VWs vollelektrischer Carsharing-Dienst WeShare erneuert seine Berliner Flotte und nimmt das Batterie-SUV ID.4 zusätzlich in das Fahrzeugangebot auf. Zunächst sollen sukzessive rund 100 Modelle des Kompakt-SUV in der Hauptstadt hinzukommen. Zudem schreitet der Austausch der Berliner e-Golf-Flotte mit den neuen Modellen voran. Bis Ende Oktober will WeShare alle bisherigen 1500 e-Golf gegen neue ID.3 und ID.4 ausgetauscht haben.
„Nach zwei Jahren modernisieren wir unsere vollelektrische Carsharingflotte in Berlin. Mit dem ID.3 und dem ID.4 bieten wir nun zwei vollelektrische Modelle an, mit denen sich die Bandbreite der möglichen Anwendungsfälle von der Minute bis zu mehreren Tagen für unsere Kunden noch einmal erweitert“, sagt WeShare-Chef Philipp Reth.
Der Kompaktwagen VW ID.3 von WeShare verfügt über eine Batteriereichweite von bis zu 425 Kilometern – rund doppelt so viel wie der 2020 ausgelaufene e-Golf. Das SUV ID.4 ermöglicht noch einmal rund 100 Kilometer mehr Reichweite. „Damit können beide Modelle für mehr Fahrten genutzt werden, ohne zwischendurch laden zu müssen. Dies entlastet die Ladeinfrastruktur“, erklärt VW. Insbesondere der ID.4 biete sich für Tagesmieten und Langstreckenfahrten sowie für größere Transporte an.
In Hamburg hatte WeShare vor Kurzem die volle geplante Anzahl von 800 vollelektrischen Fahrzeugen erreicht. In der Hansestadt kommt derzeit ausschließlich der ID.3 zum Einsatz. Der Einsatz des ID.4 ist in Hamburg zunächst nicht geplant. WeShare war im Sommer 2019 in Berlin und im Februar 2021 in Hamburg gestartet. In Berlin umfasst das Geschäftsgebiet rund 160 Quadratkilometer, in Hamburg rund 100 Quadratkilometer. VW will mit dem Dienst in weitere Städte und ins europäische Ausland expandieren.
Willi Wustig meint
Die ganzen Sharingdienste sind überflüssig wenn man sich (wie in Berlin) nur auf die Innenstadt konzentriert. Versucht es in Berlin mal außerhalb des S-Bahn-Rings. Da wird’s bis auf einige winzige Exklaven (Abstellplätze?) ganz düster.
David meint
Überflüssig sind sie nicht, es sei denn, du betrachtest 1 Million Menschen im Versorgungsgebiet als überflüssig. Wieviel Autos man benötigt, um weitere zwei Millionen zu erreichen, kann man errechnen. Exponentiell mehr. Auch das Nutzungsverhalten lässt sich dann vorhersagen: morgens alle rein, nachmittags alle raus. Tagsüber und abends sind die Wagen dann oft dort, wo du sie nicht benötigst. Die Auslastung wird also exponentiell schlechter.
Jörg2 meint
Ja, es werden wohl hauptsächlich Nutzer des ÖPNV dazu gebracht, auf das Sharing-Auto umzusteigen (oder auf den eRoller etc.).
Die Innenstädte sind ausreichend mit ÖPNV erschlossen. Am Rande fehlt das Angebot und in der Fläche.
Ge meint
Als persönlich betroffener kann ich sagen das sharing dazu führt das man sich erst gar kein Auto anschafft. Grade mit Familie deckt das Sharing alles ab was mit ÖPNV nicht mehr geht oder einfach zu aufwendig ist. 1-2 Mieten im Monat kommen da schon zusammen.
MichaelEV meint
1500 Stück für die Zulassungsstatistik, die Fans sind außer sich vor Freude.
Ich finde sehr positiv, was VW macht (als Hamburger z.B. auch mit Moia). Aber den Marktanteil-Fans sollte bei ihren Theorien mal klar sein, dass ein ordentlicher Teil der Fahrzeuge nicht direkt beim Kunden landet.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Kunden sind halt andere. Menschen die sich kein Fahrzeug selber kaufen, sondern die ein Fahrzeug „sharen“. Sind das minderwertigere Kunden? Sollen die alle weiter Verbrenner fahren, obwohl diese Nutzergruppe (vermutlich) besonders umweltbewusst ist, da sie auf ein eigenes Fahrzeug verzichtet.
Die einen päppeln die Bilanz mit Bitcointrading auf die anderen schieben wahnsinnige 1500 (leider kann man Zahlen nicht groß schreiben) Fahrzeuge in den Sharingmarkt.
MichaelEV meint
„Ich finde sehr positiv, was VW macht (als Hamburger z.B. auch mit Moia)“
Hab ich irgendwas negatives über Carsharing gesagt. Ganz im Gegenteil.
Mir geht es nur darum, dass das (neben anderen Dingen) keine klassische Nachfrage ist, die die Statistik-Fans hier immer wieder abfeiern.
Lorenz Müller meint
Das wäre relevant wenn VW nicht ohnehin voll ausgelastet wäre. So gehen die Fahrzeuge eben an WeShare, anders würden sie an Kunden gehen.
Auf unseren Q4 e-Tron, der ja im selben Werk produziert wird müssen wir noch bis November warten und das obwohl wir schon vor Monaten bestellt haben.
Ändert also an der Zulassungsstatistik rein gar nichts.
ID.alist meint
Jetzt willst Du sagen, dass von den ~100.000 EV die VW bis jetzt in Europa zugelassen hat ein ordentlicher Teil nicht direkt beim Kunden Landet, weil 1500 Autos an einem eigenen Sharing-Dienst verkauft(geleast) worden sind?
Dann, vielen dank für die Information.
McGybrush meint
Wenig Zulassungen aber dennoch Einnahmen ist doch eigentlich das was alle wollen.
Es wird weniger zugelassen und VW macht weiter Ihren Umsatz mit dem vermieten.
David meint
In Berlin ist es eine sehr charmante Art, mit der Elektromobilität in Berührung zu kommen. In Berlin und sicher auch in Hamburg gibt es gutes Publikum, das kein eigenes Auto besitzt. Die benutzen diese Autos und wenn sich ihre Lebensumstände ändern, werden sie vielleicht einen ID.3 oder ID.4 kaufen. Und zudem ist Elektromobilität so sehr gut sichtbar. Ich
Das ist aber nicht der Kern. Vor allem ist es für VW wichtig, Erfahrung aus der Praxis beim teilen von Fahrzeugen zu sammeln. Denn das ist viel eher die Verkehrswende als nur ein Elektroauto. Von daher ist es die Zukunft, besonders wenn es dann autonom wird.
Auch ich habe schon Erfahrungen damit gesammelt hat und muss sagen, das Laden scheint ganz gut zu klappen, aber die Sauberkeit der Fahrzeuge ist zumindest für mich ein Thema.
MichaelEV meint
Das ist ein super Dosenöffner für die Elektromobilität. Meine erste Begegnung war ein DriveNow i3 in Hamburg irgendwann in 2016, der ab dem ersten Meter gezeigt hat, dass Verbrenner Vergangenheit sind.
Eine Probefahrt mit dem ID.3 hat mich im Vergleich zum i3 aber eher enttäuscht. Im Vergleich zu Verbrennern hat aber auch der ID.3 keine Probleme zu glänzen.
Egon Meier meint
Car-sharing-Nutzer sind keine Kunden?
Interessant ..
Wieder mal der verzweifelte Versuch, die Markterfolge von VW wegzudefinieren.