Die öffentliche Ladeinfrastruktur für Elektroautos wird in einigen Regionen von wenigen Anbietern dominiert. Da das in vielen Fällen für hohe Preise, wenig Transparenz und schlechten Service sorgt, hatte das Bundeskartellamt 2020 eine Marktuntersuchung eingeleitet. Das Verfahren wird nun ausgeweitet.
Wie Spiegel.de berichtet, erhielten vor wenigen Tagen Dutzende Betreiber öffentlicher Ladesäulen Post: „Förmliche Zustellung einer kartellbehördlichen Verfügung“, stehe im Briefkopf des vom Kartellamt versandten zehnseitigen Beschlusses. Die Wettbewerbshüter berichteten von „ausreichend Hinweisen“, dass der freie Wettbewerb bei Stromtankstellen im Inland „eingeschränkt oder verfälscht“ sein könnte. Das würden eigene Untersuchungen, Beschwerden und Marktstudien nahelegen.
Viele Stadtwerke und regionale Energieversorger sowie ehemalige Strommonopolisten wie der Essener E.On-Konzern oder die Karlsruher EnBW sollen detaillierte Informationen an das Kartellamt übermitteln, heißt es in dem Bericht – von den genauen Standorten der Ladesäulen über beanspruchte Fördermittel bis hin zu den berechneten Strompreisen und Abrechnungsmodalitäten bei Wettbewerbern. Auf Basis der Daten wolle das Kartellamt entscheiden, ob es gegen die vermeintlichen Monopolisten vorgeht. Ein solches Verfahren könnte zu Strafen und harten Auflagen führen.
„Mit diskriminierungsfreiem Wettbewerb hat all das nichts zu tun“, bemängelte Lichtblick-Chefjurist Markus Adam gegenüber Spiegel.de. Der Ökostromanbieter und weitere Konkurrenten beschwerten sich deshalb beim Bundeskartellamt. Lichtblick fordert die Durchleitung seines Stroms zum eigenen Tarif, die Ladesäulenbesitzer sollen dafür eine Gebühr erhalten. Das sei beim Hausstrom oder bei Telekom-Anbietern üblich und werde von der Bundesnetzagentur überwacht.
Auch der künftig verstärkt auf Stromer setzende Autobauer VW hält das Vorgehen des Kartellamts für sinnvoll. „Wir plädieren für einen fairen, gleichberechtigten Zugang der Ladestromanbieter zu den Ladesäulen“, heißt es bei Elli, der Energie-Tochter des Wolfsburger Konzerns. Eine stärkere Marktöffnung könne zu günstigeren Preisen für die Kunden und einem dichteren Ladenetz führen. Beides ist zentral für die europäische Autoindustrie, die wegen immer strengerer CO2-Vorgaben zunehmend auf lokal emissionsfreie E-Mobilität setzt.
Sollte das Kartellamt durchgreifen, könnte die Bundesnetzagentur zeitnah handeln: Die Regulierungsbehörde hat laut Spiegel.de Ende letzten Jahres einen Beschluss vorgelegt, in dem die technischen, juristischen und finanziellen Modalitäten für eine Durchleitung von Strom fremder Anbieter an Ladesäulen erstmals „minutiös definiert“ werden. Die Pläne hätten in der Branche schon im Vorwege für so viel Wirbel gesorgt, dass die Beamten eine Klarstellung veröffentlichten: Es handele sich nicht um „Zwang“, sondern um eine „freiwillige“ Unterstützung für Unternehmen. Das Kartellamt könnte der Freiwilligkeit dem Bericht zufolge demnächst ein Ende setzen.
Matthias Geiger meint
Kein Wunder, dass bei keinen klaren Vorgaben bzw. nur Freiwilligkeiten der Regierungsvorgaben das Kartellamt einschreiten möchte bzw. muss. Die Ladesäulen (AC/DC) müssen ausgeschrieben werden und klare Vorgaben gemacht werden wie die Steuergelder verwendet werden. Solange kein freier Zugang wie bei den Tankstellen an den E-Säulen gewährleistet ist wird aus der E-Mobilität nichts. An den Tankstellen bezahlt jeder Nutzer den gleichen Preis, egal welches Auto er fährt oder aus welchem Land er kommt.
