Im bayerischen Kulmbach hatten im Februar zwei städtische Parkeinrichtungen Elektroautos und Hybridfahrzeugen aus Sicherheitsgründen die Zufahrt verwehrt. Der Grund dafür war der Brand eines Autos im vorangegangenen September, der rund 200.000 Euro Schaden verursachte und eine monatelange Sanierung nötig machte. Allerdings hatte kein E-Auto Feuer gefangen, sondern ein klassischer Verbrenner. Das Einfahrverbot sorgte daher für viel Kritik – und wurde nun wieder aufgehoben.
Ab sofort dürfen in der „Tiefgarage Stadtmitte“ und dem „Parkhaus Basteigasse“ im Kulmbacher Stadtzentrum wieder Elektroautos und Hybride abgestellt werden. Man habe inzwischen Löschdecken und einen sogenannten Teleskoplader beschafft, die bei beziehungsweise nach einem Fahrzeugbrand zum Einsatz kommen könnten, teilte die Stadt mit.
Mit dem Teleskoplader lasse sich ein Kleinwagen aus den Parkeinrichtungen abtransportieren. Durch den Einsatz von Löschdecken könne die Ausbreitung eines Feuers auf nebenstehende Fahrzeuge verhindert werden, so die Verantwortlichen. Die Löschdecken würden zudem die Rauchentwicklung und den Fahrzeugbrand eindämmen. Die Löschung der in Elektroautos und Hybriden verwendeten Batterien sei nicht möglich, es lägen nun aber die Voraussetzungen für den Abtransport der Fahrzeuge vor.
Ausschlaggebend für den Kulmbacher Erlass des Einfahrtsverbots für Elektro- und Hybridfahrzeuge war eine Warnung der örtlichen Feuerwehr gewesen. Sie hatte wegen der erhöhten Gefahr bei einem Brand eines Fahrzeuges mit Lithium-Ionen-Batterie zu diesem Schritt geraten. Das Verbot war laut den zuständigen städtischen Beamten von vornherein „lediglich eine vorübergehende Maßnahme“. Man habe abwarten wollen, bis mögliche Brände von E-Mobilen besser und sicherer von der Feuerwehr gehandhabt werden können. Das sei mit den Löschdecken und dem Bergefahrzeug für rund 92.000 Euro nun der Fall und das Einfahrtsverbot für Stromer konnte wieder aufgehoben worden.
Kritiker der Elektromobilität warnen immer wieder vor der vermeintlich erhöhten Brandgefahr durch teil- und vollelektrische Autos. Laut Experten geht von ihnen jedoch keine größere Gefahr als von Verbrenner-Fahrzeugen aus, das belegen unter anderem Brand- und Löschversuche der Dekra.
Tobias Farten meint
Atomkraftwerke sind auch mit sehr hohen Sicherheitsmaßnahmen geplant und gebaut und Brände großen Umfangs oder andere Katastrophen sind sehr, sehr unwahrscheinlich. Aber WENN es doch eintritt, dann….. :(
Ein etwas weit hergeholter und übertriebener Vergleich, ja, aber ich glaube, man kann die Problematik und Gründe einer gewissen Verunsicherung bei Parkhausbetreibern schon ein Stück nachvollziehen. Zumal eben Brandstiftungen an Kfz. – zumindest in einigen hinreichend bekannten Großstädten – leider mehr und mehr „in Mode“ kommen :(
Alupo meint
Oh, dann darf ich also wieder in Kulmbach parken?
Ich muss mir dafür also nicht mehr einen stinkenden Diesel ausleihen?
Egal, ich bin verärgert. Und ich bin nachtragend. Und eher wenig vergesslich. Und Bier trinke ich auch nicht. Wozu sollte ich eigentlich nach Kulmbach fahren? Es gibt keinen Grund dafür.
Und Leonberg steht auch auf meiner Liste der BEV-unfreundlichsten Orte in Deutschland. Ich vermeide sogar den dortigen Supercharger und komme damit dem MC D….d nicht nahe. Gut für die Figur ;-).
Steffen Oberloher meint
Ich habe schon etwas Verständnis für jene Parkhausbetreiber. Siehe Berlin, wo „andauernd“ Fahrzeuge brennen, siehe Leipzig, siehe weitere. Bekanntlich ist dort das Auto i. d. R. schuldlos am Fahrzeugbrand, sondern der Chaot, der aus Kapitalismuswut und -hass gerne den brennenden Karbidwürfel auf den Reifen drapiert. Ist leider so und der brennende Audi e-tron GT quattro, Porsche Taycan oder Tesla Model S ist somit eine mehr als reale Gefahr.
Jens Lafter meint
Das ist ein völlig unqualifizierter Kommentar. Mag auf die Uhrzeit zurückzuführen sein.
Bert Raropp meint
Sie meinen jenen von Alu-Po.
Jens Lafter meint
Korrekt, danke.