Energieversorger sollen private Elektroauto-Ladestationen vorübergehend vom Netz nehmen dürfen, damit gleichzeitiges Laden vieler Fahrzeuge nicht zu einer Überlastung führt. Das steht in einem Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums, den vor allem der Autoverband VDA scharf kritisierte. Die Pläne für die sogenannte Spitzenglättung werden nach Intervention von Wirtschaftsminister Peter Altmaier überarbeitet – die Energiebranche äußerte Unverständnis über die Entscheidung.
„Es ist völlig unverständlich, dass der ausgewogene Vorschlag zurückgenommen wurde. Elektromobilität ist erfolgreich, wenn das System mitgedacht wird. Das Schüren von unbegründeten Ängsten behindert den Erfolg der CO2-freien Mobilität der Zukunft“, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Kerstin Andreae. „Es ist erstaunlich, dass die Automobilbranche dabei ist, ihr eigenes Zukunfts-Produkt schlechtzureden, indem suggeriert wird, das Laden der Autos werde verhindert.“ Es werde eine „regelrechte Reichweiten-Angst herbeigeredet“, die mit der Realität nichts zu tun habe. Man dürfe nicht durch vermeintliche Probleme eine wesentliche Weichenstellung für den unkomplizierten Hochlauf der E-Mobilität infragestellen. Auch die Autoindustrie sei hier in der Verantwortung.
Für den Erfolg der Elektromobilität brauche es ein jederzeit stabiles Stromnetz, betonte die BDEW-Vorsitzende. Es gehe um Energie für das Laden von Millionen von Elektroautos. Hinzu kämen künftig Millionen neuer Wärmepumpen, die ebenfalls ans Stromnetz angeschlossen werden müssen. Die Verteilnetze seien für diese Herausforderung zwar insgesamt gut aufgestellt. Wenn man es ernst mit der E-Mobilität meine, dann brauche es aber nicht nur Lösungen für die ersten 10 bis 20 Prozent Marktanteil in den Netzen, sondern auch für einen Anteil von 50 Prozent und mehr. Es gebe zudem Situationen, bei denen die Stromversorgung lokal nicht so einfach sei.
Keine leeren E-Auto-Batterien
In einem kurzen Zeitfenster die Ladeleistung an die aktuelle Situation im jeweiligen Stromverteilnetz anzupassen, sei ein kluger Baustein für eine zuverlässige Stromversorgung. „Dass das dazu führen könnte, dass ein E-Autofahrer nur aufgrund dieses zeitlich eng begrenzten Eingriffs mit leerer Batterie dasteht, ist ein konstruiertes Beispiel“, meinte Andreae. Auch heute reize niemand den Tank seines Verbrenner-Autos bis zum letzten Tropfen aus, sondern fahre rechtzeitig zur Tankstelle. Zusätzlich zu bestehenden und zukünftigen Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz und zu Hause gebe es außerdem schon jetzt eine große Zahl an nicht ausgelasteten öffentlichen Ladesäulen.
Ohne die Möglichkeit einer kurzzeitigen Anpassung der Ladeleistung müsste das Stromverteilnetz in Deutschland flächendeckend für die „sehr seltenen“ Fälle extremer Stromnachfragespitzen ausgebaut werden, erklärte der BDEW in einer Mitteilung. Das würde über den ohnehin notwendigen Ausbau hinaus zusätzliche Milliarden-Investitionen erfordern. Bezahlen müssten dies alle Verbraucher in Deutschland, ob sie ein E-Auto fahren oder nicht. „Es kann aber nicht sein, dass hier die Kosten für alle Menschen steigen, obwohl es eine praktikable Alternative ohne Komforteinbußen für die Betroffenen gibt“, findet der Energieverband.
Peter Altmaier hat angekündigt, in den kommenden Tagen zum Thema Laden von Elektroautos mit den Fahrzeugherstellern sowie den Netzbetreibern Gespräche zu führen. Danach will der Bundeswirtschaftsminister einen neuen, für alle Beteiligten akzeptablen Vorschlag vorlegen.
alupo meint
Höchste Zeit dass Teslas Autobidder Software kommt. Dann geht es auch mit dem PV Ausbau wieder aufwärts.
Dort wird es dann neue interessante Investitionsmöglichkeiten geben ;-).
energierebell meint
das Märchen der ewigen fossil Denker
das E-Auto ist die lösung und stabilisiert das Stromnetz mit vehicle2grid, und ist keine belastung im Netz dazu soll es am Arbeitsplast und zu Hause am Stecker sein,.. diese Lösungen sind seit über 15 Jahren bekannt, Tomi Engel das e-Auto als Regelenergiekraftwerk, nur 10% aller D Autos als E-Auto könnten 10 Atomkraftwerke für 10 Stunden ersetzen
Jörg2 meint
Um vielleicht nochmal meine, sehr persönliche Auffassung zusammenzufassen:
Mir fällt auf Anhieb kein Versorgungssystem ein, welches keine Zwischenspeicher hat.
Alleinig die Stromversorger scheinen irgendwie Angst davor zu haben, Zwischenspeicherungen in ausreichender Menge in ihr System hineinzudenken. Die wollen, nach wie vor, offenbar eine speicherfreie Zuführung der Produktionsmengen zum Abnehmer.
