Neben dem Corsa-e bietet Opel seit wenigen Monaten auch den Kompakt-Crossover Mokka in einer Elektro-Version an. Für den Mokka-e erhoffen sich die Rüsselsheimer einen noch größeren Erfolg als mit ihrem elektrischen Kleinwagen. Und tatsächlich war das Interesse so groß, dass das Modell Ende 2020 schon knapp zehn Wochen nach dem Bestellstart vorerst ausverkauft war. Nun werden offenbar sogar Bestellungen aufgelöst.
Der Mokka-e ist seit letztem September bestellbar, die Auslieferung soll im ersten Quartal des neuen Jahres starten. Trotz hoher Erwartungen an das Modell wurde Opel von den vielen Bestellungen für das Modell überrascht, berichtet das Handelsblatt. Die Nachfrage nach dem Mokka-e sei so groß gewesen, dass die Produktionskapazitäten für das gesamte Jahr 2021 bereits erschöpft sind, heiße es aus Konzern- und Händlerkreisen.
Da die Rüsselsheimer vorerst viele Fahrzeuge nicht liefern können, müssten sie nun bereits abgeschlossene Verträge „mit Hunderten Kunden“ wieder kündigen. In einem Schreiben an einen Käufer des Mokka-e sei davon die Rede, dass dessen Bestellung „aufgrund dieser aktuellen Überbuchung storniert werden musste“. Opel könne das georderte Auto 2021 nicht mehr liefern. Ein neuer Liefertermin sei derzeit nicht absehbar.
„Einige Varianten des Mokka-e sind im Rahmen des aktuellen Modelljahres bis September 2021 bereits ausverkauft“, räumte Opel auf Anfrage des Handelsblatts ein. Andere Ausstattungslinien des Elektroautos sowie der Ausführungen mit Benzin- und Dieselantrieb seien aber nach wie vor bestellbar.
Der Mokka-e entsteht in einem Werk des Mutterkonzerns PSA in Frankreich. Das Modell teilt sich Technik mit den Schwestermarken Peugeot, Citroën und DS Automobiles. Die Produktionskapazitäten für den batteriebetriebenen Opel liegen nach Schätzung des Handelsblatts im höheren vierstelligen Stückbereich pro Jahr. Man habe hier viel zu konservativ kalkuliert, sagte ein Insider der Wirtschaftszeitung.
Dass sich der Mokka-e viel besser als von Opel erwartet verkauft, dürfte auch an der im vergangenen Jahr erhöhten deutschen Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ liegen. Der von Bund und Industrie finanzierte Zuschuss beträgt mittlerweile bis zu 9000 Euro, 3000 Euro davon gewährt der Hersteller als Netto-Nachlass. Der Mokka-e mit unter anderem 100 kW (136 PS) und 324 Kilometer Reichweite gemäß WLTP war dadurch zuletzt schon ab 23.420 statt 32.990 Euro erhältlich.
Den enttäuschten betroffenen Mokka-e-Bestellern bietet Opel laut dem Bericht zur Schadensbegrenzung alternativ etwa den Corsa-e in Bestausstattung „zu Schleuderpreisen“ an. Viele Kunden seien jedoch verärgert und wollten weder lange auf den Mokka-e warten noch auf einen anderen Opel ausweichen.
Peter meint
Da sieht man wieder wie dumm die Autobauer sind , können nichts einschätzen . Der Opel Mokka ist ein schönes Elektroauto,aber sie sind zu blöd um die kundenbedüfnissee abzudecken. Da sieht man wieder wie Realitätsfern sind .
Soeri # CH meint
Das ist ja mal wieder sehr peinlich für Opel. Erstmal alle verrückt machen und dann ein riesen Rückzieher.
Wurstländer meint
Ein schlechter Witz. Dann sollen sie halt ihre Produktionskapazität hochfahren.
Imo, der schönste Opel seit Jahrzehnten mit top Preis-Leistungsverhältnis.
Ernesto 2 meint
ich weiß jetzt nicht zum wievielten Male ich das hier schreibe, vom e-Up bis I-Pace usw. leider leider, wurden wir vom Interesse der Kunden komplett überrascht….und haben unser CO2 Ziel für 2021 damit erfüllt; Opel Kunden wir brauchen Euch nicht mehr, kauft bitte bei Renault oder Tesla. Die anderen können ja die nächsten 6 Monate sowieso nicht liefern. Die schädlichste Vertriebspolitik, die nur denkbar ist. Wenn Opel daran nicht zu Grunde geht sollte es mich sehr wundern. Normalerweise müsste die Belegschaft in den Streik treten bis die geistigen Anführer dieses Schwachsinns ausgewechselt worden sind. So ein interessantes Modell nicht mindestens 30.000 mal im Jahr liefern zu können ist eine krasse Fehlentscheidung.