Ionity muss hier in die Schranken gewiesen werden, egal ob manche nicht die 79 ct/kWh bezahlen.
Stevie meint
Und darum ist eine individuelle Vielfalt der Mobilität für die Zukunft so wichtig. Auch wenn Übergangstechnologien von den BEV-Befürwortern kritisiert werden. Bei bestimmungsgemässer Nutzung der aktuell zur Verfügung stehenden Technik kann die Umweltbilanz nur besser werden. Ein Grabenkrieg „Meine Meinung steht fest, verwirre mich nicht mit Tatsachen“ hat noch nie zum Ziel geführt.
David meint
Für mich war die Ionity Preiserhöhung auf 79c/kWh letztes Jahr die beste Entscheidung ever. Seitdem sind keine Gratisladetypen, Geizkrägen, Besserwisser und Querulanten mehr dort. Nur noch nette und solvente Leute seitdem. Keiner von denen zahlt übrigens 79c – wie auch ich nicht.
Was das Kartellamt will, weiß ich nicht. Die Liberalisierung des Strommarktes hat dazu geführt, dass die etablierten Stromversorger die größten Sünden und unfähigsten Mitarbeiter in die Netzgesellschaft geschoben und die dann abgespalten haben. Kein Wunder, dass da nichts passiert und man hohe Kosten hat. Die muss man wenig faken: Überalterte Technik mit hohen Laufkosten, Ausbau nach Vorschrift, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Man muss zum Jagen getragen werden, null Unternehmergeist, null Kreativität.
Niko meint
Sie sprechen mir aus der Seele in Bezug auf Ionity. Tesla hat ein exklusives Ladenetz, an dem nur Tesla Kunden laden dürften. Ionity lässt jeden Laden, und wer sich über den Autokauf an den Kosten beteiligt bekommt auch einen günstigen Tarif.
Und die Qualität stimmt ebenfalls
Noch besser finde ich allerdings EnBW
Die investieren stark in gute Qualität zu einem fairen Preis für jedermann und tragen damit ein hohes unternehmerisches Risiko
Kona64 meint
Das ist der probate Weg. Die Parteien sind gefordert die Informationen zu liefern. Ob das Kartellamt eigene Informationen hat ist egal. Förderung könnte ja aus diversen Töpfen kommen. Für das Kartellamt ist es einfacher die Daten zu prüfen und Fehler zu finden, als sich seine Daten von den Betreibern prüfen zu lassen. Eine Entscheidung muss gerichtsfest sein. Das ist so schon clever.
Sebastian meint
haha… und dann glauben einige BEVs könnten in Kürze massentauglich werden.
was ich kürzlich zum Verbrennerverbot anno 2030 schon sagte: der ganze Quatsch wird uns ganz gewaltig um die Ohren fliegen.
Kasch meint
Strom ziehen ist weltweit die einfachste Methode sein Fz zu versorgen. Es stellt sich eher die Frage wieviel Deutsche sich 2030 noch irgend ein eigenes Fz leisten können.
derJim meint
Aha, gibt es denn auch Argumente oder nur Polemik bzw. heiße Luft? ;)
Andi meint
Sie lassen sich demnach lieber an der Zapfsäule abzocken.
:)
Sebastian meint
wieso abzocken? Der Preis steht gut sichtbar, beidseitig, in 12 Meter Höhe inkl. Beleuchtung.
Franz Bauer meint
Naja, sie zahlen seit Jahren den Preis (damit in dem Fall sehr gerne und Glücklich), der bei Elektroautos kritisiert wird.
Da ich einen Stromvertrag zu Hause habe und auch an den allermeisten Ladesäulen im öffentlichen Raum kenne ich heute schon den Preis der kommenden 12 Monate. Ich denke das sieht bei den Zapfsäulen auch anders aus, nur hat man sich dort daran gewöhnt.
Meine Kritik an Ionity ist auch nicht der Preis, sondern dass Steuerzahler die Säulen bezahlt haben, aber effektiv ist es ein Ladesystem für die Autos der beteiligten Autohersteller.
LiPo meint
Die private Wallbox zuhause zahlt ja auch der Steuerzahler, plus BEV Förderung, entgangene Kfz Steuer, plus PV Subventionen, usw.
Zahlt alles auch der Steuerzahler, aber auf Ionity schimpfen.
