Die Umstellung der Automobilbranche auf teil- und vollelektrische Fahrzeuge hat bisher insbesondere die Forschung und Entwicklung sowie die Produktion und den Vertrieb beeinflusst. Es gibt aber auch neue Herausforderungen in der Logistik, zum Beispiel beim Lademanagement. Deutsche Forscher nehmen sich dem an.
Die Hochschule RheinMain zielt im Projekt eCare zusammen mit der Frankfurt University of Applied Sciences, der Frankenbach Automobil Logistik GmbH sowie der DB Cargo Logistics GmbH darauf ab, die Prozesse in der Distribution und bei Flottenbetreibern von Elektrofahrzeugen neu zu definieren. Sie werden dabei vom hessischen Verkehrsministerium mit über 300.000 Euro unterstützt.
Bislang war die Forschung im Bereich Elektromobilität auf die Bauteilentwicklung oder die Schaffung von Ladeinfrastruktur für Endkunden fokussiert. Durch die zunehmenden Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen in Deutschland einerseits und die globalisierte Produktion andererseits, deren Erzeugnisse beispielsweise per Schiff in großen Mengen angeliefert und dann verteilt werden müssen, ergibt sich die Notwendigkeit einer für Stromer optimierten Logistik. So werden die Fahrzeuge mit einem begrenzten Energiepensum ausgeliefert. Wird der Ladezustand dabei unterschritten oder entlädt sich die Batterie, nimmt diese Schaden.
Da die Logistikkonzepte zum Batterielademanagement prozesssicher sein müssen, wollen die eCare-Partner zukünftige Potenziale zur Unterstützung der E-Mobilität ermitteln und in einem Praxistest die technischen sowie wirtschaftlichen Aspekte validieren. Dazu werden Umschlagspunkte der Neuwagendistribution der Firma Frankenbach und der DB Cargo Logistics untersucht. Das geplante Lademanagement-Konzept soll sich später auf andere Umschlagspunkte oder Standorte übertragen lassen.
Flexibles Lademanagement-Konzept geplant
Konkret soll im Rahmen von eCare ein flexibles Konzept mit Lademöglichkeiten entstehen, das die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Betriebssicherheit und die Wirtschaftlichkeit berücksichtigt. Neben dem Lademanagement-Konzept ist ein belastbares Modell vorgesehen, mit dem die ermittelten Prozesse an anderen Standorten realisiert werden können.
„Die Innovation dieses Vorhabens liegt in der Entwicklung eines integrierten, technisch-prozessualen Lademanagement-Konzepts für eine große Zahl von Fahrzeugen. Einerseits sollen der technisch einwandfreie Zustand und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge sichergestellt werden, andererseits soll das Lademanagement sowohl energielast- als auch personalaufwandsoptimiert agieren“, erklärt Prof. Dr. Stefan Rusche vom Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule RheinMain. Das Projekt eCare leiste damit einen Beitrag zur Akzeptanzsteigerung, da die schnelle Verfügbarkeit von E-Fahrzeugen ohne lange Wartezeiten im Sinne aller Marktbeteiligten sei und das positive Image der Elektromobilität fördere.
Mit der Einführung einer optimierten Logistik beim Umschlag von Elektrofahrzeugen in großen Stückzahlen sei mit einer Preisreduktion für den Lieferprozess zu rechnen, sagen die Forscher. Das nütze zunächst den Logistikunternehmen, über den Skaleneffekt langfristig aber auch den Endkunden beziehungsweise den Fuhrparkbetreibern.
Kasch meint
Das einzig rechtliche Problem bei uns, das technisch naürlich keines ist:
Ist der Akkupack nicht im Fz verbaut, wird dieser zum Gefahrgut, vor allem bezüglich Transport. Wer nicht idealerweise am Endmontagestandort eine Zellfertigung hat, hat unnötig hohe Transportkosten / Verwaltungskosten. Für reparaturbedingten Akkutausch befördert z.B. VW lieber das ganze Fz nach Wolfsburg und wieder zurück zum Händler.
Aber für 300.000 Euro lassen sich sicherlich noch viele unsinnige Vorschriften formulieren.
Tom meint
So ist es bei Benzin ebenfalls.
Man darf z.b. in Kanistern max 60 Liter Benzin beförden.
Wird aus dem Kanister aber ein Tank der zum Betrieb des Fahrzeugs notwendig ist, ist die Größe bzw Inhalt egal.
Bei LKW’s z.b. gibt es Tanks bis 1600liter.
Kasch meint
Ebenfalls unsinnig, aber glücklicherweise kaum von Interesse. HV-Akkupacks gibts leider nicht an der Tanke. Ich weiß zufällig wie die Teile selbst zwischen verschiedenen Autoherstellern eines Konzerns ab und an „ohne Papiere“ hin und her gekarrt werden. Sicherheitstechnisch kein Problem, aber illegal. Wird man erwischt, können Herstellern Strafen bis in den Millionenbereich drohen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Da werden Problem gesehen / vermutet / für Entwicklungsgelder gesehen, wo Tesla schon eine global funktionierende Lösung hat.
Die Projektbeschreibung sagt alles:
„Die Innovation dieses Vorhabens liegt in der Entwicklung eines integrierten, technisch-prozessualen Lademanagement-Konzepts für eine große Zahl von Fahrzeugen. Einerseits sollen der technisch einwandfreie Zustand und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge sichergestellt werden, andererseits soll das Lademanagement sowohl energielast- als auch personalaufwandsoptimiert agieren“, erklärt Prof. Dr. Stefan Rusche ….