Der europäische Betreiber von Schnellladesäulen Ionity hat 2020 seine Gebühr von anfänglich pauschal acht Euro auf 79 Cent pro Kilowattstunde (kWh) umgestellt. Das wurde teils heftig kritisiert, ist laut dem Unternehmen aber für die weitere Entwicklung des Service nötig. Die Anteilseigner des Gemeinschaftsunternehmens BMW, Daimler und Volkswagen sowie Hyundai und Kia bieten ihren Kunden deutlich günstigere Tarife. Durch eine Kooperation können nun auch die nicht an Ionity beteiligten Autobauer Volvo und Polestar Vorzugspreise gewähren.
Volvo hat eine neue und erweiterte Zusammenarbeit mit dem Ladeservice-Anbieter Plugsurfing vereinbart: Ab dem 1. Juli 2021 zahlen Fahrer von elektrischen Modellen der Schweden an den derzeit 345 in Europa verteilten Schnellladestationen von Ionity lediglich 0,35 Euro/kWh. Dieser Vorzugspreis gilt allerdings nur für Neukunden in den ersten zwölf Monaten sowie für Bestandskunden für zwölf Monate ab dem 1. Juli 2021. Volvo bietet aktuell die Elektroautos XC40 Recharge und C40 Recharge an.
Um ein komfortables Ladeerlebnis zu ermöglichen, mache man die Volvo Cars App zu einer „digitalen Ladeplattform“, teilte Volvo weiter mit. Darin integriert seien Funktionen wie eine Navigation zu Ladestationen, die Fernsteuerung des Ladevorgangs, Ladehinweise und Bezahlmöglichkeiten „Volvo will die derzeit fragmentierte öffentliche Lade-Infrastruktur in ein ganzheitliches Erlebnis verwandeln, das mühelos und entspannt ist“, so Volvo-Manager Olivier Loedel.
Auch Volvos Elektroauto-Tochter Polestar bietet künftig günstigere Preise an Ionity-Schnellladern, dazu besteht ebenfalls eine Partnerschaft mit Plugsurfing. Besitzer der Limousine Polestar 2 können ab sofort an allen Ionity-Standorten wie Volvo-Kunden für 0,35 Euro pro kWh Strom ziehen. Der Tarif gilt für alle aktuellen Besitzer des Modells, die ihre mit dem Elektroauto gelieferte Plugsurfing-Ladekarte nutzen. Das Angebot gilt zudem für alle neuen Polestar-2-Besitzer, die ihr Fahrzeug bis zum 31. Dezember 2021 bestellen.
Weitere Preisvorteile, die nach der Gültigkeitsdauer dieser Vereinbarung in Kraft treten, würden derzeit geprüft, heißt es von Polestar. Wie lange der aktuelle Tarif gewährt wird, konkretisiert das Unternehmen nicht.
Direktkunden von Plugsurfing zahlen an den schnellen Strom-Tankstellen von Ionity nach einer Preiserhöhung seit diesem jähr mit 1,09 Euro für die Kilowattstunde deutlich mehr. Weil das offenbar gar nicht gut am Markt ankam, folgt am 15. Juni eine weitere Preisanpassung auf künftig nur noch 89 Cent/kWh.
ID.alist meint
Na ja, mit Plug&Charge wird man keine 25 Karten mehr haben, denn nur eine wird beim Auto hinterlegt werden, und das Navi will irgendwann auch wissen wollen, welche LAdesäulen es wählen darf wenn das Auto während der Fahrt laden muss. Und wenn dein Auto nur in jede vierte Ladesäule laden darf, oder zu horrenden Preisen, wird es schwieriger sein das Auto zu verkaufen.
Das könnte dazu führen, dass reine EMPs entweder verschwinden, oder solche Verträge abschließen wie Plugsurfing mit VOLVO.
Und die CPOs werden mehr und mehr die Methode IONITY: „Man kannst an deren Säulen als Gast laden (per Gesetz), aber Besser wäre wenn Du irgend eine Ladekarte hättest.“
Ich würde dann begrüßen, wenn genauso wie an Tankstellen, irgendwo an den Ladeparks eine Liste der akzeptierten Ladekarten stünde, vielleicht sogar mit Preis, aber manche Menschen haben Angst bei soviel Transparenz.
Sebastian meint
Das E-Auto wird weder scheitern noch erfolgreich werden ob der Tatsache das man Plug&Charge nutzen kann. Wichtig ist das man nicht wie bei einigen Ladesäulen am Stecker drücken muss, damit die Kontakte funktionieren oder ähnliches kram. Ob jemand für 2 Sekunden eine Karte ans Display halten muss, auf das man eh glotzt ist doch absolut belanglos.
Markus Gollner meint
Wasser auf Teslas Mühlen! Die Deutschen Automobilhersteller checken es nicht!!!! Die deutsche Automobilindustrie macht momentan in Sachen E-Mobilitätt sehr viel richtig. Eine funktionierende, flächendeckende, verlässliche, einfach zu bedienende, „bezahlbare“ Ladeinfrastruktur wird nur stringent vernachlässigt!!!! Ich verstehe das nicht!!!!!!!!
