Toyotas Chefwissenschaftler hat kürzlich verteidigt, dass der Autokonzern weiter mehrere Antriebsarten vorantreibt und nicht wie andere reine Stromer in den Fokus rückt. Die Japaner begründen das mit den weltweit unterschiedlichen Anforderungen der Menschen und der schlechten CO2-Bilanz der Elektroauto-Produktion. Außerdem verkauft das Unternehmen weiter viele Hybridautos und hat daher durch die immer strengeren Emissionsvorgaben der Politik weniger Druck als andere Hersteller.
Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Europa 598.888 Fahrzeuge der Marken Toyota und Lexus abgesetzt. Gegenüber dem von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Zuwachs von 41 Prozent. Toyota Motor Europe erreichte damit einen Rekordmarktanteil von 6,6 Prozent. Mit der Absatzsteigerung habe sich der Trend aus dem ersten Quartal, bestätigt, so das Unternehmen. Verantwortlich sei die anhaltend hohe Nachfrage nach den elektrifizierten Modellen – insbesondere nach den Hybridfahrzeugen, die europaweit inzwischen 59 Prozent des Gesamtabsatzes ausmachten. In Westeuropa liege der Hybrid-Anteil dabei bei 70 Prozent, in Osteuropa bei 27 Prozent.
„Wegen der unverändert großen Nachfrage haben wir unsere Absatzprognose für 2021 bereits auf 1,15 Millionen Fahrzeuge angehoben. Wir haben einen rekordverdächtigen Auftragsbestand von rund 200.000 Fahrzeugen, allerdings sind auch wir nicht immun gegen Lieferunterbrechungen und andere Herausforderungen, mit denen die gesamte Branche konfrontiert ist“, so der Präsident von Toyota Motor Europe Matt Harrison. „Durch unseren Multitechnologie-Elektrifizierungsansatz, mit dem wir unserem Ziel der CO2-Neutralität stetig näher kommen, erfüllen wir nicht nur die Kundenbedürfnisse, sondern übertreffen auch unsere EU-Ziele für den CO2-Ausstoß.“
Der Toyota-Absatz stieg von Januar bis Juni 2021 um 42 Prozent auf 559.718 Einheiten, wodurch der europaweite Markanteil um 0,4 Punkte auf 6,2 Prozent zulegte. Zu den beliebtesten Modellen gehörten der kleine Yaris, die kompakte Corolla-Baureihe und das Kompakt-SUV RAV4. Das Trio machte 61 Prozent des Gesamtvolumens aus, knapp zwei Drittel wurden mit Hybridantrieb ausgeliefert. Modellübergreifend verfügten insgesamt 326.420 Fahrzeuge über die Kombination aus Benzin- und Elektromotor, was eine Steigerung von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahrszeitraum bedeute, so Toyota. Auch die Plug-in-Hybrid- und Brennstoffzellen-Fahrzeuge kämen immer besser in Fahrt, darüber hinaus habe unlängst das erste Elektroauto seine Weltpremiere gefeiert.
Bei Toyotas Edelmarke Lexus steht mit 39.170 verkauften Fahrzeugen in den ersten sechs Monaten ein Plus von 32 Prozent zu Buche. 62 Prozent der Modelle verfügten über Hybridantrieb, in Westeuropa lag der Anteil sogar bei 93 Prozent. Als Bestseller erwiesen sich die SUV-Baureihen, die für 84 Prozent des Absatzes verantwortlich waren. Drei von fünf SUV wurden mit elektrifiziertem Antrieb an Kunden übergeben. Auf den zu Jahresbeginn eingeführten vollelektrischen Lexus UX 300e entfielen zehn Prozent aller Verkäufe in dieser Modellreihe.
alupo meint
E-Modelle,
ein wirklich lustiger Begriff für das Versagen meines ehemaligen Hoffnungsträgers.Ich wusste gar nicht, dass ich schon seit 2009 ein solches „E-Modell“ fuhr, wow…
Man sollte wirklich nur noch zwischen Auspuffautos und auspufflosen Autos unterscheiden. Damit würde man sich auch nicht dem Vorwurf aussetzen, die Leser zu verulken…
Thomas Wagner meint
E-Modelle bei Toyota :-)
Das ist doch nichts als ein schlechter Scherz !
Auch wenn Toyoto uns das durch andauerndes Widerholen aufschwatzen will,
ein Verbrenner ist kein „E-Modell“.
Was Toyota produziert sind Verbrenner mit Krückstock, die vor 10 Jahren
vielleicht noch eine Berechtigung hatten, inzwischen jedoch einfach veraltet sind !
