Der Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann fordert von der neuen Bundesregierung deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur. „Es gibt einen Crash, wenn wir da nicht nacharbeiten“, sagte er in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ).
„Die Programme für die Förderung von Elektroautos laufen, die Fabriken der Hersteller werden auf E-Mobilität umgestellt, und die Kunden wollen die Fahrzeuge haben“, so Hofmann. Gleichzeitig gebe es zu wenig Ladesäulen, das passe nicht zusammen.
Grundsätzlich gab sich Hofmann im Gespräch mit der FAZ mit den inhaltlichen Plänen von SPD, Grünen und FDP zufrieden. „Wenn man das mit der Lyrik früherer Koalitionsverträge vergleicht, ist die Ampel an vielen Stellen überraschend konkret“, sagte er. Das Ziel eines Anteils von 80 Prozent erneuerbarer Energie an der Stromerzeugung bis zum Jahr 2030 sei „ehrgeizig, aber richtig“. Auch die Absichtserklärungen zur Mobilitätswende seien gut, doch ohne mehr Tempo werde es schwer, den Verkauf von E-Autos wie geplant weiter anzukurbeln. Die Ampel-Koalition will, dass bis Ende des Jahrzehnts hierzulande mindestens 15 Millionen Elektroautos unterwegs sind.
Der IG-Metall-Boss äußerte sich auch zu Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess. Der Manager treibt bei Europas größtem Autohersteller eine aggressive E-Mobilitäts-Strategie voran, die auf breite Unterstützung trifft. Sein Führungsstil steht dagegen immer wieder in der Kritik. Zuletzt stand Diess laut Berichten erneut kurz vor der Abberufung, da er 30.000 Arbeitsplätze infrage gestellt hatte. Die Arbeitnehmerseite nahm dies zum Anlass, ihm das Vertrauen zu entziehen. Zwar wurde dann beschlossen, dass Diess mit einigen Änderungen in der Führungsetage weiter Volkswagen in die Zukunft lenken soll – die Vereinbarung ist nach den Worten von Hofmann aber die finale Chance für Diess.
„Das ist jetzt noch mal ein letzter Versuch der Zusammenarbeit“, sagte der IG-Metall-Mann. Die Arbeitnehmerseite habe einen Grundkonflikt mit den Anteilseignern vermeiden wollen und mache daher „fürs Erste mit Herrn Diess“ weiter. „Wir tun das in der Hoffnung, dass seine erratischen Ausbrüche ein Ende finden. Wenn nicht, wird man sich dem Thema neu stellen müssen. Ich mache mir da keine Illusionen“, erklärte Hofmann. Die strategische Kompetenz von Diess sei unumstritten, es hapere jedoch an der Umsetzung. Und ein Vorstandsvorsitzender müsse auch die Belegschaft begeistern können – das mache man „nicht über Twitter oder LinkedIn, sondern durch gute und verbindliche Kommunikation“.
Jürgen Baumann meint
Da gibt es doch so ein Startup aus dem Amiland. Der stopft Hotels voll mit Ladestationen. Ausserdem hat der noch wohl Supaschadscha zu Hauf. Und die Traditionshersteller? Wollen die nicht oder können die keine Steckdosen bauen?
Klaus meint
Ich frage micht wie oft das Thema immer noch herundergebetet wird. Fasst 50000 öffenliche Ladestationnen im Verhältnis zu ca 14000 Tankstellen für 48 Mio.Benziner und Diesel.
Milliaren Steuerverschwendung um eine nicht wirkliche Umweltfreundliche Technologie in den Mart zu zwingen. jedes E-Auto entspricht im Stromverbrauch ungefähr 4 Liter Benzin da der Strom auf absehbare Zeit von Kohelkrafwerken kommt Tendenz mit jeden E-Auto steigend.
in Gutachten mit Ökostrom zu rechnen den es z.z. nicht wirklich gibt ist ziemlich unerhlich.
Denn jegrösser Der Akku desto grösser der Co2 Rucksack
Rene meint
Was wäre denn Ihr Vorschlag, um den gigantischen CO2-Ausstoß im KFZ-Verkehr, verursacht durch die fossilen Treibstoffe, zu senken?
