Tesla hat seinen Jahresbericht 2020 vorgestellt. Der Umsatz mit dem Automobilgeschäft stieg dank fast einer halben Million ausgelieferter Elektro-Pkw im vergangenen Jahr um 31 Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar. Insgesamt wurden 31,5 Milliarden Dollar (+28 %) erwirtschaftet. Der Gewinn nach GAAP-Standard fiel mit 721 Millionen Dollar erstmals in der Geschichte des US-Unternehmens für ein gesamtes Jahr positiv aus. 2019 gab es noch einen Verlust von 862 Millionen Dollar.
Als reiner Elektroautobauer kann Tesla im großen Still Emissionszertifikate an andere Autohersteller verkaufen, 2020 sorgte das für Einnahmen von 1,58 Milliarden Dollar und damit fast eine Milliarde mehr als im Jahr davor. Langfristig werde der Gewinn aus den Zertifikaten aber „kein materieller Teil unseres Geschäfts“ sein, sagte Tesla-Finanzchef Zachary Kirkhorn.
2020 sei „transformativ“ für das Unternehmen gewesen, schreibt Tesla in seinem Jahresbericht. Trotz der Coronavirus-Pandemie habe man die Zahl der gebauten Fahrzeuge und die Profitabilität sowie den Barmittelzufluss deutlich steigern können. Im Gesamtjahr 2020 habe das Unternehmen eine „branchenführende“ operative Marge von 6,3 Prozent erreicht. Dazu hätten insbesondere die Lieferkette, Fertigung, Logistik und Auslieferung beigetragen.
Tesla verweist auch auf die weiteren Verbesserungen bei seinen Produkten und das Vorantreiben der langfristigen Strategie. So sei im letzten Jahr im neuen Werk in China die Produktion der Mittelklasse-Limousine Model 3 auf über 5000 Einheiten pro Woche hochgefahren und die Herstellung des neuen SUV Model Y gestartet worden. Zudem habe man im Stammwerk im kalifornischen Fremont mit dem Bau des Model Y begonnen und die Kapazität gesteigert. Die Errichtung der neuen Fabriken nahe Berlin und in Austin, Texas sei auf Kurs, hier sollen jeweils ab diesem Jahr Elektroautos die Werkshallen verlassen.
Auch bei der Software für vollautonomes Fahren habe man Fortschritte gemacht. Mit Blick auf die weitere Modellpalette erklärt Tesla, Ende 2021 seinen ersten elektrischen Lkw auszuliefern. Bereits davor sollen die Premium-Limousine Model S und das große SUV Model X in neuen Generationen an Kunden übergeben werden. Für beide Elektroautos wurden am Tag der Präsentation des Jahresberichts überraschend Versionen mit überarbeitetem Interieur sowie optimiertem Antriebsstrang im Online-Konfigurator eingestellt.
Zum Energiebereich heißt es, dass das Geschäft mit stationären Stromspeichern von 2019 auf 2020 deutlich zugenommen habe. Das Wachstum habe vor allem im gewerblichen Sektor stattgefunden, es gebe aber auch immer mehr private Abnehmer von Energielösungen. Die Installation von Solarprodukten sei im zurückliegenden Jahr ebenfalls gesteigert worden.
2021 will Tesla seine Produktionskapazitäten „so schnell wie möglich“ weiter ausbauen. Künftig peilt das Unternehmen bei den ausgelieferten Elektroautos ein jährliches Plus von 50 Prozent an, im laufenden Jahr sogar noch mehr. Für die weiteren Expansionspläne mit bestehenden und neuen E-Fahrzeugen sei ausreichend Liquidität vorhanden, betont Tesla. Die operative Marge soll trotz der anhaltenden Investitionen in Wachstum weiter gesteigert werden.
hu.ms meint
Fast alle kommentare hier beschäftigen sich mit dem für und wider des co2-zertifikate-handels. Ich persönlich finde diesen auch nicht gut, da in diesem fall FCA nicht stärker gezwungen wird saubere autos zu bauen.
Anderererseits erfolgt dieser „ausgleich“ bei herstellern die sowohl verbrenner als auch BEV bauen firmenintern und und also dort auch nicht zu verhindern.
Insofern ist es nur fair, dass ein reiner BEV-hersteller sich mit verbrenner-herstellern über zertifikate ausgleichen kann.
MichaelEV meint
Selbiges wollte ich bei den äußeren von Freddy K auch schon anbringen (da war es mit die Zeit aber nicht wert).