Toyota sollte deshalb dringend diese irreführende Propaganda einstellen und
stattdessen endlich richtige Elektroauos herstellen.
Peter Pardeller meint
Ich fahre einen Toyota Prius seit 4 Jahren(122PS): 80.000km
Verbr: 3,9L. Keine Rep.!
Keine Kupplung!. (CVT Antrieb.völlig Verschleißfrei.)Bremsenergie wird in Strom umgewandelt u. ladet Antriebsakku, dadurch lange Lebensdauer
für die mech.Bremsen Extr. niedrige Servicekosten. Daher sehr Umweltfreundlich. !
christianweg meint
@ShullBit
Falsch, ich schaffe mit mein RAV4 Hybrid 2021 AWD-i über 8 km rein elektrisch
Daniel S meint
„ der schlechten CO2-Bilanz der Elektroauto-Produktion“
Dagegen hat man bei Hybriden das Optimum: Für die Umwelt sehr schlecht im Betrieb (Benzinverbrennung) und auch in der Herstellung (Batterie). ;)
Dan meint
so ein Quark, die haben doch nur ne 3V Knopfzelle verbaut :) ;)
Martin meint
Hauptsache Toyota…lieber fahre ich einen alten verrosteten Toyota Starlet bevor ich mir ein deutsches Auto hole. Keine Mängel gute Qualität und günstig zu haben.
Skeptiker meint
Wie man mit Hybriden Klimaneutralität erreichen möchte, das muss mir mal bitte jemand erklären????
Rein rechnerisch wird das selbst mit den angeblichen 3,7 Litern Benzin auf 100 km (beim Yaris) schlicht unmöglich
SantoDomingo meint
Wir hatten einen Yaris Hybrid als Pendlerfahrzeug: Zog keine Wurst vom Tisch, Antrieb jaulte wie ein getretener Hund, obwohl nur Bundesstraße gefahren wurde betrug der Verbrauch 6 Liter! Nie wieder diese Krücke.
Andi meint
Typisches Toyota-Bashing mal wieder hier. Es langweilt……….Alles Ingenieure hier, die genau wissen, was die Zukunft bringt. Ich bin begeistert über so viel Weitsicht!
Heavy meint
Danke, hier ein ♥️ für Sie.
So schlecht scheint Zoyota ja nicht zu sein wenn sie immer mehr Autos verkaufen, aber das wissen ja die Laien besser.
Andi EE meint
Also ich nicht. Und ich finde, Toyota war wirklich der einzige grosse Hersteller der sich in den letzten 20 Jahren um Schadstoffvermeidung verdient gemacht hat. Aber das jetzt ist Verharren im Status Quo, Ausruhen auf den Lorbeeren der Vergangenheit. Die Hybridtechnologie hat null Potential sich zu verbessern. Das BEV mit dem Zuwachs von EE, eine 100% Garantie, dass man die Emissionen nochmals stark senken kann.
Selbst das eine Argument mit den Kleinwagen die wenig bewegt werden, sind mit einer kleineren Batterie (BEV) deutlich besser gelöst, weil sie bei den sonstigen Schadstoffen um Klassen besser abschneiden. Man kann ja auch die 20-30kWh Batterie nehmen, das ist nicht verboten. Das Dogma der grossen Batterien was hier immer verbreitet wird, füttert die Meinung des Wissenschaftlers von Toyota natürlich.
ShullBit meint
«Durch unseren Multitechnologie-Elektrifizierungsansatz, mit dem wir unserem Ziel der CO2-Neutralität stetig näher kommen, erfüllen wir nicht nur die Kundenbedürfnisse, sondern übertreffen auch unsere EU-Ziele für den CO2-Ausstoß.»
Die eigenen Zahlen konterkarieren ja den ach so tollen Multi-Technologie-Ansatz. Vom Mirai hat Toyota ganze 314 Stück abgesetzt. Wasserstoff macht nicht mal 1 Promille des Absatzes aus. Reine Elektroautos hat Toyota ein paar wenige tausend in Form des Kleinbusses Proace EV abgesetzt. In Summe hat Toyota 99% Verbrenner verkauft, davon 58% mit Hybrid. Am meisten den Yaris Hybrid mit ca. 3km elektrischer Reichweite. 99% Verbrenner zu verkaufen ist der Erfolg des „Multitechnologie-Elektrifizierungsansatz“. Das bringt bald CO2-Neutralität. Wow.
