV mit ca. 250-300km realer Reichweite. Das bedeutet, dass so ein Fahrzeug bereits ab dem ersten gefahrenen Kilometer umweltbelastender ist als ein BEV. Und dieser Nachteil steigt mit zunehmender Fahrleistung, wegen des ca. 4fachen Energiebedarfs.
Mike meint
Was genau soll an H2 gut sein? Dass man auf Langstrecke vielleicht 1/4h schneller beim Tanken ist? Ist es das wert, dass man ~3x so viel Energie braucht?
Freddy K meint
Wasserstoffauto muss nicht mal entsorgt werden
Peter W meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Jin meint
Nunja, Opel war schonmal fast tot, H2 wird Opel das Genick brechen.
Eugen P. meint
Opel ist keine eigenständige Marke, wenn dann setzt der neue Peugeot-Chrysler Konzern (Stellantis) auf Wasserstoff.
Ebi meint
Jetzt kommen die auch noch mit H2 daher anstatt sich drum zu kümmern ihre BEV zu verbessern, bezgl Batteriekapazität und Preis/Leistungsverhältnis gibt es da noch Luft nach oben.
Hermann meint
Ebi,
wer weiß, wer hier in die falsche Richtung fährt bzw. denkt
Wie war der Witz nochmal: Ein Geisterfahrer, nein, dutzende ;)
Thomas meint
Ihnen ist schon klar, dass der größte Radlader der Welt ein Elektrofahrzeug ist? Das seit Jahrzehnten! Oder das der neueste Panzer der Bundeswehr ein lektrisch betriebener ist? Das hat auch handfeste Vorteile. Oder dass der elektrische Antrieb den höchsten Wirkunsgrad hat? Man sollte sich solche Themen wirklich genauer anschauen und aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Eigentlich begann erst vor 2 Jahren so richtig die Vorschungsarbeit an allen möglichen Komponenten zum BEV. Was da nun die nächsten 24-36 Monate Neues kommt ist allein schon der Hammer.
Andi EE meint
„Ein weiterer Grund seien die Klimavorgaben der Politik, deren Einhaltung wichtiger als Autoverkäufe seien.“
Autsch, bei solchen Äusserungen könnte man wirklich die Wände hochgehen. Ein E-Auto herstellen, eine Miniserie herstellen, damit man die CO2-Vorgaben einhält und gut ist … wie soll man mit diesen läppischen Serien einen positiven Beitrag fürs Klima leisten. Da hat man die Technik, kann sie aber nicht verkaufen, weil die Problemverursacher (Verbrenner) so günstig sind.
Einfach ein Krüppelsystem das die Verbrennerindustrie noch mit etwas Einfluss der Politik, definiert hat. Und das Tragische ist natürlich, dass das der Mob nicht einsehen will, das Problem ist die viel zu günstige Verbrennung.
Und dann kommt er noch mit H2, manchmal könnte man an der Menschheit schon verzweifeln.
Berthold meint
Verglichen mit BMW, Ford und anderen, die mit elektrifizierten Modellen Probleme haben, scheint die PSA-Technik bis jetzt zuverlässiger zu sein.
Egon Meier meint
dann solltest du mal die Foren zum e-corsa und e-208 schauen .. alles nicht so dolle aber das wird von einer Euphorie überdeckt, die an die Anhänger von Tesla und Zoe erinnert.
Aber zum Detail: der Wagen ist eine Verbrenner-Anpassung und technisch ziemlich ambitionslos. Die ganze Verbrennertechnik ist ausentwickelt und wenn man jetzt statt Otto- oder Dieselmotor einen E-Antrieb einbaut entspricht das dem Niveau eines Zoe, e-golf oder e-upmigo. Es funktioniert ganz passabel aber ist in der Fertigung sehr teuer, nicht flexibel (siehe Antrieb und Akku) und eben Technik von gestern. Irgendwann sind neue BEV-Plattformen aus den Kinderschuhen heraus, die konsistenten EDV-Systeme lassen sich gut updaten und sind letztlich erheblich preiswerter und flexibler.
Thomas meint
Ich weiß jetzt nicht, ob Sie sich mal mit den Plattformen von PSA befasst haben, aber genau das ist die Plattform eben nicht ! „der Wagen ist eine Verbrenner-Anpassung und technisch ziemlich ambitionslos“
Das mag bei dem VW Konzern aktuell so sein, bei den Autos die Sie selber aufgezählt haben.
Das große Problem ist die Akku-Kapazität pro Fläche !
