Das Bundeskartellamt hat 2020 eine Untersuchung des Markes für öffentliche Ladeinfrastruktur eingeleitet, um strukturelle Wettbewerbsprobleme zu identifizieren. In diesem Jahr wurde das Verfahren ausgeweitet. Der Chef des Karlsruher Energieversorgers EnBW Frank Mastiaux weist den Vorwurf zurück, als Anbieter von Ladesäulen für Elektroautos zu hohe Gebühren von anderen Marktteilnehmern zu verlangen. Er hält den Wettbewerb in Deutschland für fair.
Die EnBW ist hierzulande einer der führenden Anbieter von öffentlichen Elektroauto-Ladesäulen und dem darüber verteilten Strom. Mit Blick auf die Untersuchung des Bundeskartellamtes sagte der Vorstandschef der Süddeutschen Zeitung: „Es ist absolut richtig, wenn sich ein Kartellamt vergewissert, ob in bestimmten Industrien und Märkten die Spielregeln so eingehalten werden, wie es Recht und Gesetz verlangen.“ Mastiaux wies „klar zurück“, dass sein Unternehmen den Zugang zu Ladesäulen für bestimmte Marktteilnehmer durch zu hohe Preise verwehre.
Das Bundeskartellamt prüft seit Mitte vergangenen Jahres den Markt für öffentliche Strom-Ladesäulen. Der Markt sei zwar noch im Entstehen, hieß es damals. „Aber uns erreichen schon jetzt vermehrt Beschwerden über die Preise und Konditionen an den Ladesäulen“, erklärte die Behörde.
Eine EnBW-Sprecherin erläuterte Ende April, dass mehr als 400 Ladeinfrastruktur-Betreiber bereits eine Durchleitungsvereinbarung hätten und eine Gebühr für die Infrastruktur entrichteten. „Allein wir als EnBW investieren hier jährlich rund 100 Millionen Euro und gehen massiv in Vorleistung.“ Das zeige, dass der junge und hochdynamische Markt heute schon funktioniere.
Die EnBW positioniert sich als führender Anbieter von öffentlicher Ladeinfrastruktur in Deutschland, vor allem im Bereich Schnellladen. Im letzten Jahr stammte Unternehmensangaben nach jeder dritte neue sogenannte High-Power-Charging-Ladepunkt in der Bundesrepublik von dem Konzern. Mit mehr als 500 Standorten betreibe man das größte Schnellladenetz im Land. Diese Anzahl soll bis Ende des Jahres verdoppelt und bis 2025 auf 2500 Standorte vergrößert werden. Für den Ausbau der bundesweiten Schnellladeinfrastruktur investiere man allein bis 2025 jährlich bis zu 100 Millionen Euro, unterstreicht die EnBW.
Michael meint
Der einzige (größere) Ladesäulenbetreiber, der den Preis benutzt um unerwünschte Kunden von seinen mit Subventions- und Steuergeldern errichteten Ladesäulen fern zu halten ist Ionity.
Dort liegt meines Erachtens definitiv Subventionsbetrug vor, da Bedingung für die Förderung eigentlich der diskriminierungsfreie Zugang war. Kartellrechtlich dürfte das auch problematisch sein und die Bedingungen der Ermittelung erfüllen.
Da Ionity ja aber der politsch gut vernetzten deutschen Autoindustrie gehört, wird sich da wahrscheinlich kein Ermittler dran trauen.
Andreas meint
Gähn, ist doch frei für jeden? Es können auch viele Ladekarten diverser Anbieter verwendet werden. Der eigene Tarif von Ionity ist teuer, aber den muss man nicht nehmen.
Kizna von Löwe meint
Es ist aber ein Fakt das man hier eindeutig seine Marktposition ausnutzt und missbraucht: Mann Zahlt 78 oder 79 Cent pro kWh. Es sei den man kauft ein ausgewähltes Fahrzeug von den an ionity beteiligten Firmen. Dann darf man gegen eine monatliche Gebühr für unter 40 Cent laden.
Und das obwohl jeder die Ladesäulen mit seinen Steuergeldern mit Finanziert hat.
Mäx meint
Wie schon gesagt steht jedem frei dort nachzuladen.
Du darfst gerne selbst ein Unternehmen eröffnen, die Subventionen für die Ladesäule einstreichen und den Strom günstiger als Ionity anzubieten, wenn du der Meinung bist, hier wird abgezockt.
