Deutschland braucht für die erwarteten Millionen von Elektroautos, Wärmepumpen oder „grünen“ Wasserstoff mehr Strom. Im Jahr 2030 dürfte der Stromverbrauch um 10 bis 15 Prozent höher liegen. Das geht aus einer neuen Prognose hervor, die Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vorlegte.
Altmaier hatte im Juni angekündigt, den Stromverbrauch 2030 neu berechnen zu lassen. Branchenverbände hatten schon lange vorhergesagt, 2030 werde viel mehr Strom benötigt als bisher angenommen. Bisher geht die Bundesregierung von einem Stromverbrauch in Höhe von 580 Terawattstunden 2030 aus. Die neue Berechnung sei nötig geworden auch durch höhere Klimaziele auf EU-Ebene und in Deutschland, erklärte der Wirtschaftsminister.
Das vom Ministerium beauftragte Institut Prognos kam nun zu einem ersten Ergebnis: Demnach liegt 2030 der Stromverbrauch zwischen 645 und 665 Terawattstunden. Unterstellt werden dabei unter anderem 14 Millionen Elektroautos, 6 Millionen Wärmepumpen und 30 Terawattstunden Strom für „grünen“ Wasserstoff – zum Einsatz etwa in der Stahlindustrie. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW geht für 2030 sogar von rund 700 Terawattstunden aus.
Deutschland steigt bis Ende 2022 aus der Atomkraft aus, bis spätestens 2038 Schritt für Schritt aus der Kohle. „Perspektivisch wird unsere Energieversorgung im Kern auf zwei Energieträgern beruhen: auf Strom aus erneuerbaren Energien und auf Wasserstoff, der aus erneuerbar hergestelltem Strom erzeugt wird“, sagte Altmaier. Die Ausbauziele für Windkraft und Solarenergie müssten erhöht werden. Der erwartete größere Stromverbrauch mache auch mehr Leitungen erforderlich, dafür müssten die Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich verkürzt werden.
„Damit mehr Energie von A nach B kommt, ist dabei der Aus- und Umbau der Strom- und Gasnetze von zentraler Bedeutung“, unterstrich der Chef des Verbands kommunaler Unternehmen Ingbert Liebing gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Die nächsten Jahre werden entscheidend sein, weil die Zahl der Elektroautos und Wärmepumpen sehr schnell und exponentiell steigen wird.“ Das soll nicht zulasten der Netzstabilität und Versorgungssicherheit gehen. Altmaier betonte, bisher hätten die Netzkapazitäten mit der Entwicklung des Verbrauchs Schritt gehalten.
Den Vorwurf von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz einer „Stromlüge“ wies Altmaier zurück: Eine Prognose im Auftrag des SPD-geführten Umweltministeriums sei seinerzeit zu einem niedrigeren Verbrauch gekommen als eine Studie im Auftrag des Wirtschaftsministeriums. Dagegen sagte Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Dass die bisherigen Annahmen des Wirtschaftsministeriums nicht mehr zu halten sind, sagen wir seit einem Jahr. Diese Erkenntnis setzt sich nun endlich durch – früher wäre besser gewesen.“
Stevie meint
@Dirk: Eine Stromspeicherung im Haus, welches den Gesamtbedarf hinsichtlich Leistung (KW) und Arbeit (KWH) im verschneiten Winter über mehrere Tage in Form einer Ersatznetzversorgung (Inselbetrieb) vollständig abdeckt? Respekt. Oder eher Einzelfall?
Der fast Blackout am 08.01.2021 sowie die Aussage von Krisenexperte Saurugg „Es ist binnen der nächsten 5 Jahre mit einem europaweiten Blackout zu rechnen.“ Eine gesamtstaatliche Blackout-Vorsorge sei deshalb „zwingend erforderlich“ beruhigt nicht wirklich. Vielleicht sollte man auch auf Spezialisten hören und sich Tatsachen stellen. Siehe Thema Spitzenglättung.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Dirk meint
Nein, muss er auch nicht zwingend, ist aber möglich.
Viel näherliegend sind smart grids (gibt es schon von mind. 1 Anbieter, da werden dann die eigenen Systeme verschaltet) – oder einfach ein Stromlieferant, der den Strom dann da holt, wo er sauber erzeugt wird. Das kann auch in Tombuctou sein.
Die Blackout-Vorsorge gibt es längst, was soll diese Prepper-Schwarzmalerei? Das europaweite Netz kann in alle Richtungen verschaltet werden.
