Das neue Elektroauto Marvel R Electric der britischen Marke MG kommt diesen Herbst zu den Händlern. Ab sofort kann das SUV vorbestellt werden. Die genauen Preise sind noch nicht bekannt, doch sollen sie laut MG zwischen 40.000 und 50.000 Euro liegen. Erhältlich ist das Modell mit Hinterrad- oder Allradantrieb sowie in den Varianten Comfort, Luxury und Performance.
Der Marvel R verbinde dynamische Design-Elemente mit erstklassiger Verarbeitung und dem Einsatz fortschrittlicher Technologien, wirbt der Hersteller. Der Wagen ist 4,67 Meter lang und hat einen Radstand von 2,8 Metern, was laut MG einen geräumigen, luxuriösen Innenraum mit viel Ablagefläche erlaubt. Mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in bis zu 4,9 Sekunden und einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h verbinde er zudem Effizienz mit hoher Leistung und Fahrspaß. Außerdem baue der Marvel R auf einem leichten, äußerst stabilen Aluminiumrahmen auf, wie er sonst nur in Sportwagen zu finden sei.
Im Innenraum bietet das E-SUV ein digitales Cockpit mit einem 19,4-Zoll-Touchscreen. Darüber lassen sich die Funktionen des neuen Konnektivitätssystems MG iSMART bedienen. Per Smartphone-App werden die verschiedenen Funktionen ferngesteuert. Dazu gehören Echtzeit-Verkehrsnavigation, Parkplatzsuche, Wettervorhersage und Amazon-Prime-Online-Musik. Ebenfalls Teil der Ausstattung sind Bluetooth, USB-Anschluss, Wi-Fi-Hotspot sowie Unterstützung von Apple CarPlay und Android Auto. Das System lässt sich per Sprachsteuerung freihändig bedienen, die Infotainment-Software wird durch „Over-the-air-Updates“ auf dem neuesten Stand gehalten.
Via App haben Fahrer des Marvel R Zugriff auf Fernsteuerungs-Funktionen wie „Find-My-Vehicle“, Abfrage von Statusdaten zum Fahrzeug, Funktionsprüfungen sowie Routenplanung, Kalendersynchronisierung und Lademanagement. Für Sicherheit verfügt das Assistenzsystem MG Pilot über 14 Assistenzsysteme, die den Fahrer vor potenziellen Gefahren warnen – etwa bei Kollisionsgefahr – und bei Bedarf eingreifen, um Traktion und Stabilität zu erhalten. Kürzlich wurde das System um einen Spurhalte- und einen Aufmerksamkeits-Assistenten ergänzt.
Die Top-Version des Marvel R Antrieb hat einen Antriebsstrang mit drei Elektromotoren, permanentem Allradantrieb und einer Systemleistung von 212 kW (288 PS) sowie einer WLTP-Reichweite von 370 Kilometern. Die Variante mit Hinterradantrieb und zwei Elektromotoren bietet eine Leistung von 132 kW (180 PS) und eine Reichweite von 402 Kilometern. Der Stromverbrauch wird mit kombiniert 19,4 bis 20,9 kWh/100 km angegeben.
Beide Versionen des Marvel R schöpfen ihre Energie aus einer 70-kWh-Lithium-Ionen-Batterie. Das AC-Bordladegerät kann mit bis zu 11 kW Strom ziehen. Die Batterie ist auch für DC-Schnellladung geeignet, sie lässt sich damit in 43 Minuten auf 80 Prozent Ladestand bringen. Via V2L-Funktion („Vehicle to Load“) kann die Batterie externe Elektrogeräte wie Luftpumpen, E-Scooter, Laptops oder ein anderes Elektroauto mit Strom versorgen.
Die maximale Anhängelast des MG Marvel R Electric beträgt 750 Kilogramm. Damit eignet sich das Fahrzeug zum Ziehen eines Anhängers, Wohnwagens oder zweier E-Bikes auf einem speziellen Fahrradträger. Der Kofferraum fasst 357 Liter, durch die umklappbaren Rücksitze lässt er sich auf 1396 Liter erweitern. Die Version mit Heckantrieb des Marvel R Electric bietet zudem 150 Liter zusätzlichen Gepäckraum unter der Motorhaube.