Zwischenspeicher rein, und gut ist.
Klappt bei den Materialflüssen innerhab der Produktion (wer das wegrationalisiert hat, hat des öfteren mal ein Problem).
Klappt in unserer Lebensmittelversorgung.
„Natur“ ist ohne nicht zu denken.
…
Technisch ist das gelöst.
Ich unterstelle daher andere Ziele, wenn es um Zugriffsrechte auf den Endabnehmer geht.
Tesla-Z meint
Irgendwann wird einer (oder eine) auf die Idee kommen, an Energieerzeuger Akkus zu hängen. Wir alle kennen doch Akkus..die kleinen Runden Dingern aus den neumodischen Walkman. Die gibt es bestimmt irgendwann größer und die kann man dann nach Windanlagen, PV-Anlagen oder schwer regulierbare Erdgaskraftwerke hängen, um in Zeiten der Überproduktion dort Energie zu süeichern und bei Zeiten der Spitzenlast die energie dort wieder rauszuholen…nur ein Gedanke ;)
Jörg2 meint
;-))
Der leere Mast des Windrades bietet ja viel Raum für einen „strukturellen Akkupack“.
Jeru meint
Genau deshalb werden wir am Einsatz von Wasserstoff aus meiner Sicht nicht vorbeikommen. In einem Erneuerbaren Energiesystem braucht es große Energiespeicher und Batterien sind nicht alle Anwendungsfälle die beste Wahl.
Jörg2 meint
@Jeru
Ich vermute, wir werden in der Industrie sehr viel H2 sehen. Dabei wird wohl von der Industrie, tief integriert in ihre internen Prozesse, die jeweils benötigte Menge selbst erzeugt werden. Gleichzeitig wird es Anbieter von H2 geben, die an die Industrie liefern.
Da ist dann sehr viel Spielraum, um immer dann Strom zu ziehen, wenn er preiswert zur Verfügung steht und dann halt nicht, wenn der Preis hoch ist.
Das führt automatisch zu einer Glättung im Stromsystem.
Also nicht die Spitzen abregeln, sondern die gleichmäßige Grundlast so hoch heben, dass aus den hohen Spitzen beherrschbare Spitzchen werden.
Aber, wie auch immer, es wird verschiedenste Änderungen im Energiemarkt geben (weg von Öl, Kohle und Atom) und es wird für die sich zeigenden Probleme auch Lösungen geben. Wichtig finde ich (aus Verbrauchersicht), dass es viele Anbieter geben sollte, die gut im Wettbewerb miteinander stehen. Im Strommarkt ist das leider aktuell nicht wirklich so.
Jeru meint
Darf ich an dieser Stelle betonen wie sinnvoll ich die aktuelle Diskussion, auch hier im Forum finde?
Bei diesem Thema wird endlich (!) deutlich, wie komplex das Thema „E-Fahrzeuge im Bestand und Ladeinfrastruktur“ ist.
Einige sind felsenfest davon überzeugt, dass nur ein Bruchteil der Energie am Schnelllader geladen und überall mit 3,7 kW geladen wird. Andere weißen darauf hin, dass so ein Aufbau von Infrastruktur an den Bedürfnissen der (urbanen) Bevölkerung vorbei gehen und stadtplanerisch keine Zukunft haben könnte. Stichwort: Mobilitätswende und Stadtmöbel auf Fahrradspuren.
Genau diese sehr komplexen und tiefgreifenden Diskussionen werden auch in der realen Welt geführt und zeigen sehr deutlich: Es gibt keine allgemeingültige und einfach Antwort.
Das dies auch hier im Forum so langsam offensichtlich wird, ist ein absoluter Segen.
Nostradamus meint
Kein genug Strom für e-Autos?! Kein Problem, wir haben noch genügend Verbrenner in Vorrat! Jetzt ohne Spaß: Deutschland ist ein Land der Chaoten geworden! In welche Richtung wollen wir in Zukunft gehen? Anstatt die gesamte unsere Zivilisation in Richtung Stromnutzung zu treiben, jetzt kommt die Bremse?! Ich bin sprachlos.
Jörg Hielscher meint
Warum sollte es ein Problem sein jederzeit mit 3,7 kW laden zu können.?! Diese Mindestleistung muss garantiert verfügbar sein. Es ist allerdings auch kein Menschenrecht, zu Hause mit 11kw oder gar 22kw laden zu können. Hier finde ich die Möglichkeit im Notfall die Leistung reduzieren zu können, schon sinnvoll.
Eugen P. meint
Wenn das Stromnetz zu kollabieren droht, wird man Verbraucher vom Netz nehmen, entweder geordnet nach Regeln oder Gesetzen oder eben chaotisch.
Wir reden hier von 50 Mio. PKW die irgendwann elektrifiziert werden sollen, dazu die Gebäudeheizung, gleichzeitig nehmen wir nach und nach ein Großteil der Kraftwerke außer Betrieb.
Jörg2 meint
@Eugen P.
Ich vermute, das wird so nicht kommen.
Hier ergibt sich eine Marktchance für neue Anbieter. Es würde mich wundern, wenn die keiner nutzt.
Ich halte das Vorgehen der Stromversorger für eine Aktion in Richtung Marktabschottung um genau solche neuen Anbieter zu behindern.