Viel Erfolg!
Genau weiß ich es leider nicht, aber ich schätze, dass die Hersteller alle den gleichen Betrag an Ionity abdrücken müssen (also 0,79€/kWh) und das eben intern an die Kunden anders weitergeben.
Somit ist der Preis für alle Abnehmer egal ob Konsortiumsmitglied oder andere Ladetarifanbieter gleich.
Wenn dem nicht so wäre, wäre es kartellrechtlich zu prüfen, daher schätze ich aber wird es so gemacht.
Alupo meint
Wenn die Säulen nicht massiv vom Steuerzahler unterstützt worden wären würde ich das genau so sehen.
Aber es flossen massiv Gelder vom Steuerzahler zu Ionity. Und mit der Annahme der Gelder gibt es zumindest Spielregeln die die Vertreter der Steuerzahler (Politiker) vorgeben.
Da ich aber vermutlich niemals auf Ionity angewiesen bin ist es mir als eAuto Fahrer egal. Aber eben nicht nicht als Steuerzahler. Ich denke, das ist durchaus legitim.
Markt - Fahrer meint
Der Markt wird es schon richten.
Weisst du noch:
– WLAN im Hotel – was wurde da abgezockt; heute überall kostenlos.
– Mobiltelefon roaming – heute wird EU-weit zum Inland-Tarif telefoniert.
Ich buche konsequent nur noch Hotels mit kostenloser Ladesäule (wie früher beim WLAN).
Immer mehr Supermärkte, Möbelhäuser, Baumärkte stellen kostenlose Ladesäulen zur Verfügung. Und auf der Langstrecke nur schnelle, günstige Tesla-Supercharger.
Sobald der Markt realisiert hat, dass kostenloser Strom wie die Toiletten und WLAN als Basisdienstleistung erwartet und von Mitbewerbern angeboten werden, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Strompreise purzeln.
Und irgend wann gibts ein Airbnb-Startup für Ladesäulen-Tausch.
Swissli meint
Der Markt richtet es tatsächlich früher oder später.
Aber es ginge deutlich schneller, wenn der Staat die Leitplanken frühzeitig jeweils auf Wettbewerb ausrichten würde, sodass es gar nicht erst zu Kartellen kommen kann.
Nachträglich kartellähnliche Zustände zu beseitigen dauert lange und kostet viel – vor allem dem Konsumenten.
newchie meint
Das quasi Airbnb Startup gibt es schon!!
https://youcharge.me/
yomo-t meint
Stimmt, youcharge.me hat zwar keine Schnellader, aber bis zu 22 KW Laden geht dort auch oft. Vor allem passt der Preis und man lernt noch nette Leute kennen. Ich find’s super und habe auch schon 2* über Youcharge.me geladen. Ich nutze es immer, wenn wir zum wandern gehen, weil in der Pampa gibt es oft auch nix anderes
YouCharge.Me meint
Vielen Dank für deine Erwähnung @newchie!
Genau: Bei YouCharge.Me kannst du deine private Ladestation mit anderen Elektroautofahrer:innen teilen. Wir sehen das Potenzial der privaten Ladestationen, um die Lücken der öffentlichen Ladeinfrastruktur zu schließen und freuen uns über jedes neue Mitlgied in unserer Sharing Community!
M. meint
Ich denke, kostenloser Strom kann nicht die Antwort sein. Wenn das so kommt, wird man zwar schnell mehr BEV auf der Straße haben, aber auch dauerverstopfte Ladesäulen, weil selbst die Leute mit Wallbox lieber am Baumarkt laden. Das nervt dann auch, und der Baumarkt soll dann weitere 20 Säulen aufstellen und Strom verschenken? Hier geht’s ja nicht um Peanuts wie beim WLan, das kostet mit der Zeit richtig Geld.
Und warum soll dir ein Baumarkt Strom für 6 oder 10 Euro schenken, nur weil du gerade 1,5 Std. lang Schrauben für 3,40 gekauft hast? Was für ein Geschäftsmodell ist das?
Gut müssen die Preise schon sein. Einfach in der Abrechnung. Aber „kostenlos“ lockt die falschen an.
Jörg2 meint
@M
Das „Geschäftsmodell“ der Baumärkte, kostenlos Parkraum zur Verfügung zu stellen, ist, wenn man es losgelöst vom möglichen Umsatz im Baumarkt betrachtet, kaufmännisch auch nicht so ganz der Kracher….
