Hyundai gehört zu den wenigen großen Autoherstellern, die zeitnah Wasserstoff-Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge in größerer Stückzahl bauen wollen. Um mit Wasserstoff betriebene Elektrotechnik voranzubringen, engagieren sich die Südkoreaner auch im Motorsport – unter anderem mit einer neuen Partnerschaft mit Forze Hydrogen Racing.
Forze ist ein niederländisches Studenten-Team, das Brennstoffzellen-Elektro-Rennfahrzeuge entwickelt, baut und einsetzt. Mit dem Forze IX entsteht derzeit der neueste Bolide. Auf die Entwicklungsphase in diesem Jahr sollen 2022 die zweite Finanzierungsrunde und die Fertigstellung folgen. Das Ziel: „Der Forze IX soll das weltweit schnellste Wasserstoff-Rennfahrzeug werden und dem nachhaltigen, umweltfreundlichen Rennsport zum Durchbruch verhelfen.“
Der allradangetriebene Forze IX kann eine Höchstgeschwindigkeit 300 km/h erreichen, von 0 auf 100 km/h geht es in weniger als drei Sekunden. Das Gewicht liegt bei 1500 Kilogramm. Für den Antrieb sorgen zwei wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Systeme mit einer Gesamtleistung von 240 Kilowatt und einem Akkumulator mit einer maximalen Leistung von 600 Kilowatt.
Man sehe in der Zusammenarbeit mit Forze die Möglichkeit, die Grenzen der Wasserstoff-Mobilität zu verschieben, erklärt Hyundai. Dazu finde künftig ein Technologie-Austausch mit Experten des Hyundai Motor Europe Technical Center (HMETC) in Rüsselsheim statt. „Die Verbindung der führenden Position von Hyundai in der Wasserstoff-Elektromobilität mit den Ambitionen von Forze in der Weiterentwicklung dieser Technologie auf Racing-Niveau bietet perfekte Voraussetzungen, um die Grenzen des Machbaren für die Entwicklung des emissionsfreien Rennsports zu verschieben und den nächsten Meilenstein zu erreichen“, heißt es.
Das Motorsport-Team von Forze besteht aus über 60 Studenten der Technischen Universität Delft mit unterschiedlichen Ausbildungen. Sie arbeiten jeweils ein Jahr lang in Voll- oder Teilzeit zusammen, um Erfahrungen in der Teamarbeit und im Bereich der Brennstoffzellen-Technologie zu sammeln. Hyundai Motor bringt nun sein Wissen in der Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen mit ein. Der südkoreanische Autobauer hatte 2013 mit dem SUV ix35 Fuel Cell das erste in Serie gebaute Brennstoffzellen-Elektroauto eingeführt. Heute produziert Hyundai neben dem neuen Brennstoffzellen-SUV Nexo den mit Wasserstoff betriebenen Schwerlast-Lkw Xcient Fuel Cell.
Hyundai treibt auch vollelektrischen Motorsport voran: Die Ingenieure von Hyundai Motorsport am Stammsitz in Alzenau haben ein Batterie-Hochleistungsfahrzeug entwickelt – den Veloster N ETCR. Der Rennwagen wird erstmals bei der neuen elektrischen Rennserie ETCR an den Start gehen. Zudem plant Hyundai im Rahmen der ETCR den Einsatz eines Wasserstoff-Generators als Energielieferant für E-Boliden.
Andreas meint
„nachhaltigen, umweltfreundlichen Rennsport“
Schon in der Kombination völliger PR-Stuss. Welcher Wasserstoff wird denn dort wohl getankt und selbst dann ist der Materialwahnsinn im Ressport niemals umweltfreundlich der nachhaltig.
Wieviel Carbon wird denn hier jedes Jahr verbraucht und wieviele Reifen.
Andreas meint
Die Brennstoffzelle ist doch durch die Diffusion der Gase ein im Vergleich zu Batterien oder Supercapacitators einfach physikalisch langsam.
