Pagani ist für seine Supersportwagen mit potenten, großvolumigen Verbrenner-Aggregaten bekannt. Elektroautos wollen die Kunden bisher nicht, der Firmenchef treibt die Elektrifizierung aber trotzdem voran. Zwar soll auch in naher Zukunft ein V12-Motor die Antriebstechnik in Pagani-Modellen bestimmen. Firmenboss Horacio Pagani bestätigte laut Auto Motor und Sport kürzlich aber, dass man an einem rein elektrischen Sportwagen arbeite. Der könnte 2026 kommen.
Die Pagani-Stammkundschaft verlange nicht nach einem mit Strom betriebenen Sportwagen, stehe dem Konzept sogar eher skeptisch gegenüber. Pagani selbst sei jedoch vom Elektroantrieb überzeugt. Man wolle das Thema Elektro-Hypercars nicht Start-ups überlassen, sagte er. Neben der Technik ist die Herausforderung dabei, den Markt von dem neuen Antriebskonzept zu überzeugen. Denn jeder potenzielle Kunde, dem Pagani das Elektro-Konzept vorgestellt habe, habe bislang einen Kauf abgelehnt.
Als Partner für einen elektrischen Antriebsstrang kommt laut Pagani wie bisher bei Verbrennern Mercedes infrage. Ein zukünftiges Elektroauto der Italiener könnte einen Elektroantrieb aus den Modellen der Sportwagenmarke Mercedes-AMG nutzen. Alternativ gebe es über den saudischen Staatsfonds PIF, der als Investor bei Pagani und dem US-Elektroautobauer Lucid an Bord ist, Einblicke in die Antriebs-Technologien von letzterem.
Bislang habe man alle Entwicklungen am Lithium-Ionen-Batteriesystem allein gestemmt, erklärte Pagani. Die Leistung sei bei Elektroautos kein Problem, im Fokus stehe ein niedriges Gewicht. Das sei die wahre Herausforderung, da alles über 1500 Kilogramm fahrdynamisch extrem schwierig sei. Eine weitere Aufgabe sei eine passende Soundkulisse.
Das nächste neue Modell von Pagani werde zunächst wieder einen V12-Motor von Mercedes-AMG erhalten, schreibt Auto Motor und Sport. Dieses Aggregat sei allerdings nur bis zum Jahr 2026 homologiert – Pagani könnte dann zwangsweise auf Elektroantrieb wechseln müssen.
2019 hatte Horacio Pagani eigentlich gesagt, dass er schon für 2024 ein Elektroauto anstrebt. An dem Modell werde bereits seit zwei Jahren gearbeitet. Allein für die Entwicklung der Batterien veranschlage das im Vergleich zu vielen Wettbewerbern winzige Unternehmen Investitionen in Höhe von bis zu 20 Millionen Euro, so der Chef damals. Pagani äußerte das Ziel, einen der leistungsstärksten Elektro-Sportwagen zu bauen.
„Die wahre Herausforderung ist das Gewicht. Der neue Rimac C_Two ist wunderschön und beeindruckend, aber so schwer“, sagte Pagani mit Blick auf das neueste Modell des kroatischen Start-ups Rimac, das unter anderem Porsche und Aston Martin mit Elektroauto-Technik beliefert. „Die wahre Herausforderung ist, aus dem Elektroauto ein leichtgewichtiges Auto zu machen. Das ist, was Pagani-Kunden wollen – ein leichtgewichtiges, schön anzusehendes Auto mit vielen Details.“
WhyLee meint
Ein konfigurierbarer Sound im Inneren wäre doch auch eine gute Option für die, die das brauchen.
Vielleicht ist für dieses Klientel ein Hybrid mit hochdrehendem 3-Zylinder eine interessante Alternative. Vielleicht als Sauger-Sternmotor unter einer Motorhaube aus Glas? Und daran hängt kein Getriebe sondern ein Generator.
30kWh Batterie als Puffer und vorne und hinten ein E-Motor pro Rad.
Dann hat man noch etwas Brumm Brumm, gleichzeitig 1000PS Elektrospitzenleistung damit man in der Stadt ordentlich vom Fleck kommt. Mit der geladenen 30kWh Batterie kommt man auch mal 80-200km rein elektrisch, je nach Fahrweise.
NiLa meint
Schade, Sound und Vibrationen sind doch der halbe Spaß bei (Super)Sportwagen.
Günter meint
Mit immer besseren Akkus und vor allem Feststoffakkus so bis ca. 2030 wird das auch für Hochleistungsautos was werden, zumal elektrisch und Sportwagen erst Sinn ergibt, im Gegensatz zu diesen Kolben hoch und runter Gedönse mit viel Lärm um nichts.
alupo meint
Ja, das sund alle nur „LUL“ Autos, also „laut-und-lahm“. Abgesehen vom asozialen Lärm dieser Dynosaurier. Elegant geht anders und zwar „leise-und-stark“. Die jungen Menschen finden das Gedöns nur noch als lustiger Abschnitt in der vergangenen Industriegeschichte, also so wie ich das Grammophon…
Da helfen auch 12 Zylinder nicht. Die erhöhen nur die anfallenden Wartungs- und Repararurkosten.
Lewellyn meint
Das ist der entscheidende Satz: „Dieses Aggregat sei allerdings nur bis zum Jahr 2026 homologiert – Pagani könnte dann zwangsweise auf Elektroantrieb wechseln müssen.“
Die ganzen Sportwagenschmieden werden elektrisch oder stellen mangels Sportmotoren die Produktion ein.
David meint
Und das ist auch gut so!