Der weltweite Erfolg von Nissans Elektro-Kompaktwagen LEAF liegt schon etwas zurück, mit ihrem neuen Batterie-Flaggschiff Ariya wollen die Japaner nun wieder im Stromer-Segment angreifen. Der 2020 präsentierte Coupé-Crossover sollte eigentlich Mitte dieses Jahres starten, verzögerte sich aber wegen der Coronavirus-Pandemie. Nun gibt es ein Update zum aktuellen Zeitplan.
Nissan wird am 9. September die Auftragsbücher für den Ariya öffnen. Los geht es zunächst in Norwegen, in allen weiteren Länder Europas einschließlich Deutschland soll die Vorverkaufsphase „in den kommenden Monaten“ starten. Die Auslieferungen der ersten Fahrzeuge erfolgen laut Nissan europaweit zeitgleich im Sommer 2022.
Der knapp 4,6 Meter lange Ariya schlägt ein neues Kapitel bei Nissan auf. Alle Stärken der Marke seien in diesem Modell vereint, wirbt das Unternehmen: „Markantes Design und intelligentes Packaging eines Crossover-Modells treffen auf einen innovativen Elektroantrieb und ein (optionales) Allradsystem, dessen Leistungsfähigkeit einem Supersportwagen ebenbürtig ist“.
Nissan bietet den Ariya mit Front- und Allradantrieb sowie mehreren Leistungsstärken und Batteriegrößen an. Die Versionen mit Frontantrieb gibt es wahlweise mit 66- oder 91-kWh-Batterie für 360 beziehungsweise 500 Kilometer Reichweite. Die Leistung liegt bei 160 kW (218 PS) und 178 kW (242 PS), von 0 bis 100 km/h geht es in 7,5 und 7,6 Sekunden sowie weiter bis 160 km/h.
Mit Allradantrieb kommt der Ariya in zwei „e-4ORCE“-Varianten mit stets 91 kWh Speicherkapazität zu den Kunden. Auf Tempo 100 geht es im 225 kW (306 PS) starken Ariya e-4ORCE in 5,7 Sekunden, im Ariya e-4ORCE Performance mit 290 kW (394 PS) in 5,1 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist jeweils 200 km/h. Die Reichweite der Allrader liegt bei 460 und 400 Kilometer.
Eigentlich hatte Nissan erklärt, dass der Ariya dank verfeinerter Aerodynamik die ursprünglich angekündigten bis zu 500 E-Kilometer übertreffen werde. Das gelingt nun offenbar nicht, die finale Homologation im WLTP-Zyklus steht aber noch aus. Die Anhängelast ist bei den Modellen mit zwei Motoren mit 1500 Kilogramm doppelt so hoch wie bei den Fronttrieblern. Das Kofferraumvolumen beträgt bei den Fahrzeugen mit Vorderradantrieb 468 Liter, bei den Allradern sind es 415 Liter. Preise verrät Nissan zu einem späteren Zeitpunkt.
Daniel meint
Hat Nissan jetzt endlich CCS? Wenn nicht, können sie die Karre gleich verschrotten.
FranB meint
Ein etwas umgestylter Quatschkai mit Elektromotor. Dinge, die die Welt nicht braucht.
GE meint
Hmm, welches Alleinstellungsmerkmal hat das Auto in der Konkurenz mit immer mehr SUV/Crossover im gleichen Segment ?
Design vielleicht. Aber der Rest ?
Schon klar SUV boomt, aber wenn alle im gleichen Segment fischen braucht man irgendwie ein verkaufsargument.
Egon Meier meint
Unzureichende Reichweite trotz eines monströsen Akkus?
Das zeigt, wie weit Nissan hinter der technischen Entwicklung herhinkt.
200 km/h? An Tesla kommen sie sowieso nicht heran aber der Versuch, über irgendwelche vmax und amax-Werte – die praktisch völlig irrelevant sind – die sonstigen Defizite wegzupinseln ist offenkundig.
Es wird – wie bei anderen Herstellern – einen Erstbestellerschub der Nissan-Fans geben und dann verschwindet das Teil wieder in den Niederungen der unteren Zulassungsränge.
EVrules meint
Uhh, manchmal möchte man auch nicht an Tesla herankommen – da sollte man vorsichtig sein.
Nextmove stellte kürzlich deutlich offen, dass die Zuladung bspw. nach den Zulassungspapieren des Model Y um die 300kg liegt, für nen Siebensitzer.
Ebenso wurde in Richtung Qualitätssicherung (Korrosionschutz) auch bei MIC-Modellen Nachholbedarf attestiert.
Darum können auch Modelle anderer Hersteller durchaus berechtigte Aspekte haben, warum sie einem Tesla vorgezogen werden.
Sebastian meint
Haaalllooo? Nextmove hat vergessen das im Leergewicht des MY der Fahrer mit 75 KG schon mit drin ist… was die Sache nicht wirklich besser macht. Bei allen BEVs in dem Segment ist die Zuladung nicht wirklich großartig. Beim EQV meckern dann aber die Leute über das zulässige Gesamtgewicht… komische Welt ist das geworden.
