Lamborghini hat im Mai seinen Elektrifizierungs-Plan vorgestellt. Bis nächstes Jahr stehen noch reine Verbrennungsmotoren im Fokus, von 2022 bis Ende 2024 die Hybridisierung der Modellpalette und in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts dann das erste Elektroauto. Der Chef der italienischen Volkswagen-Tochter Stephan Winkelmann hat in einem Interview über die nächsten Schritte gesprochen.
Die Automobilindustrie stehe vor einer Revolution, an die man sich anpassen müsse. „Wir müssen uns verändern, und das ist etwas, das für den Erfolg von morgen von entscheidender Bedeutung ist. Man muss mehr leisten als bisher. Das ist eine der Regeln in unserem Geschäft bei Lamborghini. Jede Generation muss besser sein als die vorherige“, sagte Winkelmann im Gespräch mit Automotive News.
Mt Blick auf die CO2-Emissionen gebe es große Veränderungen, bei Lamborghini sei man aber überzeugt, die Herausforderungen zu bewältigen. In einem ersten Schritt bringe die Sportwagenmarke 2023 das Flaggschiff Aventador mit Plug-in-Hybrid-Antrieb, jedoch auch weiter mit einem V12-Verbrennungsmotor. Die negativen Auswirkungen durch das zusätzliche Gewicht der Elektrotechnik werde man über das Gesamtsystem abfedern.
„Es geht um das Set-up, die Bremsen, die Aerodynamik – eine Menge Dinge, die zusammenarbeiten müssen“, so Winkelmann. „Einer der wichtigsten Aspekte ist das Leistungsgewicht, und wenn dieses größer ist, dann muss das Verhalten des Autos angepasst werden – wir sind sicher, dass das auf eine sehr sanfte und positive Weise funktionieren wird.“ Der Lamborghini-Boss ist zuversichtlich, dass sich die Aventador-Kunden auch auf das neue, elektrifizierte Modell freuen. Man werde sie mit etwas „sehr Positivem“ überraschen.
Darauf angesprochen, ob das SUV Urus als eines der ersten Modelle als Elektroauto angeboten werde, verwies Winkelmann auf die zunächst anstehende Hybridisierung. Man prüfe zudem den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels. Als erster reiner Stromer sei ab 2025 eine vierte Baureihe in Planung. Angedacht sei mindestens ein 2+2-Sitzer für den täglichen Einsatz, aber kein SUV wie der Urus.
Für die Elektrifizierung arbeite Lamborghini mit Volkswagen bei Plattformen zusammen und überlege, was für die Marke charakteristisch ist. Ein Autohersteller müsse stets die eigene DNA im Blick haben und die Balance zwischen kaufen oder selbst machen finden. Intern würden dabei vor allem Dinge umgesetzt, die wichtig für die DNA des Unternehmens sind. Auf die Frage, ob ein elektrischer Lamborghini noch ein echter Lamborghini sein werde, erwiderte Winkelmann, dass sich die Zeiten ändern und neue Generationen vorrücken. Supersportwagen wie Huracán und Aventador werde man aber noch so lange wie möglich mit Verbrennungsmotor anbieten.
Priusfahrer meint
Wenn Lamborghini die Metamorphose zum BEV abgeschlossen hat, ist es „nur“ noch
eines von vielen BEV Produkten aus dem VW-Audi Konglomerat.
Kein Brummender Motor, kein Zittern und vibrieren beim Gasgeben, es wird jegliche
Art von Feedback beim Beschleunigen und Herunterschalten fehlen.
„Eigentlich“ schade. Aber dafür bleibt das Hörvermögen von Lamborghini-Fahrern
länger erhalten.