Das US-amerikanische Start-up Lucid hat mit der Produktion der Elektroauto-Limousine Air begonnen. Die Marke will mit ihrem Erstlingswerk neue Standards für Edel-Stromer setzen, insbesondere bei der Effizienz und Reichweite. Der Air entsteht in der von dem Unternehmen im US-Bundesstaat Arizona neu gebauten Fabrik „AMP-1“. Die Auslieferungen auf dem Heimatmarkt sollen Ende Oktober starten, im nächsten Jahr stehen auch Europa und Deutschland auf dem Programm.
Das Air sollte ursprünglich im Frühjahr auf den Markt kommen. Lucid teilte dann aber im Februar mit, dass sich die Produktion aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf die zweite Jahreshälfte verschiebt. Für die Limousine lägen aktuell über 13.000 Reservierungen vor, hieß es nun.
Die zuerst von den Bändern laufende, auf 520 Exemplare limitierte „Dream Edition Range“ wurde kürzlich offiziell mit 520 Meilen (837 km) nach der vergleichsweise praxisnahen US-Norm EPA bewertet und setzt sich damit an die Spitze der Branche. Weitere Versionen des Air bieten ebenfalls hohe Reichweiten kombiniert mit potenter Motorleistung und hochwertiger Ausstattung. Zu Beginn baut Lucid vorrangig höherpreisige Modelle, die über 100.000 Dollar kosten. Die Einstiegsversion für unter 80.000 Dollar vor Steuern (rund 66.200 Euro) sollten Kunden ab 2022/2023 erhalten.
„Die von Lucid entwickelte Elektroauto-Technologie wird es ermöglichen, mit weniger Batterieenergie mehr Kilometer zurückzulegen. Zum Beispiel hat unser Lucid Air Grand Touring eine offizielle EPA-Einstufung von 516 Meilen (820 km) Reichweite mit einem 112-kWh-Batteriepaket, was ihm eine branchenführende Effizienz von 4,6 Meilen pro kWh verleiht“, so Firmenchef Peter Rawlinson. „Unsere Technologie wird immer leichtere, effizientere und kostengünstigere Elektroautos ermöglichen, und der heutige Tag ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, den Zugang zu nachhaltigeren Verkehrsmitteln zu erweitern.“
Lucids E-Auto-Fabrik in der Stadt Casa Grande wurde laut dem Unternehmen so konzipiert, dass man bereits mit einer „massiven Erweiterung“ der Anlage beginnen konnte. Mit dem Ausbau soll die Produktion des Air gesteigert und die ab 2023 vorgesehene Fertigung der nächsten Baureihe der Marke, des großen SUV Gravity, ermöglicht werden. In der ersten Phase können in dem Lucid-Werk 34.000 Fahrzeuge pro Jahr entstehen, im fertigen Zustand 400.000. Langfristig will das Unternehmen auch kleinere und erschwinglichere Elektroautos anbieten.
AMG Power meint
Bitte nicht vergessen, Tesla ist überhaupt so „groß“ geworden, weil dieser damals von den sogenannten alten OEM’s schlichtweg unterschätzt und ja, etwas belächelt wurde. Das passiert denen heute nicht mehr, die Projekte, für quasi jede Fahrzeugklasse wurden gestartet und werden Jahr für Jahr auf den Markt geschmissen. Auch im Luxussegment wurden die Projekte losgetreten, es wird für ganze neue, eher unbekannte Firmen immer schwerer werden Fuss zu fassen. Klar wird es Kunden geben, die mal was anderes ausprobieren wollen, die meisten fahren aber lieber das was sie kennen und schätzen gelernt haben. Nichts gegen „StartUps“, aber ich würde eine etablierte und bekannte Marke immer einem sogenannten „Neuling“ vorziehen. Viel Glück „Lucid“ und das meine ich wirklich ernst.
Sebastian meint
Teslas Erstlingswerk war ein 40er und ein 60er Akku im Model S (übrigens eine 1:1 Kopie des Mercedes CLS…) als eine 200 KM Gurke.
Lucid oder Daimler stellen mit ihren Fahrzeugen gleich Autos auf die Straße die locker 700 KM weit kommen. Ein Vergleich verbietet sich komplett. Vom Premiumanspruch (selbst mit dem neuen Model S) ganz zu schweigen.
Markus meint
Absolut richtig. Wobei ja ein großes Thema für neue auch immer mit den Werkstätten zutun hat. Hier kommt denen zugute, das der E Antrieb so Wartungsfrei ist.
Müsste man mit solchen Autos auch regelmäßig in die Werkstätten, wäre das viel viel schwirieger.
