Der taiwanesisch Tech-Riese Foxconn will zu einem führenden Zulieferer für Elektroauto-Technologie werden. Kürzlich stellte der Konzern als Referenz für zukünftige Kunden drei Modelle auf einer selbst entwickelten Plattform vor. Foxconn hat im Automobilsektor internationale Ambitionen, auch Europa und die Kooperation mit deutschen Unternehmen steht auf der Agenda.
Foxconn prüfe die Herstellung von Elektrofahrzeugen in Europa, Indien und Lateinamerika, einschließlich einer „indirekten“ Zusammenarbeit mit deutschen Automobilherstellern, so der Vorstandsvorsitzende Young Liu. Im Gespräch mit Reportern nach der Präsentation der drei E-Auto-Prototypen erklärte Liu, dass er aufgrund von Veröffentlichungsbeschränkungen keine Einzelheiten zu den internationalen Plänen nennen könne.
„Europa wird ein bisschen schneller sein … Aber wo, das kann ich Ihnen nicht sagen“, so Liu. Auf die Frage, ob Foxconn mit deutschen Autofirmen zusammenarbeiten werde, antwortete er „indirekt“ und sagte, dass der Zeitplan zuerst Europa, dann Indien und Lateinamerika vorsehe. Foxconns Strategie sei, mit Partnern zu investieren, um lokale Fabriken zu errichten und zu betreiben und dann an lokale Verbraucher zu verkaufen.
Die von Foxconn konzipierte Software- und Hardware-Plattform MIH erlaubt laut dem Unternehmen Elektroautos mit hoher Leistung und bis zu 750 Kilometer Reichweite. Die Autosparte des bisher vor allem als Auftragsfertiger für Apple-Produkte bekannten Konzerns soll in nur fünf Jahren zu einem Geschäft mit umgerechnet bis 30 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr werden. Zwischen 2025 und 2027 will Foxconn für weltweit zehn Prozent aller Elektrofahrzeuge Komponenten und Services bereitstellen.
Liu glaubt, dass Taiwan aufgrund seiner Stärken in den Bereichen Software und Halbleiter einen Vorteil bei der Herstellung von E-Fahrzeugen hat. „Dies sind die Vorteile, die Taiwan seit vielen Jahren kultiviert hat und die es am besten beherrscht.“