Tesla-Chef Elon Musk war im Oktober in Deutschland zu Besuch, um beim „Giga-Fest“ auf dem Gelände der neuen Elektroauto-Großfabrik des Unternehmens in Brandenburg zu sprechen. Dort beantworte er auf einer Bühne Fragen, etwa zum aktuellen Zeitplan der seit Anfang des Jahres entstehenden Fabrik. In der Gemeinde Grünheide soll demnach ab Ende des Jahres das Mittelklasse-SUV Model Y vom Band laufen und 2022 die Produktion hochgefahren werden. Dafür fehlt offenbar aber noch das Personal.
Der US-Hersteller macht sich laut Musk Sorgen, nicht genügend Mitarbeiter für seine erste Europa-Fabrik in der Nähe von Berlin einstellen zu können. Er hoffe, dass die Mitarbeiter aus ganz Europa kommen, um dort zu arbeiten. „Wir sind ein bisschen besorgt, dass wir nicht genug Leute finden werden. Wir brauchen wirklich große Talente, die aus ganz Europa hierher kommen“, erklärte Musk.
Tesla will in Brandenburg jährlich 500.000 Elektroautos bauen, 12.000 Menschen sollen dort einmal arbeiten. Neben dem Model Y soll später auch die Mittelklasse-Limousine Model 3 die Werkshallen verlassen. Tesla hat zudem angekündigt, an dem deutschen Standort die „weltgrößte“ Batteriefabrik hochzuziehen. Der Firmenchef kann sich darüber hinaus auch die lokale Produktion des E-Lkw Semi vorstellen.
„Wir werden hoffentlich die ersten Autos im Dezember ausliefern“, sagte Musk beim Giga-Fest. Die eigentliche Herausforderung in Grünheide sei das Erreichen der Massenproduktion. Das werde ab dem Start der Produktion mehr Zeit in Anspruch nehmen, als bis dahin für den Bau der Gigafactory gebraucht wurde. „Ich bin zuversichtlich, dass wir Ende des nächsten Jahres die Massenproduktion erreichen“, so der CEO. Er will Ende 2022 mehr als 5000 Autos pro Woche in der Gigafactory Berlin-Brandenburg bauen lassen, „hoffentlich näher an 10.000“.
Warum Musk hinsichtlich der erforderlichen Mitarbeiter für die deutsche Fabrik besorgt ist, konkretisierte er nicht. Tesla hat auch hierzulande viele Fans und gilt als einer der weltweit führenden Hersteller von Elektroautos. Die damit verbundenen spannenden Herausforderungen und Zukunftsaussichten haben bereits viele Topmanager von etablierten Autobauern angelockt, in der Breite sehen viele das Unternehmen hierzulande bisher aber wohl noch nicht als bevorzugten Arbeitgeber. Das könnte daran liegen, dass Tesla für sehr hohe Ansprüche und einen teils ruppigen Umgang mit seinen Angestellten bekannt ist. In Deutschland werden dem Unternehmen hier allerdings durch die arbeitnehmerfreundlichen Gesetze engere Grenzen als in den USA oder auch in China gesetzt.
Speziell der Mangel an qualifiziertem Person für die Fertigung von Akkus ist kein alleiniges Problem von Tesla oder dem deutschen Standort. So erklärten kürzlich drei bei Batteriezellen für Elektroautos führende südkoreanische Firmen, dass Fachkräftemangel die Branche zu bremsen drohe. Der Grund dafür sei die steigende Nachfrage nach Akkus, die zu neuen Anbietern und größerem Wettbewerb um Talente führt. Auch bisher exklusiv auf Zulieferer setzende etablierte Autohersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz oder General Motors steigen im großen Stil in den Markt ein.
AndreasMirko meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Jürgen S. meint
Wenn man ausschließlich aussergewöhnliche Talente einstellt die dazu noch Batterien entwickeln, automatisieren und produzieren sollen, dann sollte man sich nicht wundern, daß man nicht genügend Mitarbeiter findet.
Diese Kombination limitiert die Bewerber stark. Der Fliessband Mitarbeiter von Wiesenhof wird hier sicher nicht eingestellt zur Batterie Qualitätssicherung.
Wo sollen diese Spezialisten herkommen, wenn man sie nicht selbst ausbildet?
Sind aussergewöhnliche Talente bereit Fliessband Arbeit zu leisten?
Herbs meint
Erstaunlich, wenn man bedenkt dass in der Automobilindustrie ja sehr sehr hohe Löhne und Gehälter gezahlt werden. Da müssten doch aus dem Umland oder auch von weiter weg eigentlich viele Bewerber kommen.
Dirk02 meint
Tesla hat viele Fans, aber arbeiten will dort anscheinend niemand. Ich kann das gut nachvollziehen.
Andi EE meint
Ok, du hast in dem Fall schon bei Tesla gearbeitet, oder gibst du hier Vorurteile zum Besten.