Ich finde ich zb. Einmal das Tesla konzept Genial, indem sie einmal die Inspektionen abgeschafft haben bzw. Die Mobilen Service eingeführt haben.
Eine andere super idee, wie es Sono motors macht, indem sie die Rep. Anleitungen als Open Source freigegeben haben und im Grunde jeder, der es sich zutraut, das Auto Rep. Kann.
Das sind/wären für mich Gründe, nicht zu den bekannten Herstellern zu gehen…
Franz Mueller meint
Diese Klasse verkauft sich zu 100% über Markenwert. Das war ein ganz dummer Anfängerfehler von Lucid mit dem Erstlingswerk in diesem Segment. Man hätte sich lieber gegen e6, EQE und Tesla Model S platziert.
Andi EE meint
Wenn anfangen, dann im Luxussegment. Dort ist die Konkurrenz schwach und die Serien klein. Die arrivierten Player dort arbeiten alle auch nicht mit Grosserienproduktionen / deutlich mehr Handarbeit. Es ist doch klar, dass man als StartUp nicht mit der effizientesten Produktion beginnen kann. Da brauchst du eine Klientel, die für Exklusivität einen Aufpreis zu zahlen bereit ist. EQE, Model S und Konsorten, sind schon für höhere Stückzahlen ausgelegt und knapper kalkuliert.
Nein, im Luxussegment anzutreten, ist die einzig richtige Entscheidung. Tesla hat es auch so gemacht und ging nach mehr als 10 Jahren in die Massenproduktion über.
Jörg2 meint
Ich glaube, diese Einstigespforte ist bereits zu.
Die Idee, darüber ausreichend Finanzkraft zu generieren (durch Umsatz und weitere Finanzierungsrunden) um weiter wachsen zu können (und in den größeren Massenmarkt zu kommen), wird nicht mehr funktionieren.
Andi EE meint
Würde ich zustimmen bei den normalen Autos …
Aber im Segment der Microcars ist noch alles offen. Man sieht es ja am Wuling in China, dass so ein Unternehmen durchstarten kann, wenn man ein passendes Produkt auflegt. Nichts gegen Renault und den Twizy oder den AMI von Peugot, aber das sind Angebote die ein innovatives StartUp sicher problemlos toppen kann.
Jörg2 meint
In der aktuellen Staffel der Serie „Goliath“ (Amazon) kann man das gute Stück sehen.
(Wenn ich mich recht entsinne, war in den früheren Staffeln von TESLA etwas zu sehen.)
Falscher_Hase meint
In Staffel 2 war es ein Tesla, stimmt. So schnell kanns gehen ;-)
Jörg2 meint
Nur der Mustang ist beständig…
TheMan meint
Wettbewerb mit Tesla da gleiches Marktsegment und Technik, aber mehr nicht. Das Leergewicht soll bei über 2,5 Tonnen liegen. Soll! Nun BEV sind weltweit die ÖKO – Lkw (Busse) die Tax free genutzt werden.
Mercedes, Cadillac und BMW sehe ich nicht als Wettbewerber da komplett andere Kunden und Fahrzeuge und VK-Preise.
tim Baczkiewicz meint
TheKid , Tesla ist da kein Konkurrent sonder. Daimler, Bmw..hat Luzid selbst geschrieben.
Stimmt ein Q7 ist viel leichter
und nochmal Gewicht ist beim BEV Verbrauch eben nicht so entscheidend.
TheKid bitte lasse sie ihre Populistische Meinungen zuhause und stänkern Sie am Stammtisch mit Ralle rum.
andi_nün meint
Tesla als Konkurrent? Tesla fokussiert doch völlig auf Model 3 & Model Y, bei S & X wird im Innenraum kaum Oberklasse geboten. O-Ton-Tesla –> kann ja der Aftermarket machen.
Lucid fokussiert in den USA ganz klar auf die Oberklasse, also als Konkurrenz zu den BMW, Daimler, Lexus & Audi Limousinen.
Peter W meint
Wenn das nicht wirklich wichtige Gewicht eines BEV das einzige Argument ist, das Du jetzt bei jeder Gelegenheit kritisierst, dann ist alles gut.
Sebstverständlich darf sich jeder Diesel-SUV-Verehrer darüber freuen, dass so ein Luxusauto noch schwerer ist als sein stinkender Resourcenvernichter.