Große Teile der zukünftigen BEV-Flotte werden nicht am Einfamilienhaus an der privaten Dose hängen oder eine Stromversorgung an festen Stellplätzen in den Städten haben. Diese großen Teile werden stinknormal zur „Tanke“ fahren (müssen). Hier ist dann wenig Platz für „Steuerung“ und „Abschaltung“. Hier gibt es dann (so wie heute auch) eine definierte Anzahl von Ladepunkten mit höherer Auslastung und definierter Maximalbelastung des Netzes. DAS werden die Versorger doch hinbekommen!
Eugen P. meint
Das Problem sind nicht die neuen Verbraucher, sondern dass immer mehr Kraftwerke vom Netz genommen werden. Wenn es nicht mehr genug Strom gibt, wird eben auch der Ladepark vom Netz gekommen, bevor es zum totalen Blackout kommt.
Jörg2 meint
@Eugen P
Vor wenigen Wochen konnten die Stromversorger noch alle beruhigen, dass die zusätzliche Strommenge (für 100% eMobilität) im einstelligen (?) %-Bereich liegt und gut beherrschbar ist.
Nun entdeckt man plötzlich Spitzenlasten und will das Gesamtsystem, bis hin zum Stecker, unter eigene Führung festschreiben.
Ich bin da eher für eine strikte Trennung von Erzeugung und Trasse….
Eugen P. meint
Nochmal, das Problem ist weniger was künftig dazu kommt, sondern was an Kraftwerken wegfällt, das sind meine ich 50% der heutigen Stromerzeugung die man vom Netz nehmen will, gleichzeitig will man 50 Mio. PKW, den Frachtverkehr und die Gebäudeheizung elektrifizieren, das kann nur schief gehen oder Unsummen und damit unseren Wohlstand kosten.
Jörg2 meint
@Eugen P
Dazu müsste man sich die Zahlen ansehen (die ich nicht parat habe):
Wieviel Kraftwerksleistung (alte Anlagen, KKW…) fallen wann weg (und wie war deren Auslastung)?
Was wird an Spitzenlastkraftwerken zugebaut?
Wie ist der Zubau der EE?
Und, viel wichtiger: Wie hoch (%) ist gerade der Stromverbrauch durch die Mobilität in % zur Gesamtverbrauchsmenge in D und wo entwickelt sich das wie hin.
Es würde mich nicht wundern, wenn die Strommenge für die Mobilität bei einer BEV-Durchdringung von 100% im Gesamtkonzert des deutschen Stromverbrauches eher beherrschbar ist.
Aber wie gesagt, ich habe die Zahlen gerad nicht parat.
Eugen P. meint
Die Gebäudeheizung hat meine ich mindestens die selbe Dimension wie der PKW Verkehr und vom Frachtverkehr haben wir noch nicht angefangen.
GeHa meint
„Diese großen Teile werden stinknormal zur „Tanke“ fahren (müssen). “
Das kann ich nicht nachvollziehen bzw. sehe ich genau anders rum. Der Großteil der BatterieElektrischenVehikel werden mit 3,7kW über Stunden an ihren jeweiligen Stellplätzen geladen (daheim, in der Garage, am Arbeitsplatz, Parkplätzen). Zum Schnelllader muss man eigentlich nur auf der Fernstrecke.
Jörg2 meint
@GeHa
Bevor in den Ballungsgebieten die behördlichen Planungsarbeiten und die Bereitstellung von Tiefbaukapazitäten auch nur angefangen haben, sind die BEV sehr schnelladefähig und an den Tanken stehen Schnellladesäulen. Parallel dazu wird die Autodichte abnehmen.
Will sagen: Ich glaube nicht an aufgebuddelte Städte und auch nicht daran, dass zukünftig private Autos so geballt rumstehen werden, wie gewohnt.
