Wim Ouboter verkauft seit vielen Jahren erfolgreich mit der Schweizer Firma Micro Mobility Systems Tretroller. Zusammen mit seinen Söhnen will er nun auch das Mini-Elektroauto Microlino groß rausbringen. Nach mehreren Verzögerungen soll das Modell in diesem Jahr endlich starten. Für 2022 peilt die Unternehmerfamilie hinter dem Projekt eine fünfstellige Produktionszahl an. Mit dem Portal Next Mobility sprach Wim Ouboter über die Pläne.
„Unsere Autos sind zu groß, zu schwer und zu kompliziert – egal ob mit Verbrennungs- oder Elektroantrieb“, sagte der Endfünfziger. „Bis zu 15 Elektromotoren allein für einen Sitz und 2.500 Kilo Technik, um 75 Kilo Mensch zu befördern – Verhältnismäßigkeit sieht anders aus“. Mit dem an die originale Isetta angelehnten Microlino verfolgen die Ouboters einen anderen Ansatz.
Das 2,43 Meter kurze, 1,50 Meter hohe und 1,45 Meter breite E-Mobil mit Platz für zwei Personen ist auf das Wesentlichste reduziert. Ein Elektromotor mit 11 kW (15 PS) im Heck beschleunigt den nur rund 510 Kilogramm schweren Microlino in fünf Sekunden auf 50 km/h und weiter bis 90 km/h. Je nach eingesetztem Akkupaket sollen gemäß WLTP-Norm bis zu 200 Kilometer pro Ladung möglich sein. Was einige Kaufinteressenten abschrecken könnte, sind die fehlenden Airbags. Als Leichtfahrzeug der Kategorie L7e unterliegt der Microlino anderen Bestimmungen und Ansprüchen, es gibt daher auch kein ESP. Zumindest Airbags werden laut dem Bericht aber später gegen Aufpreis angeboten.
Der Microlino hat eine bewegte Entstehungsgeschichte hinter sich. Eigentlich sollte er bereits ausgeliefert werden, ein Rechtsstreit verhinderte das aber. Nach der Klärung entschieden die Ouboters, ihr Elektroauto umfassend zu überarbeiten. Im Juni wurde der dritte Prototyp der für die Serie vorgesehenen Fahrzeuggeneration vorgestellt. Die finale Version soll diesen September auf der Messe IAA Mobility in München zu sehen sein. Kurz danach sind zu Preisen ab 12.500 Euro die ersten Auslieferungen geplant. Für kommendes Jahr sollen beim Produktionspartner CECOMP in Italien bis zu 10.000 Microlinos im Jahr entstehen.
Vor allem Männer wollen weiter repräsentable, große oder sportliche Fahrzeuge besitzen. Das wissen auch die Hersteller von Elektroautos, viele von ihnen setzen daher auf besonders dynamische Angebote. Wim Ouboter wirbt damit, dass der Microlino jedem Maserati oder Mercedes die Schau stehlen könne: „Das Auto ist ein absoluter Womanizer, mit dem man bei den Damen besser punktet als mit jedem Sportwagen.“
Jan Eckenberger meint
Ich habe eine Isetta von 1959… ich WILL so ein Ding haben!!! Ich hoffe das es dieses Jahr los geht und ich nicht zu weit hinten auf der Reservationsliste stehe…
Yoyo meint
75 kg Lebendgewicht für eine Person? Träumt der von Nachkriegsteit?
Das sind derzeit höchstens die 12-jährigen Kinder, die zur Schule gekarrt werden.
Die Erwachsenen hier in meiner Stadt sind eher 100 kg +.
Gunarr meint
Um einer Frau näher zu kommen, ist so ein kleines Auto natürlich besser. Da ist Körperkontakt vorprogrammiert.
Andreas meint
„Unsere Autos sind zu groß, zu schwer und zu kompliziert – egal ob mit Verbrennungs- oder Elektroantrieb“, sagte der Endfünfziger. „Bis zu 15 Elektromotoren allein für einen Sitz und 2.500 Kilo Technik, um 75 Kilo Mensch zu befördern – Verhältnismäßigkeit sieht anders aus“.
