Das Münchner Elektroauto-Startup Sono Motors kooperiert mit dem französischen Hersteller von autonomen Fahrzeugen EasyMile. Laut einer Mitteilung wird ein fahrerloser Prototyp basierend auf EasyMile’s Kleinbus EZ10 mit Solartechnologie von Sono Motors entwickelt. Damit soll ein neues Energiekonzept für elektrische und fahrerlose Shuttles getestet werden.
Sono Motors hat Anfang des Jahres angekündigt, das für seinen kommenden Elektro-Minivan Sion entwickelte Solarsystem in weitere Bereiche zu übertragen und an andere Unternehmen zu lizenzieren. Das Startup integriert Solarzellen in flexibles Polymer statt Glas, was eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten erlaube. „Die revolutionäre Verarbeitung der Solarzellen mache sie leichter, robuster, günstiger und effizienter als jede andere derzeit verfügbare Fahrzeug-Solartechnologie,“ wirbt das Unternehmen.
Aufgrund der großen Auflagefläche bei Bussen und Lkw würden sich diese Fahrzeugtypen besonders zur Ausstattung mit den entwickelten Solarpanelen eignen, sagt Sono Motors. Das elektrische EasyMile-Shuttle EZ10 könne serienmäßig bis zu 16 Stunden lang fahren und müsse für eine volle Aufladung etwa sechs Stunden an eine Ladestation angeschlossen werden. Mit der neuen Solartechnologie könnte das „drastisch verkürzt werden“.
„Die Solarzellen wandeln Sonnenlicht in Energie um, die in der Fahrzeugbatterie gespeichert wird. Da es diese Ladetechnik unabhängig davon funktioniert, ob ein Fahrzeug fährt oder geparkt ist, könnte die Reichweite des Elektrofahrzeugs schon während des Fahrens erheblich erhöht werden“, so die Münchner. Dies könnte dem fahrerlosen Shuttle noch mehr Autonomie verleihen, da es bei Einsätzen weniger abhängig von der verfügbaren Ladeinfrastruktur wäre. Das verspreche auch eine große Kostenersparnis für private Standorte wie etwa Gewerbegebiete oder Universitäten, außerdem Vorteile für Gemeinden, die das EasyMile-Shuttle als Erweiterung des öffentlichen Verkehrsnetzes nutzen.
Sono Motors betont, dass die Solar-Module keine herkömmlichen Lademethoden ersetzen sollen. Sie könnten jedoch die Anzahl der Ladeintervalle reduzieren. Diese zusätzliche, solarbasierte Energiegewinnung ebne den Weg für einen einfachen und kostengünstigen Zugang zu Elektromobilität.
Zu den weiteren Schritten nach dem Aufbau des Solar-Prototyps mit EasyMile äußerte sich Sono Motors noch nicht. Sein eigenes Solar-Elektroauto will das Unternehmen nach mehreren Verzögerungen 2022 in die Serie bringen. Der Sono Sion soll zum Preis ab 25.500 Euro unter anderem 255 Kilometer Reichweite schaffen und mithilfe der in die Karosserie integrierten Solarzellen täglich Energie für bis zu 34 Kilometer erzeugen können.
M. meint
Die Idee an sich ist nicht schlecht – wenn sie gut umgesetzt wird.
Aber wollte Sono nicht Geld sammeln, um den Sion in die Serie zu bringen?
Ist jetzt so viel Geld und Zeit über, dass man noch andere Projekte stemmen kann?
Vielleicht sollte man dort erstmal EINE Idee Realität werden lassen, und dann andere starten.
martin g meint
Sehr schön zu lesen, dass die Solar integration stärker fokusiert wird. Gerade im Bereich der Mobilität (PKW, LKW oder auch Schiffahrt) wie auch im Gebäudesektor (PV integration in Fassaden usw.), also überall da wo Energie gebraucht wird, diese dezentral und ohne lange Leitungswegwe effizient direkt vor Ort zu nutzen.
Michael S. meint
Schön, dass es hier so viele Experten gibt, die jetzt schon wissen, dass es nicht funktioniert und sinnvoll ist, ohne es ja selbst ausprobiert zu haben.
Das ist also diese innovationsfeindliche deutsche Kultur, von der immer alle reden.
NiLa meint
Und Sie glauben, Tesla, Rivian, BYD wären noch nicht auf die Idee gekommen, Solarzellen auf ihren Fahrzeugen zu verbauen, wenn es irgeneinen Sinn hätte – und sei es nur Publicity?
Nur weil es neu ist, ist nicht gleich eine Innovation oder gar eine sinnvolle.
Shino meint
Toyota hat es gemacht, Audi wird es noch machen, Tesla untersucht die Möglichkeiten.
Mike meint
Wollen sie da auch Moos einbauen?
Gerry meint
Nein, da kommt ein Gemüsebeet rein ????
David meint
Das setzen die Passagiere an bis das Ziel erreicht ist….
Werner meint
Der Liegier EZ10 Easy Mile Bus hat eine Batterie von weniger als 20 kWh. Mit einem dreiphasigen 11-kW-Ladegerät wäre es vorteilhafter, ihn in weniger als zwei Stunden vollständig aufladen zu lassen, anstatt zu versuchen, die lange Ladezeit mit einigen hundert Watt Solarzellen zu lösen. Solar ist nicht zuverlässig, alle Tage sind nicht sonnig.
Franz Mueller meint
Dieses Easymile Ding kenne ich. Hier in der Gegend fährt eins rum. Ca. 15 km/h, braucht ewig bei den Haltestellen. Jeder Fußgänger ist am Ende schneller.
Von Verkehrsmittel kann man da kaum sprechen. Braucht wahrscheinlich eh so gut wie keine Energie bei den paar Kilometern am Tag.
Da kann Sono wieder mit ihren „bis zu 36km pro Tag“ punkten.
Gibt´s eigentlich langsam mal einen Nachweis für die Wirksamkeit der Solartechnik? Wär mal an der Zeit. Es gibt genug Leute, die das auch durchgerechnet haben und auf 3 km Durchschnittsreichweite kommen
alupo meint
Nicht alle die pisten können können auch rechnen.
Das wurde durch Sono nachgewiesen durch Praxisversuche.
Aber die Erde ist ja bekanntlich auch eine Scheibe und den Mondflug gibt es deshalb nicht, weil es keinen Mond gibt. Ein Fake, diesmal einer von Q@non ;-).
Pietro Schneck meint
Die sind alle blöd. Nur die Gläubigen aus der Community, die dem Laden 20.000 Euro im VORAUS überwiesen haben sind mit der Weisheit und dem Wissen gesegnet.
Shino meint
Nein, nur die Experten, die mit ihrem Wissen in Foren und auf Internet-Seiten hausieren – also hier ungefähr 80% – sind mit der Weisheit und dem Wissen gesegnet.