Vanellus meint
So isses!
Opel sagt: Wir können und wir wollen nicht.
Holger meint
War doch schon beim Ampera so. Auch e-Up etc. Ich vermute diese Fahrzeugklasse wird sich erst in 3 bis 5 Jahren wirklich als BEV durchsetzen können. Die jetzige Batteriegeneration steht noch in keinem Verhältnis kostenseitig. Aber die Entwicklung der nächsten Generation der Batteriezellen ist ja schon in den Startlöchern.
VestersNico meint
Wer schaut eigentlich mal hinter diese Zahlen? Ist doch wie beim Discounter: da gibt’s Rinderfilet 30% billiger und alle Schnäppchenjäger sind am Start. 9000 Öcken abgreifen und schnell mal zwei Autos bestellen… ich kann mir schon vorstellen, was da für eine Klientel dahintersteckt. Nicht immer ist ein „böser Lohscheller“ das Feindbild, sondern auch OttoNorma-Verbraucher und Nutz-NießchenMüller.
Jörg Hielscher meint
Das war zu erwarten, Opel baut nur so viele Elektroautos, wie sie unbedingt müssen. Die Kunden ist man so aber auf Dauer los.
TwizyundZoefahrer meint
Ja, so ist’s halt. Die einen liefern, während andere nur labern.
Nicht vor 2025 meint
Hier mal ein Auszug aus eine Interview mit Herrn Lohscheller aus März 2020
Lohscheller :
Deutschland müsse allerdings noch „enorme Anstrengungen unternehmen“, damit die Elektromobilität ein Erfolg wird, etwa was die Ladeinfrastruktur für E-Auto betrifft. „Wir wollen hunderttausende von Elektroautos verkaufen“, sagt Lohscheller, deshalb „muss das jetzt schnell gehen mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur.“
Wenn es nicht so traurig wäre könnte man darüber lachen.
Jörg2 meint
Meine Unterstellung:
Da hat jemand ausgerechnet, wieviele Einheiten auf die Strasse müssen um in der CO2-Rechnerei klar zu kommen.
Und dann hat man ein Auto aufs Band gestellt, mit dem man kein Geld verdient und also auch kein einziges mehr produzieren möchte, als o.g. CO2-Rechnerei braucht.
Anti-Brumm meint
Übersetzt heißt es von Opel:
Tut uns leid, wir haben die für die Flottenziele nötigen Stückzahlen erreicht. Mehr müssen wir nicht bauen.
Mike meint
+1 Da werden sich die Kunden aber freuen und das naechste Auto bestimmt auch bei Open/PSA kaufen.
Yoshi84 meint
Das ist einfach nur traurig.
LG
Nicht vor 2025 meint
Zitat : Viele Kunden seien jedoch verärgert und wollten weder lange auf den Mokka-e warten noch auf einen anderen Opel ausweichen.
Wenn man große Kontingente bereits vor Markteinführung an Leasingfirmen verscherbelt, dass diese den E-Mokka für 39.- netto an Gewerbetreibende verleasen können, ist das eben der Preis den PSA bezahlt.
Roland meint
Wie bitte, die Produktionskapazität liegt nur im vierstelligen Bereich, also unterhalb von zehntausend Einheiten pro Jahr ?
Das macht dann maximal 200 Einheiten pro Woche oder -bei produktionsfreiem Wochenende- nur 40 Stück am Tag.
So sehen fußlahme „Tesla-Jäger“ aus.
CaptainPicard meint
Nicht jedes Elektroauto kann sich hunderttausende male verkaufen, ist ja bei Verbrennern auch nicht der Fall. Aber ja, unter 10k ist schon etwas wenig.
Gunnar meint
Wer sagt, dass Opel ein Teslajäger ist?
MM meint
Richtig.
Ich sehe keine Überschneidung bei den Produkten, nicht einmal ansatzweise.
Jürgen W. meint
Was soll man dazu noch sagen. Da baut Opel seit langem nochmal ein schickes Auto, das auch technisch den neuesten Anforderungen entspricht und schon ist es ausverkauft. Damit konnte jetzt wirklich keiner rechnen oder habe ich da gerade ein déjà-vu?
Tesla-Z meint
Wer im „im höheren vierstelligen Stückbereich pro Jahr“ denkt, hat sich nicht die Zahlen im Dezember angeschaut und ist selbst schuld.
stefan meint
_Fast_ entspricht; Mokka-E mit minimum 64kwh Akku, es würde kein Kona mehr verkauft werden. Aber, wo eben kein Wille, da auch kein Verkauf …