Jaguar Land Rover richtet sich unter dem 2020 gekommenen ehemaligen Renault-Chef Thierry Bolloré neu aus. Im Kern der Strategie steht die E-Mobilität, Jaguar soll sogar eine rein elektrische Marke werden. Die britische Edel-Marke hat bereis einen Voll-Stromer im Programm, mit der nächsten Generation der Luxuslimousine XJ sollte bald eigentlich ein zweiter Batterie-Wagen eingeführt werden – dieses Modell wurde nun aber gestrichen.
Der britische Konzern will sich mit der neuen globalen Strategie „Reimagine“ für eine nachhaltige Zukunft rüsten und agiler werden. Den Kern der Pläne bilden weiter Premium- und Luxusautomobile, diese sollen in Zukunft aber vor allem elektrisch fahren. Die Geländewagen- und SUV-Marke Land Rover soll in den kommenden fünf Jahren sechs nur mit Strom betriebene Modelle erhalten, das erste 2024. Jaguar soll bis zur Mitte des Jahrzehnts als rein elektrische Luxusmarke ausgerichtet werden. Zum neuen Angebot könne auch ein Modell mit dem Namen Jaguar XJ gehören – „das aktuell geplante XJ-Nachfolgemodell gehört allerdings nicht zu dieser Riege“, hieß es in einer Mitteilung.
Anders als es die Formulierung „das aktuell geplante XJ-Nachfolgemodell“ vermuten lässt, wird das bis 2019 als Verbrenner gebaute Flaggschiff der Marke in der nächsten Generation nicht als Elektroauto wiedergeboren. „Nach einer ausführlichen Bewertung der Technologie mit Blick auf die außerordentlichen Veränderungen in der Automobilindustrie haben wir beschlossen, dass der geplante XJ-Nachfolger nicht mit unserer Vision für die neu ausgerichtete Marke Jaguar im Einklang steht“, teilte das Unternehmen britischen Journalisten mit. Ob es später wieder eine große Limousine im Stil des XJ geben könnte, ist offen.
Warum genau der bereits mit Vorserienfahrzeugen auf der Straße getestete Elektro-XJ nicht eingeführt wird, verriet Jaguar nicht. Laut Autocar könnte die Modellbezeichnung eines der geplanten neuen Elektroautos schmücken, auch hierzu gibt es bisher aber keine konkreten Informationen. Fest steht, dass Jaguar und Land Rover ein eigenständiges Produktportfolio mit individueller Ausrichtung beibehalten sollen. Die technische Basis dafür stellen bei Land Rover zwei für Elektroautos und Verbrenner geeignete Plattformen. Künftige Jaguar-Modelle werden eine eigene Elektro-Architektur nutzen.
Von den bisherigen Baureihen werden laut Jaguar Land Rover keine eingestellt oder frühzeitig auslaufen. In Sachen E-Mobilität bedeutet das, dass Land Rover weiter diverse Plug-in-Hybride im Angebot haben wird und bei Jaguar das 2018 eingeführte Elektroauto I-Pace im Programm bleibt.
VoglioEMO meint
Sehr schade, wäre in meine engere Wahl gekommen.
Leider wieder ein Indiz mehr, dass bei Jaguar bald der Stecker gezogen werden könnte.
CaptainPicard meint
Jaguar verkündet also stolz dass sie 2025 auf Elektroautos umschwenken und die erste Aktion ist dass sie ein bereits fast fertig entwickeltes Elektroauto einstampfen.
Das ist als würde ich verkünden in sechs Monaten mit einer Diät zu beginnen und jetzt erstmal eine Packung Chips zu essen.
Franz Mueller meint
Dead Company Walking. Wird bald chinesisch geführt werden.
Olli meint
Warum? Ist ja bereits indisch!
Andi EE meint
Die streichen die Segel, ein Konkurrent weniger für Lucid Motors. Das Rendering gefällt mir aber sehr gut. Konzentriert man sich auf die Bauformen Land Rover, Evoque … vielleicht auch besser, weil man im Luxuslimousinen-Segment ähnlich viel Geld für deutlich geringere Stückzahlen investieren müsste.
NiLa meint
Welches Rendering? Das ist der alte Verbrenner XJ.
Andi EE meint
Das Bild ist ein Rendering. Ob das ein altes Modell, kann ich nicht sagen. Dass das ein Rendering ist, kannst du an der Differenz zwischen Licht im Vordergrund und Hintergrund erkennen. Vorne hast du ein Sonnenlicht ohne bedecktem Himmel, scharfe Schatten und viel Kontrast auf dem Boden und Glanz auf der Karosse. Im Hintergrund hast du sehr diffuses Licht und bedeckten Himmel.
Die beiden Büsche links und rechts sind gerenderte 3D-Objekte, die dienen primär der Kaschierung von Fotohintergrund und 3D-Umgebung wie Auto, Strasse und Kiesflächen im Vordergrund. Der Boden ist auch ziemlich seltsam, so was gibt es eigentlich nur in Garageneinfahrten von Luxusvillen. Steinplatten hell, dann an der Seite noch ein grauer Steinstreifen. Nur eine Fahrbahn?! Dann ist die diffuse Spiegelung im Blech einfach zu homogen, normalerweise müssten sich da jetzt a) der der das Foto schiesst plus der Strassenrand und vielleicht ein paar Büsche / je nach Belichtung nur die Konturen spiegeln.