Der Automobilsport-Weltverband FIA hat neue Regularien für elektrisch angetriebene GT-Rennwagen bekannt gegeben. Die festgelegten technischen Spezifikationen für Autos und Ladetechnik sollen neben der Grundlage für spannenden Motorsport auch neue Technologien der Hersteller für Hochleistungs-Straßenfahrzeuge auf den Weg bringen. Noch handelt es sich dabei aber nur um ein Konzept.
Die geplanten Boliden mit zwei bis vier Elektromotoren sollen auf regulären Rennstrecken volle Renndistanzen zurücklegen und neue Standards für elektrische Rennwagen bei der Leistung und Reichweite schaffen. Die strombetriebenen Fahrzeuge sollen ähnlich viel Leistung wie aktuelle GT3-Fahrzeuge erzeugen, ihre Verbrenner-Pendants jedoch bei der Beschleunigung und den Rundenzeiten übertreffen. „Der Markt für elektrische Hochleistungs-Straßenautos wächst stetig, daher ist eine Plattform für die Hersteller zum Entwickeln und Vorführen ihrer Technologie dingend nötig“, so FIA-GT-Präsidentin Leena Gade.
Das den Elektro-Rennwagen zugrundeliegende Fahrgestell wurde mit Beteiligung von Autoherstellern entworfen, erklärt die FIA. Die technischen Rahmenbedingungen seien für den Einsatz neuester Technologie mit Möglichkeiten zur Individualisierung ausgelegt, ohne für Kostenexplosionen zu sorgen. Neben Herstellern von Autos mit bestehendem GT3-Engagement steht die neue Rennkategorie auch E-Mobilitäts-Spezialisten ohne Motorsport-Präsenz offen. Die Architektur und einige Aspekte bestehender GT3-Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor können für die Elektro-GT-Serie umgerüstet werden.
Je nach Basismodell soll das Minimalgewicht der Elektro-Rennwagen zwischen 1490 und 1530 Kilogramm liegen. Die Leistung soll bis zu 430 kW/585 PS für den Sprint auf Tempo 100 in 2,4 Sekunden und über 300 km/h Höchstgeschwindigkeit betragen. Anders als bei der etablierten Formel-E-Serie sind für die elektrischen GT-Boliden keine einheitlichen Batteriepakete vorgesehen. Die FIA ermöglicht so die Nutzung verschiedener Architekturen und den Aufbau individueller Technikkonzepte. Die einzelnen Lithium-Ionen-Akkus in den 87-kWh-Batteriepaketen werden allerdings allen Teams vom französischen Batteriehersteller Saft gestellt.
Die Akkus sollen sich mit 700 kW Ladeleistung füllen lassen. Für Straßenfahrzeuge werden derzeit in der Spitze Säulen mit 350 kW installiert, heutige Serienmodelle können die volle Ladeleistung aber noch nicht abrufen. Am schnellsten laden aktuell Elektroautos wie das Tesla Model 3 (250 kW) oder der Porsche Taycan (270 kW). Mit einer mehr als doppelt so hohen Ladeleistung will die FIA dafür sorgen, dass die Rennwagen der Electric-GT-Serie bei einem Boxenstopp in der Mitte der Rennen in wenigen Minuten zu 60 Prozent aufgeladen werden können. Die dazu nötige Ladetechnik muss noch entwickelt werden, es sind mobile und dauerhafte Stationen vorgesehen.
Dagobert Duck meint
Ich finde besonders das Konzept mit den Ladestopps interessant und hoffe, dass diese nicht reglementiert werden. Wäre richtig interessant die Zuschauer bei den Stopps mit Statistiken zu füttern, wie schnell die einzelnen Teams aus den 700kw Säulen nachladen. Das könnte eine tolle Plattform werden um an der Ladetechnik von morgen zu forschen.
Auch sollten die Akkupacks eine Saison durchhalten und nur unter Strafe getauscht bzw. Zellen ersetzt werden können.
Elektroman meint
Die Fomel E 2022 werden auch nochmal schneller und bekommen mehr Leistung. Bin gespannt wie die neuen Formel E abgehen und welchen Unterschied sie ausmachen.
Schade das man sich nicht auch Gedanken macht andere Batterien einzusetzen. Gerade Zink-Luft Batterien wären da eine gute Option.
Denn diese hätten mehr Kapazität wären aber weniger lange haltbar. Aber für Rennen würde diese ausreichen.
Auch würde man auf Materialien setzen die häufiger vorkommen und günstiger sind.
Andreas V. meint
Wenn dann die Verbrenner-Rennserie eingestellt wird, o.k. !
Ebenso bereits überfällig: Formel 1 einstellen.
Es gibt ja längst die Formula-E.
Sebastian meint
Formel E… eine Lachplatte ohne Vergleich.
Mäx meint
Also wirklich…Formel E und Formel 1 gleichstellen…
Ich mag Formel E, die Rennen sind unterhaltsam und durchaus gut gemacht, mit dem Fan-Boost und den Power-Flächen.
Für die Stadt-Kurse auf denen die Formel E fährt sind die Fahrzeuge auch schnell genug. Auf „normalen“ Kursen wird dann aber schnell klar, dass da noch ein ganz schönes Stück fehlt…
Batteriekapazität und Geschwindigkeit muss noch deutlich besser werden, um auf solchen Kursen fahren zu können (wenn es denn gewollt ist).