Opel hat den neuen Movano vorgestellt. Der größte Transporter im Angebot von leichten Nutzfahrzeugen der Rüsselsheimer fährt ab diesem Jahr auch elektrisch. Der Movano-e setze wie die Versionen mit Dieselmotor Klassenmaßstäbe in den Bereichen Nutzlast, Ladevolumen und zulässiges Gesamtgewicht, wirbt Opel. Es werden eine Reihe von Karosserievarianten sowie Fahrzeuglängen und -höhen angeboten.
Der Movano-e wird mit einer Leistung von 90 kW/122 PS und einem maximalen Drehmoment aus dem Stand von 260 Newtonmeter ausgeliefert. Der E-Transporter erreicht eine elektronisch geregelte Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h und bietet – je nach Modellvariante und Kundenwunsch – eine Lithium-Ionen-Batterie mit 37 oder 70 kWh Kapazität. Damit sollen abhängig von der Fahrweise und den äußeren Bedingungen bis zu 117 beziehungsweise 224 Kilometer gemäß WLTP möglich sein.
Die Batterien sind beim Movano-e so im Fahrzeugboden zwischen den Achsen verbaut, dass sie die Funktionalität und das Ladevolumen nicht einschränken. Durch ihre Lage tief im Fahrzeug senken sie zudem den Schwerpunkt, was sich laut Opel insbesondere in Kurven und bei Seitenwind positiv bemerkbar macht. Für Effizienz ist ein regeneratives Bremssystem an Bord, mit dem der Movano-e in der Schubphase oder beim Bremsen Energie rekuperieren kann.
Beim Movano-Kastenwagen können Kunden aus vier Längen (L1-4) und drei Höhen (H1‑3) wählen. Das maximale Ladevolumen reicht von 8 bis 17 Kubikmeter. Die Türen der H3-Version sind 2,03 Meter hoch. Zusammen mit einem Öffnungswinkel von bis zu 180 Grad (optional bis zu 270 Grad) ermöglichen die Flügeltüren eine einfache Beladung über das Heck. Das zulässige Gesamtgewicht des großen Opel reicht von 2,8 bis 4,0 Tonnen, sodass er bis zu 2,1 Tonnen Nutzlast schultern kann. Die Ladekante liegt je nach Variante bei 494 Millimetern. Die Ladebreite beträgt zwischen den Radhäusern 1422 und zwischen den Seitenwänden 1870 Millimeter.
In der Standardkabine finden drei Personen in einer Reihe Platz, die optional erhältliche Doppelkabine bietet eine zweite Sitzreihe für vier weitere Passagiere. Das Einsatzspektrum erweitert der Movano als Plattformfahrgestell mit verschiedenen Kabinenkonfigurationen. Darüber hinaus eignet sich der mittelgroße Transporter als Basis für Spezial-Um- und Aufbauten vom Kipper über Pritschenwagen bis hin zum Camper.
Das Portfolio an Assistenzsystemen reicht beim neuen Movano vom automatischen Notbremsassistent über Toter-Winkel-Warner und Berg-Abfahr- bis zum Spurhalte-Assistent. Mit OpelConnect, der myOpel App und Free2Move gibt es eine Reihe von Services und Bedienmöglichkeiten für leichte Nutzfahrzeuge und elektrifizierte Modelle via Smartphone. Die „Charge My Car“-Funktion der Free2Move-Services-App ermöglicht die europaweite Nutzung von Ladepunkten, inklusive der Bezahlung.
Der Diktator meint
Die Karre ist nichts für die Autobahn. Für den lokalen Verkehr mag das Auto OK sein. Wenn dann im Winter geheizt und im Sommer die Klima läuft, werden es ein paar weniger Kilometer Reichweite sein.
Leider ist das Auto nichts für mich, da ich regelmässig Strecken über 400 ḱm, teils voll beladen, fahren muss.
Ich warte noch auf einen 3,5t mit Ladebordwand, Kofferaufbau und 500km elektrischer Reichweite.
Nein, Wasserstoff will ich nicht.
Sebastian meint
In deinem Fall müsste so ein Kastenwagen 250 kWh im Akku haben. Unter 40 kWh wird man solche Kisten auf der AB bei ca. 120 km/h nicht fahren können. Selbst leer hinten.
Für Volumen und +2,5t Anwender wird noch lange nix kommen..
Dagobert meint
Es ist noch ein weiter Weg, bis Couriere elige Teile aus einem Produktionswerk in Osteuropa „overnight“ ins Montagewerk nach Deutschland oder Frankreich bringen können.
Jakob Sperling meint
Das ist einfach der Fiat e-Ducato mit der Opel Front. Genauso wie es schon die mit Peugeot- und Citroen-Front gibt (Boxer, bzw. Jumper). Da wird sonst nichts daran ver-Opelt, und das scheint mir auch richtig so.
Dafür wird es vermutlich in absehbarer Frist auch eine Wasserstoff-Version geben, nachdem die zu Stellantis gehörige Firma Faurecia für die kleineren Lieferwagen des Konzerns schon eine solche Lösung ausgearbeitet hat – inkl. die Opel-Version davon, Opel e-Vivaro Hydrogen, der hier am 17.5. vorgestellt wurde.
