Die BMW-Tochter MINI will ihr Angebot bis Anfang 2030 komplett auf Elektroautos umstellen. Bei der Kultmarke gibt es ehrgeizige Absatzziele für Stromer, vorerst werden die Briten aber weiter auch im großen Stil Diesel- und Benzinfahrzeuge an die Kunden liefern. MINI sieht vor, noch bis in die 2030-er Jahre hinein Verbrenner-Modelle anzubieten, um in allen wichtigen Märkten präsent zu bleiben.
„Wir werden bis zur kompletten Umstellung auf ein rein elektrisches Angebot zu Beginn der 2030er-Jahre im Kleinwagensegment zusätzlich zu den vollelektrischen Fahrzeugen weiterhin Ottomotoren anbieten und im Kompaktwagensegment sowohl ein vollelektrisches Modell wie auch Modelle mit Diesel- und Ottomotoren“, sagte Firmenchef Bernd Körber im Interview mit Auto Motor und Sport. „Uns ist es als global agierendes Unternehmen wichtig, für die nächsten Jahre ein Angebot für Menschen zu haben, die zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht – etwa aufgrund fehlender Infrastruktur – auf ein Elektroauto umsteigen können oder wollen.“
Allerdings werde der Anteil der E-Auto-Modelle am MINI-Absatz stark zulegen. „In etwa fünf Jahren schätzen wir, dass jeder zweite MINI ein Elektroauto ist. Bis dahin werden wir auch unsere Submarke John Cooper Works – also die besonders sportlichen MINI-Modelle – elektrifiziert haben“, so Körber. Künftig werde MINI die bisher in seinen Stromern eingesetzten kleineren Batterien mit vergleichsweise geringen Reichweiten durch größere Akkupakete ersetzen, kündigte der Firmenchef an. „In der nächsten MINI-Generation werden wir auf jeden Fall größere Reichweiten ermöglichen, als im Segment heutzutage üblich.“
Fokus auf E-Autos & Nachhaltigkeit
MINI hat im November seine Zukunftsstrategie mit dem langfristigen Fokus auf Elektroautos sowie Nachhaltigkeit vorgestellt. Der CO2-Fußabdruck pro Fahrzeug soll über den gesamten Produktlebenszyklus kontinuierlich gesenkt werden. Das umfasst neben der Elektrifizierung der Modellpalette Natur- und Recycling-Materialien in den Fahrzeugen, die Lieferkette sowie die ausschließliche Nutzung von Ökostrom in der Produktion.
Vom Jahr 2023 an will MINI eine neue Generation von vollelektrischen Fahrzeugen präsentieren. Zwei von Beginn an für reine E-Mobilität entwickelte Modelle werden in China gebaut. Der Nachfolger des aktuellen MINI Countryman wird ebenfalls von 2023 an im BMW-Werk Leipzig als Elektroauto sowie mit Verbrennungsmotoren gebaut. Alle weiteren MINI-Modelle entstehen auch künftig im britischen MINI-Werk Oxford.
Aktuell hat MINI eine teilelektrische Variante des Countryman sowie eine Batterie-Ausführung des Cooper im Angebot. Das zukünftige Kern-Portfolio der vollelektrischen Fahrzeuge wird den MINI 3-Türer sowie jeweils ein Crossover-Modell im Kleinwagen- und im Premium-Kompaktsegment umfassen. Im Jahr 2025 soll das letzte neue Modell mit reinem Verbrennungsmotor-Antrieb auf den Markt kommen.
andi_nün meint
„“Allerdings werde der Anteil der E-Auto-Modelle am MINI-Absatz stark zulegen. „In etwa fünf Jahren schätzen wir, dass jeder zweite MINI ein Elektroauto ist.““
Wow, die gehen davon aus, dass 2026 noch 50% Verbrenner (inkl. Hybride) bei den Minis abgesetzt werden. Da Wette ich wirklich jede Summe dagegen.
Ist aber kein Problem, bei BMW gilt ja „was kümmert mich mein Gebrüll von gestern“, nächstes Jahre wird man etwas andere Zahlen prognostizieren.
skeptiker meint
Dachte ich zuerst auch. Aber der Wert ist wohl weltweit gemeint, in Europa und besonders Deutschland wird sich dies sicherlich anders darstellen.
BEV meint
Und wo werden wohl die meisten minis verkauft? Vermutlich in Europa