Klaus meint
Wasserstoff oder E-Fuels oder E-Auto mit Reichweitenverlängerer wie eine Fa. in Österreich probiert mit kl. Benziner der dann die Batt. lädt mit vielleicht 2l Verbr.
das dann auch e-Fuels oder Methanol sein kann.mit dann einer Reichweite von 6-700Km oder mehr aber keiner 1000kg Batterie, und man kan dann die bestehenden Tankstellen weiterbenutzen
Peter W meint
Reichweitenverängerer gab es, wollte aber keiner. Mit 2 Liter Benzin oder Diesel ist es vollkommen unmöglich 20 kWh Strom für ein BEV zu erzeugen. Eine 1000 kg Batterie für BEV gibts nicht, 500 bis 600 kg weden derzeit selten überschritten. Ein 3 Liter Diesel SUV wiegt genau so viel wie ein BEV SUV.
Efuels gibt es nicht und wird es nicht in großen Mengen geben, das selbe gilt für Wasserstoff. Methanol wird aus Pflanzen hergestellt, bei deren Anbau die Umwelt geschädigt wird.
Günter meint
so tief im Thema bist Du nicht drin, oder? Wir sind aktuell bei knapp 500 KM Reichweite und ca. 25 Min. für 10 bis 80%. Okay, nicht bei allen Autos, aber es gibt schon einige.
Nio geht Richtung 700 bis 1.000 KM (okay, bei Tempomat 65 km/h).
Fakt ist, wir müssen MASSIVST in Wind und Sonnenstrom rein, das sind Energien die unendlich sind. Mit immer besseren Solid Akkus bekommt man selbst ein Haus gut über Winter.
Wir quatschen leider zu viel über Autos, die Energieverschwendung ist ganz wo anders.
Michael S. meint
Hallo Klaus,
ich wäre auch dafür, dass wir endlich im Verkehr mal ein paar Subventionen streichen: Keine kostenlosen Parkplätze mehr, Maut auf Fernstraßen und natürlich Entfall von Pendlerpauschale. Schließlich wird hier steuerfinanziert eine Technologie in den Markt gedrückt, die ökologisch nicht vertretbar ist.
Elvenpath meint
Ganz im Gegenteil: Ökologisch wesentlich schlechter vertretbar sind die Verbrenner. Das ergeben ALLE seriösen Studien.
Selbst die allerungünstigste, unkorrekte und veraltete Studie, die „Schwedenstudie“ sagt aus, dass der CO2-Rucksack nach 180.000 km ausgeglichen ist. Und selbst Verbrenner schaffen in der Regel mehr, als 180.000 km.
Elvenpath meint
„Nicht wirklich umweltfreundlich“ ist alles, was der Mensch produziert. Es geht darum, was im Endeffekt die Umwelt weniger belastet.
Leider wird die extreme Umweltzerstörung durch die Ölförderung, den Öltransport und die Ölverarbeitung meist „vergessen“ und nur die Umweltprobleme durch die Akkuherstellung thematisiert.
Wenn man aber alles zusammenrechnet, ist es für die Umwelt besser, elektrisch zu fahren.
Und noch eines: Mit jedem Windrad mehr, mit jede Kohlestück weniger, was verbrannt wird, bessert sich die CO2-Bilanz des Elektroautos, ohne, dass es ausgetauscht werden müsste. Bei Verbrenner pustet das Fahrzeug bis zur Verschrottung immer die gleiche Menge Gift in die Luft. Für Verbesserungen muss man also immer erst die alten Generationen aus dem Verkehr ziehen.
stromschüssel meint
Ach Klaus, wo fange ich an, wo höre ich auf?
Ich mache es kurz: Alles, aber auch wirklich alles was du schreibst, stimmt nicht so nicht.
stromschüssel meint
Ich streiche das „nicht“ hinter dem „stimmt“…
Klaus (der gute klaus) meint
Peter W hat es richtig zusammengefasst.
Achja, rechne dir deinen Diesel nicht so schön ?
Hält er 250.000km verbraucht 5 Liter sind das 12500Liter oder auch fast exakt 11000kg *böse Rohstoffe* die du zusätzlich im Autoleben verbrauchst / umwandelst in etwas nicht sinnvolles :-D
Da kann ich mit den paar KG Kobalt gut leben !
Gruß
Ein Klaus !
Skodafahrer meint
Momentan besteht eher ein Kostenproblem.
Teilweise kann man während seines Einkaufes Schnellladen.
Mein nächster Supermarkt ist ein REWE-Markt mit 4 x 50kW Schnellladern von Fastned.
