Ford bereitet für 2023 die Einführung eines Elektroautos speziell für Europa vor. Die technische Basis stellt der im Rahmen einer umfassenden Kooperation von Volkswagen zur Verfügung gestellte Stromer-Baukasten MEB. Um sich von den deutschen Modellen auf der Architektur abzugrenzen, soll Ford ein kompaktes SUV im US-Stil planen.
Bereits ab diesem Jahr liefert Ford auch hierzulande sein neues Elektroauto-Flaggschiff mit komplett eigener Technik Mustang Mach-E in Deutschland aus. Das geglättete Design des Mittelklasse-SUV wird für das in zwei Jahren folgende kleinere SUV nicht aufgegriffen, berichtet Autocar. Vielmehr sei eine kantige Optik mit geraderen, prominenten Fahrzeuglinien vorgesehen.
„Ford ist mittlerweile die einzige amerikanische Marke in Europa, und das ist eine einmalige Position, auf der wir aufbauen können“, sagte Fords Europa-Chef Stuart Rowley im Gespräch mit Autocar. „Viele Menschen fühlen sich von einigen dieser Charakteristiken angesprochen, und nur Ford kann Produkte in dieser Form auf den Markt bringen.“ Laut Autocar deutete Rowley an, dass einzelne Modelle für den Heimatmarkt wie der neue Bronco oder der Explorer als Grundlage für zukünftig in Europa angebotene Pkw dienen könnten.
Das in Köln entstehende neue SUV von Ford soll unter dem Blech VWs Elektro-SUV ID.4 ähneln, heißt es weiter. Einen ersten Ausblick soll es im nächsten Jahr geben. Es wird erwartet, dass wie beim ID.4 Heck- und Allradantrieb zur Wahl stehen, mit 109 bis 150 kW (148 – 204 PS) Leistung bei den Standardmodellen. Analog zum ID.4 GTX könnte es zudem eine besonders dynamische Variante mit 220 kW (299 PS) geben. Die Energie soll eine Batterie mit 52 oder 77 kWh Kapazität für 343 beziehungsweise 482 Kilometer pro Ladung zur Verfügung stellen. Schnellladung soll mit bis zu 100 kW bei der 52-kWh-Batterie und bis zu 125 kW bei der 77-kWh-Batterie möglich sein.
Im Innenraum wird sich Fords kompaktes Elektro-SUV Autocar zufolge am kürzlich enthüllten Crossover Evos für den chinesischen Markt orientieren. Das würde unter anderem ein über ein Meter breites Infotainmentdisplay auf dem Armaturenbrett bedeuten, nicht etwa das mit dem Mustang Mach-E eingeführte zentrale Display im Tablet-Stil oder konventionellere Technik. Für Software und Konnektivität soll Ford mit Google kooperieren, also das Android-Betriebssystem des Tech-Konzerns integrieren.
Volkswagen hat mit Ford vereinbart, Plattform-Technik für 600.000 MEB-Elektroautos zu liefern. Über ein zweites oder auch drittes Modell mit dem Baukasten wird verhandelt. Ford hat kürzlich betont, weiter auch eigene Elektroauto-Technik voranzutreiben. Die zwei geplanten neuen Plattformen sollen für weltweit vertriebene E-Autos genutzt werden, also wahrscheinlich auch für auf europäischen Märkten verfügbare Pkw. Hierzulande will Ford bis 2030 komplett auf reine Stromer umstellen.
Tom meint
Schade daß die Solartechnologie bei den Deutschen Autokonzernen noch nicht angekommen ist
Sebastian meint
Die sollen bitte diesen F150 Lightning hier anbieten. Danke.
Gunarr meint
Ford sollte sich nicht nur über die Optik vom VW Baukasten absetzen. Wie wäre es denn z.B. mit eigener Software? Da ist ja bekanntlich noch Luft nach oben.
Swissli meint
MEB ist für Ford eine schnelle und einfache Übergangslösung für Europa. Der F-150 Lightning ist ja bereits ein völlig eigenständiges E-Auto von Ford. Sobald Ford in den USA abseits vom Pick-up „normale“ E-Autos auf den Markt bringt, werden diese auch die MEB Übergangslösung in Europa ersetzen.
Eugen P. meint
Normale Autos für amerikanische Verhältnisse wären dann Full-Size SUVs, Fiesta, Focus, Mondeo oder Galaxy wird es in Elektrisch vermutlich nicht geben. Allenfalls noch einen elektrischen Transit und kleinere Pick-Ups ala Ranger, SUVs und einen richtigen (elektrischen) Mustang.
Der F150 sollte sich problemlos importieren lassen, auch wenn er hier nicht offizell angeboten wird.
Sebastian meint
Europa wird Ford über das MEB von VW gut bedienen können… ich denke gegen 2025 werden sich einige die Augen reiben müssen, ob der schieren Auswahl an BEVs