Würde man die gleichen Maßstäbe auch für andere Hersteller anwenden, müsste die Elektromobilität ausgegliedert werden und es dürfte kein Geld zwischen den Konzernteilen fließen. Der Flottenverbrauch würde nur auf die Verbrenner (auch ohne PHEV!) bezogen und jeder Hersteller dürfte jährlich Milliarden-Summen an die EU überweisen. Im besten Fall verteilt die EU die Gelder dann wieder an die Stellen, die die Energiewende wirklich weiterbringen. Im schlechtesten Fall versickert das Geld irgendwo ungenutzt.
Danke für diesen fairen Kommentar!
Andi EE meint
@hu.ms
Das stimmt nicht, FCA muss jedes Jahr mehr zahlen, wenn sie keine Elektromobile in den Markt bringen. Das Systemist völlig in Ordnung, es fördert die Guten und bestraft die Schlechten. Man hätte es noch schärfer machen müssen, das ist der einzige Fehler.
Ostivaldo meint
Absolut lächerlich! Die Seele (CO2 Zertifikate) verkaufen und sich als nachhaltiges Unternehmen positionieren….
Nur weil operativ zu schwach um einen DB zu erwirtschaften.
Jörg2 meint
@Ostivaldo
Ich halte die direkte Finanzierung der Guten durch die Schlechten für nicht so daneben.
Ersatzweise hätten bestimmt auch die Strafzahlungen erstmal in den EU-Haushalt einstellen können um sie dann für sinnvolle Dinge zu verwenden. Ich befürchte, in der neuen Autoindustrie wäre davon wenig angekommen und Politiker und unverhoffter Geldsegen…. ich weiß nicht, ob da wirklich gut gehen würde.
Das die Guten solche Nebeneinnahmen in ihre Finanzplanung aufnehmen und davon auch was ausgeben, ist ja eigentlich der Sinn der Sache, oder? Es wäre doch dämlich, irgendwelche Teile von Geldzuflüssen nicht in den betrieblichen Ablauf einzuspeisen und der Versteuerung vorzubehalten.
Klar, man hätte auch einem anderen Zertifikateaufkäufer das andienen können. Mir fällt nur gerade niemand ein, der so unter Druck steht, dass er nicht feilschen kann.
StugiLife meint
@Jörg2
Jetzt sollte man nur noch wissen wer die Guten und wer die Schlechten sind. Ist nicht immer so einfach zu definieren..
Freddy K meint
Mir wäre es Recht wenn dieser Handel nicht existiert. Die Hersteller müssen eben dann die Strafen zahlen an die EU.
Mit dem Geld kann man dann E-Autos fördern und Klimaschutzprojekte fördern…
Wss passiert jetzt?
Der eine kann seinen Gewinn ausweisen, der andere seine Verbrenner verkaufen….
Was hat der Klimaschutz von?
Nichts aber rein gar nichts….
Nur zwei Firmen die dadurch Geld kassieren….
Und das wird auch noch schön geredet…..
Jörg2 meint
@Freddy
Ich glaub halt nicht, dass dann auch nur ein Verbrenner weniger verkauft wird und das die EU aus dem warmen Geldregen irgendwas vernünftiges macht.
So wird sehr direkt dem einen genommen und dem anderen gegeben.
Andi EE meint
Das ist doch ein totaler Quatsch was du hier postest. Elektromobilität machen wir ja nicht zum Spass, es ist eine Notwendigkeit, dass wir die Verbrennung in möglichst allen Bereichen verbannen (Klimawandel). Um die Industrie zu schützen, gibt man ihr eine lange Übergangszeit, damit Hersteller wie z.B. VW, BMW und Mercedes sich umstellen können.
Im Moment sind die Elektro-Fahrzeuge in etwa um die Subvention teurer als die Verbrenner-Pendants. Jetzt stell dir mal vor, VW müsste von heute auf Morgen nur noch Elektrofahrzeuge verkaufen, alle Modelle wären diese 9000€ teurer, wie meinst du würde VW gegen Hersteller abschneiden, die noch Verbrenner dürften. VW würde von heute auf Morgen pleite gehen, die überleben im Moment nur, weil sie Verbrenner verkaufen können. Diese Elektrofahrzeuge bringen doch keinen Profit, die werden von der Verbrennermasse, die auf ewig gleichen Fertigungsstrassen durchgefuttert.
Das kleine Beispiel nur am Rande, weil Tesla 100% Elektroquote hat und sich in diesem völlig verfälschten Wettbewerb, nach deinen Ansprüchen mit Traumrenditen behaupten und den ganzen Laden auch noch auf 10 Mio. Stückzahl hochskalieren müsste. Du hast irgendwie keinen Schimmer was Tesla im Moment leistet.