Wenn man über deren App lädt, kostet die kWh 69ct. Als Gold-Member noch 45ct/kWh + Monatsgebühr.
Wir haben heute schon mindestens 10 Schnelllader bei 43000 Einwohner. Ein Supercharger – Standort kommt noch kurzfristig hinzu.
Shullbit meint
Wir haben in Deutschland ein offizielles Expertengremium nämlich die „Nationale Plattform Zukunft der Mobilität“ Und dann haben wir eine Fachbranche, nämlich den Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Beide halten es für möglich, dass 2030 schon 180.000 Ladesäulen ausreichend sind und nicht die 1 Mio. Ladesäulen benötigt werden, die der VDA immer in den Raum stellt.
Derzeit haben wir rund 50.000 Ladesäulen. Aktuell werden rund 250 Ladesäulen pro Woche zugebaut, d.h. bis 2030 würden wir im aktuellen Tempo auf 170.000 Ladesäulen kommen.
Man kann sich dem auch anders näher: 15 Mio. BEV in 2030. Durchschnittlich 18 kWh Verbrauch, 50 kWh Akku und 38km Fahrleistung am Tag. Dann muss das Auto rechnerisch alle 7 Tage volltanken. 80% tanken im Prinzip nur zu Hause. Bleiben 20% bzw. 3 Mio. Autos für regelmäßiges öffentliches Laden. Täglich würden also 430.000 Autos an öffentlichen Ladesäulen volladen. Bei 180.000 Ladesäulen würde jede (Schnell)Ladesäule im Schnitt dann 2,4 Auto pro Tag vollladen dürfen (und wäre damit wohl noch ziemlich unrentabel).
MichaelEV meint
„80% tanken im Prinzip nur zu Hause.“
Schon mal eine grundlegend falsche Annahme!
Und es ist einfach eine Frage der Verteilung. Sie rechnen damit, dass sich die Ladevorgänge perfekt über das Jahr und über alle Standorte verteilen. Das ist eine Illusion.
Ihre 20% der Heimlader sind z.B. häufig Urlaubsfahrten, also eine sehr starke Konzentration auf bestimmte Orte und vor allem bestimmte Zeiträume. Diese Denke führt ins Chaos. Dann kann man der gestrandeten Familie bei der Fahrt in den Urlaub sagen, am anderen Ende von Deutschland kann man doch problemlos laden. Und überhaupt, was stellt man sich so an, wenn man den Sommerurlaub außerhalb der Ferien oder idealerweise in den Spätherbst/Winter legt, da kann man doch absolut problemlos laden. Funktioniert absolut nicht!
Schon mal am Freitag mit anderen Berufspendlern unterwegs gewesen? Stellen sie sich mal vor, 50% dieser Blechlawine wäre elektrisch. Denken sie wirklich, ihre Planung geht auch nur ansatzweise auf?
Michael S. meint
Mal ganz grundsätzlich: Die Annahme ist erstmal so lange wahr, bis das Gegenteil bewiesen wurde…
Außerdem, wenn an einem Schnelllader übers Jahr im Schnitt 2,4 Autos/Tag dran stehen, ist auch bei 24 Autos am Tag ne halbe h nachladen problemlos möglich. In Einzelfällen muss man vielleicht auch mal ne halbe h warten, aber es wird nicht flächendeckend das Chaos ausbrechen. Da wird es immer Firmen geben, die da ein Geschäftskonzept drin sehen (also mobile Schnelllader für temporäre Einsätze zb) und es ist auch nicht im Interesse von enBW und co, dass deren Standorte als überlastet gelten. Insofern, einfach mal locker bleiben und machen lassen.
MichaelEV meint
Dann ist meine Annahme für 2030 20% Heimladen. Die ist erstmal so lange wahr, bis das Gegenteil bewiesen wurde;-)
Und dann geht die Rechnung vorne und hinten nicht mehr auf.
Bzgl. der 24 Autos am Tag: Auch das ist wieder eine Frage der Verteilung. In diesen Hochlast-Szenarien konzentriert sich die Nachfrage auf wenige Stunden am Tag. Und schon passt es überhaupt nicht mehr.
Und natürlich lässt sich das Angebot noch fein justieren. Wenn die grobe Ausrichtung auf Basis falscher Annahmen aber komplett daneben ist, hilft das nichts mehr.
