Beim Autokauf über einen Kredit sind laut Check24 die Modelle der deutschen Autobauer am beliebtesten. Das zeige eine Auswertung über zwölf Monate bei dem Vergleichsportal abgeschlossener Verträge. Die Top Drei Automarken für eine Finanzierung von Juli 2020 bis Juni 2021 waren VW, BMW und Audi. Käufer eines Audi liehen dabei die höchsten Summen von der Bank – im Schnitt 18.339 Euro. Dahinter folgten BMW mit durchschnittlich 17.834 Euro und VW mit 15.382 Euro.
Die Auswertung der abgeschlossenen Autokredite zeigt eine erhöhte Finanzierungsnachfrage für Fahrzeuge des US-Elektroautobauers Tesla: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnete das Vergleichsportal eine um 240 Prozent gestiegene Nachfrage. Durchschnittlich benötigten Tesla-Käufer 34.977 Euro von der Bank und damit die zweithöchste Kreditsumme – nur Porsche-Käufer liehen mit 36.969 Euro höhere Summen.
„Insbesondere die erhöhte Innovationsprämie seit Mitte vergangenen Jahres beflügelt die Nachfrage nach Elektroauto-Finanzierungen“, sagt Moritz Felde, Geschäftsführer Kredite bei Check24. „Verbraucher*innen, die ihr Elektroauto finanzieren, sollten die Option einer Sondertilgung in Betracht ziehen. So können sie die staatliche Prämie zum Abbezahlen des Darlehens verwenden und sind schneller schuldenfrei.“
Ein Rechenbeispiel zeige, so Check24, dass Verbraucher, die den Mittelklassewagen Tesla Model 3 für 40.000 Euro finanzieren und den staatlichen „Umweltbonus“ in Höhe von 6000 Euro nach drei Monaten für eine Sondertilgung nutzen, 1034 Euro Zinsen sparen. Zudem ist der Kredit dann neun Monate früher abbezahlt im Vergleich zu einer Finanzierung ohne Sondertilgung. Die ursprüngliche Laufzeit von 64 Monaten und der Zinssatz von 2,81 Prozent des beispielhaften Autokredits entsprechen den Durchschnittskonditionen aller von Juli 2020 bis Juni 2021 über Check24 abgeschlossenen Autokredite.
Bei der Finanzierung des Elektro-Kleinwagens Renault ZOE und den gleichen Beispielkonditionen können Verbraucher 915 Euro durch eine Sondertilgung mit dem Zuschuss des Bundes nach drei Monaten sparen und sind 14 Monate früher schuldenfrei.
TheMan meint
Finanzierung von Waren, hier BEV, ist in einer unsoliden Zeit gewollt. Warum eigenes Geld ggf. verlieren? Man sollt auch endlich bedenken, dass die BEV mit den höheren Subventionen immer teurer werden. Warum macht man das?
Interessant ist auch zu lesen wie Steuergelder nach 6 Monaten verpasst werden dürfen. Die Baerbock, RTL TV am Sonntag, will noch höhere BEV – und Lastkarren Subventionen. Frage wirklich wie lange das noch so gehen kann?
Hartmut Widen meint
Was darf „verpasst“ werden? ;)
EV1 meint
Wir haben unseren Tesla direkt über Santander finanziert. Das ist der normale Weg, wenn man bei Tesla die Finanzierung während der Bestellung gleich mit abschließt.
Ich denke, viele werden das so machen und somit garnicht nicht erst in der Check24 Statistik auftauchen.
Falscher_Hase meint
Santander ist doch Old Economy, hätte nicht gedacht dass Tesla mit diesem verschnarchten Riesen zusammenarbeitet. Eine dieser Öko FinTech Banken hätte doch viel besser gepasst.
hu.ms meint
Ist ja ganz nett, was hier so alles geschriben wird. Aber die aussagen in den artikel beziehen sich doch nur auf über check24 vermittelte autokredite. Nicht auf leasing und nicht auf andere weise zustandegekommene finanzierungen (z.b. herstellerkredit).
Aussagekraft für mich sehr beschränkt.
