Volkswagen richtet sein Angebot auf Elektro aus, erste Werke wie Zwickau bauen bereits nur noch Voll-Stromer – weitere sollen folgen. Der Betriebsrat fordert nun angesichts des nicht ausgelasteten Stammwerks in Wolfsburg für den Standort einen zügigeren Weg in die Fertigung von E-Autos.
„Die schwierige Lage im Werk Wolfsburg bildet einen klaren Schwerpunkt der laufenden Beratungen für die diesjährige Planungsrunde“, sagte die Gesamt- und Konzernbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. Mit dem Abschluss der Planungsrunde würden in etwa sechs Wochen die Investitionen in die weltweiten Konzernstandorte festgelegt. Die Beschlüsse reichten bis in die zweite Hälfte des Jahrzehnts.
Cavallo und ihr Stellvertreter Gerardo Scarpino verwiesen auf die angespannte Situation im Stammwerk. Der Fabrik drohe aktuell im zweiten Jahr in Folge ein seit der Nachkriegszeit historisches Produktionstief. 2020 sei Wolfsburg nur auf knapp eine halbe Million Fahrzeuge gekommen. In diesem Jahr, ebenfalls geprägt von erheblicher Kurzarbeit, dürften es sogar noch einmal weniger werden. Damit unterschreite das Stammwerk den jüngsten Zehn-Jahres-Durchschnitt von knapp 780 000 Autos pro Jahr.
Auch die mit dem Unternehmen vereinbarten Auslastungszusagen lägen weit davon entfernt: So habe der Vorstand mit dem Ende 2016 beschlossenen Zukunftspakt für das Jahr 2020 eine Auslastung von mindestens 820.000 Fahrzeugen im Stammwerk garantiert. Mitte 2018 sei sogar das Ziel von einer Million Fahrzeuge in Aussicht gestellt worden. „Auch bereinigt um die aktuellen Negativfaktoren Corona und Halbleitermangel sind wir von diesen gemeinsam verabredeten Plänen weit entfernt“, erklärte Cavallo. Die Belegschaft sei zunehmend besorgt, denn sie kenne solch lange Kurzarbeitsphasen nicht. Das gelte nicht nur, aber besonders auch für die Mitarbeiter im Stammwerk.
Das Leuchtturm-Projekt Trinity, mit dem 2026 ein neues Elektroauto-Flaggschiff von VW ins Stammwerk kommt, wird das Blatt laut Scarpino nicht wenden. „Es ist an der Entwicklung der Zahlen schon abzusehen, dass der Trinity zur Auslastung des Werkes nicht ausreichen wird“, so der Arbeitnehmervertreter. Der Standort brauche einen rascheren Weg in die E-Mobilität mit einem volumenfähigen Modell, forderte Cavallo.
Christian meint
Wie will Volkswagen die Peiduktionszeit von Tesla Grünheide erreichen, ohne die Karosserie zu Gießen?
Egon Meier meint
Auch TEsla gießt nichts.
Spritzguss ist was anderes – auch wenn der Names was anderes suggeriert.
Und ob der Spritzguss was bringt für Kosten und Fertigungsdauer ist höchst zweifelhaft.
Jörg2 meint
Egon
Spritzguss IST ein Gussverfahren.
Der Unterschied zu dem, was man so manchmal in Dokus sieht, ist der Umstand, ob die Gravitation das Gussmittel einbringt oder das Gussmittel per Druck „eingespritzt“ wird.
stdwanze meint
Oh Egon, dünnes Eis..
alupo meint
Wir werden es demnächst an der Marge wider einmal sehen, die Tesla bald für Q3 veröffentlicht, ob Gigacasting kostengünstiger ist.
Ich bin aufgrund der sehr hohen Margen bei Tesla davon absolut überzeugt. Und auch The Limiting Factor, Jordan Giesige hat dazu eine hilfreiche Analyse gemacht.
