Hyundai will neben hybriden und reinen Stromern weiter auch mit Wasserstoff arbeitende Elektrofahrzeuge vorantreiben. Laut einem Bericht wird das Angebot an Modellen demnächst ausgebaut.
Aktuell hat der südkoreanische Autobauer das SUV Nexo mit Wasserstoff-System im Programm, außerdem den Lastwagen Xcient sowie den Stadtbus Elec CityFuel CellBus. Hyundai habe vor, sein Wasserstoff-Portfolio in den folgenden zwei Jahren zu verdoppeln, schreibt Korean IT Times. Das Ziel sei, die Marktführerschaft bei entsprechend angetriebenen Pkw zu verteidigen und sich bei Nutzfahrzeugen an der Spitze der Branche zu positionieren.
Konkret bereitet Hyundai dem Bericht zufolge drei weitere Modelle vor: eine Wasserstoff-Version des neuen Vans Staria (Artikelbild) und des größeren Vans Solati sowie des Überlandbusses Universe. Mit den neuen Fahrzeugen wolle das Unternehmen das weltweit größte Angebot an Wasserstoff-Fahrzeugen haben.
Der Universe soll mehr als die aktuell 474 Kilometer Reichweite pro Tankfüllung des Elec City Fuel Cell Bus bieten, dazu sei insbesondere eine größere Batterie vorgesehen. Die wasserstoffbetriebene Ausführung des Staria soll ab 2023 mit im Vergleich zum Nexo besseren Fahrleistungen die Popularisierung von Wasserstoff-Fahrzeugen vorantreiben. Zum größeren Van Solati heißt es, dass dieser wasserstoffbetrieben bis zu 16 Passagiere transportieren können soll. Aktuell gibt es die Baureihe nur mit Dieseltechnik. Wann der Solati eingeführt werden soll, geht aus dem Bericht nicht hervor. Darüber hinaus habe Hyundai vor, 2023 die zweite Generation des Nexo auf den Markt zu bringen.
Dass es Wasserstoff-Elektromobilität bisher nicht in den Massenmarkt geschafft hat, liegt an den hohen Kosten dieser Antriebsform, vor allem aber auch an der so gut wie nicht existenten Tankinfrastruktur. In Südkorea will Hyundai laut Korean IT Times deshalb im Rahmen eines Joint Ventures Wasserstoff-Tankstellen errichten und betreiben.
Ende letzen Jahres hatte Hyundai verkündet, dass einer der Schwerpunkte seiner Zukunftsstrategie der Bereich „H2 Solution“ sei. Das Ziel sei der beschleunigte Aufbau eines Ökosystems rund um Wasserstoff-Technologien. Das Unternehmen will seine Brennstoffzellen-Technologien aufrüsten und damit über Pkw und Lkw hinaus expandieren. Die entwickelten Systeme sollen in allen Bereichen des Transports verwendet werden – auch in Schiffen, Zügen, Gabelstaplern sowie im urbanen Raum eingesetzten Flugzeugen. Im Mittelpunkt der Bemühungen sollen zunächst Korea, die USA, Europa und China stehen.
Hyundai forciert auch die Einführung von neuen Elektroautos, die Marke will hier in Zukunft einer der führenden Anbieter sein. In diesem Jahr startet mit dem Ioniq 5 eine neue Elektroauto-Reihe. Der SUV-Crossover baut als erster von mindestens drei Voll-Stromern der Südkoreaner auf der speziell für die Antriebsart entwickelten E-GMP-Architektur (Electric Global Modular Platform) auf. Das erklärte Ziel von Hyundai sind mittel- bis langfristig 8 bis 10 Prozent Marktanteil bei Elektrofahrzeugen. 2025 soll der Absatz auf jährlich 560.000 Stück erhöht werden. Dazu sind über 12 rein batteriebetriebene Fahrzeuge geplant. Bis 2040 soll das Portfolio in den wichtigsten Märkten komplett elektrifiziert sein.
Ostivaldo meint
Sensationell! Gratulierer Hyundai – die machen das richtig gut! Für die Dekarbonisierung ist Wasserstoff einfach unumgänglich!
Priusfahrer meint
Hyundai baut in der Mega-Werft bei Ulsan, auch Schiffe mit Brennstoffzellen-Antrieb.
Das internationale Frachtunternehmen Maersk hat das erste Frachtschiff mit
Methanol-FuelCell geordert.
Dark Erebos meint
Nur zur info. Der Motor kommt von VW, genauer gesagt MAN.
Mäx meint
Lustig, dass man Methanol Fuel Cell schreibt, es sich aber um einen „einfachen“ Schiffsmotor handelt, der entweder mit Methanol oder Schiffsdiesel betrieben werden kann. Methanol kann natürlich regenerativ erzeugt werden. Ob das dann auch der Fall sein wird bleibt natürlich abzuwarten.
chris meint
Die haben keine Brennstoffzelle, sondern einen Dual-Fuel-Verbrennungsmotor.
https://www.cleanthinking.de/maersk-bringt-erstes-kohlenstoffneutrales-linienschiff-schon-2023-nicht-erst-2030/