Je mehr Leute oder Firmen Speicher haben desto unwahrscheinlicher wird irgendeine Netzüberlastung. Spitzenglättung ;-)
Stevie meint
Gut das das europaweite Netz in alle Richtungen verschaltet werden kann. Blöd nur, dass wir nach neuesten Erkenntnissen den Strom aus dem Südosten am 08.01.2021 gebraucht, aber nicht bekommen haben. Zitat der Erkenntnis aus Heise: „…dass sich das europäische Stromnetz innerhalb von weniger als 50 Sekunden in zwei Gebiete aufteilte: den Nordwesten, dem 6,3 GW Erzeugungsleistung fehlte, und den Südosten (kroatischen Ernestinovo), dem ein entsprechender Überschuss bestand.“ Die Überleitung gen Nordwest (D) war wegen der Überlast der dortigen Leitungen nicht möglich.
Tatsachen, keine Schwarzmalerei.
Ich habe meinen Speicher der PV-Anlage nicht zur allgemeinen Stromstabilisierung freigegeben und bin froh darum. Anhand der vom Solarhersteller angezeigten Echtzeit-Daten erkenne ich Tagsüber, auch bei Sonnenschein, eine Entladung der flächig verschalteten Speicher von Privatleuten zur Stromstabilisierung. Nachts! werden diese geladen. Dafür erhält der Privatmann billigen Flat-Strom.
Fragwürdig.
Ich bilde mir auch aus diesen Dingen meine eigene Meinung zur Netzstabilität und sehe diese nicht so positiv.
Sebastian meint
Stevie
Wie groß sollte der Heimspeicher denn sein? So eine 3,5 kWh Gurke? Oder 10 kWh? Das reicht selbst bei Mini mini Anwender nicht mal 2 Tage. Kann selbst im Hochsommer schon eng werden.
Stevie meint
Meine volle Zustimmung! Auch für mich ist der beschriebene Ansatz:
„Dirk meint
14.07.2021 um 15:25“
ein Rätsel.
hu.ms meint
Ich habe 10 kwh spreicher und bin damit zu 78% (incl. laden ID:3) selbstversorger.
Für den rest (winter) habe ich mich als kommanditist an einem windrad beteiligt.
Dirk meint
Ärgerlich, dass nicht aufgeschlüsselt wird, wie viel Strom dabei MEHR von den E-Fahrzeugen benötigt wird.
So kann man das Scheckgespenst mit dem Strommangel schön aufrecht erhalten und irgendwann die AKWs aus dem Hut zaubern – um damit „grün“ Wasserstoff für Deutschlands grossartige Zukunft zu erzeugen.
Politiker wissen schon, wie sie unvollständig informieren, um den Kahn in die gewünschte Richtung zu bringen – und die Journalisten hier machen es nicht besser.
Josef meint
Deutschland hat ca. 360000 Quadratkilometer. Wieviel Kapazität bei Windkraft und Solarkraft ist eigentlich verfügbar? Bei Windkraft meines wissens maximal 360 – 400 Terrawatt und bei Sonne(???).Wenn letztes Jahr 130 Terrawatt Wind produziert wurde, kann max. die Windkraft verdreifacht werden. Bei Sonne weiss ich nicht. Ich vermute aber ca. 200 Terrawatt.
Altmeier möchte 665 Terrawatt nur per Wind und Sonne für Strom.Wie macht er es?
Liege ich richtig oder falsch?
Wer weiss es besser?
Stefan meint
Es kommt darauf an, welche Flächen man für Sonne als geeignet hält.
Nur Hausdächer, auch Straßenstücke, Hallendächer, einzelne Felder?
Es sind genug Flächen da, aber oft wird nicht gebaut, weil es sich nicht rechnet, oder nur über sehr langen Zeitraum rechnet. Für 2020 wurden 51 TWh per Solar erzeugt. Es wären 500 TWh oder mehr möglich, aber nicht unbedingt nötig.
Es wird sich aber mit steigenden CO2-Preisen bei den Kohle/Gaskraftwerken viel mehr rechnen. Die Kosten bei den erneuerbaren Energien liegen hauptsächlich bei der Errichtung der Anlage und in den Speichern, nicht beim Betrieb.
Dirk meint
Sie müssen Watt und Wattstunden auseinanderhalten, sonst wird das nix.
Skodafahrer meint
Zusätzlich zur Landfläche gehören noch knapp 33000km AWZ zu Deutschland.
Bis 2040 sollen dort 40GW Offshore-Windkraft installiert werden, bei 4000 Volllastunden wären das schon mehr als die heutige Onshore-Windkraft. Hinzukommt noch ein deutlicher Zuwachs Onshore.
bensch meint
Der Mann ist eine Fehlbesetzung für sein Amt. Da kann er noch so nett und umgänglich sein. Seit Ewigkeiten weiß er von Warnungen, dass der Stromverbrauch viel zu niedrig prognostiziert ist. Ist aber halt so schön bequem gewesen, da musste man dem Bürger nicht soviele neue Windräder und Stromtrassen zumuten. Ein weiterer Grund wieso die Union dringend in die Opposition muss.