Stevie meint
Die Probleme mit der mangelnden Ladeinfrastruktur waren doch abzusehen. Ohne übergreifende Regulierung, Steuerung und Festlegung eines Standards, kann aus meiner Sicht nichts gesamtheitlich funktionierendes herauskommen. So kommt es wie es angekündigt wurde und die Wirtschaft benötigt: PHEV als Übergangstechnologie und einen folglich nicht zu definierenden Art und Zeitpunkt für die Zukunftstechnologie.
150kW meint
Also flächendeckend dürfte Ionity schon sein. Bezahlbar hat man es über die eigenen Tarife auch gemacht. Einfach zu bedienen ist es wohl auch, oder was ist kompliziert daran eine Karte vorzuhalten?
Funktionierend, verlässlich.. OK, Defizite gibt es da, aber mit mehreren Säulen pro Standort ist Ionity da auch vergleichsweise gut aufgestellt.
Sebastian meint
Ich stell mir gerade vor, wie Aldi Wurst für 500 Gramm an einen Kunden für 2,99 Euro verkauft, für andere für 11,99 Euro… Was ich mich frage, warum das Kartellamt, das sonst jeden Käse regelt, bei diesem Unsinn mit den Ladesäulen nicht endlich mal aufräumt.
Kasch meint
Jeder Supermarkt hat andere Preise und Sonderangebote. Das Äquivalent ist für den Stromkunden primär nicht der Säulenbetreiber, sondern genutzte Roamingpartner und Sonderangebote einzelner Fz-Hersteller über diesen. Gerade weil öffentliches Laden vom Kartellamt, Eichamt und durch gesetzliche Regelungen reguliert werden muss, ist es, wie es ist. Du kannst aus über 160 Roamingpartnern Einen oder Mehrere wählen. Dabei fallen meist maximal einmalig 10,- Euro für eine RFID-Karte an. Ich finde das System eigentlich ganz komfortabel, zumal dir apps europaweit an jeder Säule verraten, welche Roamingpartner dort anbieten, wie sich deren Preise kalkulieren und welche „Sondertarife“ gelten.
Es gibt derzeit nur eine NICHT öffentliche Methode, die von Tesla, die natürlich viele Vorteile hat, weil sie eben nicht gesetzlichen Regeln für öffentliches Laden unterliegt, aber vom Fz-hersteller halt weltweit durchzuziehen ist. Kein Verbrennerhersteller wird sich so ein Geschäftsmodell antun, wenn er nur durch Verbrennerabsatz überleben kann.
Mit dem neuen Schnellladegesetz werden jetzt für einzelne „Kundenverrechnungen“ zusätzlich Säulenbetreiber und Banken mit einbezogen. Damit der Kunde per EC-Karte und Pin bezahlen kann, schätze ich die zusätzlichen Kosten pro kWh alleine hierfür auf knapp 10 Cent. Natürlich vollkommen unnötig, denn wer mit einer RFID-Karte bereits überfordert ist, ist es mit einer EC-Karte erst recht. Bin mal gespannt, welche Preise z.B. an einer spanischen Säule aufgerufen werden, wenn mit deutscher EC-Karte bezahlt wird – selbst werd ich das garantiert nicht testen. Mit einer meiner zwei RFID-Karten kann ich europaweit nahezu jeden CCS-Lader zu immer gleichen Preisen nutzen, was will ich mehr ?
Sebastian meint
Thema nicht verstanden!
Die Grillwurst kostet gleich für alle, gibt es Angebote gelten die ebenfalls für alle.
Kasch meint
Am besten so wie an der Tanke, stündlich andere Preise, aber für Jeden gleich – schön :-)
Sebastian meint
wegen mir können sich die Preise an der Tanke alle 5 Min. verändern… so ein Gefühl wo unten und oben ist sollte man schon haben. und bei 1x tanken = 900 Reichweite juckt das auch nicht. Mein Autogas kostet übrigens seit Monaten immer das selbe, 66 cents.
ID.alist meint
Ich stell mir gerade vor wie der Kassierer bei Aldi mir sagt: „Tut mir leid, sie fahren das falsche Auto, ihnen darf ich nichts verkaufen.“
Sollte hier das Kartellamt auch was dazu sagen?
Das Kartellamt wird zu IONITY nichts sagen, weil der Preis ist gleich für jeden der dort lädt, egal ob sie in einem Model S mit Adapter, oder einen E-UP! oder einen Taycan vor fährt.
Dann gibt es Rabatte für Mitglieder von Manchen „Vereinen“, aber frag mal Onkel Google was er zum Thema „ADAC tanken Rabatt“ sagt.
150kW meint
Der Vergleich hinkt, weil verschiedene Ladetarife unterschiedliche Eigenschaften haben. Es sind halt unterschiedliche Verträge!
Was soll es da also aufzuräumen geben? Ohne Vertrag zahlt JEDER bei Ionity gleich viel.
Sebastian meint
Strom ist Strom… wir reden von EINER Ladesäule.. da kommt nix besonderes raus, wenn der Porsche Kunde lädt oder der adhoc Kunde. In meinen Augen ist IONITY die Hassfigur Nummer ein… Staatlich unterstützt und dann so eine Verarsche.
