Porsches erstes Elektroauto Taycan läuft weiter gut. Im ersten Halbjahr wurden von der Ende 2019 eingeführten Sportlimousine und dem 2021 gestarteten Derivat Taycan Cross Turismo 19.822 Exemplare ausgeliefert. Zum dritten Quartal schaffte es das Strom-Modell sogar, die Sportwagen-Ikone 911 zu übertreffen.
Zwischen Januar und September 2021 wurden 28.640 Einheiten der Taycan-Reihe in Kundenhand übergeben, der 911er kam auf 27.972 Auslieferungen. Erfolgreichstes Porsche-Modell blieb das große SUV Cayenne mit 62.451 ausgelieferten Einheiten, gefolgt vom Kompakt-SUV Macan mit 61.944 Einheiten. Die kleinen Sportwagen 718 Boxster und 718 Cayman nahmen 15.916 Kunden entgegen. Die Oberklasse-Limousine Panamera lag bei 20.275 Einheiten.
Das größte Plus verzeichneten erneut die USA: Porsche lieferte dort 51.615 Fahrzeuge aus, was einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum entspricht. Auf dem gesamten amerikanischen Kontinent kam Porsche in Summe auf 63.025 Auslieferungen, 29 Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen von 2020.
Als größter Einzelmarkt trug China 69.789 Fahrzeuge zu den Gesamtauslieferungen bei, ein Zuwachs von elf Prozent. Insgesamt stiegen die Auslieferungen in Asien-Pazifik, Afrika und Nahost um 12 Prozent. 97.841 Kunden konnten ihren Porsche dort entgegennehmen. In Europa erfreuen sich die Sportwagen von Porsche ebenfalls großer Beliebtheit: 56.332 Fahrzeuge wurden an Kunden ausgeliefert und damit zwei Prozent mehr als im Vorjahr. In Deutschland stieg die Nachfrage zwischen Januar und September um neun Prozent auf 19.099 ausgelieferte Einheiten.
„Die Nachfrage nach unseren Sportwagen war auch im dritten Quartal auf einem sehr hohen Niveau und wir freuen uns, dass wir in den ersten neun Monaten des Jahres bereits so viele Fahrzeuge in Kundenhand übergeben konnten“, sagte Porsche-Vertriebsvorstand Detlev von Platen. Die Auftragsbücher seien weiterhin gut gefüllt. Von Platen erwartet, dass die Absatzzahlen auch im letzten Quartal des Jahres deutlich steigen werden – trotz Chipmangel.
Die große Nachfrage nach dem ersten Elektroauto von Porsche zeichnete sich bereits kurz nach der Einführung ab. Die Zuffenhausener beschlossen deshalb schnell, die Produktionskapazität zu erhöhen. Wie viele Taycan und Taycan Cross Turismo nun pro Jahr hergestellt werden können, ist nicht bekannt. Berichten zufolge sind es derzeit 40.000 Fahrzeuge. Auf den Taycan sollen weitere Stromer folgen, als Nächstes 2022 die neue Generation des Macan auf der neuen, gemeinsam mit der Konzernschwester Audi entwickelten Elektroauto-Plattform PPE.
David meint
Ich oute mich sehr gerne als Taycan Fahrer. Ich will nicht sagen, dass das Auto perfekt ist, aber es geht schon deutlich in die Richtung. Das Design ist grandios, die Verarbeitung ist makellos und das Fahren macht einfach Spaß. Ein Daily Driver, der ein Supersportwagen und eine Familienlimousine und ein seriöser Geschäftswagen ist.
Es gibt Fakten, die man für das Auto anführen könnte. So ist die Autobahnreichweite bei forcierter Fahrt ausgezeichnet, vor allem, wenn Betrieb ist, weil der Wagen bis 265 kW rekuperiert. Auch zahle ich bei Ionity unterwegs nur 33c/kWh und Plug&Charge funktioniert. Die Ladegeschwindigkeit ist ohne Konkurrenz, von 10 auf 70% benötige ich 14 Minuten.
Nur wofür braucht man beim Taycan Fakten? Dieses Auto benötigt keine BAFA-Förderung, keine Fansicht auf Dinge und keine Vorteilsargumentation – man will es einfach haben. Solche Autos werden wir noch ein paar sehen, ich denke an den EQG und den ID.Buzz. Und so ist das richtig, die Begehrlichkeit muss hoch sein. Dann ist auch der Preis egal, das ist der Vorteil von Premium.
Porsche scheint selber vom Erfolg überrascht, denn der Chipmangel betrifft den Taycan hart. Es wäre viel mehr ausgeliefert worden, wenn man da Ressourcen gehabt hätte. Aber Porsche hat auch reagiert und der nächste Macan und der nächste Boxster werden rein elektrisch. Den 911 kann man wegen der alten Fans mit alter Denke nicht so einfach umstellen. Aber ich denke, auch das wird passieren.
Gunnar meint
Im bisherigen Jahr also 13,2% BEV Anteil bei Porsche. Ist das eher viel oder wenig? Wie stehen die anderen Hersteller da?
Mäx meint
Habe nur EU Zahlen und auch nur bis Q2:
Hyundai 11%
Daimler 10%
Kia 9%
Renault 8%
VW Gruppe 8%
BMW 6%
PSA-Opel 6%
FCA 5%
Toyota 1%
Quelle: icct market monitor
Gunnar meint
Danke. Sind das BEV oder EV Zahlen?
Also weltweit dann eher sogar weniger.
Mäx meint
Nur BEV; PHEV habe ich absichtlich weggelassen.
Wenn du icct market monitor january-june suchst kannst du selbst ein wenig nachlesen ;)
Jo weltweit müsste es dann etwas weniger sein, weil in USA und China bestimmt anteilig etwas weniger EV abgesetzt werden wird.
Sean Wagner meint
Danke, sehr interessant. „Tesla-Honda“ ist erheiternd.
IchAuchMal meint
ob da Stellantis (psa/Opel/FCA) sich nicht wieder bei Tesla reinbetteln muss???
Zu Beginn der e-208 und e-corsa-Auslieferung lief es ja gut aber jetzt bröckeln die zahlen nach meiner Wahrnehmung auf allen Märkten.
Sind eben problematischen Stromvernichter.
Aber Tesla ist ein guter Pool-Partner .. die nehmen das Geld gerne.
Gunnar meint
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, lag weltweit im Jahr 2020 der BEV-Marktanteil über alle Hersteller hinweg bei circa 3,5%.
BEV meint
Ich weis warum: CHIPMANGEL!
Deswegen konnte man nicht soviele 911er ausliefern. Ganz bestimmt.
LOL
Mäx meint
Tatsächlich liegt Porsche nach 3 Quartalen auf Kurs Rekordabsatz für die 911er Reihe.
Linear skaliert ergäbe es ca. 37k Auslieferungen (bisher waren 35k 2018 das höchste).
Daher glaube ich nicht, dass so viele mehr verkauft hätten werden können.
Schon klar, dass dein Kommentar nicht ganz ernst gemeint war…hat mich aber dazu gebracht das mal kurz nachzugucken ;)
MiguelS NL meint
“In Q3 2021 wurden 28.640 Einheiten der Taycan-Reihe in Kundenhand übergeben,…”
Ich nehme an gemeint ist: “Bis zum Ende vom Q3 2021”
Eine Frage der Zeit (3-4 Jahre) bis alle elektrisch
ecomento.de meint
Korrigiert!
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