Blackmen meint
Das ist auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt so… – da kauft auch keiner mehr höherpreisige Fahrzeuge bar, da fast alle Käufer Ratenzahlung benötigen.
Privatleute verkaufen daher teures fast nicht mehr an Private. Die Wenigsten gehen zur Hausbank Kredit holen, um dann bei Privat zu kaufen – alles nur noch Händlergeschäft.
Allstar meint
Wow, Tesla werden hauptsächlich auf Pump gekauft!
Peter W meint
Die meisten Autos werden auf Pump gekauft. Viele leben auch bei gutem Verdienst „von der Hand in den Mund“. „Will sofort haben“ ist eine Sucht und Volkskrankheit.
Sebastian meint
Die meisten Neuwagen werden als Firmenwagen eingesetzt, da ist kaufen eben völlig unsinnig.
Jürgen V meint
Ich glaube eher, die allermeisten Autos werden so gekauft oder geleast.
Joachim Vellte meint
Ich glaube, dass ganz viele Autofinanzierungen in den Statistiken gar nicht auftauchen. Wer sich den Kredit etwa klassisch bei seiner Hausbank holt oder sonstwie extern und dann den Neuwagen damit bar bezahlt, der taucht in manchen Statistiken jedenfalls nicht auf.
Will heißen: Die Zahl der Autokäufe auf Kredit ist noch höher als man oft liest.
Wilfried Rackern meint
So ist es.
Im Vertrag mit dem Autohändler oder -hersteller steht dann „Barzahlung“ drin.
Wo das Geld herkommt, ob Kredit oder nicht, wird an dieser Stelle nicht aktenkundig. Der Händler wird ja ‘nen Teufel tun und fragen „wo haben Sie denn das Geld her?“ ;)
Frank meint
So eine Teslagurke würde mir nie ins Haus kommen – abgesehen vom Auto sind auch die Fahrer großteils eine ganz komische Gruppe um es nicht gleich mit den Worten böhmermanns zu sagen
Andi EE meint
@Allstar
Textverständnis Fehlanzeige. Es steht ja nicht, dass sich alle Tesla-Käufer diesen Betrag sich für den Kauf leihen. Es steht, wenn ein Tesla-Käufer dies tut, dann leiht er sich ca. den doppelten Betrag von VW / Audi …
Es kann z.B. so sein:
60% der Teslakäufer zahlen das Fahrzeug vollständig, 40% über Kredit.
Bei VW kann es so sein, dass 90% über Kredit zahlen und nur 10% den vollen Betrag direkt zahlen.
Das hängt primär davon ab, wie attraktiv die Leasing-Konditionen / Kredite der jewiligen Firmen sind. Wenn VW jetzt die Leasingkonditionen so attraktiv macht, dass der Hersteller selber ein viel höheres Risiko trägt, dann kaufen selbstverständlich viel mehr auf pump. Was natürlich anzunehmen ist, was man so liest. Bei Tesla gibt es das halt nicht.
Allstar meint
Ich wundere mich nur, bisher wurde von den Tesla Fans immer behauptet die anderen Hersteller verkaufen ihre Autos nur deshalb weil sie per billig Leasing bzw. Finanzierung in den Markt gedrückt werden. Und nun liest man dass bei Tesla die Finanzierungsquote noch höher ist.
MichaelEV meint
Was soll Billig-Leasing mit der Finanzierungsquote zu tun haben?
Sebastian meint
Wenn man im TFF so liest dann verscherbeln gefühlt 70% ihren Tesla nach 6 Monaten Richtung Dänemark. Daher ist das mit der dt. Nachfrage bedingt aussagekräftig.
Envision meint
Ist halt ein schöner Nebenverdienst und dazu kostenloses Autofahren auf Steuerzahler Kosten, vermutlich politisch so gewollt, sonst würde man die Haltedauer für Förderung höher als die bescheidenen 6 Monate setzten.
Sebastian meint
mal dem Olaf Scholz ne Email schreiben… gut möglich die haben diesen trade gar nicht auf dem Schirm. Bei den Summen die da ausgezahlt werden, könnte ein Anpassung nicht schaden
;-)
Andi EE meint
@Sebastian
Das sind Nebeneffekte, die man bei solch hohen Förderungen immer hat (Gefälle zum Ausland). Auch ID.3, ID.4 und e-trons könnten so ins Ausland verkauft werden, so sie denn so attraktiv wären. Das ist keinesfalls auf Teslas beschränkt.