AK swiss meint
Was sind denn schon läppische +15% in zehn Jahren? Das Problem liegt doch eher in der Pufferung, tages- und saisonübergreifend.
Gunarr meint
Mit Solar kommen wir im Winter nicht weit, also muss es die Windkraft richten. Hoffentlich steigt die Akzeptanz dafür, noch bevor die Stromausfälle kommen.
Dirk meint
Doch, geht wunderbar, die Kälte erhöht den Wirkungsgrad, Speicher überbrücken die sonnenarmen Stunden. Ein bischen Reserve braucht man natürlich.
Dieses Gejammer von wegen Stromausfall kann ich nicht mehr hören – wie viele Stromausfälle haben Sie erlebt?
Bauen Sie sich einen Speicher ein, dann juckt Sie das kaum noch.
Sebastian meint
jo, so ein Hausakku hält auch wochenlang Strom parat.
Kraftwerker meint
Als erster Schritt sollten schonmal Balkonkraftwerke für Mieter bürokratielos zugelassen werden.
Wenn 40 Prozent der Mieter im Jahr zwischen 200 – 400 kWh selbst produzieren hilft das schonmal.
Als zweites brauchen wir große Akkuspeicher.Stichwort Redoxflow.
Als drittes muss die Windkraft und auch die Wasserkraft ausgebaut werden.
Bei mir fließen insgesamt drei größere Bäche UNGENUTZT vorbei und ich bin sicher nicht der einzige.
Wasserkraft wäre sogar regelbar und Dunkelflauten gibt’s da.auch nicht.
Sebastian meint
Bachläufe bringen keinen nennenswerten Strom. Staubecken eher. Dazu ist Deutschland aber zu flach. Im Winter bringt PV und WKA nur bedingt etwas. Ohne Kontinental Stromnetze bzw Speicher kommen wir nicht vorwärts
elektromat meint
Da sagen die Energie-Charts vom Frauenhofer Institut aber andere Werte. Sich wird kommen im Jahresschnitt derzeit auf 50% Erneuerbare, im Sommer sinds 70% aber im Dezember/Januar halt nur 25% es wär schon gut wenn wir wenigstens auf die 100% im Sommer kommen würden. Bei Überstrom sollten die BioGasanlagen von Netz genommen und ins Gasnetzeinspeisen, das wäre meines erachtens sinnvoller als mit Power2Gas die Rolle Rückwerts zu gehen. Für PV ist allein für Dachanlagen so viel Potential das laut Wetterexperten auch im Winter Deutschland genug Strom erzeugen könnte. Nur die Politischen / Bürokratischen Hürden sind zu hoch. Naja man würde dann den MegaStromkonzernen auch die Hohen Gewinne wegstreichen könnten die Leute einfach so ihren eigenen Strom erzeugen.
Sebastian meint
Mein Ertrag ist trotz PV und 180 kWh Akku im Winter unter 10%…. leg das mal um auf ganz Deutschland… Charts sind wie Drogen.. je mehr man davon nimmt, desto crazy wird es…
Yogi meint
Das SRU, das betreffende Beratergremium der Regierung, hat mehrere Szenarien vorgerechnet (m.W. zwischen 600 -1200 TWh) mit/ohne Antriebswechsel und unterschiedl. WP Ausbauprognosen. So seit 2010 in mehreren Veröffentlichungen. Da kann man dann als Regierung von den eigenen Beratern ziemlich überrascht sein, 10 Jahre später…..;-)
elektromat meint
Ich progostiziere einfach mal sinkende Verbrauchswerte und zwar aus folgenden Gründen:
– Ich nehme an das es einfacher wird PV aufs Dach zu setzen. Also werden mehr und mehr Leute eine eigene PV haben und weniger Strom aus dem öffentlichen Netz benötigen, Stromspeicher werden auch günstiger also wird hier nochmal weniger aus dem Netz benötigt.
– EAutos brauchen zwar Strom, aber BNenzin tröpfelt auch nicht von selbst ausm Zapfhahn. Pro Liter werden 7KW benötigt (Well to Weel) und ungefähr 5KW davon in DE. heist das mit EAutos sogar der Stromverbrauch sinkt, da weniger Strom fürs Benzin benötigt wird. Die EAutos werden dann bei den PV Besitzern auch zuhause geladen. mehr als 50% der Haushalte sind Eigenheime in Deutschland also wird das einen großen Block der Transportenergie betreffen.
-Beim Heizen das gleiche. Öl fällt weg benötigt keine Raffinerieleistung mehr (leichtes Öl/Heizöl benötigt genauso 7KW and Strom pro Liter ist in der Raffinerie kaum ein Unterschied zum Benzin). Die Haushalte die Strom für Heizen benötigen bauen auch eine PV aufs Dach.
und sow eiter zieht sich das einmal durch alle Bereiche.