Martin G meint
Ein variabler Stromtarif im viertel Stunden Takt, den es ja bereits gibt, müsste nur an Endverbraucher weitergegeben werden. Wer in Spitzenzeiten meint sein Auto schnell laden zu müssen, der zahlt halt drauf. Aber die Regel wäre, dass intelligente Geräte und Steuerungen auf den Markt kommen werden, wodurch zu Zeiten Energie verbraucht werden kann wenn diese in Überschuss vorhanden ist bzw. Der Preis niedrig ist. Eine Abschaltung oder Drossellung durch Netzbetreiber wird nicht notwendig. Ebenfalls die 70% drossellung von PV Anlagen oder Stillstand von Windanlagen wird nicht erforderlich sein. Der Preis regelt das Netz und das auch noch effizienter, da keine erneuerbaren Erzeugungsanlagen stillgelegt werden müssen. Insgesamt würden auch die Kosten günstiger werden, da keine EEG Zahlungen an Betreiber gezahlt werden müssen für Energie, die nicht eingespeist werden (z.B. Stillstand Windrad). Denkt man dies weiter und ermöglicht auch die Rückeinspeisung von e autos, Speichern usw. dann bieten sich viele neue Geschäftsfelder, stabilisierung des Systems und effizienzsteigerung mit zugleich Kostensenkung. Im Grunde genommen würden alle profitieren. Aber Netzbetreiber wollen lieber selber regulieren, den Überschuss zu negativ preisen ins Ausland verlagern, erneuerbare wie Wind nach Polen und Techien bringen, um dann bei Flaute wieder den Kohlestrom wieder zurück aus Polen und Tchechien zu importieren. Damit bleibt die Daseinsberechtigung von konventionellen Kraftwerken gesichert und Übertragungsnetzbetreiber durch stärkeren Netzausbau füllen sich die Taschen. Würde man ein Energienetz auf Basis 100% erneuerbare Energien denken und angehen, würden ebenfalls solche Kosten für den Netzausbau entfallen aufgrund dezentraler Versorgung. Aufbau von Anlagen zur Herstellung von grünem Wasserstoff und Speicherung im Gasnetz/Gasspeichern wären natürlich in der besagten Dunkelflaute, die 2-3 Wochen im Jahr anhällt, eine weitere Lösung die Netzsicherheit zu gewähren. Leider sieht unser Gesetzgeber und unsere Politik vor, dass ein Wandel von Strom in eine andere Energieform (z.B. Wärme, Wasserstoff oder chemische Energie wie in Akkus) Abgaben für Strom wie z.B. Steuer anfallen. Dies verhindert sowohl netzdienliche Speicher, als auch wirtschaftliche Herstellung von grünem Wasserstoff. Schon ein Irrsinn der getrieben. Und es wird immer behauptet, dass Kohlekraftwerke oder Gaskrafzwerke unsere Grundlast decken müssen. Aus heutiger sicht ist dies korrekt, aber ein ganzheitliches Umdenken und Aufbau von Netzdienlichen Speichern, Netzdienlichen eautos (V2G) und Herstellung von Grünem Wasserstoff sowie flexibke Bereitstellung dieser Energie wäre die Lösung für den Umstieg auf 100% erneuerbare Energien. Und das ganze effizienter, günstiger und vor allen Ausfallsicherer durch die dezentrale Auslegung.
Kona64 meint
Ganz richtig. Anders wird man es nicht lösen können. Das ist der Schritt bevor man ganze Bereiche und Städte abschaltet, um das Netz zu retten. Es geht ja nur um eine kleine zeitliche Verschiebung oder Reduzierung der Ladeleistung. Die Beispiele in der Presse halte ich für sehr konstruiert. Über flexible Preise könnte man aber auch viel erreichen. Da würden sich alle überschlagen und das Laden freiwillig nach 23h legen, um noch ein paar Cent zu sparen.
Jürgen W. meint
Immer diese gepushten Phantomdiskussionen. Ich lade meinen ID 3 in der Regel einmal die Woche auf. Ganz gemütlich über Nacht. Für weitere Strecken, die ich ganz selten mal fahre, geht’s zum Schnelllader. Den meisten wird es ähnlich gehen. Wenn dann tatsächlich noch höhere Reichweiten kommen sollten (s.NIO ET7), dann sind wir im BEV Bereich dort, wo wir jetzt schon im Diesel Bereich sind. Sehr viele Menschen (sicher nicht alle) fahren ihren Sprit wochenlang spazieren. Wozu?
Tommi meint
Warum sind alle Kommentare so negativ? Ich denke, wenn wir alle mit anpacken, dann schaffen wir die Energiewende. Und die vermeintliche Einschränkung ist gar keine.
Der Normalfall ist, dass man Abends nach Hause kommt und Morgens wieder los fährt. Irgendwann sollte das Auto dann den Strom, den ich tagsüber verbraucht habe, nachladen. Das dauert in der Regel ca. eine Stunde. Ob das nun um 19:00 Uhr passiert oder erst um 4:00 Uhr Nachts ist in aller Regel völlig egal. Da kann von mir aus der Stromversorger steuern, wie er will.
Schön wäre, wenn ich für einen Ladevorgang gezielt eine Priorität einstellen kann, wenn ich dann doch sofort laden will.
Eine andere Sache sind öffentliche Ladesäulen. Die dürfen eigentlich nie abgeschaltet werden, da sie möglichst schnell wieder frei werden müssen.
Richtig geplant und kommuniziert muss keiner auf Komfort verzichten und die Leitungen werden auch entlastet.
xdaswarsx meint
Ich denke der Normalfall wird sein, dass man sein Auto tagsüber lädt.
Z.B. auf der Arbeit oder am Wochenende daheim.
Die Preise für PV-Strom sinken immer weiter und tagsüber laden wird immer billiger, und früher oder später wird auf jedem Dach, Parkplatz, Ladesäule eine PV-Anlage gebaut werden.
Frank meint
Die Lösung ist doch eigentlich ganz klar.
Wenn der Strom knapp ist – dann ist er viel wert
und die Sonne scheint und der Wind weht – dann ist er nur sehr wenig wert.
Der Kunde zahlt aber immer den gleichen Preis – und da liegt das Problem.
Wenn man das Problem abstellen würde, dann wäre die E-Autoflotte in Deutschland ein riesiges Speicherkraftwerk (bzw man würde ein solches ersetzen selbst ohne Vehicle to Grid)
Im optimalen Falle würde der aktuelle Strompreis als Faktor vom Energieversorger mitgeliefert – der wichtet dann die kWh und es werden die Verbrauchskosten gezählt.