Und dann hat man noch Gastanks mit 350/700 bar und hohe Geschwindigkeiten.
Diese Idee ist wohl in Managementetagen entstanden und keiner hat sich getraut, zu sagen, dass dies eine ###- Idee ist.
Peter W meint
Ist ja auch nur ein Studentenspaß. Die jungen Leute sollen was lernen, einen anderen Sinn hat das nicht.
Hoffe ich!
StU meint
600 kw aus dem Akku, dann hat der wohl mindestens 60kWh, eher mehr. Wasserstoff ist in diesem Konzept wohl eher in flüssiger Form und nicht in Drucktanks. Ist also ein Elektroauto mit Range Extender.
Frank meint
Ich bin gespannt wie die Nordschleifenwerte so aussehen werden. Ich kann mir nicht vorstellen dass da eine Chance gegenüber den reinen BEVs wie den Taycan oder Model 3 oder S performance besteht (obwohl das ja vier bis Siebensitzer mit Straßenzulassung sind).
Jeru meint
Aus meiner Sicht ist das eine sehr gewagte These. Wie viele Model 3 oder S fahren beim 24h Rennen mit?
Oder wollen Sie ernsthaft den Vergleich auf eine (!) Runde als Basis nehmen?
Olli meint
Welcher der genannten Taycan, Model 3 oder Model S ist denn als angeblicher Siebensitzer verfügbar? Interessant welche Thesen Frank immer wieder hier aufstellt. Oder sitzten vielleicht zwei in dem von Frank so heißgeliebten Frunk?
Frank meint
Man kann das Model S mit 2 zusätzlichen Sitzen (nach hinten gerichtet) bestellen soweit ich weiß passen da nur sehr kleine Personen unter 140cm rein.
Bei den Urlaubsfahrten stellten wir fest:
1. Nicht die Kapazität des Akkus zwingt uns zum halt an der raststätte – es ist die Kapazität der Blasen der Mitfahrerinnen
2. unser Model 3 setzt uns mit seiner Ladegeschwindigkeit unter Druck und ruft uns zurück (Akku zu 80% voll) nochbefor der Espresso getrunken ist.
3. Wenn wir ein FCEV hätten, dann müssten unsere Halte länger dauern, da man beim BEV parallel lädt und die Toilette aufsucht und beim FCEV
erst tankt und dann die Toilette aufsucht (serielles Prozedere braucht mehr Zeit).
Jeru meint
Und das beschreibt ihren Kaffee am Sonntag auf der Rennstrecke oder wie hängt das jetzt mit dem Thema zusammen?
Frank meint
@Jeru
Das beschreibt die Unnötigkeit die besteht ein Wasserstoffauto zu entwickeln vor ein paar Jahren meinten noch viele: Die Reichweite von den E-Autos sind zu gering und die Ladedauer ist zu hoch daraus entwickelte sich die Idee Wasserstoffautos sollten weiter entwickelt und gepusht werden auch wenn sie 3x soviel Energie verbrauchen- Durch die Entwicklung der Reichweiten und Ladegeschwindigkeiten fällt der Grund für FCEVs aber weg. Selbst für LKW und für Regional-Züge bröckelt die Überzeugung. Bleibt der Langstreckenflugverkehr und die Containerschiffahrt wo Forschungsbedarf ist (Die Flugzeuge könnten zwar auch immer wieder über Microwelle vom Boden aus nachgelsden werden, das ist aber scince Fiction) – wahrscheinlich ist Wasserstoff da aber nur ein Zwischenschritt zu Sunfuel.
badsoden meint
„Ist es dann nicht eigentlich ein Batterie-Rennwagen mit etwas Leistungssteigerung durch Wasserstoff?“
Der Antrieb kommt aus der Batterie. Der FC lädt der Batterie nach. Es ist seriell zu sehen.
Man sagt auch: der FC ist ein Rangeextender für einen Batterieantrieb.
Am Emotor kommt nur die Batterieleistung an.
Alupo meint
Richtig.