Das ist ein Problem, was zu ihrem bedauern kein Auto-Konzern lösen kann. Das muss erforscht und entwickelt werden.
Nun ist es leider in der Entwicklung so, dass erst eine „Nachfrage“ da sein muss, in welcher Form auch immer (z.B. Subvention oder in den Köpfen gewollt), bevor hier entwickelt wird. Dann sind die Preise hoch, dann wird optimiert, dann sinken die Preise. Das ist ein ganz normaler Prozess.
Wenn man einen 100kWh Akku in ein Auto einbaut, dann kommt man eben „fast“ doppelt so weit wie in einem Auto mit nur einem 50kWh Akku !
Und wenn man nur einen 50kWh Akku einbaut, dann kann man 2 Autos bauen !
Mike meint
Elektrifizierte Modelle != BEV.
Ernesto 2 meint
Da geht es wohl eher darum die Subventionen nicht nur Daimler und bmw zu überlassen sondern selber ein Stück vom Kuchen Abzubekommen, Wasserstoff und PKW schließen sich aus.
Olli meint
Daimler hat sämtliche Entwicklungen zum Thema H2 und PKW eingestellt.
Thomas meint
:) Opel hat schon zu GM Zeiten ein Wasserstoff (Brennstoffzellen) Konzept gehabt, darum wir die Entwicklung auch von Rüsselsheim betrieben, und nicht von Paris.
Das Brennstoffzellen-Konzept ist für leichte Nutzfahrzeuge und für große Vans keine schlechte Lösung.
Das eigentliche Problem bei einer Brennstoffzelle ist das Beschleunigungsverhalten, also das kurz-/ mittel-fristig erhöhte Abgreifen von Strom von der Zelle. Das geht aktuell physikalisch nicht, und nur mit einer Batterie dazwischen.
Um die ganze Technik ordentlich zu betreiben, vom Tank über die Zelle bis hin zum Akku, geht das aktuelle nur in großen Autos (große Vans, Kleinbusse oder leichte Nutzfahrzeuge).
Und von nichts anderem hat Herr Lohscheller gesprochen !
Thomas meint
Brennstoffzelle im PKW-Segment. Kein Pferd ist so tot dass man es nicht noch ein wenig reiten könnte ;-)
Berthold meint
Abwarten!
stdwanze meint
Hm, auf den Knall? Ich will nicht auf 700 bar sitzen. Es ist halt ein gehöriger Unterschied ob ich ein physikalisches Problem zu lösen haben (H2 Speicherung) oder schon auf der technologischen Seite bin (Akku). Den riesigen Wirkungsgradunterschied nicht zu vergessen. Und wofür? Wegen 5 anstatt 15 min „tanken“ ?
Davon abgesehen das man hier immer den NICHT-Elektrofahrer erkennt. 95 % aller Ladevorgänge laufen in der Garagenauffahrt ab aka zu Hause.
eBiker meint
„Davon abgesehen das man hier immer den NICHT-Elektrofahrer erkennt. 95 % aller Ladevorgänge laufen in der Garagenauffahrt ab aka zu Hause.“
Vollkommen richtig – liegt vermutlich daran, dass sich aktuell kaum Leute für ein Elektroauto entscheiden, wenn sie eben nicht in der Garage oder auf der Arbeit laden können.
Karl meint
Nicht nur 5 min, Im schlimmstenfalls hat gerade ein H2 Tankvorgang stattgefunden und der nächste wartet dann, bis er den nächsten Tankvorgang starten kann.
Anderes sind die Angaben von max. 20-25 Tankvorgänge pro Tag/H2 Tankstelle nicht zu erklären.
volsor meint
Ich habe keine Garagenauffahrt und Haus und keinen Arbeitgeber bei dem ich Laden kann.
Und trotz Mietwohnung im 2ten Stock fahre ich Elektrisch und alles mit nur Öffentlichen Lademöglichkeiten.
Es geht wenn man will.!
eBiker meint
Volsor
Natürlich geht es – wenn man Lust hat sich den zusätzlichen Aufwand anzutun. Das wollen aber eben nicht sehr viele.
Interessant wird das ganze wenn zum einen man beim Einkaufen seinen Wochenbedarf decken kann – also dort entsprechende Schnelllader stehen.
Es werden ja mittlerweile schon Lader zwischen 75 und 150 kW aufgestellt. Da reicht der normale Wochenenikauf, oder es genügend Schnarchlader auf der Strasse gibt OHNE Zeitbegrenzung.