<– Da hat er recht
"Vor allem Männer wollen weiter repräsentable, große oder sportliche Fahrzeuge besitzen." <- Nur eine bestimmte, geistig eingeschränkte Fraktion.
Stefan meint
So ein grausliches Ding geht in Serie, aber Uniti geht den Bach runter…
NiLa meint
Die Frage ist, ob sowas tatsächlich in Konkurrenz zu herkömmlichen Autos tritt oder doch eher zum ÖPNV und Fahrrad.
Steven B. meint
Genau da ist auch der richtige Ansatz – ich sehe es ähnlich und gehe heute davon aus, dass bereits die erste Version und Produktion in der CH wie „heisse Semmeln“ über den Ladentisch gehen Sie machen dem „Stromer“ und den teuren „Flyer“ Konkurrenz. Diese Fahrer sind weit weg vom „Velo fahren“ an sich und wesentlich näher am auf die Arbeit hetzen. da passt der Microlino zu den gut verdienenden Schweizer. Ich sehe ihn schon auf den Gassen in Bern, Zürich, Genf und Basel.
Kurt Sigl meint
An der L7e Förderung sind wir dran! http://www.bem-ev.de ????
Nostradamus meint
Kleine Autos sparen Energie und Raum. Deshalb die Zukunft des Stadtverkehrs gehört solchen und anderen kleinen Fahrzeugen! Wie Herr Ouboter sagte, für die Transport einen oder zwei Menschen braucht man keinesfalls ein Auto der bis 2,5 Tonnen wiegt! Für die mangelhafte passive Sicherheit schuldig ist der Gesetzgeber – durch die sehr strenge Gewichteinschränkung (Für L7e 400 Kg + Batteriegewicht) die Sicherheitsmaßnahmen, wie Crashzone, Airbags, etc., sind nicht umsetzbar. Persönlich bin der Meinung, dass die ECE eine neue Wagenklasse einführen muss – „der Stadtwagen“ – die soll kleinen Fahrzeugen ermöglichen klein und leicht zu sein und volle Insassenschutz zu gewährleisten. Technisch definiert die Crashanforderungen, die für normalen Langstreckenautos gelten, sollen für die Stadtverkehr auf einem vernünftigen Maß reduziert werden.
Steven B. meint
da muss dringend ein Autobahnverbot für solche Art von Fahrzeugen ausgesprochen werden, denn dort gehören die keinesfalls hin. Ich sehe jetzt schon die ersten „Eigenwilligen“ mit dem Ding auf der Autobahn a) den Verkehr aufhaltend und b) in schlimme Verkehrsunfälle verwickelt. Das ist auch kein Langstreckenfahrzeug das von Berlin nach München oder so bewegt werden sollte – dafür ist die Klasse nicht vorgesehen!
Dennis meint
Warum? Weil er nur 90 fahren kann? Dann gehören LKW wohl auch nicht auf die Autobahn, die dürfen auch nur 80 und halten damit den PKW-Verkehr auf, und schlimme Verkehrsunfälle verursachen sie auch regelmäßig, wenn der Fahrer durch was auch immer mal wieder ein Stauende übersieht …
Roni meint
Genau! Wir brauchen dringend mehr Verbote. Unbedingt!
Andi EE meint
Sehr guter Post!
Es ist halt auch tragisch, wie hierzulande erfolgreiche Mobile wie der Hongguang, als keine richtigen Autos abgetan werden. Dabei sind es gerade diese Microcars, die für Städte die Verkehrsproblematik entschärfen können.
DerMond meint
„Das Auto ist ein absoluter Womanizer, mit dem man bei den Damen besser punktet als mit jedem Sportwagen.“
Da nimmt man doch besser gleich ein E-Lastenfahrrad, da kann das Herzblatt gleich in der Wanne Platz nehmen und muss nicht mehr auf den verhassten Komfortsitz herkömmlicher Fahrzeuge.