Die Verbrauchskurven bleiben aus Datenschutzgründen beim Verbraucher(Person)
Nur im Beschwerdefall können die zum Nachweis an dei EVU weitergegeben werden.
f meint
Mit einer Intelligenten Wallbox hat man dann zum einen idR sehr günstigen Ladestrom aber gleichzeitig die Sicherheit auch trotzdem Laden zu können auch wenn der Strom teuer und wertvoll ist, wenn es gerade mal nötig ist.
Die Umwelt profitiert dreifach:
1. Es wird mehr Ökostrom getankt.
2. Durch die niedrigeren Ladekosten werden die E-Autos attraktiver da sie plötzlich deutlich niedrigere TCO (total cost of ownership) haben werden als die Verbrenner.
3. ökologische Belastungen durch sonstige Speicherkraftwerke fallen weg.
badsoden meint
Wir brauchen Intelligente Stromzähler und variablen Tarive abhängig vom Angebot. Das wollen die Stromkonzerne nicht weil es auf eine Preissenkung hinauslaufen würde (bei Stromüberproduktion).
Es ist so einfach es über den Preis zu regeln und jeder kann selber sein Priorität bzw. Preiselastizität festlegen.
Christian meint
Genau das wollen die Stromkonzerne und die Zähler kosten deutlich mehr pro Monat für den Stromkunden. Ob der Strom dann zeitweise günstiger wird oder nur bei drohendem blackout abgeschaltet sind zwei komplett verschiedene Stiefel.
A124 meint
„Ohne die Möglichkeit einer kurzzeitigen Anpassung der Ladeleistung müsste das Stromverteilnetz in Deutschland flächendeckend für die „sehr seltenen“ Fälle extremer Stromnachfragespitzen ausgebaut werden, erklärte der BDEW in einer Mitteilung. Das würde über den ohnehin notwendigen Ausbau hinaus zusätzliche Milliarden-Investitionen erfordern. Bezahlen müssten dies alle Verbraucher in Deutschland, ob sie ein E-Auto fahren oder nicht. „Es kann aber nicht sein, dass hier die Kosten für alle Menschen steigen, obwohl es eine praktikable Alternative ohne Komforteinbußen für die Betroffenen gibt“, findet der Energieverband.“
Bin ich der Einzige, der hier versteht, dass die Damen und Herren beim BDEW eigentlich etwas gegen die E-Autos haben?
Envision meint
Leider haben die Experten recht, am 17.1.2021 kamen 76! % des deutschen Strom aus Kohle (40%) Kernkraft und Gas – 1,3 % konnte an einem trüben Wintertag Solar beitragen, Wind immerhin 10% – kann man auf energy-charts.info schön auswerten.
Wenn zukünftig noch mehr Elektroautos und E-Heizungen (Wärempumpe) am Netz sind und die letzten Kernkraftwerke und Kohleverstromung weiter runter geht, haben wir an bestimmten Winter Tagen ein GROSSES Problem !
Entweder man kappt rigoros die Spitzen wo es wenig weht tut oder man muss viiel Geld für „Reservekraftwerke“ (GAS) in die Hand nehmen was den Strom noch teurere macht – alternative sind rolling Blackouts …
Und man muss auch Nordstream 2 bekommen, denn das Niederländische L-Gas was noch halb Westdeutschland versorgt wird 2023 abgedreht, weil Förderende…
Leotronik meint
NS2 ist wieder mal kalt gestellt. Auch das russen Schiff darf nichts machen. Und sollte es dennoch gelingen die Röhren zu verlegen, gibt es noch ein schlechtes Erwachen in russland. Alle Firmen die das Gas handeln würden bekommen Sanktionen auferlegt. Dann ist Schluss mit dem russen Gas. Wir liefern für Milliarden Autos in die USA dann ist es angebracht auch Gegengeschäfte zu machen. Das US LNG ist vielleich ein Paar Cent teuerer aber politisch gesehen ist es billiger als das russen Gas.
Envision meint
Das Problem mit dem US LNG ist, das sich nach dem zweiten dicken Crash im Fracking und dem langen Siechtum seit Krise 2015/16 nun ein längeres strukturelles Defizit abzeichnet, die US Gasproduktion sinkt, größter Förderer Chesapeake in Insolvenz, die US LNG Preis dürften dann schnell 600-800% über dem russischen liegen, wenn man überhaupt genug bekommt …
Ohne das niederländische Gas und mit deutlich weniger Kohle/Kernkraft würden wir bei aktueller Entwicklung in spätestens 2-3 Jahren mit heruntergelassenen Hosen dastehen, ein Industrieland ohne gesicherte Energieversorgung, was dazu noch voll auf Stromer setzt.
Das können zum Glück noch Experten noch den Politikern in Verantwortung vermitteln, deshalb hängt man hier so an Nordstream 2 – nicht weil man von den Russen gekauft wurde.
Eine Annalena Baerbock z.B. glaubt ja das Solarstrom aus dem Sommer „im Netz“ gespeichert wird und geht mit diesem sehr ungesunden Halbwissen auch noch durch die Runden..
Envision meint
BTW vom deutlich schlimmeren CO2 Fussabdruck eines in Herstellung/Verflüssigung und Transport deutlich energieaufwendigeren LNG gegenüber Pipeline Gas ganz zu schweigen.