Roger Zamofing meint
Dass die hier „Auto Bild“ geprägten Meinungen deutscher (Amateur-) Kritiker nicht das Mass aller Dinge sind, das wissen wir bereits seit den nervigen Spaltmass-Diskussionen, die reale Kunden (ausserhalb der BRD), die sich etwa einen Tesla auch finanziell leisten können, kaum interessieren. Dafür ist „Vorsprung durch Technik“ nicht mehr viel Wert und die Volkswagen-Software funktioniert zwar immer noch nicht, die Kunden sollen aber für diese Arroganz in Zukunft noch mehr bezahlen dürfen, wenn dann doch noch Zusatzfunktionen kommen oder die Wärmepumpe das Versprochene bringt – der MG etwa hat sie bereits ohne Zusatzkosten an Bord und noch weit mehr. Er wird auch schon seit einiger Zeit unter anderem Namen in China gut verkauft und kommt nicht aus einer Produktionshölle, sondern aus einem eingespielten Betrieb. Es wird also an der Distribution liegen, was diese daraus macht und was nicht. Bei all dem wäre ein bisschen Selbstreflektion also dringend notwendig und aus China kommen künftig echt gute Produkte, die auch mit Qualität der Verarbeitung und guten Detaillösungen zu überzeugen wissen. Über Design kann man noch etwas streiten, doch der MG sieht in Natura durchaus modern aus, hat eine interessante Lichtarchitektur, elegantes, hochwertiges und solides Interieur mit riesigem sowie schnellem Bildschirm, vielen Assistenz-Systemen und einem sehr praktischen SUV-Aufbau mit flachem Ladeboden und 150 Liter-Frunk (leider nur beim Hinterradantriebs-Modell und nicht beim 3-Motorigen Performance, der durchaus sportliche Daten verspricht). Der MG gefällt also mit inneren Werten, auch und gerade mit dem Know-How von frustrierten Ingenieuren, die sich erst in China verwirklichen konnten und dort viel bewegt haben, was hier nicht möglich war. Elon Musk hat deshalb zumindest für Deutschland das einzig Richtige gemacht und baut Grünheide schneller als die Ureinwohner Ihren ewigen Flughafen in Berlin. Eine letzte Chance zumindest für flexible Autowerker, wenn auch die letzte Marke von hier in China bauen lässt. Habe die ROWE/MG/R-Produkte von SAIC übrigens bereits als Marvel R in Shanghai gesehen und deren Mutterfirma baut im Heimatland immerhin VW-Modelle, die mit der Produktion in Deutschland durchaus mithalten können.
Seriöse Berichterstatter aus der E-Automobil- und Vermietungsszene haben den MG bereits ebenfalls in Natura gesehen und waren von dessen Raumgefühl und Verarbeitungsqualität beeindruckt. Daneben ist höchstens ein viel teurerer BMW oder Mercedes EQ oder der iD.3 und iD.4 kalte Pizza, die ja einigen aber durchaus schmecken soll. Wohl bekomms! Die Zukunft ist das aber nicht und das wissen die Jungs auch, nur darf die Objektivität dabei nicht leiden, vor allem wenn man dabei ist, das Rennen international zu verlieren. Übrigens noch am Rande; für den MG Cyberster wurde in China eine Art Crowdfunding gemacht und so SAIC überzeugt, das unglaubliche Anschlussmodell an die MG-Sportgeschichte mit schönen (aber damals nicht so zuverlässigen) Roadstern weiterzuschreiben. Daran wird sich dann wohl nur noch ein MX-5 messen können, der in den Verkaufszahlen immer noch die Weltspitze in dieser Kategorie darstellt. Etwas Demut und Bescheidenheit wären also durchaus angebracht!
Manuel meint
Ich hatte diese Woche eine Testfahrt mit dem Marvel. Das Interieur macht einen sehr wertigen Eindruck, es ist tadellos verarbeitet und ist mindestens auf der Höhe eines
BMW (ich fahre derzeit selber einen X3). Der 19″ Bildschirm ist vielleicht etwas groß geraten aber er reagiert schnell und ist sehr gut ablesbar. Der Antrieb reagiert sofort auf alle Manöver und die zahlreichen Assistenzsysteme arbeiten perfekt. Lediglich der Kofferraum ist etwas klein geraten. Ich bin den Wagen in weiß gefahren, ich habe ihn auch schon in schwarz gesehen und beide Farben sind meiner Meinung nach absolute Hingucker. Nach meiner Meinung ist die Arroganz der deutschen Autobauer (im übrigen lassen diese „Premium“Hersteller mehr Autos in China als in Deutschland bauen) nicht mehr zu ertragen, da bin ich ganz der Meinung von Roger Zamofing, die Chinesen wissen schon wie man ein tolles Auto baut. Mit den bereits im Chrashtest durchgefallenen Modellen der letzten Jahrzehnte hat dieser tolle Wagen nichts mehr gemeinsam. Mein nächstes Auto wird ein MG Marvel sein.
Walter meint
Preismäßig bleibt dieses Auto jedenfalls der Konkurrenz nichts schuldig. Die Chinesen schliessen jetzt auf. Nichts mehr mit Schnäppchen und so, leider. Oder es legen sich die Importeure eine dicke Scheibe aufs Brot.
Hans-Peter meint
Also, bei dem Wohnwagen mit 750 kg , den dieses Fahrzeug ziehen kann, kann es sich nur um eine Version mit klappaufbau aus den 70‘er Jahren handeln. Solche kleinen/leichten Wohnwägen wird man heutzutage schwer finden. Reines Marketing-Sprech.
Gunarr meint
Cool, ein Hinterradantrieb mit 2 Motoren. Das gab es, glaube ich, noch nicht. Macht aber eigentlich nur Sinn, wenn Torque Vectoring angeboten wird.
LarsDK meint
„britischen Marke MG“ was ist an der Marke denn noch britisch?
mm meint
Die Marke schon. Am Auto kaum was
Peter W meint
Ein Knaller ist das nicht. Ok, als Alltagsauto für Leute die diese Fahrzeugform wollen, passt es dann schon. Die Reichweite ist für eine stressfreie Urlaubsfahrt, eventuell mit Dachbox eher bescheiden.
ID.alist meint
Irgendwie hat dieser SUV den selben Charme wie ein Stück kalte Pizza. Ja, man kann es essen, aber ich schaue zuerst ob ich was anderes finde.
Florian meint
Also ich würde immer zum kalten Stück Pizza greifen
Andi meint
Vielen Menschen geht es anscheinend erst dann gut, wenn sie Dinge komplett schlecht geredet haben…….ja, der Vergleich mit einem kalten Stück Pizza ist ein sehr konstruktiver Beitrag.