Peter wulf meint
Leider viel Schwachsinn der über Tesla verbreitet wird. Tesla investierte seid seiner Gründung ca (2012) parallel sein Geld zuerst in ein weltweites Ladenetz an Supercharger und Destination chargern um lademöglichkeiten für die Käufer zu schaffen. Baut inzwischen die 4.Gigafactory in Berlin in der seine Autos komplett hergestellt werden. Unsere 100Jahre alte Automobil industrie knechtet die Zulieferer wie z.B. VW und hat nicht eine mal eine funktionierende Software und Centralcomputer im Auto. Jeder einzelne Zulieferer hat eigene Steuergeräte die bei Update in den Vertragswerkstätten mühsam abgeglichen und aufgespielt werden müssen. 10 Tausende VW I3 müssen diese noch erhalten obwohl sie schon ausgeliefert wurden ebenso können tausende VW I4 nicht ausgeliefert werden weil es Software Probleme gibt. Unsere Automobilkonzerne haben
Milliarden Förderung vom Bund erhalten und die BMW / Kladden und Porsche/ Porsche/Pitch Eigentümer freuen sich über ihre Gewinne.
Ferner hat Tesla noch Photovoltaik Dächer und Wallbox und Speicher Batterien für Laden des eignen Autos mit. Solarstrom. Sowie riesige Batteriespeicher in Australien zur Sicherung des stromnetzes gebaut.
Welcher deutsche Hersteller/ Konzern hat diesen Leistungsumfangim Angebot
der erst vor ca 12 Jahren gegründet wurde. Wir haben dafür Dieselgate und weltweit betrogene Autokäufer die im Ausland von unseren betrügerischen Herstellern Entschädigungen erhalten bzw. Ihr Fahrzeug mit hohen Entschädigungssummen zurückgeben können .
Wir haben bei uns in Deutschland keine entschädigungsmöglichkeit ansonsten müssen wir die Händler verklagen die für den Hersteller haften .
Ehe man Tesla basching macht sollte man sich über fakenews der deutschen Automobillobby informieren, die nur von ihren Machenschaften ablenken wollen. Hier bezahlt der Steuerzahler den Schaden die Aktionäre freuen sich.
Ludwig Kastor meint
Respekt an Tesla, trotz der massiven Ausgaben im letzten Jahr noch einen Gewinn erzielt.
Mit den Dreck der anderen Hersteller verdient Tesla gut und kann viel investieren…
Name ist Egal meint
Du meinst, mit dem Zertifikatehandel unterstützt Tesla andere Hersteller bei ihren dreckigen Autos. Wenn man sich als Sauberer Autohersteller nach außen präsentieren möchte, sollte man so etwas sein lassen, auch wenn es Geld in die Kassen spült.
Jörg2 meint
@Name…
Trifft dann Deine Einschätzung auch auf die diversen Aufforstungen weltweit zu, die ihre Zertifikate an andere verkaufen?
Name ist Egal meint
Der Dreck kommt woanders raus. Damit werden Probleme nur von links nach rechts geschoben.
Jörg2 meint
@Name…
Ja, das stimmt!
Es verteuert aber auch die ungeliebten Verbrenner (verschlechtert also deren Marktchancen) und hilft den eher geliebten BEV-Herstellern.
Die Alternative wäre wohl die Strafzahlung in die EU-Kasse. Ich bin mir nicht sicher, ob das Geld dort besser aufgehoben ist.
Name ist Egal meint
Wer richtig Dreck produziert soll dafür Strafen zahlen und sich nicht „freikaufen“ können, wie bisher.
Jörg2 meint
@Name…
Wo siehst Du jetzt den Unterschied zwischen „Geldabfluss durch Strafzahlung“ und „Geldabfluss durch Zertifikatekauf“?
(Bei beiden Varianten sind Verbrenner auf die Strasse gekommen.)
Name ist Egal meint
Das eine sind eindeutige STRAFzahlungen. Diese dürfen auch gerne exponentiell steigen, je mehr an einen Zielwert verfehlt.
Beim anderen wird einfach ein CO2 Pooling gemacht und ist „nichts schlimmes“. Den einen Hersteller (z.B. Tesla) freuts, weil es reichlich Geld in die Kassen spült. Es ändert aber nichts an der ursache.
Der Verursacher der hohen CO2-Emissionen muss für sein Handeln gerade stehen
Jörg2 meint
@Name…
Aber die Realität zeigt doch (nicht Erfüllung der CO2-Vorgaben durch Marken von VW), dass auch bei Strafzahlungen nicht weniger Verbrenner hergestellt werden.
Was wäre bei Deiner Lösung (Strafzahlung an die EU, die verwurschteln das Geld irgendwie) gewonnen?
