Das israelische Start-up StoreDot hat sich auf das Laden von Elektrofahrzeugen in nur fünf bis zehn Minuten spezialisiert. Das beste Ergebnis soll die noch nicht offiziell eingeführte Akkuchemie mit ebenfalls von dem Unternehmen stammender Ladetechnik bringen. StoreDot will nun auch bei der Beständigkeit der Leistung von Elektroauto-Akkus bestehende Technologien übertrumpfen.
Man habe einen patentieren Durchbruch erreicht, der den Fahrbatterien von Elektroautos eine gleichbleibende Speicherleistung verschaffe. Aktuelle Akkus verlieren über die Nutzungszeit teils deutlich an Speicherkapazität. Je nach zurückgelegten Kilometern, Fahr- und Ladeverhalten sowie weiteren Gegebenheiten werden Verluste von bis zu 30 Prozent über zehn Jahre angenommen. StoreDot will das Problem stark nachlassender Speicherleistung für seine Akkus zum „extremen Schnellladen“ (Extreme Fast Charging, kurz XFC) mit digitalen Maßnahmen gelöst haben.
„Dieser revolutionäre Durchbruch der ‚digitalen Batterie‘, der durch eine Kombination aus patentierter Software und Zellchemie-Management erreicht wird, gibt dem Besitzer eines Elektroautos eine feste Batteriereichweite für die Dauer der Nutzungsdauer und überwindet damit einen weiteren Aspekt der bekannten Reichweitenangst“, heißt es in einer Mitteilung. „Die Software steuert sowohl die Ladespannungen als auch die siliziumbasierte XFC-Zellchemie von StoreDot, um die Batterie zu Beginn ihrer Lebensdauer weniger zu belasten und ihre Leistung über die gesamte Lebensdauer der Batterie auszugleichen, um ein Fahrerlebnis mit vorhersehbarer und gleichbleibender Reichweite zu bieten.“
Bislang geht die Reichweite von Elektroautos analog der Batterie-Verschlechterung stetig zurück. Speichersysteme, deren Leistungsfähigkeit nach einigen Jahren noch der zu Beginn des Einsatzes entspricht, würden für eine langfristige Alltagstauglichkeit sorgen. Sie würden auch den Restwert der Fahrzeuge steigern, was den Verkäufern zugute käme und für niedrigere Leasingraten sorgen könnte. StoreDot will seine Innovation für gleichbleibende Akkuleistung via Open Source anderen Unternehmen zugänglich machen.
„Unsere neue digitale Batteriesoftware, die auf unsere führende siliziumbasierte Zellchemie abgestimmt ist, wird allen Besitzern von Elektrofahrzeugen eine garantierte Batterieleistung und -reichweite während der gesamten Nutzungsdauer ihres Fahrzeugs ermöglichen“, so StoreDot-Chef Doron Myersdorf. „Die Verschlechterung der Batterieleistung ist eines der Hauptprobleme bei der langfristigen Nutzung von E-Fahrzeugen, und es ist wichtig, dass wir alle alles tun, um die Massenakzeptanz von E-Fahrzeugen zu fördern, auf unserem kritischen Weg zu einer saubereren Welt.“
Mit den angekündigten extrem schnell aufladbaren Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos mache man „rasante Fortschritte“, erklärte StoreDot. Derzeit würden Muster an Automobilhersteller weltweit für Praxistests ausgeliefert. Das Unternehmen sei auf gutem Weg, bis 2024 serienmäßig produzierte XFC-Batterien zu liefern, die die Ladezeiten bei gleichen Kosten um 50 Prozent verkürzen. StoreDot arbeitet zudem an Akkus der nächsten Generation mit Festkörper-Technologie, die 2028 in Großserien hergestellt werden sollen.
Wasco meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf werbliche Links. Danke, die Redaktion.
Torsten meint
Klingt nach Senec KMS :-)
Alter Hut.
Skodafahrer meint
Wenn man die Akku-Kapazität am Anfang nicht voll nutzt, ist seine Reichweite am Anfang geringer. Dann wäre aber der Reichweitenvorteil einer neuen Batterietechnik, mit der man diese Technik einführt auch geringer.
Und damit auch die Motivation von seinem alten Elektroauto auf eine neues umzusteigen.
Oder der Reichweiten – Nachteil zum Verbrenner größer.
Wo ist dabei der Vorteil?
Malthus meint
Hört sich eigentlich wie ein Lithium-Titanat-Akku an…
Anti-Brumm meint
Zu der tollen Grafik fallen mir die lustigen Sticker im Büro ein:
„we have charts and graphs to back us up, so f*ck off!“
Swissli meint
Storedot scheint mir auch immer mehr so ein „revolutionäres“ Unternehmen zu sein, welches die Realisierung regelmässig wieder ein paar Jahre in die Zukunft verschiebt.
Zudem wird wich kaum je ein Autohersteller finden, der sich derart an einen Lieferanten bindet wie Storedot sich das mit XFC, Zellchemie, Ladetechnik und Software ausmalt.
MAik Müller meint
Wenn man bei einem 100kWh Akku nur 80 kWh über die super tolle digitale Software freigibt bleibt für den Kunden die Kapazität von 80 kWh über 10 Jahre gleich. Trotzdem wird der Akku nach 12-15 Jahren unbrauchbar wie bisher.
Yogi meint
Was sind sie denn die letzten 12 bis 15 Jahre für ein Elektroauto gefahren?
MAik Müller meint
Der erste Teslaakku hält so ca. 400000km oder 10 Jahre.
Die Akkus im Tesla Roadstar wurden sicher schon alle getauscht.
Michael S. meint
„Die Akkus im Tesla Roadstar wurden sicher schon alle getauscht.“
Das war sicher ein gefühlter Fakt.
MAik Müller meint
Das ist ein Fakt. Schau mal bei Ove und Rolf (Tesla Owners US) vorbei.
Yogi meint
Und wenn ich jetzt mur 15.000km im Jahr fahre?
MAik Müller meint
@Yogi auch wenn man 0km fährt ändert sich die Zellchemie.
Älter wie 12- max 15 Jahre wird mit heutiger Akkuchemie kein Akku!
Yogi meint
Also völlig ausreichend. 2nd life is halt wieder schön weggelassen.
Welche Studie beschreibt diese kalendarische Alterung?
Sie kennen die Studie, bei dem sich alte i3 oder Zoe Akkus wieder teilweise in einer Batteriefarm mit Wohlfühlzyklen regeneriert haben?