David meint
True.
Das liegt daran, dass Tesla für Dänemark keine Lösung hat. Es werden mehr Fahrzeuge in Deutschland abgesetzt, aber wenige Fahrzeuge in Dänemark. Insgesamt haben sie bei Tesla für alle Märkte mit hoher Steuerlast kein tragfähiges Modell. Denn sie können mit ihrem Preis nicht atmen. Das gibt die Marge nicht her. Wenn also mal nach Ablauf der deutschen Subvention keinen preisgünstiger Nachschub mehr aus Deutschland kommt, wird der Markt komplett in die Hand von VW und Renault geraten.
Die Finanzierungsgeschichte bei Check24 liegt aber auch daran, dass alle solventen Haushalte eher zu subventioniertem Privatleasing greifen. Da hat Tesla gar nichts zu bieten.
MichaelEV meint
Atmen sie mal durch, vielleicht können sie dann wieder einen klaren Gedanken fassen.
Ein Unternehmen X kann sein Produkt auf Markt A für 50.000 € verkaufen. Oder mit einem „atmenden Preis“ für 45.000 € auf Markt B.
Welches Unternehmen wäre so verrückt und wird sich diese 5000 € entgehen lassen, wenn sie möglich sind. Das ist doch Wahnsinn was sie da immer von sich geben.
F. Balktur meint
Fakt scheint schon zu sein, dass aufgrund der hohen Margen (zumindest bei den „großen“ Verbrennerfahrzeugen) etwa die Premiumhersteller dort deutliche Nachlässe geben können, wo’s nötig ist. Und trotzdem noch verdienen.
So entstehen dann Rabatte von um die 40% bei bedeutenden Flottenkunden. Oder man liefert ähnlich preisreduziert in jene Länder, die dann ihre Luxussteuer auf Fahrzeuge erheben und der Kunde kann’s dennoch gerade noch bezahlen.
MichaelEV meint
Ja, unter normalen Umständen. Aktuell werden gebrauchte nach Dänemark zum Neupreis verkauft. Warum sollte man für z.B. 45000 € direkt nach Dänemark verkaufen, wenn man das Produkt für 50000 € in Deutschland verkaufen kann und der Gebrauchte geht dann nach DK?
Und auch bei einem Nachfrageüberhang passieren nicht plötzlich magische Dinge: Einen Neuwagen kann man exakt 1x verkaufen, nicht mehrfach an verschiedenen Orten. Das scheint für viele nur schwer zu verstehen sein.
David meint
Das geht von der These aus, dass Tesla in allen Werken am Anschlag produziert. Das ist nicht der Fall und war es auch nie. Sie haben aktuell Chipmangel und Akkumangel. Beides ist sogar schon zugegeben worden, da kann man also sogar als Erzfan ruhig mal einschwenken.
Zudem wird die Maximalkapazität der Werke bekannt gegeben und Hardcore-Fans errechnen danach eine irre Jahresproduktion. Jedes Jahr. Stimmt nie. Letztes Jahr fehlten 60%…so wird es jetzt auch sein.
VW plant seine Stückzahlen mit Großkunden und mit steuerintensiven Ländern. Am Ende verbilligt das jeden Wagen. Das ist der Schlüssel zu 10 Millionen Autos pro Jahr. Tesla ist noch sechsstellig und wird ohne Konzepte für diese Themen ein Nischenanbieter bleiben.
MichaelEV meint
Was ändert es, aus welchem Grund man nicht mehr produzieren kann? Man kann aktuell nicht mehr produzieren. Punkt. Deshalb verkauft man die Fahrzeuge zuerst da, wo es am meisten zu holen gibt.
Die Produktionskapazitäten scheinen nur sie naiv zusammenzuzählen. Welche Kapazitäten in Anbetracht aller Umstände wirklich möglich sind, können sie und ich nicht im geringsten beurteilen.