Daniel S meint
In den USA werden wohl einige von Lincoln zu Lucid wechseln.
tim Baczkiewicz meint
klingt alles geil, da muss sich Mercedes warm Anzeigen mit dem EQS
hoffe das wird was. (optisch garnicht meins) aber da lässt sich ja nicht drüber streiten
David meint
Mercedes muss sich nicht warm anziehen, auch nicht Porsche. Das sind Luxusmarken, wo das gute Auto nur ein Teil des Kundenerlebnisses ist. Es sind Luxury-Brands. Deine Frau wählt ja auch nicht die Hermès-Handtasche , weil da so toll viel rein geht. Einen EQS fährt man, weil es ein Statement ist. Es ist übrigens auch gar nicht dieselbe Liga. Der Lucid hat die Abmessungen des EQE, der EQS ist eine deutliche Wagenklasse größer.
Der Lucid wird vielleicht Tech-affine Neueinsteiger überzeugen, vor allem wird er aber im Tesla-Pool räubern. Denn er ist effizienter, moderner und garantiert besser verarbeitet. Sie haben ja den alten Audi-Qualitätsspezialisten Hochholdinger von Tesla abgeworben, weil er dort nicht zum Zuge kam.
tim Baczkiewicz meint
EQS und der Lucid haben fast den selben Radstand , ja der EQS ist 25 cm länger..liegt aber an der Riesen Motorhaube. da der Radstand fast gleich ist ,ist der Innenraum ähnlich groß.
David meint
Der Kunde vergleicht aber nicht den Radstand. Ein Citroën DS, CX usw. war auch nie auf Augenhöhe mit der jeweiligen S-Klasse, obwohl er sie im Radstand überragte. Es regiert das Format. Und das weißt du auch!
Vor allem aber ruled das Image. Eine bittere Erkenntnis für Tesla und alle Auguren, die den Niedergang der alten OEM prophezeiten. Ihr wichtigstes Argument war, dass Premium im Elektrozeitalter nicht mehr funktioniert. Oh doch, es funktioniert besser den je.
Lucid ist ein No Name ohne Service und ohne Reputation und ohne Vertretung am Ort. Der in Europa häufige Firmenkunde will dazu ne Rate mit Fuhrparkkonditionen. Auch das wird nicht klappen….dass Lucid es gerne hätte, da auf Augenhöhe wahrgenommen zu werden, ist klar. Hat Lexus auch immer wieder verzweifelt versucht.
Warst du mal in Singapur? Da regiert der Mercedes Maybach. Und demnächst der EQS Maybach. Wenn da jemand mit einem Lucid kommt, fliegt er aus dem Segelclub. Wird aber nicht passieren.
Andi EE meint
@David
Solche Sprüche wie von dir, kennen wir doch von M. Müller, seines Zeichens damaliger CEO von VW. Wie hat er sich damals lächerlich über Tesla gemacht, heute baut VW Tesla nach, Diess sieht Tesla als Vorbild.
Das Gleiche muss nicht mit Lucid Motors passieren. Aber ein tolles Produkt haben sie allemal, ob es sich irgendwann rechnet, dieser Beweis muss noch erbracht werden. Aber Kunden werden die ganz bestimmt finden, denn die Konstruktion ist in vielen Punkten einfach nur Klasse. Und so ein tolles Aussehen hat jetzt der EQS auch nicht, dass ihm da die Herzen zufliegen würden. Und die USA ist ein sehr grosser Markt, auch die kaufen bis zu einem gewissen Grad patriotisch ein.
Ich glaube, Lucid Motors könnte so ein Marke wie Jaguar werden, die in „deinem“ Segelclub sehr gut punkten wird. Die mögen es nicht wenn EQE und EQS praktisch gleich aussehen und ein optisch fast identisches Fahrzeug wieder mehr Leute leisten können.
andi_nün meint
Porsche und Mercedes sind völlig unterschiedlich positioniert.
Selbstverständlich ist Lucid Konkurrenz für Mercedes und den EQS. Man vergleicht auch nicht Gesamtlänge, sondern Radstand.
Tommi meint
Autos dieser Preisklasse werden meistens als Firmenwagen verkauft oder geleast. Und da werden deutsche Autohersteller bevorzugt. Daher wird es Lucid gegen diese zumindest hierzulande schwer haben. Technik hin oder her.
David meint
Richtig, aber auch das Image darfst du nicht vergessen. Luxusklasse heißt ja nicht realer Gegenwert, sondern gefühlter Gegenwert. Der Phaeton hat es nie gemacht, obwohl er nüchtern betrachtet sehr gut war.
Andi EE meint
Das ist aber wiederum ein Vorteil des Lucid, die Marke wird aus Sicht des vermögenden Käufers nicht durch den Mob / normale Autos besudelt. Von der Marke gibt es nur Luxusklasse-Fahrzeuge.
Andi EE meint
Ergänzung:
Deshalb gibt es z.B. von Toyota Lexus als Luxus-Marke. Damit das nicht wie bei VW mit Phaeton unter der Holzklasse leiden soll.