Wenn da zwei 50iger Säulen stehen, die innerhalb der Öffnungszeit kostenfrei nutzbar sind, sind die Stromkosten sicherlich beherrschbar.
Andreas meint
Die Anzahl der Parkplätze ist meist durch die Stellplatzverordnung vorgegeben (z. B. 1 Stellplatz pro 20qm2 Ladenfläche), freiwillig bauen Unternehmen garantiert nicht so viele Parkplätze.
Da von einem „Geschäftsmodell“ mit kostenlosen Parkraum zu reden, passt nicht ganz.
Jörg2 meint
@Andreas
Bitte nochmal lesen, was ich geschrieben habe und dabei auch „kostenlos“ beachten.
Kona64 meint
Zwischen kostenlos WLAN oder Toilette und Stromladen ist schon ein Unterschied.
Wenn man 40kWh in den Akku zieht sind das für den Anbieter schon mindestens 10 Euro Kosten.
wermagst meint
Das Mobiltelefon-Roaming hat übrigens nicht der Markt gerichtet, sondern eine Verordnung der EU.
GajusTempus meint
das war in allen Fällen NICHT der Markt.
WLAN im Hotel wurde gratis (ist es btw. nicht überall), weil entsprechende Vorgaben gemacht wurden. Und das Roaming ist durch einen Beschluss von EU-Seite gekippt worden. Ein Beschluss, gegen den bspw. die Telekom Sturm gelaufen ist.
Hotels haben auch nur deswegen Ladesäulen bekommen, weil bspw. Tesla denen Angebote gemacht hat, die diese nicht abschlagen wollten (bspw. kostenlose Listung im Navi und damit Werbung, Subventionierung von Ladesäule und Strom etc.).
Der „Markt“ regelt da genau GAR NIX.
Skodafahrer meint
Die Frage ist auch wie hoch sind die Gebühren, die der Ladesäulenaufsteller an den Imobilienbesitzer zahlen muss? Gerade Tank und Rast könnte ein teurer Verhandlungspartner sein.
Sebastian meint
Das Kartellamt kann sich ja mal gerne Campingplätze anschauen was du verlangt wird. 60 cents bis ein Euro pro kWh sind da üblich, aber nicht für eine 350kW Anlage, sondern für banalen 3,6 kW Anschluss.
Jörg2 meint
@Sebastian
Ich habe es so verstanden, dass es nicht um Verbraucherschutz (hier: Deine Kritik an den Strompreisen auf Campingplätzen) geht, sondern um kartellrechtliche Belange (hier: mögliche Marktbehinderung durch hohe Gebühren zw. Ladesäulenbesitzer und externen Stromlieferant).
Das kann man gut auseinanderhalten.
Alupo meint
Warum man als Camper im Bus nicht wenigstens 1 PV Element sich auf das Dach des Campingmobiles legen kann ist mir unbegreiflich.
Ich denke daher, dass der Strom auf Campingplätzen offensichtlich einfach noch zu billig ist.
Sebastian meint
Ausgerechnet EnBW ans Bein pin keln ist schon extrem komisch.
Anduko meint
Naja. EnBW sind aber auch die die 69 Cent pro kWh im Roaming haben wollen. Dem Kunden gegenüber freundlich aber hintenrum sehr unfreundlich. Die freuen sich über jede Ladung die net mit Ihren Karten an den eigenen Säulen gemacht werden…
Sebastian meint
und, wenn ich bei Ionity ( von meinen nicht gerade wenigen Steuern…) lade, zahle ich im roaming auch die aso zialen 79 cents.
Sebastian meint
EnBW hat schon vor einigen Wochen angemerkt, dass das Kartellamt das Thema nicht überstrapazieren sollte, da sonst alles kaum noch wirtschaftlich darstellbar ist! Ich hab den leisen Verdacht, das in den grauen Amtsstuben einmal mehr bull shit am laufen ist, und das ganze Thema wieder kaputt verbessert wird.
Jörg2 meint
@Sebastian
Ich hab das so verstanden, dass der gesamte Markt untersucht wird. Nicht EnBW im speziellen.
EnBW hat sich dazu geäußert und findet sich selbst fair.
