Der Bundesverband Carsharing ist überzeugt, dass das Teilen von Autos für das Erreichen der Klimaziele im Verkehr unverzichtbar ist. Die gemeinschaftliche Nutzung eines Pkw müsse zum Normalfall des motorisierten Individualverkehrs werden. Der Verband setzt sich für einen schnellen Ausbau des Carsharing-Angebots ein. Dabei gehe es auch um mehr E-Fahrzeuge in den Flotten, dafür müssten aber bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Die deutschen Carsharing-Anbieter seien Vorreiter und Wegbereiter der Elektromobilität, so der Verband. 18,5 Prozent der von ihnen eingesetzten Fahrzeuge seien elektrisch angetrieben, zum größten Teil ausschließlich batterie-elektrisch. Im gesamten deutschen Pkw-Bestand liege der E-Anteil hingegen bei gerade einmal 1,2 Prozent. Die bisherigen Erfolge des E-Carsharing seien unter schwierigen Bedingungen erreicht worden. Die Bundesregierung habe es bisher versäumt, eine Förderung von Carsharing-Ladepunkten auf den Weg zu bringen. Eine spezielle Förderung der Fahrzeugbeschaffung der Carsharing-Anbieter fehle ebenfalls. Das sei besonders kontraproduktiv, weil so die erheblich höheren Kosten der Elektromobilität zulasten einer schnelleren Expansion gehen.
Der Bundesverband Carsharing fordert von der Bundesregierung folgende Sofort-Maßnahmen:
- Gezielte Förderung von Kommunen zur Schaffung von Ladepunkten an zugeordneten Stellplätzen für Carsharing im öffentlichen Raum.
- Sonderprogramm „Carsharing“ für die geförderte Beschaffung von E-Fahrzeugen oder Carsharing-Bonus als neuer Bestandteil allgemeiner Förderprogramme.
- Vorrang der Förderung von Ladepunkten für öffentlich zugängliche Mobilitätsangebote im privaten Raum (in allen Förderprogrammen).
Darüber hinaus macht sich der Bundesverband Carsharing für die Förderung des flächendeckenden Ausbaus der Carsharing-Infrastruktur insgesamt stark. Außerdem müssten regulative Hindernisse für die Förderung beseitigt, bessere Rahmenbedingungen für E-Carsharing geschaffen und Carsharing, ÖPNV sowie andere Sharing-Angebote digital vernetzt werden. Zudem sei Vorrang für Sharing beim Autonomen Fahren und geteilte Mobilität als neues Leitbild für den motorisierten Individualverkehr nötig.
„Vorrang für Carsharing“ in der Pkw-Mobilität könne allein durch die Beseitigung klima- und umweltschädlicher Subventionen des Pkw-Verkehrs finanziert werden, so der Verband. Die Bundesregierung verzichte jedes Jahr durch die Pauschalbesteuerung privat genutzter Dienstwagen auf mindestens 3,1 Milliarden Euro Einnahmen und durch Steuererleichterungen für Dieselfahrzeuge auf mindestens weitere 7,4 Milliarden Euro. Eine fehlerhafte, auf die Unterstützung möglichst langer Wege fixierte Pendlerpauschale „verschlinge“ weitere 5,1 Milliarden Euro. Mit einem Bruchteil dieser fehlgeleiteten Subventionen könne die Bundesregierung die Pkw-Mobilität klimaverträglich und flächeneffizient neu ausrichten.
Fritzchen meint
Die Mietwagenbetreiber wollen sich wohl Samariter darstellen.
Es handelt sich aber einfach nur um Gewinn orientierte Unternehmer.
Beim ‚Carsharing‘ wird das Auto nicht etwa geteilt, sondern vermietet. Gegen Geld.
Man es ja mal versuchen. Irgend ein Politiker wird sich schon darauf einlassen.
Quittenkönig meint
In Mainz ist es z.B. nicht möglich, das Car-Sharing E-Auto unterwegs aufzuladen, auch nicht auf eigene Kosten. Wenn dann noch Unsicherheit über den Ladestand der Batterie hinzukommt, verringert sich der Einsatzbereich drastisch. Das müssen die betroffenen Verleiher ändern, nicht der Staat.
Karsten meint
???? OMG es will wieder jemand Geld haben?!
Michael S. meint
Ja, und es sind mal nicht die Privatpersonen, die auf ihre Kilometerpauschale bestehen…