So dass man auch auf der Strasse über Nacht laden kann ohne umparken oder Strafgebühr
Hans meint
@Berthold dieses “Abwarten“ dauert nun schon 40 Jahre, duerfen es nochmals 40 Jahre sein?
Andreas_Nün meint
Völlig richtig, H2 == abwarten.
und abwarten und abwarten und abwarten und abwarten….
Tom meint
Lieferfähig ja, aber in welchen Zeiträumen?
Corsa-e im Februar bestellt, momentaner Liefertermin Ist Dezember. Soviel dazu…
FabianMarco meint
Wird wahrscheinlich noch in den Januar verschoben um ihn in 2021 anzurechnen.
Berthold meint
Wegen der dann erhöhten Mehrwertsteuer hat der Hersteller keinen Vorteil!
MichaelEV meint
Flottengrenzwerte!
hu.ms meint
ID.3 am 22.07. bestellt – lieferung übermorgen. :-)
Berthold meint
Das liegt wohl an den auf Halde produzierten Bestand, sonst wäre das auch bei VW nicht möglich!
hu.ms meint
Falsch, mein PRO wurde am 08.10. gebaut.
Auf halde waren nur die 1.ST.
Berthold meint
Aktuell hat man mir eine Lieferzeit von ca. 6 Monaten bestätigt.
Hermann meint
Die Nachfrage scheint noch beherrschbar zu . Bei einem hiesigen VW Händler stehen 7 id.3 abholbereit auf dem Hof. Preise ab 33.511 EURO ( ohne Umweltbonus 6000 EURO).
hu.ms meint
Das ist schlichtweg falsch!
Ein ID.3 zu diesem preis (= Pro ohne ausstattungspakete incl. mwst) wird aktuell nicht ausgeliefert.
Hermann meint
hu.ms.
ich kann hier nur schreiben was ich beim Händler online bzw in der Wochenendausgabe der Zeitung lese.
In der Samstagsausgabe der Zeitung heißt es
Id.3 Pro Performance
Hauspreis inkl. BaFa-Förderung: 28.883 EURO
Jetzt habe ich auch mal im Kleingedruckten gelesen. Dieser Preis setzt wohl die Inzahlungnahme eines Gebrauchtwagens des Käufers voraus.
hu.ms meint
„stehen 7 id.3 abholbereit auf dem Hof“
Abholbereit für die käufer, die sie vor monaten bestellt haben.
VW hat derzeit probleme mit der erstellung der zulassungspapiere – ich bin auch betroffen.
Keiner dieser 7 stück ID.3 steht zum verkauf – sie sind alle schon verkauft !
Nur die teuersten 1st.versionen für 48.000 € bekommt man akuelle in wenigen tagen. Alle anderen mit besseren preis/leistungsverhältnis – meiner mit WP kostet 40.800 € vor förderung – müssen bestellt werden und dauern rd. 3 monate.
In zwickau laufen sonderschichten – aktuell rd. 3.300 ID.3 die woche.
Andreas_Nün meint
Warum so eine lange Wartezeit?
Ein guter Freund von mit hat jetzt auch zugeschlagen und einen ID.3 gekauft (überzeugenstes Argument, der Kofferraum), kommt bereits Ende November.
3 First Editions hätte er noch auf Lager gehabt, die waren aber zu teuer. Die Artikel mit den ausverkauften First Editions waren wohl nicht so korrekt.
Thomas meint
Ich finde den ID.3 recht unschön.
Ich freue mich nächstes Jahr auf den Mokka-E.
Das Cockpit (OnePanel) ist der Hammer, schön integriert, einfach klasse. Kein hin-geklebtes Tablet, kein Navi auf hab fünf… da fühlt man sich wohl.
Berthold meint
Vielleicht liegt es an der Ausstattung? Welche habe Sie denn bestellt? Bei einem Bekannten hat man für den Corsa-e eine Lieferzeit von ca. 4 Monaten bestätigt.
Tom meint
Corsa-e Edition mit 11kw lader und eigentlich keiner großen Zusatzausstattung.
Gerry meint
Hängt auch davon ab, ob aus Vorlauf des Händlers bestellt wurde. Die werden seit ca. Juli ausgeliefert.
Eine Neubestellung dauert länger, da wurde im Februar 2020 ca. Jahresende genannt
Tom meint
Ich bekomme das Auto direkt im Werk Rüsselsheim über den Werksverkauf.
Kai meint
Da könnte was nicht stimmen. Mein Corsa e wurde ende Juli bestellt und kommt im November 2020.