Leotronik meint
@Envision: Komischerweise liefern die russen LNG von der Halbinsel Yamal nach Ostasien und der CO2 Fussabdruck wird nicht gesehen. Bei den russen macht es wohl nix aus. Alle reden über die Nachteile des LNG aus den USA und die russen verflüssigen viel mehr.
Falls die USA keine Gaskapazitäten für den Export haben dann ist was an der Absicht bezüglich der Sanktionen auch etwas faul. Da liefern die russischen Trolls ganze Arbeit.
MichaelEV meint
Ihr gewähltes Beispiel 17.01. passt super. Am 17.01. 76% Kohle, Kernkraft und Gas. Am 20.01. und 21.01. drückt der Wind Energie im Überfluss ins Netz und wird wahrscheinlich zu Negativpreisen ins Ausland abgegeben.
Diese drei bis vier Tage Verzögerung des Ladevorgangs reduzieren die Stromkosten gesamtheitlich extrem und das muss sich endlich auch beim Verbraucher niederschlagen, damit es eine Motivation gibt sich netzdienlich zu verhalten.
Selbst wenn man den Ladestrom an den nächsten Tagen kostenlos abgibt, profitiert neben dem BEV-Fahrer auch JEDER einzelne private Verbraucher davon (EEG und Netzentgelte sinken).
Envision meint
Nur bringt mir der Wind im Überfluss am 20.1 nix, wenn ich am 17. keinen Strom hab – dann muss ich halt in der Lage sein an solchen Tagen zu Spitzenzeiten EXTREM schnell Verbraucher wie E-Autos und Wärempumpen vom Netz zu nehmen, BEVOR mir das Netz um die Ohren fliegt, speicher gibt ja leider – nicht annäherend – die dir mal 150-200 GWh vom zu viel Tag für den zu wenig Tag retten können..
Und DARUM geht es.
Uns haben sie bereits im Sommer den Notstrom in der Firma leergenuckelt, weil das Netz an windfreien Tag nach Sonnenuntergang durch kochen/Klima etc. kurz vor dem Kollaps war und wir unseren Diesel/USV dafür dem Energieversorger zur Verfügung stellen.
MichaelEV meint
Hier geht es um Elektroautos und diese haben, man sollte es nicht glauben, einen Akku. Sogar einen ziemlich üppigen Akku bezogen auf die tägliche Fahrleistung (heute schon, in Zukunft geht diese Schere immer weiter auf).
Am 17.01 lädt man im schlimmsten Fall soweit, dass es bis zum 20.01 reicht und dann schlagen sich die Elektroautos den Bauch voll. Wer würde bei variablen Preisen am 17.01 beispielsweise für 40 Cent/kWh laden, wenn er drei Tage später absehbar (das kann man prognostizieren und die Fahrzeuge/Wallboxen können diese Prognosen problemlos berücksichtigen. Und man soll es nicht glauben, das passiert schon heute!) nur 10 Cent oder vielleicht sogar 0 Cent/kWh zahlen würde? Und jetzt erklären sie mir nochmal, wo ihr Problem ist?
Christian meint
Wenn am 17.01 Flaute ist und das schon am 15.01. vorhergesagt wurde, dann lade ich spätestens am 16.01. und kann den Tag überbrücken…
Wenn V2G endlich auch für CCS funktioniert könnte jedes BEV sein Haus für mind. 1 oder 2 Tage versorgen…
xdaswarsx meint
Umgekehrt würde ich natürlich dann am 17.01 zu besonders hohen Preisen gerne meinen gespeicherten Strom einspeisen.
Dann wird es auch (nicht nur) für Windparkbetreiber interessanter einen Teil des erzeugten Stromes zu speichern.
MichaelEV meint
@Christian und xdaswarsx
So ist es. Wenn V2G/H sich etabliert, sieht die Sache nochmal ganz anders aus. Massig Reserven für wenig Geld, überall dezentral verteilt.
Und machen wir uns nichts vor: Festhalten an planwirtschaftlichen Strukturen im Strommarkt, die Standardisierung von V2G/H wird absichtlich verzögert. Man versucht alles, den alten Zustand mit letzter Kraft festzuhalten, sonst wäre das alles schon da (und die Energiewende sehr viel weiter fortgeschritten).
Stromkunde meint
Ich verstehe hier das Problem nicht.
Meiner Meinung nach gibt es hier überhaupt kein Problem.
Die ganze „Glättung“ kann im Handumdrehen durch entsprechende Tarife gelöst werden.
Ein atraktiver Fahr-Strom Tarif mit (möglicher) zeitweiliger Abschaltung und das Problem ist gelöst.
Zusätzlich kann man dann die Millionen Wasserboiler und Durchlauferhitzer mit teilweise 10KW Leistungsaufnahme gleich mit an die unterbrechbare Stromversorgung (mit günstigeren Tärifen) anschließen.
Unser Wasserboiler mit 120 Liter ist seit fast 40 Jahren per Relais vom Stromversorger schaltbar und zieht nachts brav ca 3 kWh mit günstigem Nachtstrom.
Jetzt wird da so ein Hype daraus gemacht, als ob es das für Nachtspeicher etc nicht schon ewig gebe und wann der Stromversorger einschaltet ist mir letztlich total wurscht, Hauptsache es gibt günstige Tarife!
