Die Seat-Submarke Cupra ist emotionaler und sportlicher ausgelegt als das reguläre Programm der spanischen Volkswagen-Tochter. Kürzlich wurde mit dem Born das erste von Grund auf als Elektroauto konzipierte Modell offiziell vorgestellt. Es baut wie das VW-Pendant ID.3 auf dem E-Auto-Baukasten MEB auf. Bei Cupra wird es später noch sportlichere Kompaktwagen als die zu Beginn erhältlichen Versionen des Born geben.
Seat-Entwicklungsvorstand Werner Tietz sagte bei der Präsentation der Serienversion des Born, dass das Management Interesse an leistungsfähigeren Ausführungen des Born habe, darunter auch mit zwei Elektromotoren für Allradantrieb. Noch sei die Nachfrage danach allerdings nicht sehr groß und die erforderlichen Investitionen umfangreich. „Ein solcher Antrieb fährt sich aber sicherlich gut, und vielleicht ist es etwas für die Zukunft“, so Tietz. „Über die Lebensdauer des Fahrzeugs kann man erwarten, dass wir über unterschiedliche Antriebstechnik und Leistungsniveaus nachdenken. Mit stärker motorisierten Versionen ist eines Tages zu rechnen.“
Ursprünglich hieß es, dass die MEB-Architektur in ihrer kürzeren Ausführung keinen Allradantrieb vorsieht. Vor Kurzem wurde dann jedoch der Prototyp VW ID.X vorgestellt, eine optisch und technisch getunte Version des ID.3 mit zwei Motoren für Vierradantrieb. Der ID.X ist mit 245 kW (333 PS) das bisher leistungsstärkste Elektroauto auf dem MEB, regulär bietet der ID.3 höchstens 150 kW (204 PS) Leistung. Auch der Cupra Born kommt zunächst auf maximal 150 kW (204 PS). Mit dem ab 2022 verfügbaren optionalen „e-Boost-Paket“ steigt die Leistung dann auf bis zu 170 kW (231 PS), der Sprint auf Tempo 100 gelingt so in nur noch 6,2 Sekunden.

Eine Serienversion des VW ID.X ist derzeit nicht geplant. Das bisher einzige MEB-Modell mit Allradantrieb ist das SUV ID.4 GTX mit 220 kW (299 PS). Das Kürzel GTX steht ähnlich wie GTI bei den Verbrennern und GTE bei den Plug-in-Hybriden für eine eigene Produktmarke. Bei Cupra ist keine Submarke für besonders dynamische Elektroautos vorgesehen, da die Marke insgesamt für sportliches Fahren stehen soll.
„Cupra kommt von Cup Racing. Also ist die Marke schon einmal sehr sportlich“, sagte Wayne Griffiths im Gespräch mit Edison zu der Positionierung in Relation zu den Volkswagen-Marken VW, Audi, Seat und Škoda. „Unsere ersten Autos waren von der Tourenwagen-Meisterschaft geprägt. Die Modelle sind also auf Performance hin optimiert, es sind Autos, die gerne gefahren werden.“ Anders als etwa Audi sei man dabei nicht Premium. Mit dem Born wolle Cupra beweisen, dass ein Elektroantrieb nicht nur vernünftig ist, sondern auch großen Spaß bereiten kann.
Cupra werde Autos bauen, „die vielleicht nicht jeder mag, aber viele lieben“, so Griffiths. Wer auffallen wolle, werde bei Cupra immer ein Angebot finden. „Wir sind eine emotionale Marke für heute und jetzt, nicht für die ferne Zukunft.“ Griffiths glaubt, dass die Kunden sich vor allem für das stärkste Modell mit der größten Reichweite entscheiden werden. Zusammen mit dem im nächsten Jahr startenden „e-Boost-Paket“ für 170 kW (231 PS) Antriebsleistung führt Cupra eine Batterie mit 77 kWh Speicherkapazität für 540 Kilometer Reichweite ein. Bis dahin gib es höchstens 62 kWh für 427 Kilometer pro Ladung.
Karl Heel meint
Sollte der Cupra Born ein Allrad und Anhänger Kupplung bekommen dann bin ich der ERSTE der Ihn bestellt. LG aus dem Naturpark Lechtal!
Achim Klimm meint
Ich auch sofort ????????
Gunarr meint
Schade, ich hatte gehofft, dass sie mit ihrem Topmodell wenigstens die Fahrleistungen eines Einstiegsteslas erreichen. Wer will schon ein Schaf im Wolfspelz fahren?
EMfan meint
Wie soll das gehen mit “ nur“ 235 PS? Da müsste er schon mindestens 300 PS haben, aber auch so liegen die Beschleunigungswerte nur knapp über einem Einstiegs M3
Für ein Fahrzeug in der Kompaktklasse mehr als ausreichend.
ZastaCrocket meint
Eine Allradvariante wird meiner Meinung nach kommen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Sowohl bei VW als auch bei Seat/Cupra. Der MEB gibt das grundsätzlich her und mittelfristig wird man ein Pendant zum Golf R haben müssen. Cupra will dann sicher nicht dahinter zurückstehen. Die einzige Frage wird sein, wie lange man darauf warten muss.
ID.alist meint
Wollte ich grade sagen, die R GmbH verhält sich momentan sehr ruhig bezüglich der MEB-Autos.
Irgendwann wird irgendwas von denen kommen, sei es einen ID.3 R oder gar einen eigenen MEB-Ableger, sowie CUPRA es vormacht, obwohl ich denke eher das erste könnte kommen.