Das US-amerikanische Elektroauto-Startup Lucid Motors bereitet seit Ende 2020 seine neu gebaute Fabrik im US-Bundesstaat Arizona für die Serienproduktion vor. Dort soll bald die Serienversion des ersten Modells der Marke vom Band laufen. Zuerst wird die Limousine Air an Kunden in Nordamerika übergeben, noch in diesem Jahr steht auch Europa auf dem Programm.
Von einem Twitter-Nutzer darauf angesprochen, wann der Air in Norwegen zu sehen sein werde, erwiderte der Hersteller: „Die europäischen Auslieferungen werden Ende 2021 starten.“ Interessenten in Europa können den Air bereits vorbestellen, darunter zukünftige Kunden der Marke aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wo genau das Elektroauto zuerst in europäische Hände übergeben wird, bleibt abzuwarten.
Viele sehen Lucid Motors insbesondere als Wettbewerber von Elektroauto-Branchenprimus Tesla, Firmenchef Peter Rawlinson – früher leitender Entwickler bei Tesla – hat aber vor allem etablierte Premium-Hersteller wie Mercedes-Benz, Audi oder BMW im Visier. Rawlinson positioniert Lucid Motors dazu als neuen Technologieführer bei hochwertigen, modernen Elektroautos. Der Air ist seiner Aussage nach der effizienteste, leistungsstärkste und am schnellsten ladende Batterie-Wagen auf dem Markt.

Vor etwa vier Monaten wurde die finale Version des Air vorgestellt. Das Edel-Elektroauto wird in mehreren Ausführungen mit unterschiedlicher Ausstattung, Reichweite und Leistung angeboten. Zuerst werden hochpreisige Fahrzeuge verkauft, darunter ab 139.000 Dollar (ca. 114.600 Euro) vor Steuern das reichweitenstärkste Modell für gemäß US-Norm EPA über 830 Kilometer mit einer Ladung. Der potenteste Air mit 794 kW (1080 PS) für 169.000 Dollar (139.400 Euro) soll in 2,5 Sekunden von 0 bis 60 mph (0-97 km/h) und weiter bis 270 km/h beschleunigen. Das 2022 folgende Grundmodell mit 353 kW (480 PS) Leistung und 654 Kilometer Reichweite soll unter 80.000 Dollar (66.000 Euro) kosten.
Ab diesem Frühjahr will Lucid Motors Kundenfahrzeuge mit einer Jahreskapazität von zunächst 30.000 Einheiten produzieren. 2021 sollen zudem die Grundlagen für die Produktion des in zwei Jahren startenden SUV Gravity gelegt werden. Einen Ausblick auf die neue Baureihe gibt ein im letzten Jahr präsentierter Prototyp. Konkretes zu weiteren Modellen ist bisher nicht bekannt. Rawlinson hat gesagt, dass seine Vision ein Premium-Elektroauto für unter 30.000 Dollar (24.700 Euro) sei.
Norbertl meint
Mir gefällt er. Ich glaub schon, daß da ein paar verkauft werden.
Ich hab jedenfalls schon mal 2 bestellt, einen auf meine US-Adresse, einen auf die deutsche Adresse.
Franz mueller meint
Im Luxussegment zählt ausschließlich die Marke. In den USA vielleicht durch Patriotismus geringe Stückzahlen möglich, in den EU oder China unverkäuflich
ID.alist meint
Beim Europäischen Luxussegment gibt es immer Leute die was anderes haben wollen.
Lexus hat funktioniert, Infinity aber nicht. Tesla ist innovativ, aber nicht so richtig Luxus, hat aber auch Käufer gefunden. Cadillac hat immer (aber viel zu wenige) Käufer gefunden.
Ja, die Marke ist wichtig, aber nicht für jeden Käufer.
Egon Meier meint
dir Frage ist, ob es reicht um auf dem Radarschirmen der Normalo-Multimillionäre zu erscheinen.
Holger BSB meint
Also wenn man sich die Daten anschaut und die Materialien (ueber Fotos) und dann sieht was BMW oder Mercedes machen………Also da bin ich bei dem Lucid
Andi EE meint
Das ist einfach ein Traumauto, da ist nichts prollig an dem Fahrzeug, das Zeug mit dem man heute krampfhaft die Optik aufzuwerten versucht, zum Glück fehlt das alles. Schlicht, elegant, lang, flach … Tesla Model S hätte ich mich mehr in diese Richtung vor allem beim Innenraum gewünscht. Da will man offensichtlich nicht hin und Rawlinson sieht die Konkurrenten bei den europäischen Luxuslimousinen. Ich sehe es auch so, weil Tesla diese Betonung auf Sportlichkeit auch beim Refresh vom Model S nicht verlassen möchte. Ob das schlau ist, sei mal dahingestellt.
Bin gespannt wie schnell sich der Lucid Air in den USA etablieren wird. Im Internet / Youtube ist es dort schon eine grosse Nummer. In Europa ist die Marke natürlich niemandem bekannt, aber ich könnte mir vorstellen, dass alleine die Erscheinung des Fahrzeugs so aussergewöhnlich elegant ist, dass es auch hier im Luxussegment räubern wird. Optik ist halt mehr als die halbe Miete und da hier auch die Technik zu begeistern weiss, müsste man es eigentlich in Europa schaffen. Aber ja, Markentreue bei Pkws darf man nie unterschätzen. Da kann die Leistung auch mal gut 10% drunter sein, die Leute bleiben beim gleichen Hersteller.