Und obwohl wir immer mehr Energie benötigen sind die Verbrauchszahlen seit 2008 konstant gesunken (siehe AG-Energiebilanzen) genau aus dem Grund weil immer mehr Strom durch Eigenverbrauch PV genutzt wird. Und das wird sich um so mehr fortsetzen je mehr Strom der Einzelhaushalt benötigt – Es ist nur die Frage wie kompliziert/einfach es die Politik zuläßt – Aktuell nicht einfach. Würde das vereinfacht werden könnte es mit den PV Dächern noch viel schneller gehen. Bei meinen Kollegen im Betrieb sind viele die genau wegen der Bürokratie keinen Bock auf ne eigene PV haben, nach den Berichten eines Kollegen der ne PV gebaut hat wurde die Meinung kräftig unterstrichen.
Yogi meint
Die 7kWh waren glaube ich Gesamtenergie inklusive das Öl, was den Bottich unten erwärmt. Strom war bei 1,5kWh/l?
Ja, gibt Lehrstühle die bezeichnen das von Ihnen Skizzierte als Microzelle (= als Einheit Haus mit PV, eAuto, gar rotorlose Kleinwindkraft, WP), was dann eher mehr Energie produzieren wird als es benötigt.
elektromat meint
7KW waren Elektrisch e Leistung für Pumpen / Transportieren /etc. Also von der Quelle bis zum Motor/Ölheizung. Das Öl selbst nicht sondern wirklich was an Strom benötigt wird das Öl aus der Erde zu bekommen und in den Tank zu bringen. Die 1,5KW sind die reinen Elektrischen Aufwendungen für den Rafinierungsprozess. Da muss das Öl aber erstmal zur Raffinier kommen und von dort zum Endgerät. 2KW werden bei der Förderung bis zum Tanker fällig, 3,5KW in Etwa für Raffinierung bis zum Tank im Auto / brenner in der Heizung.
Also 7KW Elektrische Leistung die man spart wenn man Öl nicht verwendet – pro Liter, 5KW davon bei uns, wobei es bei der Aufteilung noch drauf an kommt wo der Tanker entladen wird welche Pipelines benutzt werden etc…. Aber ich will jetzt nicht für jeden Ort in Deutschland die Spanne von 6KW bis 8 KW aufdröseln.
Frank meint
an elektromat:
Bitte eine Quellenangabe für die Behauptung.
Bitte für die benötigte Energie die Einheit kWh verwenden.
kW (nicht KW) wäre dann die Leistung (also Energie pro Zeit – 10 Zementsäcke in 10 Minuten in den 3. Stock zu tragen ist eine größere Leistung als in einer Stunde auch wenn die Arbeit bzw. benötigte Energie die gleiche ist)
Mäx meint
@elektromat
Meine Güte…Einheiten, Einheiten und nochmals Einheiten!!!
Ist das denn so schwer.
Elektrische Leistung: kW (nicht KW und auch nicht kWh siehe folgend)
Elektrische Energie: kWh (also Leistung x Zeiteinheit, z.B. 1kW in einer Stunde sind 1kWh).
Alles gar nicht mal so schwer. Sonst kann man noch so viel hin und her diskutieren und es wird nicht richtiger.
Weiter oben bei einem Kommentar auch schon, zum verrückt werden.
So und jetzt gerne nochmal erklären, wie viel Energie pro l Benzin/Diesel/Öl oder sonst was in Deutschland aufgewendet werden muss.
Sepp Gruber meint
An Max – Ein kW eine Stunde lang, nicht in einer Stunde (was soll den das heißen?) Sie regen sich zwar furchtbar auf, verwenden Einheiten aber selbst falsch
Kasch meint
Seit dem Beschluss zum Ausstieg aus der Atomenergie träumt Deutschland vor sich hin, ignoriert jegliche Realität und investiert Unsummen in eine vollkommen irrationale Energiewende. „Alice im Wunderland Deutschland“ wird böse in die Realität zurück geholt werden. Ganze Industrien, die auf konstante Stromversorgung angewiesen sind, bleibt nur der Umzug. Wer z.B. riesige Stahl-, oder Glasschmelze aufs zehntel Grad aufrecht erhalten muss, ist 24/7 auf ausreichend Stromlieferung angewiesen, der Preis spielt nur in zweiter Linie eine Rolle. Als Privatperson werde ich nicht im Traum dran denken, meinen Öltank im Keller freiwillig zu entsorgen, um künftig mit einer stunden- oder gar tagelangen stromlosen Wärmepumpe im tiefsten Winter meine Wasserleitungen einfrieren zu lassen. Fahr einen Verbrenner und liebend gerne mein BEV – welches Fz bleibt, steht noch lange nicht fest.