Kasch meint
Bekomme ich einmalig für eine Säule attraktive Förderung, erhöhe ich den kWh-Preis in lukrative Gegend, oder deklarie die Säule moglichst schnell / oft als „defekt“, um Verluste durch Betriebskosten zu erleiden. Für mich klar wie Klosbrühe. Massive Reduzierung der Abgabeleistung an HPC-Lader wird derzeit auch immer beliebter (Allego).
Kasch meint
zu vermeiden statt erleiden – sorry
Optimist meint
Was läuft da schief bei uns? Der Satz sagt eigentlich alles: „…sollen detaillierte Informationen an das Kartellamt übermitteln, heißt es in dem Bericht – von den genauen Standorten der Ladesäulen über beanspruchte Fördermittel bis hin zu den berechneten Strompreisen und Abrechnungsmodalitäten bei Wettbewerbern.“
Eine Bundesbehörde (Kartelamt) weiß also nicht, wer und in welcher höhe Fördermittel von einer anderen Bundesbehörde (BMVI) erhalten hat. Digitalisierung gleich null, Datenbank Fremdwort, vielleicht gibt es schon eine Excelliste. Nein da wird bestimmt noch mit Papier gearbeitet.
Peter W meint
Das Stichwort nennt sich Datenschutz! Es ist verboten Daten auszutauschen. Nur Banken und Finanzamt haben da ein Sonderrecht, aber noch nicht lange.
Entscheuert meint
Das hier aufgeräumt wird ist mehr als überfällig.
Für den Infrastruktur Betreiber gibt’s natürlich eine entsprechende Gebühr die er bekommt.
Man sollte in dem Zusammenhang DRINGEND auch die Abrechnung ändern.
Wenn schon kein plug and Charge, dann bitte etwas anderes modernes, aber bitte keine EC Terminals!!!!
Was spricht dagegen, einfach das Kennzeichen zu scannen, oder die VIN.
Diese kann beim Anbieter hinterlegt werden und wird automatisch erkannt und fertig.
Alea meint
Wird Zeit dass „Straßenräubern“ wie Ionity das Handwerk gelegt wird.
Ist doch offensichtlich was deren Ziel ist: Sich zunächst ein Ladenetzwerk vom Steuerzahler über Zuschüsse finanzieren lassen, anschließend das „Gemeine-E-Auto-Fahrer-Volk“ durch überhöhte Ladepreise aussperren und dann das Netzwerk exklusiv für die Premiumkunden zur Verfügung stellen. Wie bei Tesla, nur, dass die nicht mit Steuergeldern gefördert wurden.
Wambo13 meint
Hat doch bei der Telekom auch geklappt
Peter W meint
Es war von Anfang an klar, dass ohne eine klare Regelung Monople aufgebaut werden. Unsere Politiker glauben seit Jahrzehnten, dass freiwillige Regelungen der Volkswirtschaft dienen, obwohl es gamit keine positiven Erfahrungen gibt.
Ralph-aus-Berlin meint
Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass es hier nicht um Ionity geht, jedenfalls nicht um dessen Ladetarife. Leider.
Daniel S meint
Ein Ladesäulenanbieter möchte doch möglichst viele Kunden. Wozu also Kunden abschrecken?
hu.ms meint
Was haben die ionity-schnelladesäulen mit mind. 175 kw mit dem obigen artikel zu tun ?
Dan meint
Das wäre echt ärgerlich, wenn Ionity davon nicht betroffen ist und mit ihren Mond-Preisen trotz Fördergelder durch kommen! :(
Kona64 meint
Es geht nur am Rande um Ionity. Stromlieferanten wollen fairen Zugang über die Säule um den Strom an die Kunden zu verkaufen. Also z. B. der Strom vom Hausstromanbieter über eine beliebige Ladesäule zapfen. Natürlich fallen da auch Netzentgelte und Servicegebühren für die Säule an. Man wäre aber frei in der Wahl des Stromlieferanten.
Christian meint
Traurig wenn Juristen in Deutschland wichtiger werden sind als Ingenieure.
Juristen arbeiten dann rückblickend auf entstandene Probleme.
Ingenieure arbeiten mit dem Blick in die Zukunft.
Wo wird entschieden ob Juristen nachjustieren oder Ingenieure sauber arbeiten können:
In der Politik.