Jörg2 meint
@Name…
Vergessen:
„Schlimmes“.. Wir reden von großen Firmen! Da gibt es solche Kategorien nicht. Das sind Buchungssätze in der Buchhaltung (Strafzahlung, Zertifikatekauf…). Oder meinst Du, da geht abends ein Vorstand weinend in´s Bett, weil er die beschlossene Strafzahlung für die Buchhaltung freigegeben hat?
Freddy K meint
Und das ist der falsche Weg. Dieset Ablasshandel gehört abgeschafft. Die Strafzahlungen müssen bezahlt werden und dem Klimaschutz zugeführt werden und nicht dem Gewinn von Firmen…..
VoglioEMO meint
Dies dürfte & sollte auch die letzte Bilanz sein, welche durch das CO2 Pooling in die Gewinnzone gebracht wurde.
Die Fahrzeugsparte läuft und wächst wie geplant, stationäre Speicher wachsen ebenfalls.
Die Solar-Sparte sollte sich ebenfalls in diesem Jahr deutlich stärker entwickeln.
Dann noch FSD bzw. Abo Modelle und Lizensierung an andere OEM´s …. läuft doch und somit ist auch jedweder Aktienkurs gerechtfertigt.
EVrules meint
Jaaa, das mit dem CO2-Pooling ist so eine Sache. Gäbe es das nicht, sähe es anders aus, nämlich gute -200 Mio. USD in der Bilanz. Klar ist auch „was man einnimmt, nimmt man ein“ aber nachhaltig ist es nicht und aus meiner Sicht, ist der Börsenwert weit überhöht.
In den USA und China sehen die Geschäfte ja gut aus, für Europa dagegen macht sich der Wettbewerb bemerkbar – wo soll es hier für Tesla hingehen, zudem wenn die Auswahl in den USA und China steigen mag.
Wachstum geht nur solange gut, bis eben andere Mitbewerber ins gleiche Feld vorstoßen, dann nähert sich alles der Stättigung an.
stdwanze meint
„Jaaa, das mit dem CO2-Pooling ist so eine Sache. Gäbe es das nicht, sähe es anders aus, nämlich gute -200 Mio. USD in der Bilanz. “
Diese Aussage ist falsch, und das wissen sie auch
EVrules meint
Die CO2-Zertifikate brachten 400 Mio. USD ein, der Gewinn betrug 270 Mio. USD – oke, diese Zahl war zu vereinfacht aber ohne die Zertifikate läge der Gewinn dann bei -130 Mio. USD, im Q4/2020.
Oder gibt es andere Zahlen?
eBiker meint
Also im steht: Co“-Zertifikte 1.58 Milliarden, Gewinn 721 Millionen.
Ich komme da auf einen Verlust von rund 800 Millionen ohne die Zertifikate.
Kann mir mal einer erklären wie ihr das rechnet?
Jörg2 meint
@EVrules
Man kann es aber auch so sehen: OHNE Zertifikatehandel wären 400 Mio nicht da gewesen, die man nun innerbetrieblich zum Zwecke der BEV-Produktion verwenden konnte.
Mäx meint
Hier geht es ja gerade nicht wie weiter oben drum, ob der Zertifikatehandel schlecht oder ungerecht oder sonst was ist, sondern darum, dass Tesla im Moment ohne den Zertifikatehandel noch keinen Gewinn einfährt.
Also mit dem Herstellen und Verkaufen der eigenen Produkten.
Aktuell ist man noch im aggressiven Wachstum, da ist das noch verschmerzbar und der Hype ist auch noch da.
Irgendwann muss das aber auch ohne Zertifikatehandel möglich sein, da vermutlich nicht ewig so weitergemacht wird von den anderen Partnern der Zertifikate.
Jörg2 meint
@Mäx
Ich nehme an, dass TESLA beim derzeitigen Stand auch ohne Zertifikatehandel Gewinne in die Bilanz bringen könnte. Es müsste halt „nur“ in einigen Bereichen langsamer voran gehen.
Aber wollen wir das?
Ich halte den Zertifikateverkauf (also den daraus generierten Geldzufluss) gleichwertig mit Geldzuflüssen aus dem Autoverkauf, dem Softwareverkauf etc.
OHNE die Produktion verkaufsfähiger Autos (und ohne deren Verkauf) wären die Zertifikate nicht da.
Oder anders ausgedrückt: es können nicht genug verkaufsfähige Zertifikate da sein, sind sie doch ein Zeichen für den erfolgreichen Verkauf von E-Autos.
