Volvo Cars und das ebenfalls in Schweden beheimatete Akku-Start-up Northvolt eröffnen im nächsten Jahr ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungszentrum in Göteborg. Die neue Einrichtung ist Teil eines Investitionspaketes in Höhe von rund 2,93 Milliarden Euro, das die Batterieentwicklung und -produktion vorantreiben soll. Volvo hat vor, die Batteriezellenfertigung in sein Portfolio aufzunehmen.
Nachdem beide Unternehmen in diesem Jahr bereits eine enge Partnerschaft angekündigt hatten, vereinbarten Volvo Cars und Northvolt nun die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für die Entwicklung und nachhaltige Produktion von Batterien, die in den nächsten Modellgenerationen von Volvo-Pkw zum Einsatz kommen sollen.
Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum solle „Hunderte neue Arbeitsplätze“ schaffen und sei nur der Anfang. Im nächsten Schritt entstehe eine neue europäische Produktionsstätte für die Fertigung von modernen, speziell für künftige Elektroautos von Volvo und der Schwestermarke Polestar entwickelten Batteriezellen der nächsten Generation. Der Standort des Werks soll 2022 bekannt gegeben werden.
Das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Volvo-Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und dem Innovationscampus Northvolt Labs im schwedischen Västerås. Das soll Synergien und die Effizienz bei der Entwicklung von Batterietechniken fördern.
„Unsere Partnerschaft mit Northvolt sichert die Versorgung mit hochwertigen, nachhaltig produzierten Batterien für die nächste Generation rein elektrischer Volvo Modelle“, so Volvo-Cars-Präsident Håkan Samuelsson. „Das wird unsere Kernkompetenzen und unsere Position bei der Transformation zu einem reinen E-Automobilhersteller stärken.“
„End-to-End-System für Batterien“
Die Partnerschaft konzentriere sich auf die Entwicklung maßgeschneiderter Batterien, die die von den Kunden gewünschten Reichweiten und kurze Ladezeiten ermöglichen, erklärt Volvo Cars. Man arbeite mit Northvolt zusammen, „um ein echtes End-to-End-System für Batterien zu schaffen, wobei das Unternehmen die Batterien selbst entwickelt und herstellt“. Die tiefe vertikale Integration sei wichtig, da Batterien der kostenmäßig größte Einzelposten von Elektroautos sind und auch den CO2-Fußabdruck entscheidend beeinflussen.
„Volvo Cars ist ein hervorragender Partner für den Aufbau eines Produktionsnetzes für Batteriezellen, die in Europa hergestellt werden und einen kleinen CO2-Fußabdruck aufweisen. Durch die Fahrzeugintegration erzielen wir die bestmögliche Leistung für die nächste Generation von Elektroautos“, sagt Northvolt-CEO Peter Carlsson.
Die von Volvo Cars und Northvolt geplante Produktionsstätte soll eine Jahreskapazität von bis zu 50 Gigawattstunden (GWh) haben, was dem Batteriebedarf von rund einer halben Million E-Autos pro Jahr entspricht. Der Baubeginn ist für 2023 vorgesehen, die Großserienproduktion für 2026. Das Werk schafft nach Angaben von Volvo Cars voraussichtlich bis zu 3000 Arbeitsplätze.
Volvo peilt an, dass bis Mitte dieses Jahrzehnts jedes zweite verkaufte Fahrzeug rein elektrisch unterwegs ist. Ab 2030 möchte das Unternehmen ausschließlich Elektroautos anbieten.