Deshalb bei der Bundestagswahl den Wechsel wählen, so kann es in D doch nicht weitergehen.
Flo meint
Grundsätzlich zu begrüßen. Das traurige ist aber, dass dieses Problem vorraussehbar war, unseren Scheuer natürlich nicht die Bohne interressiert, Altmaier abgwunken hat „das sei zu kompliziert“ und nun wieder ein Behördenmarathon bevorsteht wo sich wieder alle Stakeholder in Position bringen werden. Ich denke man darf nicht zuviel Verbesserung erwarten – leider.
kritGeist meint
Scheuer & Altmaier habe ja nicht aufgrund ihren Kompetenzen diese Position bekommen, sondern nur um die Posten für CDU & CSU, seit & für Jahre zu sichern/blockerien! Es wäre mal Zeit, dass sich dass ändert, leider wählen viele Leute immernoch den gleichen Mist.
Olli meint
Lach genau ein linker oder grüner Wirtschaftsminister wäre sicher viel viel besser für Deutschland…
Peter W meint
Nein, ein Fachmann, der sich nicht von Lobyisten einsacken lässt. Das wäre sinnvoll!
Christian Baumgarten meint
Also schlechter kann er nicht sein. Vielleicht kommt sogar etwas Zukunftsfähigkeit bei rum…
Thomas Claus meint
Ich bin mir nicht sicher ob ich es richtig verstanden habe aber es klingt so als könnte dann ein Stromerzeuger einfach eine Ladekarte heraus bringen und seinen Strom dann an jeder Ladesäule in D verkaufen. Völlig egal ob ihm die Säule jetzt gehört oder nicht. Das klingt mir doch stark nach Enteignung. Wer soll denn noch eigene Säulen errichten, wenn man einfach die Säulen der anderen nutzen kann.
Jörg2 meint
Nach meinem Verständnis wäre das eine Angleichung an die Verhältnisse, die wir im privaten (stationären) Strombezug haben.
Jeder Haushalt kann sich seinen Stromlieferanten aussuchen. Der Netzbesitzer hat die „Stromdurchleitung“ sicher zu stellen.
Thomas Claus meint
Damit dürfte es ja keine privaten Ladenetzwerke geben. Ionity kann sich dann von seinen 79 Cent verabschieden und Tesla muss sein Netzwerk allen öffnen. Ich glaube nicht, dass das kommt.
Jörg2 meint
Das mit TESLA verstehe ich nicht.
Du kannst Dir ja aktuell am Hausstrommarkt nur die Lieferanten aussuchen, die Dich auch beliefern wollen. Deinen Nachbarn mit seiner privaten PV-Anlage kannst Du nur schwerlich dazu zwingen, Dir Strom zu liefern.
Bei den Ladesäulen kannst Du nur bei denen Strom ziehen, die Dich vorfahren lassen. Bei den öffentlich geförderten („öffentlichen“) Ladesäulen, kann Dich der Ladesäulenbetreiber nicht abwehren. Der Nachbar mit seiner privaten Steckdose schon.
150kW meint
„Ionity kann sich dann von seinen 79 Cent verabschieden “
Nö, Ionity kann ja eine Gebühr erheben, wie in der Meldung steht. Ionity kann also weiter 0,79 für Direktkunden nehmen und erhebt halt Durchleitungsgebühr x für andere Anbieter.
Stefan meint
Der Ladesäulenbesitzer bekommt eine Durchleitungsgebühr. Der Unterschied zwischen den Preisen mit Vertrag direkt beim Ladesäulenanbieter und Roaming-Gebühren bei Vertrag bei anderen Anbietern soll reduziert werden.
kritGeist meint
„Lichtblick fordert die Durchleitung seines Stroms zum eigenen Tarif, die Ladesäulenbesitzer sollen dafür eine Gebühr erhalten.“ – Es geht ja hier um FAIRE Durchleitungsgebühren zu erhalten & nicht sich daran eine goldene Nase zu verdienen & ungewollte Konkurrenz zu blockieren. Es gebe ja auch die Option gemeinsam was aufzubauen & sich die Kosten & später die Erträge zu teilen – Das wäre ein fairer Marktwettbewerb, wie bei bisherigen Tankstellen!