MichaelEV meint
Was heißt „überwertet“? Die Aktie hat sehr viel Zukunft eingepreist (und in dieser Zukunft ist Tesla kein Autohersteller!). Vergleiche mit anderen Autoherstellern hinken sowieso, weil der Markt richtig einordnet, dass das bisherige Geschäft dieser Unternehmen bald Geschichte ist.
Wenn diese Zukunft eintritt, hat Tesla noch viel Potential nach oben. Wenn nicht, hat die Aktie aber auch viel Potential nach unten.
Ich denke, der Markt bewertet Chance und Risiko ungefähr korrekt und die Aktie ist fair bewertet!
EVrules meint
Wenn ich 2019 der „Zukunft“ einen Preis gegeben hätte, säße ich heute sehr verhalten da. Ich weiß, dass Tesla als Unternehmen mehr ist, als nur ein Autofertiger aber das ist das zentrale Geschäft. Daneben gibt es noch die Energy-Sparte, die auch wächst.
Nur spiegelt der Börsenwert wirklich die Unternehmensgröße wider?
Da hab ich meine Zweifel, ob hier viele investieren oder spekulieren.
MichaelEV meint
Bei der Börse geht es aber nur darum mit aktuell verfügbaren Informationen der Zukunft einen Preis zu geben! Gegenwart und Vergangenheit spielen keine Rolle.
Beispiel Energie-Sparte:
Tesla-Kunden können Energieversorgern ihre Akkus zur Verfügung stellen, ein Algorithmus von Tesla (Autobidder) wickelt die Geschäfte ab. Die Qualität des Algorithmus bedeutet Kohle (und wird damit zum Burggraben). Die Kunden profitieren (ein USP für den Kauf der Hardware), die Versorger profitieren (Versorgungssicherheit und Kostenoptimierung, aufgrund der Kosten ein USP für den Versorger). Und bei jeder kWh hält Tesla die Hand auf.
Rechenbeispiel:
22,3 PWh weltweiter Stromverbrauch, 10% würde auf diesem Weg abgewickelt werden, 1 Cent/kWh Provision
=22,3 Milliarden Euro Umsatz, kaum Aufwand (bzw. der hauptsächliche Aufwand fällt momentan an, nicht mehr zukünftig)
=>alleine das kann die jetzige Bewertung rechtfertigen. Und wenn die Parameter nur etwas anders ausfallen, kann es auch locker 1-2 Billionen Marktkapitalisierung rechtfertigen.
Und Fakt ist: So etwas braucht der Energiemarkt in der Zukunft zwingend! Keiner hat bessere Voraussetzungen (Hardware im Feld, updatebar, Software fertig und in Betrieb, Know-how, Agilität)! Keinem anderen Unternehmen traue ich die Umsetzung dieses Themas mehr zu als Tesla!
Andi EE meint
@EVrules
Es sähe überhaupt nicht anders, das ist Käse was du hier behauptest. Rechnet man die 800 Mio. $ auf die halbe Million Fahrzeuge runter, sind das 1600$ pro Stück, das ist keine Welt, die jetzt eine signifikante Anzahl Käufer vom Kauf abhalten würde.
Das A und O ist das schnelle Hochskalieren, damit man von den hohen Stückzahlen profitieren und nicht von den OEM aus dem Markt gedumpt werden kann. Die haben ja ihre Verbrenner und können sogar noch mit den ätzenden Hybridsubventionen die reinen Elektromobile quersubventionieren. Das CO2-Pooling müsste noch viel schärfer ausgestaltet sein, so dass der Verbrennerverkauf viel stärker bestraft wird.
EVrules meint
@Andi EE Bitte erkläre, warum es „Käse“ sei, was ich schrieb.
Warum ist die Aktie überbewertet? Vergleicht man Tesla mit den größten Fahrzeugherstellern, die jeweils ca. 10 Mio. PKW produzieren, wird klar, warum es sich bei Tesla nicht um einen „Invest“ im klassischen Sinne handelt. Es sind ungleich weniger reale Werte vorhanden, wie Werke, produzierte Fahrzeuge pro Jahr und auch ein Gewinn konnte sich bswp. in Q4 nur durch CO2-Zertifikatehandel darstellen.
Das spiegelt keine 800 Mrd. USD wider, die Software im Fahrzeug ist nicht das, was mit „FSD“ behauptet wird, es ist weder fähig dazu, noch irgendwo tatsächlich zugelassen. Der Antrieb und das Ladenetz ist top, keine Frage aber das ist nichts, was andere nicht auch können – wenn man bspw. auf Hyundai blickt. Auch die Zellfertigung ist eher ein Thema zwischen Panasonic, Samsung SDI, LG Chem und CATL – andere Player sind im Aufbau, wie z.B. Northvolt. Die Festkörperzelle wird seitens Panasonic und QuantumScape in Angriff genommen, bei ersterem gibt es einen internen „Wettkampf“ zw. dieser und der 4680-Zelle.