Ebi meint
Sind das deine Lösungsansätze zur Co2 Reduzierung ? Es ist einfacher an irgendwas rumzumäkeln als selbst vernünftige Alternativvorschläge zu machen.
Yogi meint
Zudem die aktuelle Öl-Dreckschleuder momentan mit bis zu 45% Austauschförderung wechselbar ist….in Pellet, WP, Kombis daraus mit Gasbrennwert etc.
Aber er darf gerne 1500€/a Öl, 1000€/a Benzin, 1400€/a Strom vom Netz kaufen und sich freuen, dass es so billig ist/wird….
Stevie meint
Der Lösungsvorschlag in Form eines PHEV als Übergangslösung wird in diesem Forum von den allermeisten mit Verachtung, Mäkelei und persönlichen Angriff bestraft.
Das diese Technik für den Privatmann der es sich leisten kann aktuell die beste ist: – wenn sie ordnungsgemäß genutzt wird
– eine eigene PV-Anlage (mit Speicher) aufgrund steigender Benzinpreise vorhanden ist
– die Stromglättung (ohne Wallbox) kein Thema ist
– die Äusserung der Poltik beim Strombedarf in 2030 von ca.: 25% BEV-Anteil auszugehen auch nicht zur Beruhigung beiträgt,
wird hier oftmals nicht so gesehen.
Schade, eine ergebnisoffene Diskussion mit Anregungen für eine vielfältige Energiezukunft würde ich besser finden.
Ein PHEV Nutzer der vorgenannte Punkte umgesetzt hat.
Frank meint
Auch ich hatte vor 8Jahren noch einen Hybrid zum Übergang in das BEV Zeitalter.
Wenn man den den Verbrenner des PHEV CO2-neutral betreiben will kann man das mit E-Fuels- dann braucht man aber 6xsoviel Strom pro Kilometer wie mit Akku. Die Ölwechsler Werkstätten freuen sich aber über jeden PHEV.
Wenn der Windzubau zulegt BEV da im Winter genug Strom. wenn der aber augebremst ist könnte man imPHEV über sunfuels den gespeicherten PV strom des Sommers verbrennen – dann brauchen wir aber extremen PV Zubau da werden die Dächer nicht reichen.
Eugen P. meint
Kernkraft wäre eine Lösung. Nach dem Atomausstieg wird man bei steigendem Stromverbrauch nicht mehr auf die Kohle verzichten können. Unter den heutigen Vorzeichen würde man auch nicht mehr aus der Kernkraft aussteigen, aber für Deutschland ist der Zug abgefahren.
MichaelEV meint
Da die teure Kohle keiner bezahlen wollen wird, werden wir zwangsläufig auf Kohle verzichten. Und zeitgleich werden die Strompreise nur eine Tendenz kennen: sie sinken
LausBub meint
Viel Spaß mit dem Öltank im Keller. Aber bitte nicht weinen, wenn Öl dann mal entsprechend teuer wird, dass es für dich nicht mehr wirtschaftlich / bezahlbar ist, es dann aber keine Förderung zum Austausch mehr gibt und alles noch mehr Geld kostet.
So wie ich gelernt habe verstehen es die meisten Leute nur, wenn etwas teurer wird. Erst dann wachen sie auf und denken über Alternativen nach. Ein Zeichen, dass ihnen die Umwelt und der Klimawandel herzlich egal sind. Sehr traurig, ist doch die Umwelt und unser Klima überhaupt erst die Voraussetzung für unsere Existenz.
Ich könnte mich mit dem Gedanken anfreunden, alle jene, die unser aller Leben aufs Spiel setzen, entsprechend zu sanktionieren. Wenn jemand einem anderen das Leben nimmt, wird das ja auch bereits geahndet?
Eugen P. meint
Dumm nur dass Strom auch teurer wird. Ein voller Öltank reicht meine ich für etwa 5 Jahre, da gibt es immer mal wieder Jahre oder Zeiträume wo das Preisniveau recht gering ist und man den Tank günstig wieder füllen. Bei der Heizung ist Zuverlässigkeit und Komfort am Ende eh wichtiger als der letzte Cent. Aber wer bei den weltweit höchsten Strompreisen (Tendenz steigend) mit Strom heizen will, bitte.
Sebastian meint
Kasch
Einen tollen Spannungsbogen vom Hüttenwerk zum pupsi Privatauto für die täglichen8 km .. alles werden wir nicht sofort umsetzen können, aber nix machen ist auch irgendwie doof und anno 2022 ne Ölheizung laufen zu lassen ist schon arg schräg.