FahrradSchieber meint
Niedliches „Auto“, nur leider viel zu teuer. Über 12.000 Euro für 125 km Reichweite…
Für viel weniger Geld nach Förderung (die es für Leichtfahrzeuge vom BAFA nicht gibt) gibt es z. B. einen Dacia Spring (sechs Airbags, 230 km WLTP).
Und weitere Fahrzeuge in dieser Preisklasse werden folgen.
Nostradamus meint
Das ist, leider, genauso – die Fahrzeuge die Energie am meistens sparen können sind aus Förderaktion ausgeschlossen! Das sollte ein Thema für DUH, Grünen und speziell für Murat Günak werden, da der Verkehr sein Lieblingsthema ist. Wenn sie etwas davon überhaupt verstehen können…
Olli meint
Deshalb macht Murat Günak jetzt bei Togg auf SUV… Cool
ExExperte meint
Und wird auch dort wieder pleite gehen. Er hätte bei Daimler bleiben sollen.
AK swiss meint
Ich sehe eher trendige Pizzabäcker als Hauptabnehmer. Nicht gefährlicher als mit dem Fahrrad.
JürgenSchremps meint
rollender Sarg. wer sich da reinsetzt hat echt zu wenig Achtung vor der eigenen Gesundheit.
Mäx meint
Soll Leute geben, die fahren sogar Motorrad, Roller oder Fahrrad.
Rembo meint
Lieber mit einem Microlino in eine Leitplanke als mit einem SUV darüber die Schlucht hinab. Lieber knapp an einem Hindernis vorbei als mit einem überbreiten Fahrzeug hängen bleiben. Der gefährlichste Ort ist übrigens zuhause im eigenen Bett, dort sterben die meisten Menschen…
EMfan meint
Tolles Argument mit dem Bett. 5% aller Autounfälle mit Personenschaden geschehen unter Alkoholeinfluss, also sind nüchterne Fahrer für 95% der Unfälle verantwortlich und sollten besser zuhause bleiben, dann wären die Strassen sicher?
Quallest meint
Mit diesem Argument fahr ich in Zukunft Panzer. Also alle Fahrrad Fahrer und Fußgänger weg. Die sind ja auch lebensmüde. Wäre es nicht sinnvoller die Autos zu verbannen von denen die Gefahr ausgeht?
David meint
Eher ein Witwenmacher! Sicherheit scheint ja weitgehend eingespart worden zu sein.
Gunnar meint
dann kauf dir doch deinen X7 und sei glücklich.
AK swiss meint
Witwermacher, soll ja von Frauen gekauft werden. Ist das überhaupt noch „political correct“?
David meint
Politisch korrekt ist nichts mehr, weil ja Personen, die sich mit keinem der beiden Geschlechter identifizieren, tot geschwiegen werden. Quasi Mord.
Aber da sind wir wieder beim Thema: Nein, Witwenmacher ist richtig. Lies mal den letzten Satz des Textes. Die Erbauer sehen einen Mann als Fahrer, der damit Frauen aufreißt. Ganz klassischer Plott und damit so unakzeptabel wie die Sicherheit des Fahrzeugs.
Quallest meint
Das sind immer die gleichen Argumente um mit gutem Gewissen in sein neuerdings Elektro SUV zu steigen. Am besten als Geschäftswagen von den Steruerzahlern finanziert und sich dann bei sinnvollen Konzepten, egal obes Fahrrad leichtere Autos sind über die Sicherheit zu beschweren, die man wegen dieser SUVs braucht…..-.Ich fahre mit dem Rad in die Arbeit und bin langsam am überlegen od ich es noch riskieren kann aufgrund von hirnlosen Fahrens. Musste schon ein paar mal in den Straßengraben. Waren inetressanter weise immer SUVs und Pickup die dafür gesorgt haben. Wie war das nochmal mit Rücksicht auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer?
Fahrradwege kann man in Deutschland auch nicht bauen. Könnetn ja zuviele umsteigen. In München wird seit 10 Jahren diskutiert über Schnellradwege. Gebaut worden ist kein einziger Zentimeter. Es lebe die Verkehrswende…..