Frank meint
Wenn man langfristig von einem Preis von 50.000 Euro pro Ionity-Säule ausgeht, die sich in z.B. 5Jahren amortisieren soll, müssten 10.000 pro Jahr allein dafür einzukalkulieren sein. Wenn langfristig man von einer Belegung von 6h pro Tag ausgeht, bei im Schnitt 100kW wären das 600kWh/d also über 200.000kWh/a.
Also muss Ionity allein dafür schon 5cent draufschlagen. (zur Zeit kostet die durchschnittliche Säule eher doppelt so viel und ist mit max 3h belegt).
andi_nün meint
Eine Ionity Säule soll 100.000€ kosten? Wo geht das Geld hin? Vergoldete Ladesäulen, weil witterungsresistent?
Driver meint
350 kW Lader kosten soviel (zwei 175 kW Powerunits und ein Kiosk). Dazu kommt in der Regel eine große Trafostation mit zwei Trafos und der entsprechenden Netzanbindung sowie die ganze restliche elektrische Anlage. Nicht vergessen darf man die laufende Kosten für Betrieb und Wartung, Störungsbehebung, Hotline, Backendsystem, Direktbezahlung usw. sowie die Energie und die laufenden Netzgebühren. 100.000 € sind also nur die halbe Wahrheit.
69 od. 79 Cent reichen nicht aus, um bei der aktuellen Auslastung die Anlagen aus den roten Zahlen zu bringen. Nur eine steigende Auslastung hilft! Dann werden auch die Preise rasch fallen.
Lennart meint
Inklusive aller Nebenkosten kostet die Säule sogar weit mehr als 100.000€. Das wirtschaftliche Verständnis für derartige Investitionen ist bei vielen Kommentatoren wohl nicht vorhanden. Aus direkten Gesprächen mit der EnBW weiß ich, das deren Investitionshorizont aktuell ca. 30-40 Jahre beträgt. Man geht also davon aus, heute errichtete Standorte erst in 10-20 Jahren annäherend profitabel betreiben zu können.
GajusTempus meint
du vergisst, dass hier aber noch die Förderung der EU sowie der Bundesregierung greift und so den Preis senkt.
Und dann kommt natürlich noch die Frage der Gewinnmarge. Dafür muss man sich einmal den Einkaufspreis an der Strombörse ansehen. Dort liegt der Strompreis derzeit bei rund 53 Cent die Megawattstunde.
Ionity verkauft den Strom für 79 Cent die KILOwattstunde.
Da Ladestrom wg. Ökostrom von etlichen Umlagen befreit ist, kommt er im Worst-Case auf einen echten Kilowattstunden-Beschaffungspreis von vielleicht 10-12 Cent. Macht eine Marge von satten 67 Cent.
Nehmen wir jetzt eine Auslastung der Säule von 10% im Schnitt an (also 2,4 Stunden mit 350 kW = 840 kWh), kommen wir so auf Einnahmen von rund 560 Euro je Säule und Tag, 16.884 Euro im Monat, 202.608 Euro im Jahr.
Ladepark besteht normalerweise aus 4-6 Säulen – mitteln wir auf 5 und damit rund 1 Mio. € „Einnahmen“ pro Jahr. Davon ziehen wir dann noch 10% ab für Servicetechniker (großzügiges Gehalt, gell?), Ersatzteile, Versicherung sowie Standortmiete, amortisiert sich ein Ladepark von Ionity bereits im ersten Jahr (und damit genau so, wie es vorgegeben wurde).
Klar, die Gewinnbalance verschiebt sich, sobald da günstigere Tarife von den Autobauern vorgeschrieben werden. ABER: Die schieben ihrerseits dann ja Geld an Ionity rüber. Ist also eine Mischkalkulation, die Gesamtbilanz bleibt in etwa gleich.
Ggf. sollte man sich einmal wirklich mit den echten Zahlen befassen, statt auf den Katzenjammer jener Leute zu hören.
Kasch meint
Eine EnBW-Karte hat doch wohl inzwischen nahezu Jeder im BEV liegen – wen interessieren da noch andere Roaminganbieter an der EnBW-Säule ?
DANKE EnBW, weiter so !!!
caber meint
Der Maingau Tarif ist bei Energie Kunden ca 2 cent günstiger als ENBW
Kasch meint
Wenn man dafür 32Cent für den Hausstrom zahlen will, stimmt das. Für mich rechnet sich das mit Maingau insgesamt keinesfalls.
