Der US-Industriekonzern Deere & Company – hierzulande vor allem durch die Landtechnik-Marke John Deere bekannt – erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an dem österreichischen Batterie- und Lade-Spezialisten Kreisel Electric. Die genauen Konditionen des Deals sind nicht bekannt.
John Deere sehe bei Fahrzeugen eine wachsende Nachfrage nach Batterien für reine E- und Hybridantriebssysteme, erklärte Kreisel Electric. Produkte aus dem Deere-Portfolio wie Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen könnten ausschließlich auf Batterien als primäre Energiequelle setzen. Deere wolle in die Kreisel-Technologien investieren und diese weiterentwickeln, „um Innovationen zu schaffen, den Kunden einen Mehrwert zu bieten und auf eine Zukunft mit emissionsfreien Antriebssystemen hinzuarbeiten“.
„Die Batterietechnologie von Kreisel kann in der gesamten Produktpalette von Deere eingesetzt werden, und die Markterfahrung von Kreisel wird Deere beim Ausbau unseres Portfolios an batterieelektrischen Fahrzeugen zugutekommen. Deere wird das Know-how, die globale Präsenz und die Finanzierung bereitstellen, damit Kreisel sein schnelles Wachstum in den Kernmärkten fortsetzen kann“, sagte Pierre Guyot, Senior Vice President, John Deere Power Systems. „Dies ist eine Gelegenheit, in ein Unternehmen mit einzigartiger Technologie zu investieren, die für die anspruchsvollen Bedingungen, unter denen Deere-Kunden arbeiten, konzipiert ist.“
„Darüber hinaus ist der Aufbau eines elektrifizierten Portfolios von zentraler Bedeutung für das Nachhaltigkeitsziel von John Deere, neue Technologien zu entwickeln, die die Umweltauswirkungen neuer Produkte reduzieren und auf emissionsfreie Antriebssysteme für Maschinen hinarbeiten, während gleichzeitig die Effizienz und Produktivität unserer Kunden gesteigert wird“, so Guyot weiter.
Kreisel Electric wird seine Mitarbeiter und seinen Markennamen beibehalten und weiter von seinem derzeitigen Standort in Österreich aus agieren. Das Unternehmen wurde von den Brüdern Johann, Markus und Philipp Kreisel gegründet und beschäftigt rund 160 Vollzeitmitarbeiter. In einer gemeinsamen Erklärung sagten Johann, Markus und Philipp Kreisel, dass das Team sich darauf freue, sein Basisgeschäft auszubauen, den Deere-Vertriebskanal nutzen zu können, um die Einführung von Batterie-Fahrzeugen und Ladestationen zu beschleunigen, und mit den Fahrzeugentwicklungsteams von Deere an Produktverbesserungen zu arbeiten.
Kreisel Electric ist in den letzten Jahren durch die Entwicklung von Batteriemodulen und -packs mit eigenen Angaben nach hoher Energiedichte und Haltbarkeit bekannt geworden. Die Österreicher haben zudem immer wieder öffentlichkeitswirksame Elektroauto-Prototypen und -Einzelstücke mit ihrer Technologie vorgestellt, darunter ein Transporter, ein Supersportwagen und eine umgerüstete Mercedes-G-Klasse für den ehemaligen Bodybuilder und US-Politiker Arnold Schwarzenegger. Kreisel Electric hat zudem eine Ladeinfrastrukturplattform entwickelt und engagiert sich im Motorsport.
leotronik meint
Was der Bauer nicht kenn das frisst er nicht. Das scheint immer noch zu gelten.
Günter meint
Wie lange soll ein 300 kWh Akku denn aushalten, wenn hinten ein Pflug dran ist, das den Boden 40 cm tief umpflügt und vorne 3t Gegengewicht dran hängt, damit der Traktor in Waage bleibt? Völliger Unfug. Die meisten „echten“ Bauern fahren doch stundenlang mit dem Traktor.
Mag sein das der Junior mit 12 Jahren einen elektrischen Traktor bekommt um morgends die Brötchen zu holen…
man muss jetzt nicht mit aller Gewalt jede Nische elektrisch betreiben.
Peter W meint
In dem Artikel ist kein Wort davon zu lesen, dass Traktoren elektrifiziert werden sollen die einen Tonnenschweren Pflug ziehen.
Richtig Lesen sollte man halt schon.
Zitat: Produkte aus dem Deere-Portfolio wie Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen könnten ausschließlich auf Batterien als primäre Energiequelle setzen.
TM3 meint
Das ist ja echt interessant, von wegen die Bauern wollen keine Elektrofahrzeuge. Klar, hat ja jeder PV und/oder Biogas Strom im Überfluss, warum dann noch tanken?
Gerade bei den UTVs und Kleinfahrzeugen wird das ganz schnell gehen.
Steven B. meint
Also an leistungsfähigen Elektroaggregaten die in Zukunft Landmaschinen antreiben könnten ist derzeit kein Land in Sicht. Nein hier muss erst etwas entwickelt werden, aber der Akku ist sicher der Schlüssel, bei der Leistung die diese Motoren bereitstellen müssen. Da geht es nicht um Umdrehung, da geht es um Ausdauer und Kraft gleichzeitig. Selten das auf einem Feld ne Wallbox bereitsteht um seine Lanmaschine mit 500KW mal eben zu laden…
TM3 meint
Gewicht und Akku dürfte das Problem sein, bei kleinen Nutzfahrzeugen allerdings nicht, Hoflader, ATV/UTV usw.
allerdings sehe ich auch andere Geräte als heutige mit Verbrenner… die werden ja auch immer größer und schwerer, meines Erachtens nicht immer sinnvoll, geht’s wohl auch oft um „wer hat den dicksten“
Günter meint
TM3
was bringt dem Bauer eine 500 kWp Anlage am Dach? Sollen die nachts arbeiten um tagsüber zu laden? Ein Traktor muss min. 300 kWh Akku haben um ansatzweise nebenberuflich arbeiten zu können. Okay, Ihr Teslasritis könnte beim laden netflixen, andere müssen arbeiten. Echte Arbeit.
Peter W meint
Der Kommentar vollkommen daneben.
Zitat: Produkte aus dem Deere-Portfolio wie Rasenmäher, kompakte Kommunaltraktoren, Kleintraktoren, kompakte Baumaschinen und einige Straßenbaumaschinen könnten ausschließlich auf Batterien als primäre Energiequelle setzen.
TM3 meint
1. lesen
2. Erfahrungen mit BEVs sammeln
Franz Mueller meint
Aha. Kreisel wurde ja vor einigen Jahren massiv gehypt. Daraus geworden ist nichts, jetzt ein Notverkauf. Wie immer, auf dem Gebiet der Elektromobilität gibt´s keine Wunder, und wenn doch dann kosten Sie Milliarden.
BEV meint
Klar, bisher kam nicht viel, allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass John Deere aus der Not heraus ganz froh ist Kompetenzen einkaufen zu können.
Siehe Polaris und Zero … die Dinger erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, da muss einfach auch das passende kommen.