Die Neuauflage von Jaguars Oberklasse-Limousine XJ soll die nächste Generation an Elektroauto-Technik der Briten einführen, eine Verbrenner-Variante wird es nach aktuellem Stand nicht mehr geben. Der britische Autobauer hat kürzlich bekräftigt, seine mit dem SUV-Crossover I-Pace begonnene Stromer-Offensive voranzutreiben – das zweite Elektroauto der Marke verzögert sich aber wohl.
Eigentlich hieß es, dass der neue XJ Ende dieses Jahres vorgestellt und Anfang 2021 eingeführt wird. Britische Medien berichten nun jedoch, dass der Start verschoben wird: Das Modell soll erst „später 2021“ zu den Kunden kommen. Grund sei, dass Jaguar und die Konzernschwester Land Rover sich vorerst auf die Produktion ihrer profitabelsten Modelle profitieren wollen.
Jaguar Land Rover hat wie die gesamte Automobilindustrie mit den Folgen der Coronavirus-Krise zu kämpfen, durch die der Absatz in den vergangenen Monaten stark zurückgegangen ist. Bereits zuvor lief es bei der zum indischen Tata-Konzern gehörenden britischen Autogruppe nicht rund, vor allem Jaguar hatte zuletzt Probleme mit dem Verkauf seiner Modelle im immer weniger nachgefragten Limousinen-Format. Die E-Mobilität und eine Neuausrichtung des Portfolios soll das Geschäft wieder auf Vordermann bringen.
The Sunday Times schreibt, dass Jaguar Land Rover aufgrund der aktuellen Krise der Branche nicht essentielle Ausgaben auf unmittelbare Zukunft stark zurückfährt. Gegenüber Autocar bekräftigte das Unternehmen aber, dass die nächste Generation des XJ weiter im Fokus steht. Der vollelektrische Wagen werde auf all dem aufbauen, was seinen Vorgänger ausmacht – „großartiges Design, intelligente Leistung und begehrter Luxus. Unsere Ingenieure arbeiten weiter an der nächsten Generation des vollelektrischen Jaguar XJ“, so ein Sprecher. Auch die langfristig eingeschlagene Strategie und Pläne für Modelle würden fortgeführt. Die „beispiellose“ derzeitige Situation habe aber zwangsläufig Auswirkungen auf die unmittelbaren Pläne des Autobauers.
Was genau Jaguar über den neuen Elektro-XJ und den I-Pace hinaus vorhat, ist unklar. Zuletzt ließ ein Manager verlauten, dass die Verkaufszahlen des I-Pace hinter den Erwartungen zurückliegen. Man glaube zwar weiter an die Zukunft des E-Antriebs in den bedienten hochpreisigen Segmenten, der Durchbruch der alternativen Antriebsart sei aber „eine längere Reise“ als von Jaguar angenommen.
Andy_Be_Scheuer_t meint
Wenn man bei Jaguar die schnelle Entwicklung von BEV´s nicht als essentielle Notwendigkeit betrachtet und statt dessen am Status Quo festhalten möchte, dann kreist schon sehr bald der Pleitegeier.
BTW, der Wertverlust des i-Pace ist nicht von schlechten Eltern, dürfte bald zum günstigsten Premium-Gebraucht-BEV werden.
Franz Mueller meint
Jaguar… Der Ipace ist ja komplett im Auftrag von Magna entwickelt worden und wird jetzt auch in einem Magna Werk gefertigt. Die elektrischen Kernkomponente kommen vom einem Systemzulieferer.
Im Grund hat Jaguar bis auf das Logo und den Vertrieb doch gar nichts mit dem Wagen zu tun. Solche „Auftragsgeschäfte“ haben noch nie für positive Margen gesorgt.
Für Jaguar ist es schon vorbei. Da wird in kürze die Insolvenz kommen und dann gibt´s noch eine kleine Firma die Vintage Jaguar Fahrzeuge mit Verbrenner in der Manufaktur baut.