Neben öffentlichen Strom-Tankstellen kommt auch privaten Ladestationen eine hohe Bedeutung für den Durchbruch von Elektroautos zu. Eine Auswertung der Förderbank KfW auf Basis ihres Energiewendebarometers zeigt das Potenzial von und für private Ladestationen in Deutschland auf.
Heute finden laut der Analyse von 4000 Haushalten rund 54 Prozent aller E-Auto-Ladevorgänge bei den Haltern zuhause statt. Darüber hinaus verfügen etwa 43 Prozent der Haushalte über einen Stellplatz, der sich grundsätzlich als Ladestelle nutzen ließe. Derartige private Ladestationen wird die KfW im Auftrag der Bundesregierung ab 24.11.2020 fördern: Pro Ladepunkt können Privatpersonen für Erwerb und Errichtung einschließlich Anschluss an das Stromnetz einen Zuschuss in Höhe von 900 Euro erhalten.
Hinsichtlich der Verfügbarkeit von Stellplätzen für Ladestationen zeigt die KfW-Auswertung ein Land-Stadt-Gefälle: Während in ländlichen Gebieten zwei Drittel der Haushalte einen geeigneten Stellplatz haben, sind es in Großstädten nur rund 25 Prozent. Dies berge der KfW zufolge Möglichkeiten, die Verbreitung der Elektromobilität gerade auf dem Land durch die Förderung privater Ladestationen voranzutreiben.
„Die Voraussetzungen für die Errichtung von privater Ladeinfrastruktur sind sehr gut. Gerade in den ländlichen Regionen, wo dem Auto im Vergleich zu den Städten eine größere Bedeutung zukommt, gibt es viele heimische Stellplätze, die zur privaten Ladestation werden können und hierdurch die öffentliche Ladeinfrastruktur sinnvoll ergänzen“, sagt die Chefvolkswirtin der KfW Bankengruppe Fritzi Köhler-Geib. Diese Chance gelte es zu nutzen, um die E-Mobilität in allen Regionen Deutschlands weiter voranzubringen.
Das Energiewendebarometer zeigt laut der KfW auch: Elektroautos ersetzen vor allem Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, und die Mehrheit von knapp 60 Prozent der Besitzer eines E-Autos nutzt Ökostrom-Tarife oder hat eine Photovoltaikanlage. „Elektroautos werden häufig anstelle eines Verbrenners genutzt und auch immer häufiger mit klimafreundlichem Strom betankt. Die Voraussetzungen für eine klimafreundliche Nutzung von Elektroautos sind also vielerorts bereits gegeben“, so Köhler-Geib. „Der Ausbau der privaten Ladeinfrastruktur kann somit ein Beitrag sein, die Nutzung von Elektromobilität weiter zu steigern und damit auf dem Weg zu einer klima-freundlichen Mobilität ein weiteres gutes Stück voranzukommen.“
Ardi meint
Die Frage wird sich stellen, wie viel Stadtbewohner in Mehrfamilienhäusern sich eine eigene Box anbringen können. Viele Eigentümerversammlungen tun sich immer noch schwer hier ihr Go zu geben. Ich habe da aktuell ein Fall in der Familie, da muss die Hausverwaltung erstmal eine außerordentliche Versammlung einberufen, um den allerletzten Nachbar abzufragen, ob dieser sich wirklich vorstellen kann das sein Nachbar sein E-Fahrzeug an seinem Stellplatz von seinem eigenen Geld lädt?! Ist wirklich lächerlich das ganze hier, muss tatsächlich der letzte Mensch auf Erden um seine bescheidene Meinung gefragt werden. Und wenn sich das ein paar Nachbarn zusammen tun vorher, sich absprechen, dann hat sich die Wallbox schön erledigt und die E-Mobilität gleich mit.
Tommi meint
Es gibt immer diejenigen, bei denen eine private Ladestation nicht möglich ist. Aber in der Nachbarschaft gibt es den einen oder anderen, der die Möglichkeit hat. Das entlastet dann die öffentlichen Ladestationen.
Man stellt dann die öffentlichen Ladestationen bevorzugt dort auf, wo eben weniger private vorhanden sind.
Tom meint
„Elektroautos ersetzen vor allem Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“
Na wenn das mal keine Erkenntnis ist. Was sollen sie denn sonst ersetzen?
Naja und sonst fragt man sich, warum die KfW erst im Jahr 2020 drauf kommt. Aus meiner Sicht hätte man die selben Feststellungen schon vor 5 Jahren treffen können. Aber gut, lieber spät als nie…
Peter meint
Es gab gerade aus der Verbrennerlobby permanent die Ansage, eAutos wären nur als Zweit oder Drittwagen geeignet und könnten keine Verbrenner ersetzen. Guck bei dem einfacher gestrickten Volk bei FaceBook aufs Maul, dann siehst Du wie gut diese Ansage funktioniert hat.
150kW meint
Als ob „das Volk“ die Verbrennerlobby dafür gebaucht hätte festzustellen das e-Autos, teurer, weniger Reichweite und längere Ladezeiten haben als Verbrenner.
Priusfahrer meint
„Gerade in den ländlichen Regionen, wo dem Auto im Vergleich zu den Städten eine größere Bedeutung zukommt, gibt es viele heimische Stellplätze, die zur privaten Ladestation werden können.“
Die abgelegenen, ländlichen Gegenden und Höfe die ich kenne, haben noch Stromleitungen mit braunem Stoff als Isolator. Da ist noch relativ hoher Nachholbedarf, für die
Installation von Ladegeräten völlig ungeeignet.
Peter W meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Stoner meint
Wo sind Sie denn unterwegs ?
Tommi meint
Ja, man findet immer jemanden, auf den ein Verbesserungsvorschlag nicht passt. Es gibt die Kettenraucher, die 100 Jahre alt geworden sind. Das macht das Rauchen aber nicht gesund. Und es gibt die Häuser, deren Elektroinstallation für Elektroautos nicht geeignet sind. Da sollte aber nicht nur wegen der Elektroautos die Installation erneuert werden.
Futureman meint
Auf Höfen mit solch schlechten technischen Ausrüstungen ist aber meist eh kein Geld da, überhaupt ein neues Auto zu kaufen (egal mit welchem Antrieb).
Genauso, wie mit der Modernisierung der Gebäude wird es auch beim Umstieg der Mobilität dort halt noch etwas dauern…
400Gon meint
Ja, wenn man lange genug sucht findet man immer ein passendes Beispiel für jeden erdenklichen Standpunkt.
Fakt ist jedoch, wer eine Immobilien besitzt hat die Verantwortung diese gem. gesetzlicher Auflagen in Ordnung zu halten. Wer schlau ist macht darüber hinaus regelmäßige Bauunterhaltung oder sogar Verbesserung.
Und die „ländlichen“ Gegenden welche mir bekannt sind wird dies kräftig getan. Zumal dort mittels funktionierender „Nachbarschaftshilfe“ handwerkliche Möglichkeiten bestehen wovon wir „Städter“ nur träumen können.