Definitiv haben EnBW und Co. kein Interesse die Überlastungen auf Kosten der eigenen Wirtschaftlichkeit zu vermeiden. Wenn das Geschäftskonzept an sich nicht passt, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man stellt wirtschaftliche Ladeinfrastruktur bereit und toleriert Überlastungen oder vermeidet Überlastungen durch viel Ladeinfrastruktur und ist nicht wirtschaftlich.
Z.B. der Ladestandort in Hilden zeigt, wie unterschiedlich die Vorgehensweisen sind: 40 Ladepunkte alleine für Tesla, 12 Ladepunkte für alle anderen.
Günter meint
Ich kann Zuhause laden, aber jeder kleine Ausflug hat zur Folge das ich unterwegs zuladen muss um zurück zu kommen…
stromschüssel meint
Wie sieht denn Ihr „kleiner Ausflug“ aus? Mein kleiner Ausflug würde im Umkreis von rund 200 km stattfinden.
Michael S. meint
Schade, dass er nach Ladesäulen ruft und nicht nach Verkehrswende mit mehr Car- und Ridesharing, Mietwagen und weniger Privatautos…
Und ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich hatte bisher keine Probleme mit der Ladeinfrastruktur. Klar, könnte immer besser sein, aber bisher hab ich alle Strecken hinbekommen…
Egon Meier meint
Diese ganze Ladestellendebatte ist sowas von GaGa ..
Angesichts der Tatsache, dass zu 70% zu Hause , 15% beim AG und nur 15% öffentlich geladen wird (Durchschnitt .. da stecken diejenigen mit drin, die NUR öffentlich laden) ist der Bedarf fürs öffentliche Laden deutlich geringer als befürchtet.
Wenn man mal mit 300km Akkureichweite, 30 km Tagesdistanz und 10 Ladevorgängen je Säule/Tag rechnet (für DC durchaus kein Problem) kommt man auf eine BEdarf von 1 Säulen je 800 zugelassenen BEV.
Und wenn man 500 nimmt .. alles kein Problem,.
Es gibt regionale Lücken .. klar .. die müssen geschlossen werden. Aber nicht jedes Dorf benötigt einen öffentlichen Lader.
Die ganze Debatte um BEV ist Panikmache und ist ein vorgeschobener Bremsklotz der Petrolheads bei IGM und VdA um BEV zu verhindern.
Eugen P. meint
Bisher fahren vermutlich auch nur Hausbesitzer E-Autos, wenn der überwiegende Rest nachziehen soll, braucht es ein besseres Ladenetz.
MichaelEV meint
Da fehlt wohl das Vorstellungsvermögen, dass Voraussetzungen und Anforderungen extrem heterogen sind und man kein Spiegelbild für 80 Millionen andere ist.
Die Heimlader werden sowieso immer grotesker. Bei dem Verhältnis 1:800 muss man sich mal überlegen, alle haben für ihre Lademöglichkeit mehr als 900€ bezahlt/gefördert bekommen. Mindestens 720.000€! Dafür kann man eine Menge DC-Ladepunkte bauen. Langfristig wird das Heimladen gegen die öffentliche Ladeinfrastruktur preislich verlieren. Und das besonders ausgeprägt, wenn die Voraussetzung nicht passen und man zu Hause laden kann, wenn EE verfügbar sind (also z.B. die eigene PV Strom erzeugt).
Egon Meier meint
Nein .. das Heimladen ist in jeder Hinsicht zu priorisieren. Nur dort ist es effektiv/flächendeckend möglich, die Ladetätigkeit netzdienlich zu organsieren: PV-Besitzer über Mittag – andere ab 23 uhr abends mit Windstrom.
Öffentliches laden (verteilt über den Tag) ist energiepolitisch und aus Sicht der Netzanforderungen weitgehend untauglich und für Urlaubs- und Notfälle vorzuhalten.
Eugen P. meint
Zu Hause laden wird langfristig immer billiger sein, da keine extra Infrastrukturkosten anfallen, die Ladesäulenbetreiber werden den Strom ja nicht ewig verschenken. Das Hausbesitzer ohne Not öffentlich laden, kann letztlich auch nicht gewollt sein, damit dürfte der öffentliche Ladestrom nicht billiger als Haushaltsstrom sein.
