Ford setzt künftig verstärkt auf Elektroautos, in Europa ab 2030 sogar nur noch auf diese Antriebsform. Vorerst bietet der US-Hersteller aber weiter auch Verbrenner sowie zunehmend Plug-in-Hybride an. Einer der Teilzeit-Stromer der Marke ist in diesem Jahr besonders erfolgreich.
Die elektrifizierte Version des Mittelklasse-SUV Kuga war nach Daten des Marktanalysten JATO Dynamics im ersten Halbjahr 2021 das meistverkaufte Plug-in-Hybrid-Fahrzeug in Europa, teilte Ford mit. Allein in den Monaten April, Mai und Juni habe man europaweit fast 16.000 Kuga mit Plug-in-Hybrid-Antrieb und damit über ein Drittel mehr als der nächstplatzierte Wettbewerber im Vergleichszeitraum verkauft. Im Juni setzte Ford in Europa 6300 Kuga Plug-in-Hybride ab – das sei nicht nur ein neuer Monats-Verkaufsrekord für diese Variante, sondern bedeute auch, dass die Kunden den Teilzeit-Stromer stärker nachgefragt haben als alle anderen Kuga-Versionen zusammengenommen.
Der Erfolg des Kuga mit Elektro-Unterstützung kommt trotz negativer Meldungen im letzten Jahr: Das 2020 gestartete Modell musste wegen eines schwerwiegenden Mangels in die Werkstatt. Das Akkupaket früher Fahrzeuge funktionierte nicht in allen Betriebszuständen wie vorgesehen und musste ausgetauscht werden. Durch das Problem bestand die Gefahr eines Batteriebrandes. Die betroffenen Kunden wurden von Ford aufgefordert, vor der Reparatur nicht mehr im Elektro-Modus zu fahren.
Der Kuga Plug-in-Hybrid kann rein elektrisch bis zu 56 Kilometer gemäß WLTP-Norm zurücklegen. Die Batterie lässt sich dabei auch extern aufladen. Laut anonymisiert erhobenen Daten von Ford haben die Nutzer eines Kuga Plug-in-Hybrid in diesem Jahr bisher 49 Prozent ihrer Kilometerleistung ausschließlich mit Batteriestrom aus einer öffentlichen oder einer privaten Steckdose zurückgelegt.
Der US-Hersteller veröffentlichte weitere Erkenntnisse aus den in Europa gesammelten Daten. Bei über zwei Drittel der Fahrten mit dem Kuga Plug-in-Hybrid handelte es sich demnach um Kurzstrecken von 50 Kilometern oder weniger, die im Elektro-Modus absolviert werden können. Von insgesamt mehr als 633.000 Fahrtagen fanden über 420.000 lokal emissionsfrei im Elektro-Betrieb statt. Die durchschnittliche tägliche Fahrstrecke betrug 52 Kilometer und lag damit knapp unter der rein batterie-elektrischen Reichweite des Fahrzeugs.
Auf 100 Fahrtage mit einem Kuga Plug-in-Hybrid kamen 89 Ladevorgänge, die Nutzer hätten also Zugang zu Ladestationen, berichtete Ford weiter. Insgesamt hätten 45 Prozent aller Ladevorgänge über Nacht stattgefunden, was zeige, dass sich die Kunden bezüglich ihrer Ladegewohnheiten beim Auto ähnlich verhalten wie beim Aufladen von Smartphones oder Tablets. Bei rund 35 Prozent der Ladevorgänge sei das Ladekabel über Nacht im Durchschnitt mehr als 12 Stunden eingesteckt gewesen – doppelt so lange wie eigentlich erforderlich wäre, um die Batterie des E-Kuga vollständig mit 230-Volt-Haushaltsstrom aufzuladen.
Kuganowitsch meint
Leider kein Allrad mit Automatik verfügbar.
alupo meint
Auspuffautos haben eine schlechte Ökobilanz.
Und Zwitter sind dabei noch schlechter. Schade um jedes verkaufte Auto.
Skeptiker meint
Sehr interessant.
Die vorliegenden Daten bestätigen somit, dass man mit einer etwas größeren Batterie wie der Kuga hat, nahezu alle Fahrten ohne Benziner etc mit einem BEV erledigen kann.