Bei der Brennstoffzelle müsstest du einen zukünftigen Leistungsbedarf rechtzeitig vorher anmelden und dann bekommst du später die Leistung.
Also ohne Pufferspeicher geht da gar nichts. Das wäre bei einem normalen PKW an der Ampel sehr lustig anzusehen.
Bei einem Rennwagen finde ich das spannend. Aber die haben sicher einen Turbo verbaut oder fahren gleich mit einer reinen Sauerstoff-Druckflasche im Rennwagen herum. Damit sollten die Ansprechzeiten deutlich besser sein als bei einer normalen Brennstoffzelle. Ökologisch ist sowas aber nicht wenn man dazu neben dem schon schlechten Wirkungsgrad der H2-Kette auch noch zusätzlich einen stromfressende LTA (Lufttrennanlage ), oder wie unter Gaseleuten genannt wird, eine ASU benötigt.
Jeru meint
Was ist genau Ihr Punkt?
Das die Luftrennanlage das gesamte Konzept unökologisch macht? Das FCEV generell nicht ökologisch sind?
Anscheinend gibt es im Rennsport einige Anforderungen, die von BEV nicht erfüllt werden können. Mir ist jedenfalls kein Grund bekannt, der die Teilnahme eines Model S am 24h Rennen auf der Nordschleife ausschließen würde. Dennoch nimmt niemand teil.
Die Menschen die an das technische Limit gehen wollen müssen auch ihre Hausaufgaben machen und suchen Alternativen. Eine dieser Alternativen ist der Einsatz einer Brennstoffzelle, um die Reichweite des Fahrzeugs zu erhöhen und schnell nachtanken zu können.
Da der Bumms im TV zu sehen ist und bestimmt als Werbeblock fungiert, wird der Wasserstoff mit Sicherheit grün sein. Was kann man an diesem Vorhaben denn bitte schlecht finden?
Stefan meint
Der Rennsport ist an Volltanken in oft unter 1 Minute gewöhnt.
Die Wasserstoffbefürworter im Rennsport hoffen, dass ein Volltanken mit Wasserstoff ähnlich schnell geht, um dann die nächsten etwa 30-60 Minuten weiter zu fahren.
Alternativ könnte man Batterietauschkonzepte im Rennsport umsetzen. Standardisierungen bezüglich Abmessungen sind dort noch am ehesten möglich.
Die Formel E hatte in den ersten Saisons die Fahrzeuge getauscht, wenn der Akku leer war.
xdaswarsx meint
240kW aus der Brennstoffzelle und 600kW aus der Batterie?!
Ist es dann nicht eigentlich ein Batterie-Rennwagen mit etwas Leistungssteigerung durch Wasserstoff?
Peter W meint
Nein, das ist ein Rennwagen mit Wasserstoffreichweitenverlängerer, falls das Rennen mal länger dauert – oder so.
Gerhard meint
Oder man im Stau steht.
Peter W meint
Entschuldigung, aber die werden immer bekloppter.
Alupo meint
Ich finde es aus deutscher oder europäischer Sicht gut dass sie das machen. Jeden € den die für diesen Blödsinn ausgeben können sie nicht woanders sinnvoll ausgeben (und wenn es nur in Form von Dividende an die Aktionäre ist) .
Das schafft allen unseren Spätstartern noch etwas mehr Zeit. Ich finde das sehr gut und bedanke mich recht herzlich dafür.
Peter W meint
So kann man es auch sehen :-))
Eugen P. meint
Na wenn diese Denke mal nicht in die Hose geht, H2 LKWs von Hyundai laufen schon in der Schweiz, im Schwerverkehr wird H2 kommen (oder man bleibt beim Diesel) und wenn da die Deutschen/Europäer nichts im Angebot haben, machen andere das Geschäft. Im Rest der Welt gibt es genug sonnige Gegenden wo man Wasserstoff per Solar synthetisieren kann und mit dem Überschußstrom sonst nichts weiter anfangen kann (man denke an Australien).