Wie man es dreht und wendet, andere Zellfertiger holen auf, andere Hersteller holen auf, andere Fahrzeuge holen auf. Tesla wird sich in den kommenden 5 Jahren einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt sehen – was ganz dem Unternehmensziel entspricht aber eben auch entgegen einem „ewigen Wachstum“.
Darum wäre ein vernünftigerer Aktienkurs des Unternehmens sinnvoll, derzeit wird so getan, als ob Tesla den ganzen Kuchen für sich haben wird.
Freddy K meint
Ja, das Geld von der CO2 Strafe sollte svrr dem Klimaschutz zugeführt werden und nicht dem Gewinn einer Firma….
Partizipieren am Verbrenner ist nicht Klimaschutz. Es ist genau das Gegenteil….
Somit übernimmt jedes Teslafahrzeug den Dreck von Verbrennern. Also nichts mehr Zero Emmussions…
Andi EE meint
@EVrules
„Vergleicht man Tesla mit den größten Fahrzeugherstellern, die jeweils ca. 10 Mio. PKW produzieren, wird klar, warum es sich bei Tesla nicht um einen „Invest“ im klassischen Sinne handelt.“
Stückzahlen wären dann relevant, wenn die Marge ident wäre. Habe ich 6x weniger Marge wie VW, muss ich auch 6x mehr Fahrzeuge produzieren, damit ich gleich viel verdienen kann.
„…, produzierte Fahrzeuge pro Jahr und auch ein Gewinn konnte sich bswp. in Q4 nur durch CO2-Zertifikatehandel darstellen.“
Der Gewinn spielt bei einem sich in den nächsten Jahren vervielfachenden Unternehmen, überhaupt keine Rolle. Dieser Gewinn jetzt, ist mehr oder weniger dazu da, dass die Anleger weiter an die Story glauben. Das war bei Amazon auch so, die haben sogar dauernd negativ abgeschlossen, hatten aber alles Geld ins Wachstum gesteckt und es ist aufgegangen. Das ganze
Geld muss jetzt in diese neuen Produktionstools investiert werden, damit die
Grossserie weiter vergünstigt werden kann.
„Das spiegelt keine 800 Mrd. USD wider, die Software im Fahrzeug ist nicht das, was mit „FSD“ behauptet wird, es ist weder fähig dazu, noch irgendwo tatsächlich zugelassen.“
Nochmal, die Bewertung ist eine Wette auf die Zukunft, das hat mit der
Gegenwart nur insoweit was zu tun, dass das Hochskalieren mit besseren Produktionstools, besserer Software, besseren Batterien, simplere Bauweise … alles vorbereitet ist. Man muss quasi nur noch die Fabriken bauen, die das hochskalieren. Das ist aber vergleichsweise einfach, weil das ja immer gleich ist.
Hätte man die Technik nicht, aber die Produktionshallen, wie z.B. VW, gibt dir doch niemand Geld. Es gibt dir jemand Geld wenn du das bessere Produkt aufgegleist hast. Hallen kann jeder Depp bauen. Aber VW hat weder eine effiziente Batterieproduktion, noch ein FSD programmiert. Alles was die grosse Wertschöpfung in der Zukunft bringt, muss VW zukaufen. Wieso bitte sollte man da Aktien kaufen. Wenn schon kaufe ich bei Samsung SDI.
„… zwischen Panasonic, Samsung SDI, LG Chem und CATL – andere Player sind im Aufbau, wie z.B. Northvolt.“
Selbst wenn die ähnlichen Erfolg wie Tesla oder mit Tesla haben werden. Die
Gewinne landen nicht bei VW, die bleiben beim Batteriehersteller.
„Die Festkörperzelle wird seitens Panasonic und QuantumScape in Angriff genommen, bei ersterem gibt es einen internen „Wettkampf“ zw. dieser und der 4680-Zelle.“
Tesla steht vor dem Produktionsstart dieser Zellen, die Feststoffbatterie soll 2025 in Serie gehen, da ist das Rennen schon vorentschieden. Und ganz ehrlich, es geht mit der neuen Zelle real eigentlich nur noch um den Preis, Reichweite ist dank der höheren Energiedichte ausreichend vorhanden / bei der prognostizierten Feststoffbatterie kaum besser, die 2025 kommen soll.