Driver meint
Das ist national und nicht europäisch gedacht. Damit das mit der Stromdurchleitung funktioniert, muss jeder Fahrstromanbieter in jedem Land, in dem seine Kunden laden können sollen, Teil der verschiedenen Strom-Bilanzgruppen werden und muss sich in jedem Land um die Strombeschaffung und was alles damit zusammenhängt kümmern. Das ist super aufwändig und teuer. Das können sich nur ein paar ganz Große leisten. Wenn das kommt, wird es ein paar ganz Große Anbieter geben, die Ladepunkte europaweit anbieten können und viele Kleine die nur national anbieten. Mittelfristig werden die Großen das Rennen machen. Ob man das beabsichtigt?
Jörg2 meint
Vielleicht sehen wir, im Zuge der weiteren Umstellung auf EE und der damit verbundenen weiteren Vernetzung und Verkettung der nationalen Strommärkte in der EU, neue EU-Regularien am Strommarkt, die genau diese national übliche Durchleitung auf die EU-Ebene hebt.
Die „Überschrift“ im wirtschaftlichen Bereich der EU lautet ja: freies Angebot von Dienstleitungen und Waren EU-weit. Wenn dann der Bedarf besteht, die Grünstromeinspeisung vom deutschen Anbieter XY in Deutschland auch auf Sizilien bezahlen zu dürfen, könnte Bewegung entstehen.
Allein mit der Entstehung „virtueller Kraftwerke“ auf der Basis von Speicherlösungen, werden nationale Regularien an ihre Grenzen stoßen.
Wird sicherlich nicht heute und nicht morgen…
Peter W meint
Es wird Zeit, dass das Chaos endet. An jedem Stromzähler kann sich der Mieter/Hausbesitzer aussuchen wer den Strom liefert. So einfach sollte es auch an den Ladesäulen sein. Eine Ladekarte die den Kunden dann als Tafifkunde idendifiziert sollte genügen. Noch besser wäre es, wenn das Fzg beim Einstecken erkannt wird. Laden zum Hausstromtarif, eventuell mit kleinem Aufschlag muss endlich möglich sein.
Ad-hoc-Laden wird natürlich immer teurer sein, man kann das aber mit einem einheitlichen System eingrenzen, denn es sollte nur eine Notlösung sein.
Jeru meint
Eine tolle Idee.
Da stellt sich mir die Frage, wer die 400.000 bis 800.000 öffentlichen Ladepunkte bis 2030 aufbaut, damit andere dann damit ein Geschäft machen?
Wenn das Invest in Ladeinfrastruktur einigermaßen im Preis berücksichtigt werden soll, dann laden Sie mit Sicherheit nicht für 29 Cent.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Hallo Peter W, oft schreiben Sie genau so, wie ich auch kommentieren würde ;-).
Beim Ad-hoc-Laden bin ich jedoch anderer Meinung: warum kann es nicht so sein, wie an den Sprittankstellen; dort muss ich mich doch auch nicht anmelden, wenn ich tanken möchte. Es wird ein Preis für alle sichtbar angezeigt / angeboten und ich entscheide mich, ob ich das Angebot annehme oder nicht.
Wenn ich zum Einzelhandel zum Einkaufen gehe, bekomme ich auch den aktuellen Preis für den Artikel angezeigt und ich entscheide, ob ich kaufe oder nicht.
Dass es darüber hinaus eine bequemere Methode geben kann (analog Tesla), dagegen habe ich ja nichts.
Jörg2 meint
Und wenn der Ladesäulenbesitzer das nicht will, dann kann er ja einen („seinen“) Preis an die Säule schreiben und einen Kartenleser dranpappen. (Nur so als Idee.)
Ja, das Chaos muss ein Ende haben. Es ist nicht einzusehen, dass an der ALDI-Kasse (hier: Ladesäule) die gleiche Tafel Schokolade (hier: Strom) unterschiedlichste Preise in einer solchen Spreizung hat.
Stefan meint
Es ist eben nicht die gleiche Tafel Schokolade. Der Anteil und die Herkunft des Ökostroms ist je nach Tarif sehr unterschiedlich.
Auch bei ALDI gibt es Schokolade zu unterschiedlichen Preisen.
