Die Renault Gruppe feiert mit dem mittlerweile in der zweiten Generation angebotenen Elektroauto-Kleinwagen ZOE derzeit Absatzrekorde. Bald startet eine Batterie-Ausführung des Twingo, in den nächsten Jahren sind weitere Strom-Modelle für den Volumenmarkt vorgesehen. Der neue Chef der Marke Luca de Meo hat Mitte Oktober präsentiert, wie sich die Franzosen bei der E-Mobilität künftig aufstellen.
Bei der Renault Gruppe sind neben dem Twingo zwei weitere Elektroautos und drei neue „E-Tech“-Hybridfahrzeuge in Arbeit. Mit dem Showcar Renault Mégane eVision gab De Meo einen Ausblick auf ein im nächsten Jahr kommendes, nur mit Batterie betriebenes Kompaktmodell. Erstmals live zu sehen war zudem das neue elektrische Mini-SUV Spring Electric der Günstig-Tochter Dacia. Darüber hinaus feierten drei neue Renault-Hybridfahrzeuge Premiere.
„Dank unserer komplett neuen Alliance-Plattform CMF-EV haben wir die vorherrschenden Regeln zu Größe, Nutzung, Design und Energieeffizienz hinter uns gelassen, und das Showcar Mégane eVision entwickelt“, so De Meo. „Wir haben das Potenzial der reinen E-Auto-Plattform voll ausgeschöpft, um das klassische Fließheck auf emotionale Weise neu zu gestalten. Mit der schmalsten Batterie auf dem Markt, einer lediglich 4,21 Meter langen Karosserie mit dem Raumangebot eines Fahrzeugs aus dem C-Segment, ist der Mégane eVision ein kompaktes Meisterstück.“
Der Mégane eVision zeige, wie man den 25-jährigen Bestseller mit in die Zukunft nehme. Der Entwurf interpretiere den Mégane neu, so wie Renault sich selbst neu erfinde, sagte De Meo weiter. „Doch dies ist erst der Anfang: Eine ganz neue Generation von innovativen Elektrofahrzeugen wird noch folgen.“
Der Mégane eVision
Der 4,21 Meter lange, 1,80 Meter breite und 1,51 Meter hohe Mégane eVision ist laut Renault eine konkrete Vorschau auf das daraus entstehende Serienfahrzeug. Mit dem kompakten Elektroauto wolle man 2021 neue Maßstäbe in Sachen Antriebs-, Batterie- und Ladetechnik setzen, erklärte der französische Hersteller. Das Crossover-Modell ist das erste Fahrzeug der Marke auf Basis der neu entwickelten modularen CMF-EV-Plattform der Auto-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi. Renault will auf der Architektur weitere E-Autos bringen.
Der Elektroantrieb des Mégane eVision mit 160 kW (217 PS) Leistung beschleunigt in unter acht Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist unbekannt. Die Energie für den Antrieb kommt von einer Batterie mit 60 kWh Kapazität. Mit einer Ladung sollen, auch dank Wasserkühlung der Akkus, kombiniert 450 Kilometer im WLTP-Zyklus möglich sein, auf der Autobahn 280 Kilometer. Via Schnellladung mit Gleichstrom kann der Stromspeicher des Mégane eVision mit bis zu 130 kW Ladeleistung gefüllt werden. Angaben zu den Ladezeiten und weitere technische Daten stehen noch aus.
Im Innenraum des Mégane eVision verspricht Renault „dank einer der schlanksten Batterien auf dem Markt und des extrem kompakten Antriebsstrangs“ ein großzügiges Raumangebot sowie einen ebenen Innenraumboden. Details zur Ausstattung und den Technologien im Interieur gibt es bisher nicht.
Der Dacia Spring Electric
Der 3,73 Meter lange, 1,62 Meter breite und 1,49 Meter hohe Dacia Spring Electric wurde bereits im März dieses Jahres vorgestellt. Das Modell basiert auf dem 2019 in China eingeführten Mini-SUV Renault K-ZE, das hierzulande als Dacia verkauft wird. Renault bewirbt den für 2021 erwarteten Pkw als Elektroauto mit schickem Design und zuverlässiger Technik zu einem „unschlagbaren Preis-Wert-Verhältnis“. Wie niedrig der Grundpreis ausfällt, bleibt abzuwarten. Der E-Motor des Spring Electric leistet 33 kW (45 PS), die Batteriekapazität von 26,8 kWh sowie Gleich- und Wechselstromladen bis 30 kW sollen mit dem Fünftürer alltagsgerechte Reichweiten im urbanen Umfeld ermöglichen. Die offizielle Reichweite gemäß WLTP-Norm liegt bei 225 Kilometer.
Neue „E-Tech“-Hybride
Renault setzt nun auch verstärkt auf teilelektrische Technik. Nach dem in diesen Wochen erfolgenden Marktstart der drei elektrifizierten „E-Tech“-Modelle Captur Plug-in Hybrid, Mégane Grandtour Plug-in Hybrid und Clio Hybrid erweitert der Autobauer sein Angebot an Serienfahrzeugen mit Hybridantrieb im kommenden Jahr um drei weitere Modelle: Das neue SUV-Coupé Renault Arkana und der Crossover Renault Captur sind dann in der Hybrid-Version E-Tech 140 erhältlich. Darüber hinaus ergänzt der Mégane Fünftürer E-Tech Plug-in 160 die Palette.