Jensen meint
@Kasch: Dass uns die Reaktionszeiten in Deutschland bei Umstellungen in beinahe allen Lebensbereichen zu lang erscheinen, empfinden nicht nur Sie so. Der Ausbau/Umbau der Stromnetze ist da so ein Dauerbrenner und scheint bei den Verzögerungen immer eine gewisse Sonderrolle zu haben, noch langsamer abzulaufen, als es selbst professionelle Pessimisten erwarten. Die von Ihnen erwähnten Industrien mit den bekannten Größen an Strombedarf (der für jeden Tag des Jahres allen daran Beteiligten bekannt ist und danach entsprechend geplant wird) werden auch in Zukunft zur rechten Zeit die gewünschten Strommengen zur Verfügung haben. Da habe ich keinerlei Zweifel dran. Die „freiwillige“ Entsorgung der Öltanks im heimischen Keller (ich habe diesen Vorgang bereits vor einigen Jahren vollzogen) ist aktuell noch sinnvoller, als es ohnehin schon ist. Die Förderung der Bundes hat ja nicht nur den Hintergedanken dem Handwerk und den Herstellern von Wärmepumpen einen guten Dienst zu erweisen, sondern es geht natürlich auch um Klimaschutz durch deutliche geringere Gesamtemissionen (deswegen auch die hohe aktuelle Förderung, denn nicht-fördern macht es für den Staat noch teurer, wenn eben Klimaziele verfehlt werden) und auch um Energieeinsparung durch Wärmepumpen, die einfach deutlich mehr aus der eingesetzten Energie machen können. Und obendrauf wird Energie dadurch gespart, weil diese nicht für den Gesamtprozess der Herstellung von Heizöl aufgewendet werden muß. Die zu erwartende Entwicklung des Heizölpreises wird schon in wenigen Jahren viele Hausbesitzer zu der Erkenntnis kommen lassen, dass sie zu lange gewartet haben. Angenehmer Nebeneffekt war übrigens bei mir, dass sich ein zusätzlicher Kellerraum mit gut 20 Quadratmeter Platz ergeben hat, der Gestank ist auch weg und der Kaminkehrer kommt auch nicht mehr. Ihre Sorge betr. Ausfällen bei der Stromversorgung teile ich nicht. Ich habe da großes Vertrauen in die Netzbetreiber und Versorger. Und um die Ausfallsicherheit einer Wärmepumpe (ich betreibe eine Brauchwasserwärmepumpe seit gut 10 Jahren) braucht man sich auch keine Sorge zu machen. In Sachen Austausch „alte Ölheizung“ kann ich übrigens nur empfehlen die bisher verbrannten Mengen Heizöl in Sachen Heizwert der Wärmepumpe im Vergleich gegenüberzustellen. Man bekommt dann ein gutes Gefühl, welche Mengen Strom man benötigen würde. Beispiel: 2.000 Liter Heizöl entsprechen ca. 20.000 kWh Energie. Eine Wärmepumpe neuerer Generation kann diese Energiemenge bereits mit dem Einsatz von ca. 6.000 kWh Strom bereitstellen. Der Rest ist ein wenig Anpassungsrechnung an das eigene Gebäude, Anzahl Personen, Heizkörper/Fussbodenheizung, allgemeines Heizverhalten.
Flo meint
Hello Kasch, von Ihnen bin ich qualitativ bessere Kommentare gewohnt.
Envision meint
Was jeder der ein bisschen logisch denken kann schon lange wusste, Heizung heißt heute quasi Wärmepumpe -mit Strom und E-Autos werden massiv forciert.
Wir brauchen auf jeden Fall alternative für Dunkelflauten im Winter und auch Hitzegabende im Sommer (ElektroGrill/Klimaanlagen) – da sind wir übrigens 2019 schon zu Sonnenuntergang kurz vorm Blackout gewesen, unserer Firma wurden da die Diesel Aggregate von örtlichen Versorgern im Ruhrpott angezapft, weil wir die als Kurzeitreserve weiterverkauft haben.
Aktuell sehe ich da nur Power to Gas um bei Ueberfluss Strom aus Wind/Sonne umzuwandeln und im Gasnetz zu speichern und Gaskraftwerke die dann als Reserve schnell angefahren werden können.
Flo meint
Ist doch kein Zufall, dass Altmeier diese Studie kurz vor seiner Ablösung vorstellt. Er konnte sich jahrelang hinter falschen Annahmen verstecken und den Ausbau der Erneuerbaren blockieren. Es wird immer deutlicher, je länger wir nichst tun – umso mehr müssen wir tun. Aber das Thema wird die CDU in der neuen Regierung wieder einholen. Traurig.