Jörg2 meint
@Stefan
Stehen an der Discounterkasse 8 Leute mit je einer Tafel GLEICHER Schokolade: Jeder wird das gleiche bezahlen.
Stehen an der Discounterkasse 8 Leute mit je einer unterschiedlichen Schokolade: Es könnte sein, dass jeder etwas anderes bezahlt.
Das Produkt an der Ladesäule ist immer das GLEICHE: Strom, Ladungsträger, aus dem „Stromsee“.
Beim Hausstrom kann sich jeder seinen Lieferanten aussuchen. Da kann dann jeder variieren, ob er „seinem“ Lieferanten mehr oder weniger Geld für dessen Stromeinspeisungsmenge in den „Stromsee“ bezahlen möchte.
Der Eine unterstützt dann die Produktion der „fairen Bioschokolade“ und der Andere möchte lieber „Palmöl in braun“.
Das Schöne an diesem System (und das würde ich mir für die Ladesäuleninfrastruktur wünschen), der Wettbewerb kann durch den Ladesäulenbetreiber nur schwer ausgehebelt werden. Das führt (in der Regel) zu fallenden Preisen.
kritGeist meint
ja, aber im Vergleich dazu, habe ich die Option zum Aldi zu gehen & deren unterschiedliche Qualitäten zu bezahlen. Bei den Ladern, v.a. hier in DE, hat man eher den Eindruck, dass v.a. ehemalige Energiefirmen, die jahrelang von uns hohe Stromgebühren kassiert haben, nun sich ein neues Monopol schaffen wollen! – Und das sollte dringend unterbunden werden.
Sebastian meint
Es gibt keinen Unterschied im Stromnetz!
R. D. meint
Stromerzeuger verkaufen den von ihnen hergestellten Strom auf dem freien Markt, mehr oder weniger teuer nach Nachfrage und Art der Herstellung. Dass der gleiche Stromerzeuger danach irgendwo eine Ladesäule aufstellt und „seinen“ Strom darüber verkauft ist gelinde gesagt Nonsens, aus der Säule kommt ein mix von Strom der irgendwie und irgendwo hergestellt wird. Daher müsste das Wirrwarr mit verschiedenen Stromanbieter aufhören, eine Ladestation, ein Tarif, bezahlt wird mit den üblichen Bezahlmittel. Den Rest besorgt die Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage.
150kW meint
„Es ist nicht einzusehen, dass an der ALDI-Kasse (hier: Ladesäule) die gleiche Tafel Schokolade (hier: Strom) unterschiedlichste Preise in einer solchen Spreizung hat.“
Doch ist es. Weil es einen sehr großen Unterschied zwischen einer einsamen 20kW 400V DC Säule am Drehstrom Netz gibt und einer Station mit 4 350kW 800V CCS Säulen mit Mittelspannungstrafo.
Merke: Es wird nicht nur der Strom verkauft, sondern auch Ladetechnik. Vergleiche zu Schokolade oder Zapfsäulen verbieten sich also.
BeatthePete meint
@150kw
Kannst Du mir bitte erklären warum man auf Ladekarten setzt und nicht aufs Auto als Abrechnungspunkt?
Sebastian meint
Beatthe
Was habt ihr immer mit Karten? Jedes einkaufen geht über Karten oder Handy. Immer muss man irgendwo was hinhalten um zu bezahlen.
Das E Auto scheitert sicher nicht daran das man für ne Sekunde was ans Display halten muss.
Stefan meint
@BeatthePete
Das Auto als Abrechnungspunkt an sich würde nichts am Tarifdschungel oder den Roaminggebühren ändern.
Die Ladestromvertrag ist dann im Auto hinterlegt oder kann übers Auto gewählt werden.
Jörg2 meint
@150kW
In Deinem Bild sind das zwei verschiedene Ladesäulen, sprich „Aldi-Kassen“.
Einmal in einem „Aldi-langsam“ und einmal in einem „Aldi-schnell“.
Ich meine die unterschiedlichen Kunden mit dem exakt identischem Produktwunsch an der selben Ladesäule.
Also die Schlange von Schokoladenkäufern der gleichen Schokolade an der selben Kasse im selben Aldi.