Sebastian meint
kommste mit der Maingau Karte auch in Frankreich, Italien etc. weiter?
Kasch meint
Karte von Maingau + EnBW im Auto und du kommst nahezu durch ganz Europa !
Alupo meint
Wofür braucht man eigentlich eine Karte?
Das ist doch die Technologie aus den 60-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts (Euroscheckkarte). Ich fahre durch Europa ganz ohne eine Karte (zum Laden). Das ist doch seit spätestens Mitte des vergangenen Jahrzehnts Stand der Technik und daran habe ich mich gewöhnt. Wozu brauche ich eine Ladekarte? Bin doch nicht von gestern ;-).
Jörg2 meint
@Kasch
Wenn ein großer Ladesäulenbetreiber mit Abwehrgebühren andere am Markt behindert, wird das nicht dafür sorgen, dass die Preise fallen.
Kasch meint
Trittbrettfahrer, die selbst Nichts in Säulenaufbau investieren, können den Aufbau der Infrastruktur höchstens abwürgen, aber nicht Preise dauerhaft unter die Rentabilitätsgrenze des Säulenbetreiber drücken. Wer EEG in Deutschland will, muss halt entsprechende Strompreise zahlen – das ist kein umlagenbefreiter Industriestrom, den man da zieht -vielleicht sollte man langsam darüber nachdenken. „Stahl- und Glasbrauer“, etc. ziehen hierzulande gigantische Mengen Strom, konstant rund um die Uhr, und zahlen dafür vermutlich keine 5 Cent für die kWh.
Jörg2 meint
@Kasch
Mir fehlen da die Fakten (Preise) um das zu bewerten.
Ich glaube, gerade um diese Fakten bemüht sich das Kartellamt.
Ich halte diese Durchleiterei an den Ladesäulen für verzichtbar. Meine Wunschvorstellung: per Verordnung wird den Betreibern vorgeschrieben, einen Preis an die Ladesäule zu schreiben, den navifähig zu veröffentlichen und eine übliche Bezahlerei (GIRO, VISA…) an der Säule abzusichern.
Da kann sich dann jeder Investor überlegen, ob eine Säule hinstellt und wo ER seinen Strom herholt, den er mir verkauft.
Kasch meint
PS: z.B. mit der AirElektrik App bekommt man an fast jeder ausgewählten Ladesäule alle verfügbaren Anbieter mit Preisen und aktueller Belegung der Anschlüsse, sofern vom Betreiber unterstützt – europaweit ! Mehr Transparenz geht doch kaum noch – voll easy.
Jörg2 meint
@Kasch
„Transparenz“ braucht man ja nur, wenn das System kompliziert ist.
Wenn an der Ladersäule ein Preis steht und eine Bezahlmöglichkeit vorhanden ist, dann braucht es eine App nur noch zum Auffinden.
Kasch meint
Und noch was: was rauskommt, wenn sich der Staat einmischt, sieht man ja an der Tanke – da ändern sich die Preise jetzt mehrmals täglich gravierend. Noch gibts genügend Tankstellen und man fährt halt zur Nächsten – sinnvoll war die politische Aktion keinesfalls.
Jörg2 meint
@Kasch
„Tankstellen, Preisänderungen…“
Welche politische Aktion? Die Preise an der Tanke ändern sich schon seit Jahrzehnten auch innerhalb eines Tages.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Die Kartellbehörde untersucht die EnBW bei 39 oder gar 29 ct/kWh hinsichtlich was? Zu hohe Preise? Einfach mal mit der Untersuchung bei Ionity anfangen, bei 79 ct/kWh scheint mir hier die Chance auf einen Treffer wesentlich höher.
Aber Bundesbehörden leben wohl in ihren eigenen Welten: die einen sind hyperaktiv, die anderen wie z. B. die Bafin dösen unter der Schirmherrschaft des Vizekanzlers vor sich hin. Aber ab September 2021 ändert sich das sicherlich.
Ebi meint
Ich habe es so verstanden, dass es um die Gebühren geht, die EnBW von Wettbewerbern für die Nutzung der eigenen Infrastruktur verlangt.
Die EnBW Tarife an der Ladesäule für den e-Autofahrer gehen mehr als i.O.
GhostRiderLion meint
Und auch dann würde sich die Trefferquote bei Teuroty äh Ionity sicherlich verdoppeln ;-)
Daniel meint
Wer sagt, dass das Kartellamt da nicht auch sucht?
