Der neue Chef der Renault Group Luca de Meo richtet den französischen Autokonzern neu aus. Der bei der Präsentation der Strategie Renaulution vorgestellte Prototyp des neuen Renault 5 zeigt, in welche Designrichtung es bei der Kernmarke geht. Das Modell ist eines von sieben kommenden Elektroautos, neben dem Renault 5 könnte eine weitere Kleinwagen-Baureihe als Stromer wiederbelebt werden.
Laut Autocar war im Gespräch, neue Generationen von Renault 4 und Renault 5 als Elektroautos anzubieten, vorerst habe das Management aber nur den Renault 5 freigegeben. Konzernchef De Meo habe jedoch die Wiederauflage von mindestens einer weiteren Modellreihe in Aussicht gestellt, Insidern zufolge handele es sich dabei um den 2025 als E-Auto kommenden neuen Renault 4.
Die Basis für den Renault 4 soll wie beim Renault 5 die CMF-B-EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi stellen. Beide Retro-Baureihen seien im selben Segment angesiedelt, werden aber unterschiedlich positioniert, heißt es weiter. Der originale Renault 4 wurde von 1961 bis 1994 produziert und war mit seiner einfachen, funktionsgerechten Konstruktion sehr erfolgreich. Die Neuinterpretation dieses Modells soll ein kleines Elektroauto ähnlich einem kompakten Crossover werden, will Autocar erfahren haben. Außerdem sei eine gewerbliche Variante für den Warentransport im urbanen Raum möglich. Der neue Renault 5 ist dagegen als modernes, sportliches Lifestyle-Elektroauto für die Stadt und ihre Umgebung gedacht.
Als Erstes wird im Jahr 2023 die Serienversion des Renault 5 erwartet, der Renault 4 könnte zwei Jahre später folgen. Zur Mitte des Jahrzehnts wären damit neben Renaults Erfolgs-Elektroauto ZOE zwei weitere kleinere E-Mobile im Programm, hinzu käme ein zukünftig möglicherweise elektrisch angebotener Clio. Spekulationen, dass etwa der Renault 5 den ZOE ablösen soll, hat Renault-Group-Vizepräsident Laurens van den Acker kürzlich beiseite gewischt: „Die Antwort lautet nein, denn der ZOE ist das bestverkaufte Elektroauto in Europa. Es wäre unsinnig, Fahrzeuge einzustellen, die sich in ihrem Segment am besten verkaufen“, sagte er.
Vor neuen Generationen der Baureihen 4 und 5 kommt in der aktuellen Phase von Renaults Elektroauto-Offensive ab diesem Jahr die Serienversion des Mégane eVision zu den Händlern. Ab 2023 soll ein weiteres Kompakt-Elektroauto angeboten werden, Konkretes ist dazu bisher nicht bekannt.
Bastian Zoller meint
Ist nur zu hoffen, dass nicht aus Preisgründen zuu sehr an der Batteriekapazität gespart wird. Diesbezüglich wäre eine Orientierung in etwa an der aktuellen Zoé wünschenswert der Reichweite wegen. Damit könnte man den Anwendungsbereich Stadtwagen und auch etwas darüber hinausgehend abdecken. Ich bin als Käufer gerne dabei :)
Egon Meier II meint
Na, da hat Renault einiges in der Pipeline. Was mir etwas fehlt, ist ein etwas größeres oder längeres Auto. Oder Renault denkt, dass die großen und langen Autos in ein paar Jahren nicht mehr zeitgemäß sein werden, was natürlich auch zutreffen kann.
EVrules meint
Da Renault mehr im C und D-Segment wachsen möchte und eher weniger im Kleinst- und Kleinwagen-Bereich, werden wir sicherlich größere Autos noch sehen.
Nach der Roadmap sollen für 2023/24 zwei Autos eingeplant sein, allerdings sind diese vmtl PHEV.
Anti-Brumm meint
Ich kann jetzt keine Zahlen vorlegen, aber rein subjektiv ist das E-Auto hauptsächlich noch ein Zweit-Auto. Und das sind primär Klein(st)wägen.
Familientaugliche Alltagsautos sind derzeit noch rar. Vorallem welche mit passablem Kofferraum bzw. Stütz/Dachlast.
Ich warte auch noch drauf. ID4 und Enyaq sind potentielle Kandidaten.
Bernhard Marsching meint
Wobei ich diese Markterschließung (auch) über das Zweitwagensegment als gut und erfolgversprechend ansehe: Renault Zoé, eTwingo, newR5, VW ID.1, ID.2, Fiat 500-e, Tesla Model 2, Opel „subCorsa“ usw. Genau an einem dieser zahlreichen Eintrittspunkte plane ich, in 2-3 Jahren – ebenfalls als Zweitwagen – „zuzuschlagen“ :)
Markus Müller meint
Mir scheint, die neuen Familienkutschen sind die Hochdachkombi. Von denen gibt es diverse mit Elektroantrieb. So der Renault Kangoo Z.E. und dann die ganze PSA-Palette (Citroën Berlingo, Peugeot Rifter, Opel Combo-e).