EVrules meint
Die Fahrzeughöhe ist etwas, was mir beim Skate-Board-Design nicht so richtig schmecken will, in der Hinsicht ist das Model 3 mit 1,43m bislang uneingeholt.
Die MéganE ist meiner Ansicht nach ein gelungener Wurf und auf eine Adaption im B-Segment bin ich sehr gespannt.
60kWh Akku, bis zu 130kW Ladefähigkeit, mit Flüssigkeitstemperierung – preislich schätze ich, dass das Model oberhalb der 35tEur angesetzt wird.
Eugen meint
Sieht aus wie ein Auto gewordener Zylone (falls jemand Kampfstern Galactica kennt) – ist neutral gemeint, hoffentlich machen die dämlichen Kameraspiegel nicht Schule, wer braucht sowas?
Skodafahrer meint
Die Spiegel sind wohl Aufpreispflichtig.
Grubengräber meint
Ich wünsche mir, das Renault mit dem Megane keine so exorbitanten Verluste einfährt, wie mit der Zoe.
Utx meint
Wie kommst Du darauf, dass Renault mit der ZOE Verluste einfährt?
Laut eigener Aussage macht Renault mit Elektroautos die gleiche Marge, wie mit Verbrennern.
Yoyo meint
Renault macht mit jeder verkauften Zoe einen prima Gewinn. Dient natürlich auch zur Deckung der Verluste in anderen Sparten.
Nur weil bei euch am Stammtisch etwas anderes behauptet wird, ist das Gefasel von „exorbitanten Verlusten“ schlicht weg falsch und wird von Schlichten weiterverbreitet.
Volker Adamietz meint
Ich finde Renault bei der Elektromobilität auch nicht schlecht, aber sie könnten weit mehr draus machen:
• der Twizy bekam nie ein Update, weder größere Batterie noch sonst was, bewerben hätte man ihn auch viel mehr müssen, in peppigen Farben anbieten, … etc.
• der Kangoo schaut seit 10 Jahren gleich aus, außer ein kleineres Batterie-Upgrade hat sich da nichts geändert, vor 1,5 Jahren wurde ein toller Prototyp vorgestellt, die Serienversion lässt seitdem auf sich warten, warten, warten, warten…
https://ecomento.de/2019/04/24/renault-kangoo-ze-concept-ausblick-auf-neuen-elektroauto-transporter/
• der Master ZE ist hoffnungslos überteuert und hat viel zu wenig Leistung
Wenn man schaut, was Opel und Peugeot jetzt an Nutzfahrzeugen daher bringen, muss Renault schon auch wieder etwas Tempo machen.
Andreas_Nün meint
Alles richtig. Zumindest preislich erwarte ich mir da kommendes Jahr aufgrund der Konkurrenzsituation ordentlich Bewerbung bei Renault.
Die geringe fehlende Weiterentwicklung ist aber wohl das größere Problem.
Axel P. meint
@Volker Adamietz Ich stimme voll zu, was u.a. den Kangoo betrifft. Hier kommt Renault mit dem neuen Modell überhaupt nicht in die Puschen und lässt m.E. sträflich und unnötig viel Marktpotential links liegen. Der Erfolg mit dem Zoe hat sie offensichtlich satt und schläfrig gemacht…
Andi EE meint
Dieser Megane gefällt mir, guter Mix aus Kanten und Rundungen. Wäre ein schöner ID3-Gegner. Renault finde ich sowieso der beste europäische Hersteller bezüglich Elektromobilität in den letzten Jahren, schade dass die Rentabilität so im Keller ist. Zeigt aber auch auf, dass viel investiert werden muss und die Marge gering bis gar nicht vorhanden sind.
Mit VW kommt jetzt ein starker Gegner, aber ganz ehrlich, so schlecht ist Renault nicht aufgestellt. Jetzt müssten halt die grösseren Fahrzeuge auch bald einmal kommen. Vom Design her gefällt mir das was ich im Video sehe, eher besser als das was VW mit der ID-Reihe bringt.
EMfan meint
Es gibt keine „Gegner“, sonder nur Mitbewerber.
Andreas_Nün meint
Sie können Gegner nennen wie Sie wollen.
Andi EE meint
Nö das sind alles Gegner die um Marktanteile kämpfen. Und das ist essentiell wichtig. Nur durch den harten Wettbewerb verbessert sich Qualität und Preis.
Wenn alle gut Freund sind, gibt es Preisabsprachen, solche Sauereien wie die Dieselaffäre wo man sich kollektiv abgesprochen hat, wie man die Regularien umgeht.
Der Konsument profitiert vom Wettbewerb. Die Firmen müssen auch pleitegehen können, sonst geben sie sich keine Mühe, wenn sie der Staat dauernd versorgt und durchfuttert. Es gibt nichts was dich stärker antreibt als der Wettbewerb. Die Belohnung die du einstecken kannst wenn du gut gearbeitet hast, aber eben auch den Gegenpart des tiefen Falls wenn du dir keine Mühe gibst. Davon bekommt der Angestellte häufig nix mit, dass hier extrem hart um Aufträge / Verkäufe gekämpft wird.
EMfan meint
Ich bin 40 Jahre in der Automobilbranche und kann Dir sagen dass alle Hersteller miteinander „befreundet“ sind, gegenseitige Unterstützung und technologietransfer selbstverständlich stattfindet.
Branchenfremde glauben immer die würden sich gegenseitig bekämpfen, ich finde das lustig.