Abgesehen davon geht es um Benachteiligung von Konkurenten. Ionity verlangt beim Ad hoc Laden 79 ct/kWh, dieser Betrag kann auch von anderen Anbietern verlangt werden. EnBW verlangt 49 ct/kWh an den eigenen Säulen, verlangt aber evtl. von anderen Anbietern soviel Gebühr, dass diese nicht konkurieren können. Es geht nicht um den absoluten Betrag, sondern um fairen Zugang.
Driver meint
Vielfach beschweren sich Firmen über die B2B Preise, die überhaupt nichts zum Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen, sondern nur ihren Strom günstig über die Ladeinfrastruktur anderer vermarkten möchten.
EnBW, Ionity und Co. investieren viele Millionen und schauen, dass beim Thema Ladeinfrastruktur etwas weiter geht. Weiter so!
Elektroheinz meint
Erst mal richtig lesen.
„als Anbieter von Ladesäulen für Elektroautos zu hohe Gebühren von *anderen Marktteilnehmern* zu verlangen. Er hält den Wettbewerb in Deutschland für fair.“
EnBW zockt Roamingpartnern 70 Cent pro kWh ab.
Jörg2 meint
Die Überschrift ist etwas verwirrend. Der Text klärt es dann auf.
Letztendlich geht es um Gebühren für die „Durchleitung“ und nicht um die „Ladesäulen“ oder die eigenen Preise an diesen.
ID.alist meint
Du hast eine interessante Logik.
Kartellbehörden leitet eine Untersuchung des Marktes für öffentliche Ladeinfrastruktur ein. EnBW meckert, und sagt die bieten fairen Preise an Dritte (B2B Preise), obwohl ich hier in diesen Artikel, keine direkte Anklage gegen EnBW sehe, und das wichtigste, wir wissen überhaupt nicht welche Preise vom Kartellamt untersucht werden und welche nicht.
Und deine Schlussfolgerung ist, das Kartellamt untersucht Ionity nicht.
Mag sein, aber mir fällt es schwer solche Aussagen zu machen aus den Infos die mir zur Verfügung stehen.
Anduko meint
EnBW verlangt 69 Cent pro kWh von Roamingpartnern.
Duesendaniel meint
Das wäre allerdings wettbewerbsbehindernd. Woher haben Sie diese Information?
150kW meint
„Die Kartellbehörde untersucht die EnBW bei 39 oder gar 29 ct/kWh hinsichtlich was? Zu hohe Preise? Einfach mal mit der Untersuchung bei Ionity anfangen, bei 79 ct/kWh scheint mir hier die Chance auf einen Treffer wesentlich höher.“
AdHoc kostet bei EnBW 0,69€/kWh
Markus meint
Das Problem ist wohl eher:
Ionity bietet den Endkunden 79ct/kWh und auch den Roamingpartnern 79ct/kWh an.
EnBW bietet den eigenen Kunden 49ct/kWh an, beim Vielladertarif sogar 39ct/kWh. Verlangt aber von anderen Roamingpartnern 69ct/kWh.
Ich vermute EnBW wird versuchen, sich damit rauszureden, dass der Ad-hoc Tarif bei denen auch 69ct/kWh ist und die Ladekarte dann halt ein besonderes Angebot an die eigenen Kunden ist.
Ich befürchte, dass das Kartellamt kaum was machen kann. EnBW wird die 69ct/kWh an die Roamingpartner sicherlich sogar nachweisen und belegen können, dass die Kosten wirklich so hoch sind. Das kann man je nach Abschreibungsdauer der Hardware mit Sicherheit auch in die Richtung Schönrechnen, in die man es haben will.
Bleibt nur zu hoffen, dass durch einen Eingriff des Kartellamts EnBW nicht gezwungen wird, die Preise für Endkunden zu erhöhen. Wünschenswert wäre, wenn bei der Untersuchung rauskommen würde, dass Ladeinfrastruktur von gewissen Abgaben (EEG-Umlage z.B.) befreit werden müsste.
Jörg2 meint
@Markus
Wenn Dein Konstrukt bedeutet, dass die 69Cent für EnBW deckend sind und die 39/49Cent dann unter dem Einstandspreis sind, dann könnte das eine Kollision mit §20 Abs 4 GWB sein.