Bernhard meint
Nein, falsche Aussage. Ich habe das Video gesehen. Da wurde das mit dem Fahrer eindeutig klargestellt. Es bleiben 300 kg übrig ohne Fahrer. Und wenn man das Volumen des Wagens mit +3 Erwachsenen plus Urlaubsgepäck aus- nutzen will dann wird es mit der Zuladung wirklich eng. Mein persönliches Nutzungsverhalten bei Wintersport mit 4 Erwachsenen plus Gepäck plus Alpinski plus Skischuhe wäre wohl schon grenzwertig oder überschritten.
andi_nün meint
Nissan muss ordentlich aufs Tempo drücken. Gibt ja doch schon einiges an Konkurrenz (Q4 Etron, Ioniq 5, ..) und der Ariya schaut von den technischen Daten jetzt nicht gerade herausragend aus.
South meint
Yo. 91 KWh bei ca. 460 km Reichweite WLTP! Da ist das Thema Effizienz und Umwelt wohl nicht so im Vordergrund. :-) Und. Günstig ist so eine große Batterie auch nicht. Langsam sollte auch die Effizienz der E Autos bei der Förderung eine Rolle spielen….
Ebi meint
Frontantrieb ? Was soll DER Schwachsinn, wo man auch AWD anbietet, also genausogut eine RWD Version hätte kreieren können. Nissan hat den Anschluss IMO verloren.
stdwanze meint
Ich denke je nach Größe und Bauform des Antriebs wählt man heutzutage Vorderradatrieb um den Kofferraum möglichst groß zu gestallten (siehe ID Life). Wieso man sowas bei einem 4,6m langen Schiff machen muss, erschließt sich mir aber nicht
U.B. meint
Hat der Wagen nun Heck- oder Voderradantrieb? Ist für mich aus den Artikel nicht klar, denn dort steht „….Nissan bietet den Ariya mit Heck- und Allradantrieb sowie mehreren Leist…“ und weiter „…Das Kofferraumvolumen beträgt bei den Fahrzeugen mit Vorderradantrieb 468 Lite…“.
ecomento.de meint
Der Ariya hat entweder Front- oder Allradantrieb, das haben wir im Artikel entsprechend aktualisiert.
VG | ecomento.de
Egon Meier meint
Das mit dem Frontantrieb ist wohl missverständlich geraten. Damit ist offenkundig der ZUSÄTZLICHE Frontantrieb beim AWD gemeint.
Ebi meint
Offenkundig wohl nicht
Egon Meier meint
„Offenkundig wohl nicht“
Offenkundig doch.
Das ergab sich eigentlich aus dem (ursprünglichen) Textzusammenhang.
Ebi meint
Kann ja sein, aber deshalb ist deine Annahme trotzdem nicht korrekt – das wollte ich lediglich klarstellen.
one.second meint
Ich hoffe, die Batterien sind inzwischen flüssigkeitsgekühlt?
EVrules meint
Ja, mit der CMF-EV Plattform sind die Batterien flüssigkeitsgekühlt. Der Ayria nutzt die gleiche Plattform, wie auch der Renault MéganE oder vmtl. folgende Mitsubishi-Modelle – kurz: es ist eine Allianz-Plattform.
Egon Meier meint
Die technischen Daten des e-Megan sehen genau so tragisch aus.
Während andere Wettbewerber schon vom Start an besser waren und jetzt garantiert in jeder Hinsicht zulegen werden .. jetzt kommen Nissan und Renault mit solchen Fahrzeugen.
Na ja ..
EVrules meint
Wo sehen die Daten denn tragisch aus und verglichen mit welchem Fahrzeug?
Im Bezug zur MéganE: Nutzbare 60kWh für 470km (12,8kWh/100km) nach WLTP, mit 15,5…16,1kWh/100km (inkl. Ladeverluste), bei einer Masse von 1624kg, 1,50m Fahrzeughöhe, 22kW AC und 130kW DC, stehen nicht so schlecht da.
Selbst ein in der Mittelklasse verortetes Model 3 SR+ (WLTP: 448km Reichweite, 14,2kWh/100km, inkl. Ladeverluste) bietet mit 55kWh nutzbarer Kapazität, kaum geringeren Fahr-Verbrauch (12,3kWh/100km), desweiteren ist die AC-Ladeleistung bei 11kW und liegt damit auf der hälfte des Renault und Nissan. Ebenso ist die Fahrzeuglänge um 50cm größer und die Masse dank der LFP-Akkus gute 200kg schwerer ist.
Quelle: ev-database de; Tesla Model 3 Standard Plus LFP
Ein kompakter ID.3 ist 5cm länger, über 100kg schwerer, liegt nach WLTP bei 58kWh bei 426km (13,6kWh/100km), mit 15,4…16,9kWh/100km (inkl. Ladeverluste) und geringerer AC, wie DC-Ladeleistung.
Also wo sehen wir hier „tragische“ Werte?