Vielleicht liegt da der Hase begraben, dass man schaltbar, aber zu gewohnt hohen Preisen von über 30 Cent etablieren möchte ????????
badsoden meint
Nachstrom wird aber neuen Verbraucher von keinen Anbeiter mehr angeboten. Stammt auch noch aus allte Zeiten mit feste Erzeuger. Es passt nicht zu variablem Angebot, auch wenn diese gute planbar ist (24 std. takt wie bei Awatar).
SilentDriver meint
Was hat nochmal ein Industriegebiet, dass es in jedem Kaff gibt, für einen Stromanschluss?
Was die einzelnen Firmen mit z.B. 50 Bestückungsmaschinen und kompletter Anbindung für 300 Arbeitsplätze?
Wollen die uns verarsc…?
Jeder Induktionsherd in jeder einzelnen Wohnung hat 8-11kW.
Wie wäre es, wenn wir zu Leistungsspitzen, sagen wir zwischen 11.30 und 13.00 und 17.00 und 19.30 einfach mal den Strom für die E-Herde wegnehmen? Soll doch ganz DE einfach mal kalt Essen!
Glaub mein Schwein pfeift
Jörg2 meint
Ich gehe davon aus, dass die Technik zur Netzglättung langsam marktüblich ist.
Ein großer Windparkfarm oder PV-Farm wird sich überlegen, sollte mal die auskömmliche Abschaltvergütung wegfallen, eine Akkufarm dazu zu stellen.
Private PV-Nutzer werden, wenn die Preise für stationäre Speicher weiter gefallen sind, sich überlegen, ob sie sich solch Teil an die Wand schrauben (vor allem bei sinkenden Einspeisevergütungen).
Fehlt also nur der „Mittelteil“ und hier drängen neue Mitspieler auf den Strommarkt, die große Akkufarmen hinstellen können.
In Summe halte ich die Aktion der Stromversorger für den Versuch, ihren Markt abzuschotten.
Karl meint
Bin ich der Einzige, der vermisst, daß unser Volksvertreter unter den ‚Beteiligten‘ die eigentlichen Nutzer nicht mit einbezieht?
Finden sich doch bestimmt eine paar Interessensgemeinschaften von BEV Fahrern, die hier aushelfen.
Jeru meint
Es ist sicher sinnvoll die Nutzenden in den Prozess mit einzubeziehen. Folgt man den Äußerungen hier im Forum sehe die meisten jedoch nur sich selbst und nicht das „große Ganze“. Das ist aus meiner Sicht ein Problem.
Gunarr meint
Was wollen die Versorger eigentlich machen, wenn man daheim über einen dummen Drehstromanschluss lädt? Den können sie nicht abschalten.
Wenn man den Elektroautobesitzer schon in die Organisation der Netzstabilität einbinden will, muss man ihn dafür auch belohnen. Zum Beispiel könnte man eine Vollladung bis zum nächsten Morgen garantieren und einen kleinen Rabatt auf den Strompreis gewähren. Das wäre letztlich nur eine Vorstufe zum vielgelobten Vehicle-to-grid, wo man zeitweise sogar Strom aus dem ladenden Auto herausziehen will.
Daniel S meint
1. Wer mehr von einer Ware – zb elektrischem Strom – verkaufen kann, könnte wegen Skaleneffekten die Preise senken und trotzdem mehr verdienen.
2. Würden BEV ganztags bei den Arbeitgebern und auf PP mit kleiner Leistung geladen, gäbe es keine Lastspitzen.
CaptainPicard meint
Grundsätzlich ist die Forderung nach Spitzeglättung legitim und die Argumente sind korrekt, die Netzgebühren würden steigen. Allerdings sollte man das nicht mit Abschalten lösen sondern über den Preis.
Intelligente Wallboxen erkennen wenn der Strompreis steigt und unterbrechen selbstständig die Ladung – außer sie werden manuell vom Nutzer überschrieben, weil er jetzt wirklich laden muss, selbst wenn es teuer ist. Das würden aber natürlich nur wenige machen und entsprechend hätte man trotzdem eine schöne Glättung der Lastspitze.
Allerdings darf das natürlich keine Einbahnstraße sein, zu anderen Zeiten, wenn genug davon da ist, muss der Strom dafür billiger werden.
Yoshi84 meint
Sehr sehr richtig. Aber wo kämen wir denn da hin, wenn die großen Versorger nicht mehr zu jeder Zeit abkassieren dürften? Es würde ja vll sogar ein Bewusstsein für den eigenen Strom- und Energieverbrauch einsetzen, das in sparsameres und bewussteres Nutzungsverhalten münden würde. Am Ende laufen die Leute sich gar noch mehr PV-Anlage. Undenkbar!
150kW meint
„Allerdings sollte man das nicht mit Abschalten lösen sondern über den Preis.“
Und wenn es dann um 23 Uhr billiger wird, schalten tausende Wallboxen gleichzeitig um 23 Uhr die Ladung ein… :)
CaptainPicard meint
Ja, wo ist das Problem? Ansonsten würden tausende Wallboxen einschalten sobald die vorgesehene zwei Stunden Sperre zu Ende geht.
Man wird wohl in der Lage sein das über Software so zu lösen dass man die zusätzlichen Verbraucher einschleift.