„Wie man es dreht und wendet, andere Zellfertiger holen auf, andere Hersteller holen auf, andere Fahrzeuge holen auf.“
Die neuen Zellen von Tesla sind super, da sie auch einfacher und besser gekühlt werden können, was wiederum zu kürzeren Ladezeiten führen wird (mal bei Sandy Munro reinschauen). Gerade bei den Batterien ist das Potenzial für einen grossen Gap zugunsten von Tesla sehr gross.
„Darum wäre ein vernünftigerer Aktienkurs des Unternehmens sinnvoll, derzeit wird so getan, als ob Tesla den ganzen Kuchen für sich haben wird“
Es steht dir frei in VW zu investieren. Niemand wird gezwungen in Tesla zu investieren. Die Investoren glauben einfach nicht an die OEMs und dafür gibt es jede Menge gute Gründe.
MichaelEV meint
@EVrules
Sehen sie sich ein Post darüber an, was ich zum Energiemarkt geschrieben hab. Und beantworten sie mir bitte die Frage, wen anstelle von Tesla sie am ehesten in der Position sehen, so etwas als erster und weltweit auf den Markt zu pushen (und warum).
Es geht bei Tesla bei der Bewertung der Zukunft um die Gesamtmärkte Energie und Mobilität. Und da reichen auch kleinere Kuchenstücke für ein Vielfaches der jetzigen Marktkapitalisierung.
alupo meint
An der Aussage, dass Tesla nur wegen der Zertifikate im Plus wäre erkennt man den buchhalterisch ahnungslosen Schreiber.
Er ist nicht in der Lage, die Zusammenhänge im veröffentlichten Zahlenwerk zu erkennen.
Daher ein kleiner Tip: ohne die Einnahmen aus den Zertifikaten wäre das Bonusprogramm und damit die ergebniswirksamen Rückstellungen (wie sie in der GAAP-Rechnung enthalten sind) ebenfalls geringer. Somit wäre der Gewinn damit eher größer.
Dass man das dennoch macht liegt m.E. am Cash Einfluß, insbesondere in den Quartalen in denen Tesla noch Verluste machte.
Daher, wenn etwas abgezogen wird, dann bitte auch betriebswirtschaftlich konsequent sein und zumindest die unmittelbar direkten Folgen dieses Abzuges ebenfalls berücksichtigen.
Andererseits, ich finde es köstlich immer wieder die gleichdumme Argumentation zu lesen. Es bestärkt mich in meiner Meinung, dass die meisten Menschen nicht lernfähig sind.
Michael meint
Das das Model 3 kein Auto für Europa ist war ja zu erwarten, da kommt es jetzt sehr auf das Model Y an.
Aber die technischen Leistungsdaten sind herausragend, das Image, bis auf die Verarbeitung stimmt auch. Wenn die Konkurenz weiter nur CO2-Compliance Cars in geringen Stückzahlen produziert (Opel Mokka-E), dann stimmt auch bald der Börsenwert.
EVrules meint
Naja, der Mokka-e ist ein Kleinwagen-CUV, im Grunde nicht gut vergleichbar mit dem Model Y.
Hier (in dem Preissegment) treten andere an, wenn auch rund 15cm kürzer, u.a. der ID.4, Enyaq, auch der Q4 wird kommen, vllt. kann man den EQA so halbwegs dazuzählen.
Man kann es ganz objektiv so bewerten, dass der Markt sich (mindestens in der EU) langsam füllt, dies trägt eben dazu bei, dass der Absatz mit andern geteilt werden muss und wenn man dann noch hinzunimmt, dass in der EU tendenziell kürzere Fahrzeuge gekauft werden (Kleinwagen- und Kompaktklasse), nehme ich an, dass sich das auch bei den BEV wiederspiegeln wird.
MichaelEV meint
BEVs werden langfristig gegen 100% Marktanteil streben. Da ist Platz für viele Hersteller bzw. ein Hersteller alleine wäre niemals in der Lage den Bedarf zu decken.
Southwest meint
Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass Tesla so die Kurve kriegt. :-) . Ich glaub aber trotzdem nicht, dass Tesla eine Börsenbewertung in der astronomischen Höhe Wert ist. Der Wettbewerb muss sich jetzt auch aufgrund gesetzlicher Vorgaben umstellen und wird stark zunehmen. Und. Oft überlebt der ursprüngliche Innovator nicht… ob man Tesla mag oder nicht, die Elektromobilität wäre ohne Tesla vermutlich nicht da, wo sie heute steht!
sagrantino meint
The winner takes it all…..
Jörg2 meint
@Southwest
„Oft überlebt der ursprüngliche Innovator nicht…“
Das stimmt!
Die alten aber nicht nur „oft“ sondern in der Regel (Segelschiffwerften, Droschkenhersteller, Tastentelefonhersteller…).