Wenn man im Expert/Jumpy/Vivaro-Modell ein Wasserstoff-System rein kriegte, dann geht das im grösseren Ducato/Boxer/Jumper/Movano-Modell erst recht. Ich bin überzeugt, dass da nächstens etwas kommt.
hghildeb meint
Nach den Akkugrößen und Cockpitfotos zu urteilen, dürfte sich hier -um genau zu sein- um ein Rebranding des Peugeot e-Boxer handeln. Die Boxer und Ducatos teilen sich zwar die Hardware, unterscheiden sich aber traditionell im Antrieb, auch beim Elektro.
Wobei ich davon ausgehe, dass Sevel, die die Dinger bauen und ja jetzt kein Joint-Venture zwischen PSA und Fiat mehr sind, sondern eine 100%-Tochter das spätestens in der nächsten Modellgeneration angleichen wird.
Ob sie in der alten Plattform (das Modell 250 ist ja ein Facelift der 2006er Modelle) noch eine Brennstoffzelle einbauen, wird sich wohl an der Akzeptanz der kleinen Brüder zeigen. Interessant wäre das in der 3.5to-Klasse schon allein wegen der Nutzlast.
Jakob Sperling meint
Wenn sie den nicht unwesentlichen Camper-Markt behalten wollen, müssen sie etwas über die Batterie hinaus anbieten, das den Energiebedarf dieser Anwendung deckt. Aktuell sehe ich da nichts anderes als ein Wasserstoff-System, bzw. ein Wasserstoff-Range-Extender. Möglichst zusammen mit einer Plug-In-Batterie für etwa 150 Kilometer.
hghildeb meint
Stimmt, für den Camper ist das in der heutigen Form nix. Da ist neben der Reichweite auch die Zuladung problematisch. Selbst mit Diesel war das Gewicht beim 3.5tonner schon grenzwertig. Es wird zwar theoretisch dieselbe Nutzlast wie beim Diesel versprochen, das gilt aber wohl für die kleine 37kWh-Batterie. Das macht es nicht besser.
Aktuell wird die Hauptzielgruppe für elektrische Transporter eher die sein, auf die die Lackierung der Opel-Pressefotos dezent hinweist. Für Zustelldienste ist Reichweite meistens nicht kriegsentscheidend und Volumen wichtiger als Zuladung.
Sebastian meint
Wasserstoff Range extender? ????????????
Ein Plug In mit einem Otto Motor mit 0,7 Liter Hubraum als Range extender
Florian meint
224km nach WLTP, reell also irgendwas um 170km mit Zuladung nochmal etwas weniger. Das ist für etliche Handwerker zu wenig um zum Einsatzort und zurückzufahren.
Herbs meint
Das Auto ist für etliche Handwerker zu klein.
Das Auto ist für etliche Handwerker ausreichend groß.
Das Auto ist für etliche Handwerker zu teuer.
Das Auto ist für etliche Handwerker günstig genug.
Das Auto dürfte für etliche Handwerker eine zu geringe Reichweite haben.
Das Auto dürfte für etliche Handwerker eine völlig ausreichende Reichweite haben.
Ich tippe, dass Opel mit seinen Kunden gesprochen hat und eine ausreichend große Kundengruppe identifiziert hat, auf die es passt.
Übrigens: 200 Kilometer im Stadt-/Landverkehr zu fahren dauert ganz schön lange… Die Handwerker, die bei mir normalerweise Dinge erledigen sind die meiste Zeit des Tages beim Kunden, statt durch die Gegend zu fahren.
Florian meint
Was haben jetzt die Abmessungen und der Preis mit meiner Feststellung zu tun?
Im übrigen was viele vergessen ist, dass zum einen Handwerker nicht immer nur zu einem Ort am Tag fahren und in Summe wird es dann eben eng. Darüber hinaus sind Handwerker nicht nur in der unmittelbaren Gegend tätig. Aber es gibt eben eine Vielzahl, die zum Beispiel den Sitz im Augsburger Raum hat und Aufträge in Ulm, München Donauwörth oder sonst wo übernimmt. Und da reicht es eben nicht oder wird sehr eng.
Ich habe ja nirgendwo behauptet, dass es keine Zielgruppe geben wird sondern nur festgestellt, dass die begrenzte Reichweite der größten Batterieoption für eine nicht unwesentliche Gruppe zu gering ist.
Sebastian meint
Handwerker ist ein dehnbarer Begriff… bei uns würden 200 KM gut drei Tag ausreichen, ohne zu laden… die Wanderarbeiter die den ganzen Tag auf der Autobahn Kilometer schrubben müssen um Kunde König zu beehren kann man an einer Hand abzählen.. niemand zahlt 200 KM Anfahrt und nur trottel machen diese Kilometer unentgeltlich.
und wer wirklich min. 200 KM bolzen muss am Tag ist doch mit dem Diesel gut beraten! Bei solchen Anforderungen funktioniert ja wenigsten das Konzept Diesel, im Gegensatz zum Mutti Taxi mit den 2,7 KM ja Vormittag.
ExExperte meint
Die Zielgruppe kauft, die anderen eben nicht. Wo ist das Problem? Gilt doch für alle Konsumgüter.
Florian meint
ExExperte was ist dein Problem? Ich sage doch nicht, dass das Auto schei**e ist oder ähnliches. Alles was ich mir wünsche ist eine größere Batterieoption mit mehr Reichweite.
Daniel S meint
Man kann es nicht allen recht machen. Und das ist gut so.
Christian Baumgarten meint
Interessant, dass er trotz 110er Begrenzung über 30 kWh/100 km braucht. Dann wäre ein 100er Akku als große Option angebracht um zumindest die 300 km zu schaffen.