Nissan hat viele Jahre mit dem Kompaktwagen LEAF den Markt für Elektroautos dominiert, mittlerweile führen aber andere Hersteller. Die Japaner wollen mit neuen Modellen in Zukunft wieder zu den führenden E-Auto-Anbietern gehören. Die Einführung des dazu angekündigten nächsten Elektroautos wird nun etwas verschoben.
Die Marke hatte vor etwa einem Jahr die Serienversion des elektrischen Coupé-Crossovers Ariya präsentiert, der Start war für Mitte 2021 geplant. In einer Pressemeldung gab Nissan kürzlich bekannt, auf dem Heimatmarkt Japan Vorbestellungen für die limitierte Startedition des knapp 4,6 Meter langen Ariya anzunehmen. Die Auslieferungen werde „diesen Winter“ beginnen. Ab Ende des Jahres sollen dann auch Kunden aus anderen Ländern das Modell ordern können. Angaben zum Zeitplan für die Kundenübergaben in Europa wurden nicht gemacht.
Als Grund für die Verzögerung um etwa ein halbes Jahr nannte Nissan die anhaltende Coronavirus-Pandemie sowie den branchenweiten Mangel an Computerchips. Letzteres sei insbesondere für den Ariya ein Problem, da dieser voll mit innovativen Technologien sei, die laufend vom System überprüft werden müssten.
In einer früheren Meldung hieß es zum Ariya unter anderem: „Eine hochwertige Verarbeitung trifft auf moderne Konnektivität und Assistenzsysteme, die den Fahrer im Alltag unterstützen und entlasten. Noch komfortabler geht es im teilautomatisierten Fahrbetrieb zu.“ Die Assistenztechnik unterstützt den Fahrer auf Autobahnen und hält Fahrspur, Geschwindigkeit und Abstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen. Der Ariya kann zudem eine passende Parklücke finden und automatisch einparken. Für Sicherheit sorgt unter anderem das „Nissan Safety Shield“, das verschiedene Assistenten wie ein Notbremssystem, einen Querverkehrswarner mit Kollisionswarner beim rückwärtigen Ausparken und 360-Grad-Rundumsicht verbindet.
Nissan bietet den Ariya mit Front- und Allradantrieb sowie mehreren Leistungsstärken und Batteriegrößen an. Die Version mit dem größten Akkupaket soll 610 Kilometer gemäß der Norm WLTC Japan ermöglichen, das Einsteigsmodell 450 Kilometer pro Ladung. Die Werte sind aber noch nicht offiziell bestätigt. Die genannten Reichweiten dürften denen nach der in Europa geltenden, realitätsnahen WLTP-Norm entsprechen. Nissan hatte schon 2020 erklärt, dass der Ariya die ursprünglich angekündigten bis zu 500 E-Kilometer übertreffen werde.
Nissan erwartet, dass der Chipmangel in diesem Geschäftsjahr um die 500.000 Autos betrifft. Die Japaner priorisieren laut der Nachrichtenagentur Bloomberg die Produktion ihrer populärsten Modelle. Von seinem neuen Elektroauto-Flaggschiff Ariya wolle das Unternehmen gleich im ersten Jahr mehrere Zehntausend Exemplare verkaufen. Ein wesentlicher Anteil der Nachfrage werde aus Europa erwartet. „In manchen Ländern heißt es, dass Nissan kein Gesicht hat. Nissan ist ein Technologie-Unternehmen und wir hoffen, dies mit dem Ariya zu verkörpern“, so Nissan-Vizepräsident Asako Hoshino.
Sebastian meint
Wie Schafe heer… määäh, wieder ein SUV.
Schon mal das Straßenbild täglich betrachtet…? SUV.
Wenn die Kunden lila Kombis nachfragen würden, die Hersteller würde lila Kombis anbieten…
EVrules meint
Grundsätzlich stimm ich dem Kanon zu: wieder ein SUV.
Gleichzeitig bin ich aber auch sehr neugierig, da der/die Ariya eine neue Plattform trägt, die mit Renault entwickelte CMF-EV, auf welcher auch die kommende MéganE aufgebaut wird.
130kW DC- oder 22kW AC-Ladeleistung und ein sehr flacher Akku, sollen für sich sprechen – laut Renault. Man sieht am MEB, dass es nicht unbedingt viel mehr braucht, diverse Berichte verdeutlichen dies.
Darum könnte (alles in allem) ein recht taugliches Fahrzeug am Ende bei rauskommen.
Anti-Brumm meint
Im Grunde auch wieder nur ein 08/15 SUV fernab jeglicher Ästhetik. Aber leider will das der Massenmarkt. Leider ist das Model 3 in punkto Bauform nach wie vor konkurrenzlos, obwohl ich mir da ein Fließheck à la Octavia wünschen würde.
Envision meint
Das Fließheck bringt der BMW i4 im November und deshalb und wegen 590km Reichweite plus der Qualität/Service und idrive Bedienung geht auch ohne touchen – steht der bei mir ganz oben auf der Liste als RWD.
Der kommende Mercedes EQ-E hat leider keine große Heckklappe, deshalb leider raus ..
Wir brauche mehr(überhaupt?!) E-Kombis oder wenigsten Fließheckfahrzeuge mit ordentlicher Heckklappe.
SUV hat leider immer ordentlichen Reichweiten Nachteil beim Kilometerschrubben auf der BAB z.B. mit Richtgeschwindigkeit.
Egon Meier meint
Der m3 ist konkurrenzloß belanglos – auch wenn er mit seiner Bauform alleine steht.
Der Aria hat sehrwohl eine ganz spezielle Ästhetik – das Westwall-Design. Abgrundtief hässlich.
Es fehlt für den Geschützturm nur noch die leibhaftige Kanone.
Egon Meier meint
oh je …
Dann sind die anderen schon sehr viel weiter. Vor allem ioniq ist dann voll auf dem Markt und VW/Skoda/audi/Seat sowieso schon und Tesla kommt auch allmählich mit dem my in die Füße
Es ist ein bisschen spät
CaptainPicard meint
Bei Verbrennern gibt es zig SUVs von allen möglichen Herstellern in dem Segment, warum haben manche die komische Vorstellung dass es bei Elektroautos immer nur ein paar Modelle geben darf und alle Hersteller die danach etwas veröffentlichen sind „zu spät“?
Egon Meier meint
So verschieden sind die Maßstäbe: Wenn es bei VW einige wochen Verzögerung beim Start eines völlig neuen Modells gibt ätzt hier jeder gegen den Ankündigungsweltmeister.
Wenn Nissan mindestens 1/2 Jahr verschläft (nachdem man viele Jahre Marktführer war) iste es nicht so schlimm.
ID.alist meint
Eigentlich ist es nicht so schlimm und in der aktuelle Lage, Corona + Chipmangel, teilweise auch verständlich. Genauso schlimm wäre gewesen, wenn Nissan die Bestellbücher aufmacht, und dann zum Jahresende nur ein paar tausende Ariyas Europaweit ausliefert.
Und in Sachen Ankündigungen, ich glaube wir haben einen neuen Weltmeister+. 8-)