ShullBit meint
@CaptainPicard
Absolute Zustimmung
@150kW
Das ist wieder konstruierter Unsinn. In den Nachtstunden dümpelt unser Stromnetz für 5-6 Stunden bei 20-25% der Spitzenlast herum. Da haben wir sehr große Reserven in den Netzen und große Reserven in den Erzeugungskapazitäten. Man bietet dann einfach nicht allen Stromkunen in dem selben Zeitfenster die günstigsten Strompreise an, sondern gruppiert und staffelt das. Alles nur eine Softwarefrage. Die Technologie für dynamische Strompreise und dynamische Laststeuerung existiert seit mehr als 10 Jahren. Man muss das nur mal wirklich ausrollen.
Mal ganz grob überschlägig: Die Spitzenlast liegt in Deutschland bei um die 85 GW. Wenn wir in den Nachtstunden nur 5 Stunden lang nur 50% dafür für das Laden von E-Autos beanspruchen, können wir also jede Nacht 212 GWh in E-Auto-Batterien pressen. Das reicht um die durchschnittliche tägliche Fahrleistung für 30 Miillionen E-Autos nachzuladen: Wohlgemerkt mit dem heutigen Stromnetz.
150kW meint
„Man bietet dann einfach nicht allen Stromkunen in dem selben Zeitfenster die günstigsten Strompreise an, sondern gruppiert und staffelt das“
Nun ja, jetzt für alle einzelnen Netz-Teilstücke separate Tarife anbieten, die sich dann je nach Netzaus- und Umbau ändern, sind wohl schon etwas komplizierter als das man es direkt steuert. Zumal der Netzbetreiber ja auch gar nicht der Stromlieferant sein muss!
Es könnte zwar auch klappen wenn der Nutzer das auf seiner Seite regelt, aber der Netzbetreiber weiß halt schon am besten wann das Netz wie belastet ist. Und dann darauf setzen das der Kunde das durch seine Steuerung zur richtigen Zeit schon hinwurschtelt was der Netzbetreiber aktuell für ein stabiles Netz benötigt, scheint mir nicht so optimal was die Netzstabilität angeht.
Für EEG Anlagen sind doch auch soweit ich weiß Steuerungen vorgesehen die in Stufen von 100%, 60%, 30% 0% regeln. Kann man doch auch für Wallboxen o.ä. nutzen. Der BDEW redet doch auch nicht nur von an/aus, soweit ich das verstehe.
“ In den Nachtstunden dümpelt unser Stromnetz für 5-6 Stunden bei 20-25% der Spitzenlast herum.“
Es gibt aber nicht nur statische Ereignisse. Wenn irgendwo eine Leitung ausfällt muss schnell geregelt werden, nicht erst bei der nächsten Tarif-Anpassung.
Ergo meine Vorstellung: Regelung durch Netzbetreiber. Regelung in Stufen (nicht nur an/aus), finanzielle Vorteile für den Kunden der Regelung zulässt.
Jörg2 meint
Die älteren unter uns werden sich erinnern:
Die diversen Sondereinwahlnummern in das Telefonnetz zwecks Nutzung des WWW. Die Anbieter würfelten sich irgendwas aus und sprangen von sehr kleinen Minutenpreisen auf Wucher.
Zügig gab es kleine Programme, die sich immer den preiswertesten Anbieter aussuchten.
Für die Wucheranbieter wäre es schön gewesen, bis zum heimischen PC durchzugreifen und festzulegen, was da so zum Thema Einwahl passiert.
War nicht so und sollte nun beim Strom auch nicht so sein.
Die Anbieter sollen mir ihre Angebote machen. Ich lege dann fest, welches ich nutze (stabil langfristig oder schnell springend von Anbieter zu Anbieter) und niemand hat mir da von außen reinzupfuschen. Schon garnicht einer der Anbieter.
Anbieter 1 kann nicht sicherstellen, dass die vereinbarte Dienstleistung auch erbracht wird? Ok, dann vielleicht Anbieter 2 oder 3…
Jörg2 meint
Meine Unterstellung:
Die aktuellen Stromversorger wollen die „letzte Meile“ straff unter ihre Kontrolle bringen.
Man stelle sich mal vor, ein unbedeutendee Branchenfremder baut aus privaten PV, privaten stationären Speichern (inkl. BEV an der Dose), dem Zukauf preiswerten Stroms und „ein wenig“ Software sowas wie ein virtuelkes Kraftwerk und versorgt damit Haushalte.
Da hätte man doch gern einen Schalter dazwischen um das abzuwürgen….
(Die Argumente der Stromversorger im Artikel sind auch alke GEGEN die Stromversorger verwendbar.)
Reiter meint
Interessant ist das, weil Shell mit Sonnen so was bereits betreibt.
Wer hat die besten Lobbyisten?
Jörg2 meint
Und TESLA ist in UK in der Test-/Versuchsphase.
MichaelEV meint
Seit Sonnen bei Shell untergekommen ist, hat sich bei Sonnen nicht viel getan. Wenn ich mir jetzt das Produkt anschaue, ist es sanft evolutionär gegenüber dem Stand von vor zwei bis drei Jahren gereift. Was wir aber brauchen ist Tempo und eine Revolution…
Hans Wurst meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.