Tesla könnte später auch einen Kleintransporter und/oder Van bauen, das hat Firmenchef Elon Musk erst kürzlich wieder geäußert. Um was für ein Fahrzeug genau es sich handeln würde, ist noch offen. Im Falle eines Vans für den Personentransport und Freizeitaktivitäten kann sich Musk für mehr Reichweite und Autarkie Solarzellen auf dem Fahrzeugdach vorstellen.
Einige Autobauer experimentieren bereits mit Solarzellen, etwa Toyota, allerdings lässt sich mit diesen Systemen bislang nur wenig Strom erzeugen. Einen großen Sprung verspricht das deutsche Startup Sono Motors: Der für 2022 geplante Minivan Sion soll mit in die Karosserie integrierten Solarzellen täglich Energie für bis zu 34 Kilometer sammeln können.
Musk kann sich Solartechnik auf Fahrzeugen durchaus vorstellen, wirklich überzeugt scheint er davon allerdings noch nicht zu sein – zumindest mit Blick auf herkömmliche Pkw: „Bei einem Van könnte Solar wegen dem großen flachen Bereich etwas mehr Sinn ergeben“, sagte er in einem Interview mit dem bekannten US-Podcaster Joe Rogan. Um mehr Energie mithilfe der Sonne zu gewinnen, wäre laut Musk ein beim Parken seitlich ausfahrbares Dach für eine größere Solarfläche eine Option, eine solche Vorrichtung würde außerdem Schatten spenden.
Mit einem großen und flachen Van-Dach mit Solarzellen darauf könnten Musk zufolge pro Tag um die 30 Meilen (ca. 48 km) an Reichweite generiert werden. Er hält es zwar weiter für am besten, wenn man zu Hause auf dem Dach mit Solartechnik Strom zum Laden eines Elektroautos erzeugt, die Idee eines Vans mit ausfahrbarem Solardach gefällt ihm aber grundsätzlich. Vor allem die Möglichkeit zur Selbstversorgung hat es Musk angetan: „Ich glaube, das wäre großartig. Ein Van, mit dem man selbst nach einer Apokalypse noch herumfahren kann.“
Ob und wann Tesla tatsächlich ein Elektroauto mit Solardach auf den Markt bringt, bleibt abzuwarten. Einen Van dürfte es langfristig aber geben: „Ich denke, dass Tesla später auf jeden Fall einen elektrischen Van bauen wird“, sagte Musk bei einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Präsentation der jüngsten Jahresbilanz im Januar. Vor einem Van stehen bei dem Unternehmen andere neue Modelle im Fokus, in diesem Jahr ein Pickup-Truck sowie ein Lkw. Um die Produktion dieser und der bisherigen Elektrofahrzeuge hochzufahren, muss Tesla zunächst seine Batterieproduktion erweitern. Bis zum Start eines elektrischen Vans dürfte daher noch einige Zeit vergehen.
leotronik meint
Ein Solarpanel wäre für den Phantomverbrauch schon eine gute Lösung. Die 12V Batterie wird permanent ent- und geladen und das tut ihr nicht gut. Der Nissan Leaf 1 hat so ein Panel aber wohl zu klein. Ein Aufladen der 12V Batterie würde technisch nicht besonders kompliziert ausfallen und dürfte günstig machbar sein. Ich würde sowas begrüssen.
Jörg2 meint
Ich hab vor Jahren mal eine schöne PV-Bastellösung an einer Absetzkabine gesehen.
Auf dem Dach die üblichen PV-Dinger, allerdings mit Aufstellfunktion.
Links und rechts, hängend, oben angeschlagen (Kante Seitenwand, Dach) weitere Panele.
Diese Seitenpanele waren abnehmbar um sie per Kabel etwas weg vom Schattenplatz des Campers positionieren zu können.
Über die Gelenke konnten die Seitenpanele an der Kabine hochgeklappt werden (mit Arretierung in verschiedenen Stufen) und sogar um 180° hochgeklappt werden. Damit war dann auch das Panel von der Schattenseite in der Sonne.
Im Abgestellten Zustand verdeckten die hängenden Panele fast vollständig die Seitenfenster und dienten damit auch noch als Einbruchshemmung.
Ich fands toll. Der Besitzer auch.
EMfan meint
Sofort patentieren lassen und an Tesla verkaufen!
xordinary meint
Es ist interessant zu hören, was Elon zum Thema Solar auf Autos gesagt hat. Und das ist auch der Grund, warum der Sion ein Scam ist: Pro Quadratmeter treffen von der Sonne so und so viel Leistung auf der Erde ein. Selbst mit einer 100 Prozent effizienten Solarzelle (wovon man etwas um Faktor 3 entfernt ist), kann man pro Fläche nicht mehr Energie erwirtschaften. Und da so ein Auto eine relativ bescheidene und vor allem endliche Fläche aufweist, ist der ganze Quatsch der Mühe nicht wert. Die 34 Sono-Kilometer sind wohl der neue NEFZ-Standard der Solar-Auto-Branche: Rein rechnerisch unter absurden Labor-Voraussetzungen ausgedacht. Wenn diese Quatschkiste in der Realität im Sommer in einer Stadt, die nicht Barcelona ist und nicht auf der Wiesn sondern so, wie es normal in Städten so ist, zwischen hohen Häusern stehend 10 Kilometer am Tag schafft, ziehe ich meinen Hut. Im Winter sind es dann unter 1.
Was Elon im Joe Rogan Podcast angedacht hat, war ein Van, der dann im stationären Betrieb seine Dachfläche (also die solar nutzbare) verdreifacht und optimal nach der Sonne ausrichtet. So etwas könnte z.B. für Wohnmobile durchaus Sinn ergeben, die lange auf Campingplätzen stehen. Für PKWs ist das so sinnlos, wie die Brennstoffzelle. (Außer, es wird unter Einsatz von unglaublich viel Geld gemacht wie bei Lightyear, aber das dürfte bei Sono Motors auch eher zweifelhaft sein …)
Jörg2 meint
Ich gebe Dir da recht.
Aber, wenn man daran denkt, dass auch sonnigere Regionen in der s.g. „dritten Welt“ irgendwann mal zur motorenbetriebenen Mobilität aufrüsten werden (hoffentlich mit BEV), dann ist eine Kombi aus:
jedes Dorf bekommt PV
jedes Dorf bekommt einen Speicher
jedes Auto kann sich auch teilweise selbst versorgen
gut denkbar.
Für „Erste-Welt-Hochhausschluchten-Schatten“ eher nicht so die sinnvolle Lösung
Kona64 meint
Richtig. Dann ist es aber immernoch besser und günstiger den Wagen im Schatten zu parken und lieber 20qm Solarpanel auf einem Gerüst zu montieren als zu versuche 2qm in das Fahrzeugdach zu integrieren. Damit hat das Dorf dann auch Strom wenn das Auto unterwegs ist. Solar auf dem Auto ist, außer beim Mars Rover, Spielerei.
Jörg2 meint
Polierter Hochglanzlack auf einer Verlustfläche ist auch Spielerei.
;-))