ML meint
Und wieder wird die Union jeglichen Fortschritt blockieren und lieber weiter verwalten und sich darauf konzentrieren, dass die eigenen Taschen voll werden. Im September haben wir es in der Hand…
Ebi meint
+1 Altmaier ist der Bremser und kommt jetzt zum Schluss mit solchen Prognosen daher
Sebastian meint
Würde schon ausreichen, wenn erstmal die 20 Mio. Eigenheime PV aufs Dach schrauben würden… gerade die, die eine schicke Einfahrt vor der Garage oder neben dem Carport haben. Aber leider, bei täglicher Überprüfung, ist das genau die Zielegruppe mit dem wenigsten Interesse am Thema…
Christian meint
Kein Wunder, auch da wird mit viel Bürokratie verhindert daß man das Ding einfach raufschraubt und den Strom einspeist. Von mir aus mit einer sinnvollen Obergrenze bei der Anlagenleistung.
Einfach mal ins Jahr 1999 zurückschauen, die Anfänge von PV: die schwarze BW Landesregierung wollte den Stromzähler bei Überschußstrom durch PV rückwärts laufen lassen. Die damalige Stromkonzerne EVS wollten das nicht, das wäre ja Steuerhinterziehung durch entgangene MwSt. und könne man nicht verantworten.
e-biker meint
Also mich hat die Bürokratie nicht daran gehindert eine PV Anlage auf mein Dach zu schrauben, auf meinem Dach mache ich was ich will. Nur wenn man eine PV Fachfirma damit beauftragt fangen die Probleme mit der Bürokratie an.
Deshalb rate ich zu Balkonkraftwerken und selber machen.
Sebastian meint
Mit Balkon“kraft“werken könnte ich mal meine 4 Kühlschränke übers jahr bringen.. und mein Balkon ist wirklich groß.
diese Balkon PV Anlagen sind ganz okay, für Rentner, die 1x die Woche zum 3 Km entfernten Kaufland fahren wollen… das passt schon.
AndreasK meint
@Christian
Soviel Bürokratie ist das nun auch nicht.. Ich habe im Mai 2020 meine 9,9kWp Anlage mit Speicher bauen lassen, das meiste hat mein Solateur erledigt; ich habe lediglich die Anlage bei der Netzagentur registriert und beim Finanzamt eine neue Steuernummer beantragt. Ja, Potential an freien Dächern ist sicher vorhanden aber gerade hier im Münsterland wird kräftig zugebaut und die E-Auto Quote steigt auch sehr gut an…
elektromat meint
Eben bis 9,9KW denn ab 10KW gehts los mit richtig viel Bürokratie, und die Förderung ist inzwischen bei 7,7ct das ist derzeit unter Börsenstrompreis. Den Ärger mit dem Finanzamt haste auch bei 9,9KW schon da ists nicht mit der neuen Steurnummer getan und derzeit sind die Gebühren für den Steuerberater höher als der Ertrag den die kleine PV abwirft. Hat doch FDP und CDU schön eingefädelt 2009 damit den Eigenheimbesitzern das aufbauen von PV vermießt wird.
Nicht jeder kann und will sein Dach selbst bestücken. Bei größeren Stromverbrauch macht das auch keinen Sinn nur eine Panele zu haben dennmehr lals 600Watt sind nicht zulässig, ab da wirds problematisch wenn dann mal was schmort und die Bude abfackelt.
Tom meint
Absolut!
Für Neubauten im Privatbereich eine gewisse größe in relation zur Dachfläche als Auflage, gerne auch mit einen Niedrig-Zinskredit der KFW.
Und für Industriebauten bis zum Jahr 20XX eine Nachrüstpflicht für PV in Relation zum Stromverbrauch.
Und dann gleich bei Logistigparks, die gefühlt Wöchenlich neu gebaut werden, welche oft mehrere 1000m² Dachfläche haben, weitermachen.
Kann ja nicht sein das bei mir in der Nähe ein Tiefkühllager ohne irgendwelche PV gebaut wird, die Verbrauchen sicherlich in wenigen Tagen soviel Strom wie ich im ganzen Jahr.
Olli meint
In BW kommt die PV Pflicht ab Mai 2022 für neue Dächer und bei größeren Dachsanierungen. Außerdem wird sie Pflicht auf Parkplätze mit mehr als 35 Parkplätzen.
elektromat meint
Das gibt wieder eine interessante Flut an unfreiwilligen Mitgliedern in der IHK.
AK swiss meint
Die warten noch auf höhere Förderungen. Schliesslich will die schicke Einfahrt ja auch bezahlt werden.
elektromat meint
aktuell liegt die Förderung (garantierter Strompreis) bei 7,7ct. Der Preis an der Strombörse ist zum Teil inzwischen Höher. Und der preis in den Tabellen sinkt noch weiter. Also zum Stromliefern sind die PV schon lange nicht mehr für kleine Anlagen rentable. Nur wird man behandelt als wär man ein Stromkonzern und muss für den selbst verbrauchten Strom sämtliche Steuern und gebühren zahlen, ein Gewerbe anmelden / IHK etc….