Das Elektroautos kaum noch einen CO2-Rucksack haben und meistens schon nach wenigen zehntausend Kilometern Fahrleistung in Sachen CO2 im Vorteil sind, ist wissenschaftlicher Konsens. Nur bei Toyota erzählt man noch das Märchen, dass der CO2-Rucksack bei der Produktion von Elektroautos zu groß ist und Hybride und Verbrenner doch viel besser wären.
Ich hoffe wirklich, dass Toyota mittelfristig die gerechte Ernte für diese Lügen und die Kundenverdummung einfährt.
Alex pro Umweltschutz meint
Wenn ich die Halbjahreszahlen von VW anschaue wo ca 185000 E- und Plugin Modelle verkauft wurden und den globalen Absatz von 4.5 Mio Fahrzeugen vergleiche, dann ist die Nr 2 nach Absatz bei ca 4% elektrischem Anteil. 2020? 2019 vermutlich im Promille Bereich. Toyota baut seit ūber 20 Jahren sparsamere Fahrzeuge, welche ca 20% weniger verbrauchen als konventionelle Antriebe. Bitte lasst uns schauen wieviele rein elektrische Fahrzeuge im 2025 Toyota oder eben der etwa gleich erfolgreiche VW Konzern absetzen und wie der VW Konzern es meistert seine reinen Benziner sauber zu halten. Denn auch VW verkauft nicht nur in den E Hochburgen EU/China und Kalifornien. Momentaufnahmen sind in einem stark wachsenden Umfeld gefährlich. Meine Frage generell, ist es umweltfreundlich wenn PW über 250 PS haben und zu mind. 90% mit 20-40% der Leistung unterwegs sind. Und die letzte Frage: wie sieht der Modellmix sagen wir mit Durchschnittsverbrauch der Fahrzeugflotte aus welche auch konventionelle Antriebe anbieten? Denke da machen nicht viele Hersteller gleich viel wie Toyota. Freue mich über die Kommentare.
EVrules meint
Solche „Hoffnungen“ gab es auch bei VW und nun stehen sie da mit sehr tauglichen BEVs und scheinen sich für die Zukunft fit zu machen.
In Frankreich, Norwegen oder Schweden (<40g CO2/kWh) fährt sich ein BEV schneller "sauber", als in Deutschland (ca. 360g CO2/kWh) oder am schlechtesten (wenn überhaupt) in Polen (ca. 700g CO2/kWh). Gerade in solchen Ländern schneidet ein BEV tatsächlich schlechter ab, als ein Hybrid-PKW. [electricitymap org]
Bspw. Kleinwagen
WLTP BEV 18kWh/100km, 55kWh brutto@100kg CO2/kWh
Rucksack: 5.500kg
Verbrauch: 7g…126g CO2/km (@Strom 40…700g/kWh)
WLTP HEV 3,8l/100km, 1kWh brutto@100kg CO2/kWh
Rucksack: 100kg
Verbrauch: 105g CO2/km (inkl. 20% Vorketten-Zuschlag)
Wir sehen, überall da, wo der Strom mit über 580g CO2/kWh erzeugt wird, gibt es keinen Ausgleich zur Akku-Produktion. In Deutschland kommt der Break-Even (@360g CO2/kWh) nach etwa 135.000km oder bei 15tkm/Jahr, innerhalb 9 Jahren. Haben wir mehr EE, gehts freillich schneller, stagnieren wir oder verschlechtern wir uns, dauerts länger.
ShullBit meint
Sie haben immer nur diese einzige Quelle im Angebot und ignorieren jegliche anderen Studien. Wenn ich das richtig sehe, zeigt electricitymap.org immer nur den Ist-Zustand an. Das ist methodisch völlig ungeeignet, denn das europaweit der Anteil der erneuerbaren Energie steigen wird, ist eine Gewissheit und ein Fahrzeug hat eine Lebensdauer von fast 20 Jahren.
Die umfassende Studie der NGO Transport & Environment kam zum Beispiel zu dem Ergebnis, dass ein Elektroauto selbst mit dem dreckigen polnischen Strommix (höchste Kohleverstromung in der EU) über die gesamte Lebensdauer und unter Einbeziehung des Produktionsaufwandes 29% weniger CO2 emittiert als ein Verbrenner.
EVrules meint
Nein das ist nicht die einzige Quelle, die Fraunhofer Energy Charts zeigen ebenfalls die Verteilung der EE in Deutschland an.
In 2021 haben wir 3-4% weniger Anteil an EE, als im letzten Jahr, entsprechend wird auch der CO2-Ausstoß am Strommix steigen, da mehr über Kohle- und Gaskraftwerke abgedeckt werden muss.