MichaelEV meint
Der arbeitende PV-Besitzer lädt also Mittags, natürlich. Und die anderen in der Nacht, wo in der Sommerjahreshälfte in der Regel keine Erzeuger da sind und nur der über den Tag gepufferte teure Strom vermarktet wird. Natürlich sehr viel sinnvoller als PV-Strom am Tag zu laden.
Heimladen ist eine gute Sache, wenn die Voraussetzungen nahezu perfekt sind. Für den Rentner ist das leicht zu erfüllen, für alle anderen sind die Voraussetzungen und Anforderungen es meistens nicht.
„Öffentliches laden (verteilt über den Tag) ist energiepolitisch und aus Sicht der Netzanforderungen weitgehend untauglich“
Warum? Was soll die Begründung sein? Vor allem untauglich sind immer solche pauschalen Aussagen. Der Ladevorgang muss möglichst ideal mit der Verfügbarkeit von EE zusammenpassen. Und das ist eine komplizierte Gleichung mit vielen Variablen.
@Eugen
Die Infrastruktur ist nur sowieso schon da, wenn man die bestehende Infrastruktur sehr intelligent auslastet ohne in den Spitzen für zusätzliche Last zu sorgen. Passiert das nicht, ist die Ladeinfrastruktur dort absolut unzureichend und eine Aufrüstung sehr viel teurer.
Deswegen, wer in das Schema passt und genau dann laden kann, wenn das Netz Reserven oder sogar Überkapazitäten hat, für den ist Heimladen super. Für alle anderen ist es das definitiv nicht. Und es wird langfristig deutlich teurer als öffentliche DC-Ladeinfrastruktur sein.
Die Ladeinfrastruktur zu Hause hat einen signifikanten Nachteil: Diese Investition wird meistens auf einen Nutzer umgelegt. Die öffentliche Ladeinfrastruktur dagegen auf sehr viele Nutzer.
Außerdem muss öffentliche Ladeinfrastruktur sowieso für Nachfragespitzen gewappnet sein, also sehr viel mehr Angebot bereithalten als im Durchschnitt benötigt wird. Wo die Nachfrage gering ist, können Alltags-Ladevorgänge die Auslastung auffüllen. In einer Marktwirtschaft steuert man sowas gemeinhin durch Preise. Und damit wird DC-Ladeinfrastruktur der Lademöglichkeit zu Hause preislich keine Chance geben.
stromschüssel meint
Warum sollte das „Heimladen“ preislich gegen die öffentliche Ladeinfrastruktur verlieren? Wenn der Strom für mich teurer wird, wird er an der öffentlichen Ladesäule mit Sicherheit nicht billiger werden. Momentan kostet mich die Kilowattstunde daheim 0,2481 €. Und dabei habe ich nicht einmal die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage zu installieren. Ich kenne allerdings keinen Anbieter, der das öffentlich Laden für 0,25€/kWh anbietet.
MichaelEV meint
0,25€/kWh, das ist mal ein stolzer Preis (im positiven Sinn). Die Tage wollte hier ein Ahnungsloser implizieren, alle würden jetzt 0,49€/kWh zahlen. Knapp Faktor 2 daneben.
Ihnen ist natürlich klar, dass große Abnehmer immer deutlich weniger bezahlen!? Kosten Wallbox und Installation überhaupt nichts?
Auf die gleiche Dauer abgeschrieben ist die Ladeinfrastruktur auch einfach günstiger (möglich, schafft aber erstmal nur ein Anbieter).
Außerdem wiederhole ich mich nochmal:
„Außerdem muss öffentliche Ladeinfrastruktur sowieso für Nachfragespitzen gewappnet sein, also sehr viel mehr Angebot bereithalten als im Durchschnitt benötigt wird. Wo die Nachfrage gering ist, können Alltags-Ladevorgänge die Auslastung auffüllen. In einer Marktwirtschaft steuert man sowas gemeinhin durch Preise. Und damit wird DC-Ladeinfrastruktur der Lademöglichkeit zu Hause preislich keine Chance geben.“
Die Ladeanbieter können also weite Zeiträume mit geringer Nachfrage zu den variablen Kosten (+Rendite) anbieten. Und dann hat die Lademöglichkeit zu Hause halt absolut keine Chance mehr.