Wer hat zu sowas freiwillig bock? Ich nicht!
elektromat meint
Ich wäre an dem Thema schon interessiert, nur hab ich keinen Bock vom Finanzamt wie EON behandelt zu werden nur weil ich mit ein paar KW aufm Dach meinen Eigenbedarf decken will. Solange so wies CDU FDP 2009 beschlossen haben jeder der eine PV installiert als Energieunternehmen geführt wird werd ich mich in den Wahnsinn sicher nicht stürzen eine PV aufs Dach zu schrauben
Indiana meint
Sorry, aber ich hab selten soviel Quatsch gelesen. Unsere PV -Anlage läuft seit 2010. Ich konnte mir aussuchen ob ich als Gewerbe oder Privatmann die Anlage betreibe, will heißen die Mehrwertsteuer der Anlage zurück erstatten und jedes Jahr Umsatzsteuer zahlen, oder aber Privat ohne den ganzen Steuerkram.
Ich habe die erste Variante gewählt. Zeitaufwand pro Jahr weniger als 2 Stunden. Papierkram zu Inbetriebnahme übernahm die Instalationsfirma. Die Anlage hat sich schon 2020 amortisert, die verbleibenden 10 Jahre sind Gewinn.
elektromat meint
Das kenn ich aus meinen Bekanntenkreis und meinen Anfragen dazu anderrs.
1. Eine Gewerbeanmeldung muss sein
2. Man kann ein kleingewerbe wählen ohne Monatliche Umsatzsteuererklärung oder Eben Gewerbe mit UST Abrechnung. Wenn man mit UST gewählt hat muss man im System 5 Jahre verweilen.
3. Der Papierkram mag vom versierten leicht in 2 Stunden erledigt sein, wer mit Papier kein gutes Händchen hat legt jedes Jahr 100-150 € für externe Hilfe auf den Tisch.
4. 2010 war die Einspeisevergütung noch bei Wo?30ct. Jetzt sind wir bei 7,7ct damit ist eine Anlage in 10 Jahren nicht abbezahlt und was übrigbleibt langt gerade noch für den Steuerberater der den 2 Stunden Papierkram jedes Jahr macht. Ausser man macht UST dann reichen die 150,-€ nicht
Das ganze ist kein Quatsch die Grundvorraussetzungen/Vergütungen haben sich seit 2010 leider zum schlechteren geändert.
Einzig die Anmeldung bei der IHK ist jetzt unter 10KW weg und mann muss bei mehr als 9,9KW keine EEG Umlage mehr für den selbst erzeugten Strom bezahlen – Level ist jetzt 30KW.
Den ganzen Quatsch gabs vor 2010 nicht und ist seither von Jahr zu Jahr komplizierter geworden. Bei ständig sinkender Vergütung. Teilweise ist inzwischen der Börsenstrompreis bei 8ct und als EEG bekommt man 7,7ct.
Man entkommt dem ganzen nur wenn man auf Einspeisung komplett verzichtet und nur selber verbraucht – aber ab einer Leistung von 30KW bei Anlage muss man trotzdem EEG Umlage an die Netzagentur für den selber erzeugten Strom abgeben – ein Irrsinn.
Marco1 meint
Bei der PV-Vergütung kommt aber leider an allen Ecken und Enden die deutsche Bürokratie ins Spiel. Ein Bekannter hat sich vor ein paar Jahren PV aufs Dach gemacht und ausgerechnet, dass sich die Anlage ungefähr bis zum geplanten Rentenbezug mit 63 amortisiert hat. Nun ist er mit 55 Jahren Erwerbsminderungsrentner geworden. Da er noch einen Minijob ausüben kann und das auch gerne tut um seine sozialen beruflichen Kontakte aufrecht zu erhalten sind durch diesen 450-Euro-Job die Hinzuverdienstgrenzen während Erwerbsminderungsrente ausgeschöpft. Da die Einnahmen aus der PV als Hinzuverdienst gelten werden nun 40 % aller PV-Einnahmen auf die Erwerbsminderungsrente angerechnet. D. h. pro 100 Euro Einnahmen aus der PV wird seine eh schon mickrige Erwerbsminderungsrente um 40 Euro gekürzt. D. h. die Amortisation der PV-Anlage wird sich noch um einiges in die Länge ziehen. Das sind reale monetären Auswirkungen der diversen deutschen Gesetze. Da kann ich durchaus nachvollziehen, dass manche Leute dreimal überlegen, bevor sie sich PV aufs Dach machen – oder dann eben nicht. Was ich sehr schade finde.