CaptainPicard meint
Wolfsburg will also noch ein weiteres Elektroauto und das noch vor Trinity in 2024 wie man aus anderen Berichten entnehmen kann. Ich helf ihnen mal aus:
1. ID.3 (+Cupra Born) Produktion wandert 2024 von Zwickau nach Wolfsburg. Zwickau kann sich dann komplett auf die SUV-Produktion konzentrieren.
2. Um die nötige Skalen zu erreichen bietet man den ID.3 auch als Kombi an, das sollte entsprechend Nachfrage generieren, vor allem in Nord- und Mitteleuropa.
3. Im Gegenzug erhält Zwickau ein weiteres Modell, den 7-Sitzer ID.6 SUV der bisher nur in China angeboten wird.
Stefan meint
Der ID.4 soll ja in Emden produziert werden, dazu später der Aero B (Elektro-Passat)
https://ecomento.de/2021/08/02/volkswagen-forciert-umbau-von-emden-zum-e-standort/
Es war wohl lange nicht klar, wie stabil die Verkaufszahlen des ID.3/ID.4 sind und wie die Stückzahlen der Modelle aus Wolfsburg (Golf?) deswegen zurückgehen.
CaptainPicard meint
Der ID.4 wird in Emden zusätzlich produziert, er bleibt aber auch weiterhin in Zwickau.
Mike meint
Vielleicht gehen die Verkaufszahlen auch nur wegen fehlender Chips zurück?
Daniel meint
VW Betriebsrat, waren das nicht die, die vor einem Jahr noch vor zu viel Elektromobilität wegen Arbeitsplatzverlust gewarnt haben?
Kasch meint
Richtig, Diess machte Druck, jetzt muss durchgezogen werden. Find ich auch gut, dennoch bewegt man sich auf dünnem Eis – ausserhalb Europa sind die Fahrzeuge nicht konkurenzfähig und ob der europäische Patriot dauerhauft bereit sein wird, 30 bis 50 % mehr fürs Embleme und veraltete Technik hinzublättern, wird sich zeigen – China und USA kann man bezüglich BEV-Absatz schon mal vergessen.
Egon Meier meint
das übliche Kasch-Zeug ..
Europa ist am Ende, VW sowieso
Das hab ich schon 1970 während meiner Schulzeit gelesen.,
Yogi meint
Haha 1970…. deshalb denken sie ja womöglich auch im ID ist irgendwas Fortschrittliches drin.
Kasch meint
Für Egon hat sich auch in China von 1970 bis heute wirtschaftlich nichts geändert. Macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt in seiner kleinen Blase. ????
Flo meint
„am Ende“ hat niemand geschrieben aber die Zukunft ohne Plug-Ins und Verbrenner wird hart werden
stdwanze meint
Hm komisch, die Reviews in den USA bezüglich des ID4 sind sehr positiv. Die BEVs von VW sind so gut/schlecht wie alle anderen auch. Jeder der BEV fährt weiß das VW hier geliefert hat, zeig mir einen ID3 Konkurenten am Mark?. Wer wirklich bezüglich BEV Capabilities gerade einen Pflock eingeschlagen hat ist Hyundai/Kia mit 18 min von 10 (oder 20?) auf 80% und das für „schmales“ Geld.
Kasch meint
Wie wärs mit GACs Graphenakku – fährt bereits im Aion V (Plus) – mit 6C zwischen 0-80% aufladbar, zieht bei 80% immer noch knapp 500kW, oder mit BYDs blade-akku, in mehereren Modellen längst auf der Straße, …
Was in Europa derzeit gebaut wird, ist Technik von gestern, weil nichts Aktuelles bestellbar. Aber so ist das halt, wenn man nur Hochglanzprospekte europäischer Verbrennerhersteller studiert. Die Konkurenz für Tesla sitzt in China, sonst nirgends.
Andre meint
Kurz und knapp Nein!