Norbert meint
Wenn Du die Lidl App hast, zahlst Du auch andere Preise als Kunden ohne App. Zumindest bei einigen Artikeln.
Kaufst Du bei Amazon, bekommt nicht jeder Kunde den selben Preis.
Also, eine durchaus gängige Preispolitik, bei Aldi allerdings noch nicht.
Bei Ladesäulen ist das insofern transparent, weil ich als Kunde einen Vertrag habe -dann kenne ich meinen Preis- oder eben nicht. Dann kenne ich den auch. Da alles online oder App ersichtlich.
MaGro meint
„Direktkunden von Plugsurfing zahlen an den schnellen Strom-Tankstellen von Ionity nach einer Preiserhöhung seit diesem jähr mit 1,09 Euro für die Kilowattstunde deutlich mehr. Weil das offenbar gar nicht gut am Markt ankam, folgt am 15. Juni eine weitere Preisanpassung auf künftig nur noch 89 Cent/kWh.“
nur noch 89 Cent….. Das ist Wegelagerei ohne wenn und aber.
Andy meint
Hallo Ecomentoteam,
Der erste Satz von diesem Bericht müßte doch besser mit dem Wörtchen „umgestellt“ enden, damit die Aussage Sinn macht, oder was meint ihr?
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – aktualisiert!
VG | ecomento.de
EV1 meint
Erst mal für 12 Monate anfixen und dann hoffen, dass die Kunden abhängig geworden sind.
Eine bekannte Methode der Kundenbindung ….
Freddy K meint
Wenn ich mir ein Fahrzeug für 50.000kaufe werd ich noch die 600€ für 6 Jahre Grundgebühr haben um für 30Ct zu laden….
Ja man könnte es wie Tesla machen und die 600€ im Kaufpreis „verstecken“. Wär auch möglich…
MichaelEV meint
Sehr schlau noch mehr Kunden zu Ionity zu holen. Wirkt so, als wolle man es absichtlich krachen lassen.
eBiker meint
Kannst du das auch irgendwie näher erklären?
MichaelEV meint
Immer mehr Kunden, gleich wenig Ladepunkte und davon funktionieren noch nicht einmal alle zuverlässig. Wird nicht funktionieren!
eBiker meint
Ach das ist natürlich interessant. Weil ich als Volvo/Polestar fahrer einen günstigen Tarif bekommen, muss ich also bei IONITY laden – und ausbauen tun die ja auch nicht mehr. Doch tun sie – aktuell sind 42 weiter im Bau.
Übrigens kann mit mit Plugsurfing so gut wie überall laden – und alle! Anbieter bauen fleissig aus.
Olli meint
Also ich war noch nie an einer Ionity, die nicht funktioniert hat. Nicht in D, nicht in A und auch nicht in F.
MichaelEV meint
Sie müssen nicht, sie werden aber. Genau so wie andere auch nicht müssen, aber trotzdem in erster Linie Ionity nutzen werden. Was sind denn die Alternativen? EON mit einem Ladepunkt, der nicht funktioniert. Ein HPC in Norddeutschland, der noch nie existierte. Jetzt kommen die Durchschnittsanwender ins Spiel. Und wenn schon die „Ladeprofis“ Wutanfälle bekommen, wird es für die Durchschnittsanwender nicht funktionieren. Ionity müsste der Rettungsanker sein, der alle Anwendungsfälle halbwegs retten kann. Das wird bzgl. Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit aber nicht der Fall sein. 4-6 Ladepunkte sind ein Witz.
Und es interessieren nicht die Fälle, die funktionieren. Es interessieren vor allem die, die nicht funktionieren und in der Presse ausgeschlachtet werden. Ohne Auslastung sind schon von jeder Seite aus Probleme zu vernehmen, mit Auslastung wird es ein vielfaches schlimmer. Einen weiteren Kunden für 1 Jahr in dem evtl. schwierigsten Teil der Hochlaufphase aufzunehmen, ist nicht klug oder Absicht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wenn man es sarkastisch sieht, muss man sagen, der deutsche Kunde erwartet den Crash, denn er hat auch nicht funktionierende Handynetze, nicht-digitale Schulen und fehlende Glasfaser mit der ständigen Wiederwahl von Frau Merkel nicht nur toleriert sondern empfand das ganze Chaos sogar als eine ganz hervorragende Kanzerinnen-Arbeit. Na dann, weiter so, dann werden wir bei E-Mobilität eben auch auf den letzten Platz durchgereicht.
DerÄlbler meint
Ja, Deutschland hat fertig!
Das höre ich seit 50 Jahren…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Klar, wenn man im Staatsdienst arbeitet ist man mit Akustikkoppler und Faxgerät nicht nur glücklich, sondern fast schon überfordert.
ID.alist meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
spaky555 meint
Ich hatte noch nie mit einer nicht funktionierenden Säule zu tun, weder in UK, IRL, FR, BE, NL oder D. Zudem es glücklicherweise ja mehrere zur Auswahl gibt sollte es doch einmal Probleme geben.