Rein aus dem Verbrauch erschließt sich mir nicht, warum selbst ein besonders schlechter Strommix zu einer Besserstellung führen sollte. Egal wie groß der CO2-Rucksack der Batterie wäre (Schwedenstudie 2.0: 63-146kg CO2/kWh), entscheidet der Verbrauch inkl. Ladeverluste über den CO2-Ausstoß und ist dieser höher als bei verbrennungsbasierten Antrieben, ist der intiiale Energieaufwand der Produktion immer nachteilig für ein BEV. Daher zweifle ich an der Darstellung der genannten Studie.
Tom meint
Als ich die Überschrift las war mein erster Gedanke: „Welche E-Modelle??“
Im Artikel wird dann klar, dass Toyota darunter hauptsächlich seine Verbrenner mit Mild-Hybrid versteht. Aha…
Ich verstehe schon nicht, warum die deutsche Politik PHEV als Elektroautos bezeichnet. Aber bei Mild-Hybriden von „E-Modellen“ zu sprechen… Ich weiß ja nicht. Passt aber aus meiner Sicht zum trotzigen Festhalten an dieser Antriebsart. Toll wenn’s trotzdem läuft für Toyota.
Albert Deutschmann meint
@Tom: Toyota hat keine Mild-Hybride sondern Voll-Hybride! Da sind schon große Unterschiede zwischen diesen beiden Systemen.
ShullBit meint
Korrekt. Voll-Hybrid klingt ja auch besser als Mild-Hybrid. Aber tatsächlich schaffen die meistverkauften Toyota-Voll-Hybride wie Yaris und Corolla nur 2-3km elektrisch.
Wenn die Politik nicht so kaputte, völlig realitätsferne Normen festgelegt hätte, wäre Toyota schon längst total auf die Nase gefallen. Aber wenn man den Corolla Hybrid mit der Angabe 3,7 Liter Verbrauch und 85g CO2/km verkaufen darf, während diverse Tests auf 7-8 Liter Verbrauch kommen, dann kann Toyota eben genüsslich seine „Erfolge“ feiern.
EVrules meint
Shullbit, in der Funktion unterschedien sich die Systeme, also Voll- und Mildhybride. Bei ersteren gibt es ein HV-Netz, bei den andern ist es auf 48V (Niederspannung) gedeckelt, ebenso die elektrische Leistungsabgabe.
Beide haben zum Ziel die Emissionen zu verringern, Voll-Hybride effektiver als Mild-Hybride, lt. Toyota sind mit dem System eines leistungsverzweigten Hybriden Wirkungsgrade nahe 45% möglich, was beim Thema „Energieausnutzungs-Effizienz“ zu 2/3 an die von BEVs heranreicht.
Zudem kommt hinzu, dass der Verbrauch stets abhängig von der Fahrweise ist und auch die Norm-Verbräuche von BEVs unter- wie auch überboten werden können und damit auch der CO2-Ausstoß beeinflussbar ist. Ich fahre meinen Kleinwagen-Hybriden mit 3,8-3,9l/100km, im Strecken-Mix aus Stadt, Überland und Autobahn (vorausschauend gefahren, ohne zu schleichen). Damit spare ich zum reinen Verbrenner-Vorgänger starke 1/3 des ursprünglichen Verbrauchs ein.
Für mich, der keinen permanenten Stellplatz hat, sprich Ladepunkt, ists eine gute Möglichkeit Energie zu sparen, so gut es eben derzeitig geht.
Paul meint
Wie wäre ein Gespräch mit Berliner Taxiunternehmer? Toyota Corolla Hybrid ca.4l Verbrauch. Toyota RAV4 Hybrid ca.5l Verbrauch. Toyota Camry dito.
Mercedes Benz 200d ca.10l Diesel Verbrauch. Alles Stadtverbräuche.
Wer E-Fahrzeuge fahren möchte soll dies tun, nur nicht anderen Menschen die dies nicht wollen, aufzwingen.
P.S.
Die Verbrauchsangaben stammen aus der Taxiflotte meines Bruders.
elektromat meint
Mein Fendt Baujahr 65 hat elektrisches Licht und eine Batterie.
Ist er dann im Sinne Toyotas auch ein E-Fahrzeug? :-)
Sternenstaub meint
Nö.
Freddy K meint
Ja, aber nur wenn die Batterie mindestens 400V bringt und der Fendt autonom durchs Parkhaus findet.