EVrules meint
Man könnte nun auch Apple als Beispiel nehmen, die als Anführer der Smartphones einen sehr starken Start hatten, jedoch mit dem Wettbewerb sich mittlerweile Unternehmen hervortraten, die in der Preis-Leistung oder einem einzelnen Punkt gleichauf zogen, wenn nicht sogar besser dastehen.
Es lässt sich schlicht nicht so einfach sagen, dass das „Rennen“ bereits gelaufen wäre, denn der größte Teil des Weges liegt erst noch vor uns!
MichaelEV meint
Und wie man weiß, ist die Entwicklung von Apple dadurch wirklich bemitleidenswert…
Oder war Apple nicht doch eher das Beispiel dafür, dass man mit überschaubaren Marktanteil wertvollstes Unternehmen der Welt werden kann???
Southeast meint
Das hängt von der Markteintrittsbarriere, der Unternehmenstärke und – wille zur Umsetzung ab. Die traditionellen Hersteller haben noch mehr als genügend Stärke wie Kapital oä., ok gut, der Wille :-), aber dafür sorgen die gesetzlichen Rahmenbedingungen. Barriere. Ok. Da wird’s gleich shitstorm geben, aber meiner Meinung wird da Tesla massiv überschätzt. Ich glaube, dass die Wettbeweber relativ schnell nachziehen werden, mit Hilfe der Accuhersteller oder vielleicht sogar neuen Accus. Selbst wenn Tesla einen kleinen Vorsprung halten sollte, Mercedes und co werden nicht wegen der Motoren, sondern Design, Komfort und Image verkauft. Kurz. Tesla braucht dringend mehr Modellvielfalt und Qualität, BMW und Co. KnowHow bei Accu und Digitalisierung. Mal sehen was kommt…
Jörg2 meint
@Southeast
Deine Überlegung ist nicht von der Hand zu weisen …… wenn man TESLA als Nur-Autohersteller sieht.
Das Gebilde TESLA&Co baut und „installiert“ gerade die Hardware um zum Software-, Energie- und Datenhändler zu werden.
Andi EE meint
Alles könnte noch etwas besser sein und die Erwartungen war ja riesig, aber ich denke hier hat Tesla erfüllt. Keinen Absturz bei der Marge beim Hochskalieren, es läuft so wie es muss. Was wirklich etwas negativ rüberkommt, ist dass nur 50% mehr Autos dieses Jahr ausgeliefert werden sollen, ich zumindest habe da mehr erwartet.
Aber es kann auch sein, dass man da vorsichtig ist mit den Prognosen ist, weil man mit neuen GF (Zeitpunkt der Produktionsaufnahme) und mit neuen Batterietechnik, neuen Druckpressen, sehr viel neue Produktionstechnik einführt. Dann bei der GF ja nicht mit den bewährten Fahrzeugen die Produktion füttert, sondern mit den neuen Cybertruck und Semi sicher noch ordentlich Probleme schieben wird, bis die volle Produktion anlaufen kann.
Man denkt natürlich 2 grosse Gigafabriken mehr, da müsste sich die Produktion locker verdoppeln .. ja eigentlich, wenn nicht so viel neu wäre und nicht mitte und spätmim Jahr gestartet würde. Es läuft schon irre viel parallel, das Potenzial für Rückschläge ist da, aber insgesamt bin ich positiv gestimmt, weil man satt im Plus ist, trotz Corona.
Kein schöner Tag war es gestern an der Börse, aber ja, da muss man auch durch, wenn man vorher derart profitiert hat.
Roland meint
19,4 Milliarden US $ Liquidität bei (auch nach Abzug der Zertifikats-Zuflüsse) sehr beachtlichem positiven cash-flow.
Auslieferung von über 800.000 BEVs in diesem Jahr ist gesichert und von mindestens 1,2 Millionen Einheiten in 2022 garantiert.
EVrules meint
Naja, „garantiert“ ist vielleicht etwas sehr(/zu) selbstsicher, ein „geplant“ wäre hier glaube ich passender.
Jörg2 meint
Bin gespannt, wann der Standort GIGA-Indien bekannt gegeben wird.
Ich würde orakeln, da entsteht dann in einem örtlichen Designzentrum (auf der Grundlage des geplanten chinesischen TESLA-Preiswertautos) ein noch preiswerteres Fahrzeug. Welches dann die Grundlage für ein Südamerika-Fahrzeug wird und in einer dortigen GIGA hergestellt wird, was dann wieder die Grundlage für….. Afrika?
Über allem schweben bis dahin die STARLINK-Satelliten.
Dann gibt es genug Hardware um mit der Software so richtig Umsatz zu machen.