Sebastian meint
Wer Tesla kennt möchte unbedingt dort rein. Wer bei Tesla mal drin ist, möchte eigentlich so schnell wo möglich wieder raus. kannst in hunderten Mitarbeiterbewertungen lesen. US Firmen sind alles wahnsinnige.. börsennotierte noch deutlich mehr.
DerÄlbler meint
Möchtest Du bei Tesla arbeiten? Na also!
Jürgen S. meint
Die Anforderungen an die Mitarbeiter sind sehr hoch. Ich kenne einen Bewerber aus der Maschinen Fliessband Produktion. Der wollte in die Batterie Produktion. Der ist noch nicht einmal bis zum Vorstellungsgespräch gekommen und hat eine Standard Absage erhalten, dass sich seine Qualifikationen nicht mit dem Anforderungsprofil decken würden. Das stimmt sicherlich und er war gewarnt von seinem Umfeld, dass Tesla nur Superhelden einstellen möchte, zumindest welche, die sich so verkaufen können, aber so hat man einen fleißigen Quereinsteiger weniger, der sogar über 500km weit umziehen wollte.
Simon Fischer meint
Zwei meiner Arbeitskollegen haben sich bei Tesla Beworben wurden auch ratz fatz zum Bewerbungsgespräch geladen beide haben mehr oder weniger unfreundlich das ganze nach Nennung der Gehaltsvorstellung von seitens Tesla abgebrochen war so wenig das Verhandeln sich nicht lohnt
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Wir sind ein bisschen besorgt, dass wir nicht genug Leute finden werden. Wir brauchen wirklich große Talente, die aus ganz Europa hierher kommen“
Wundert mich ein wenig. Also entweder sind die Ansprüche an die Qualifikationen so hoch oder die Bezahlung mies. Wenn es VW-Mitarbeiter gibt die von Berlin nach WOB mit dem ICE pendeln, sollte es kein Problem sein, dass bei vernünftiger Bahnanbindung Leute aus Berlin und Frankfurt Oder einpendeln. Polen ist auch nicht weit, statt in die westdeutschen Autowerke zum Arbeiten zu pendeln nur noch bis Grünheide. Dazu die ganze Abgewanderten, die ein Grundstück von Oma und Opa übernehmen können.
Wahrscheinlich alles Gejammer auf hohem Niveau.
G. Saaké meint
Wenn der VW‘ler dabei noch seine bisherigen Sozialleistungen, seine betriebliche Altersvorsorge, die Arbeitnehmervertretung, seine Arbeitsplatzsicherheit usw. berücksichtigt, dann wird er den Teufel tun zu wechseln ;)
VW ist quasi Öffentlicher Dienst in vielerlei Hinsicht – Paradies der Werktätigen. Sogar ÖD++ :)
Dirk02 meint
Das muss Tesla auch bieten, sonst können sie es gleich vergessen! Die Aussicht billige polnische Arbeiter zu rekrutieren ist sowieso ein Trugschluss. Stundenlöhne über 30 Euro in der Produktion sind in der Branche normal. Das will Tesla nicht zahlen, deshalb…keine Arbeitskräfte für Grünheide.
Sebastian meint
Polnische Leute mit Hirn im Kopf, arbeiten gleich als selbständiger Handwerker und rechnen min. 56 Euro die Stunde ab… selbst am Bau findest keinen mehr, der unter 28 Euro Stundenlohn als Angestellter irgend was macht… Tesla hatte doch mal ganz am Anfang die Lohntabellen gezeigt… da kannst nur lachen. Für die Kohle arbeitet keiner mit etwas IQ.
Jürgen W. meint
Ein vermutlich weltweit einmaliger Vorgang findet gerade in Deutschland statt. Dank der deutschen Bürokratie ist es gelungen eine Riesenfabrik schneller zu bauen, als deutsche Behörden in der Lage waren eine Genehmigung auszusprechen, die ohnehin kommen wird. Das ist wohl der blanke Hohn und mit nichts zu rechtfertigen. Mit Sicherheit wurde damals jedes AKW schneller genehmigt. Aber die waren ja auch gewollt.
Sebastian meint
Tja, dem dt Arbeiter sind viele Dinge wichtiger als das reine we are family Getue was bei us Firmen ständig präsent ist. Mit Speck fängt man zwar Mäuse, aber gutes Personal verlangt etwas mehr.
EMfan meint
So ist es. Walmart hat hierzulande auch ein Desaster erlebt, die Mitarbeiter wollten das tägliche Bootcamp, verbunden mit Dumpinglöhnen nicht mehr akzeptieren.
Sebastian meint
bei Walmart kam vieles zusammen. Ganz bescheuerte Gebäude, eigentlich abrissreif, dazu Personal das ****** war und dann Produkte die eigentlich Insolvenzware ergänzte. Das sowas überhaupt länger als 2 Jahre in Deutschland überleben konnte ist schon extrem anerkennenswert.