DerOssi meint
???? …ich denke, jeder, der hier bei uns BEV-affin ist und das notwendige Kleingeld hat, kennt auch die Schlitten im oberen Segment… da gibt´s nciht so viel… MS, E-Tron GT/RS, Taycan und dann eben den AIR… der ist mega spannend und schick… und preislich voll im Rahmen der Konkurrenz.. bin echt gespannt…
Einziger Kritikpunkt wäre natürlich das nicht vorhandene (eigene) Werkstatt- und Servicenetz…
Franz mueller meint
Na klar, wer den porsche Taycan oder den aidi Etron Gt kennt, der kennt auch die total unbekannte Marke Lucid und ihr Erstlingswerk Air.
Solche Fahrzeuge werden doch nicht gekauft, weil die Katalog Werte ganz gut sind. Nein, in solche Autos verliebt man sich bei der Testfahrt. Keine Chance, solche Preisklassen ohne Händler zu verkaufen
Andi EE meint
Aber wer eine Luxuslimousine kauft, wird sich sicher keinen Tycan oder diesen Audi kaufen, das ist einfach das falsche Segment. Der Fond ist beim Lucid eine Suit, bei den anderen was anderes. Übrigens, dass man aus dem Internet ein Fahrzeug für 100’000€ kauft, hätte ich vor 10 Jahren auch nicht gedacht.
Ohne Youtube, Erfahrungsberichte und für jeden gratis zugänglichen Tests, wäre das sicher nicht möglich gewesen. Vielleicht ist ja das Händlernetz nur noch ein ärgerlicher Penalty, der viel Geld kostet und ja, wirklich nur die Demofahrt als Nutzen bringt. Showrooms und Veranstaltungen können das Manko sicher zum Teil kompensieren (Haptik). Was sicher nicht die Zukunft sein wird, ist diese Rieseninfrastruktur der Händler, das zahlt sich einfach nicht aus. Es gibt wohl keine andere Branche die derart schrumpfen wird, wie diese.
Ich denke Lucid wird auch stark von Tesla profitieren, weil mit Ausnahme von Deutschland, der Ruf von US-amerikanischen Autos stark gestiegen ist. Gäbe es jetzt Tesla nicht, die das alles mit Elektro, Internetverkauf, Supercharger alles angestossen haben, würde man Lucid sicher deutlich weniger (zu)trauen. Man sieht es ja, dass es funktioniert. Dass die Elektrofahrzeuge auch keinen Teil so oft wie die Verbrenner zur Reparatur müssen. Der Zwang, dass da in der Nähe was sein muss, ist einfach nicht mehr gegeben.
Fra p. meint
@Andi EE
Also in der schweiz hat tesla im vergleich zu deutschland ein sehr dichtes support und verkaufs netz (mehr standorte als porsche). Tesla schweiz geht auch an regionalen automessen (auto zürich) oder stellt fahrzeuge in wichtigen warenhäuser aus (beispiel: globus zürich). Am ende selektiert man online aber es ist nicht so dass nur ein youtube video genügt hat.
Andi EE meint
@Fra p.
OK, da bin ich vielleicht nicht up to date. Aber du solltest das „Jetzt“ von Tesla mit dem Model 3, das in den Massenmarkt vordringt, nicht mit damals bei der Einführung des Model S, vergleichen. Lucid Motors wird eher so wie beim Model S beginnen und sicher niemals mehr als 100’000 Fahrzeuge 2022 absetzen., im 2021 sind es bestimmt weniger als 50’000. Wenn es gut läuft, in 5 Jahren bei 400’000 Stück (Annahme von Lucid).
Das sind für dieses nicht mal einen Fünftel von Porsche. Klar macht man Promo, aber für ein Händlernetz gibt es doch viel zu wenig Verkäufe. Vielleicht hängt man sich bei einem grossen an?
Andi EE meint
Doppelte Verneinung, es müsste heissen „mit dem Model S / Vertrieb damals vergleichbar“
Tim Leiser meint
Ich finde das Design auch herausragend. Wie eine gut designte Wohnung. Ein Fahrzeug für Architekten und Designer mit entsprechendem Geldbeutel und Freude an Individualität
LiPo meint
Der Designer hat schon die 8 Jahre bei Audi einen guten Job gemacht ( A2, A8)
Tim Leiser meint
Das stimmt wohl. Aber hier finde ich, hat er es besonders gut gemacht
StugiLife meint
Ford ist das beste Beispiel dass US Hersteller auch in Europa große Erfolge haben können wenn sie es richtig machen: Dichtes Händlernetz und Modelle die auf den europäischen Markt zugeschnitten sind. Bei Opel war es ähnlich. Alle anderen US Hersteller, mit Ausnahme von Tesla, haben sich vom deutschen Markt zurückgezogen, oder waren hier nie präsent. Da ist es logisch dass keine Käufer zu finden sind.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Ist Skoda auch ein deutscher Hersteller, weil VW der Besitzer ist?
StugiLife meint
Sorry, ich verstehe die Frage nicht, was willst du sagen?