150kW meint
„Ich meine die unterschiedlichen Kunden mit dem exakt identischem Produktwunsch an der selben Ladesäule.“
Dann nimm Handy-Tarife. Alle laufen über den gleichen Funkmast, die Tarife sind aber unterschiedlich. Wo ist da der Protest über die Unübersichtlichkeit?
Jörg2 meint
@150kW
Das mit den Handytarifen hatten wir schon einmal:
Am selben Funkmast im selben Tarif (der Inhalt des Tarifs ((Minuten, Volumen..)) ist das Produkt) bezahlen alle den gleichen Preis.
Wambo13 meint
Mhh
Ein Ü-Ei kostet bei Aldi/Lidl/Netto etc PP auch nicht das selbe. Obwohl es das selbe Produkt ist.
Jörg2 meint
An der selben Kasse bezahlen alle das selbe.
Egal, was alle anderen an anderen Kassen bezahlen.
Wenn ich einen Deal mit dem Ü-Ei-Hersteller habe (Stromversorger), dass mich sein Ü-Ei überall das gleiche kostet und alle Discounter (Ladesäulenbetreiber) verpflichtet sind, die Ü-Eier anzubieten, dann kann ich mich noch mit einer Servicepauschale (Durchleitungsgebühr) anfreunden. Die möchte dann aber bitte der Ü-Ei-Hersteller verhandeln, bezahlen und einpreisen.
Mein liebstes Modell ist der angeschlagene Preis an der Ladesäule, für alle, die an dieser Säule laden, gleich, veröffentlicht in meinem Navi und zahlbar mit üblicher Karte.
Wambo13 meint
@Jörg,
Das ist aber ein anderes Beispiel als 150kw anzieht.
Ich bin auch nicht so sehr in die Tarifstruktur von Ladesäulen eingebunden um zu wissen welches Beispiel eher zu trifft
Jörg2 meint
@Wambo13
Deinen Einwand verstehe ich nicht.
Vielleicht so:
Wenn ich mir einen ALDI aussuche und kaufe mir da ein Ü-Ei, dann gehe ich davon aus, dass der Kunde vor mir (in diesem ALDI, an dieser Kasse, eventuell „an diesem Tag“) für das gleiche Ü-Ei genausoviel Geld hinlegen muss, wie ich und wie der Ü-Ei-Kunde hinter mir. Und der Stromkunde an einer Ladesäule sollten pro kWh genausoviel zahlen müssen, wie ich und wie der Wartende hinter mir…
Immer das gleiche Produkt (Ü-Ei, 150kW, Flasche Bier…) immer die selbe Bezugsquelle (ALDI-Filiale um die Ecke, die 150kW-Ladesäule auf den Rastplatz XY, der Getränkegroßmarkt gegenüber…) und für alle Kunden der identische Preis (Rabattkarten für Vieltrinker vom Getränkegroßhändler mal außen vor).
Wenn das so geklärt wäre, dann könnte man in die „Feinabstimmung“ gehen:
Jeder ohne durchleitungsfähigen Stromtarif seines Lieblingsversorgers zahlt an dieser Säule pro kWh den angeschriebenen, im Navi veröffentlichten und per GIRO/VISA… zahlbaren Betrag XY.
Alle mit durchleitungsfähigem Stromtarif zahlen an ihren Lieblingsversorger an dieser Säule pro kWh den im Navi veröffentlichten Preis von AB. Dieser Preis in der Endpreis und beinhaltet alle, mich nicht interessierenden Gebühren zwischen meinem Lieblingsversorger, der Netzagentur und dem Ladesäulenbesitzer.
Und dann: „Lasset den Wettbewerb beginnen!“
Kona64 meint
Es besteht Vertragsfreiheit. Die Schokolade koster in verschiedenen Geschäften unterschiedlich. Der Liter Diesel hat an jeder Tankstelle einen anderen Preis, selbst innhalb der gleichen Kette. Und ob man die kWh an 22kW oder an 250kW zieht ist auch ein Unterschied. Die Bahnfahrt mit dem ICE ist ja auch teurer als mit dem IC, auch wenn es die gleich Strecke ist.
Gleiche Preise sind Gift für die Entwicklung als auch für den Wettbewerb.
Jeru meint
@Redaktion
Wo ist mein Kommentar geblieben?
ecomento.de meint
Wird er jetzt angezeigt?
VG | ecomento.de
Jeru meint
Ja, danke!