Im Endeffekt reduziert es sich darauf, inwiefern die Ladevorgänge zum EE-Angebot passen. Kann man zu Hause gezielt lokale Überkapazitäten laden, ist Heimladen spitzenklasse. Wenn nicht, ist öffentliche Ladeinfrastruktur geeigneter. Und im Zweifel gewinnt auch immer die öffentliche Ladeinfrastruktur. Große Maßstäbe (z.B. auch für Akkuspeicher zur Pufferung) machen diese immer günstiger.
Und dann gibt es ja auch noch eine paradoxe Situation: Damit sich die Investition in eigene Wallbox lohnt, muss man viel fahren. Wenn man viel fährt, ist man wenig zu Hause und erst recht nicht dann zu Hause, wenn es lokale Überkapazitäten gibt.
Egon Meier meint
„Bisher fahren vermutlich auch nur Hausbesitzer E-Autos, wenn der überwiegende Rest nachziehen soll, braucht es ein besseres Ladenetz.“
ich habe natürlich keine repräsentativen Infos aber sie auch nicht.
In den Foren melden sich jede Menge Leute, die öffentlich laden müssen.
Und wer zu Hause nicht laden kann, der kann das per Dienstwagen i.d.R. am Arbeitsplatz.
Das ist bei allen BEV-Dienstwagenfahrer, die ich kenne, so.
Außerdem handelt es sich bei den 70/15/15% um Durchschnittswerte. Die berücksichtigen die Fremdlader schon. Ich lade zu 95% zu Hause.
Oeyn@ktiv meint
Ich stimme Ihnen grundsätzlich zu. Die geschätzten 15% Arbeitgeberladen sind jedoch verbesserungswürdig. Genau dort stehen die Fahrzeuge tagsüber unbewegt herum und könnten mit geringen Ladeströmen gefüllt werden. Außerdem würde man dadurch die Innenstädter, die kein eigenes Wohnhaus mit Ladeplatz zu Hause haben, leichter zum Umstieg auf E-Mobilität überzeugen können. Das Arbeitgeberladen wird übrigens ganz aktuell bei Installation von mindestens zehn Ladeplätzen gefördert (KfW 439 bzw. 441). Offenbar wurde das politisch auch vorrangig gesehen. Bezieht werden da die Beschäftigten und nicht ausschließlich die Nutzer von Betriebsfahrzeugen. Dann bräuchte auch nicht jedes Fahrzeug gleich einen 80 kW- und mehr Akku, sondern die kleinen Flitzer könnten da gut mit klarkommen.
alupo meint
Diese ewigen Schreie nach Steuerzahlerhilfe ist erschreckend und abstoßend. Wie weit gesunken ist Deutschland?
Wenn wir in Deutschland nicht so hoch verschuldet wären könnte man das Geld der Steuerzahler ohne Spätfolgen aus dem Fenster werden. Aber unser Schuldenstand ist höher als jemals zuvor. Das geht nicht mehr lange gut, und wenn, dann kracht es gewaltig.
Wenn man sich vor Augen führt wie schwierig es war, Griechenland und deren paar Einwohner zu retten und dazu deren Einschränkungen bis heute berücksichtigt, kann man sich vorstellen, welches Problem entsteht, wenn ein viel größeres Land in diesen Strudel gelangt.
Rene meint
Aber nein, keine Bange!
Deutschland baut derzeit pro Jahr mindestens 6% Schulden ab – die Inflationsraten der EU-Länder sind hoch genug!
Michael S. meint
Der Staat ist keine schwäbische Hausfrau. Bitte ersparen Sie uns Ihre realitätsfernen Stammtischmilchmädchenrechnungen. Es ist genug Geld da und bei den aktuellen (Negativ-)Zinsen ist es quasi absurd, sich keine Kredite zu holen, die sich langfristig auszahlen.
alupo meint
Du hast sicher nicht VWL studiert.
Das merkt man sehr deutlich.
Christian meint
Griechenland wurde nicht gerettet, sondern die Banken in D, die an der fortwährenden Verschuldung des Landes prächtig verdienen. Einen Schuldenschnitt, der D damals nach dem 2. Weltkrieg gewährt wurde, um wieder auf die Beine zu kommen, wollte man den Griechen nicht gewähren.
Im übrigen hat der deutsche Staat auch keine Tankstellen finanziert. Das waren die Mineralöl-Konzerne. Daimler, VW und BMW sollten dem Beispiel von Tesla folgen und die Infrastruktur selber hinstellen. Ob es dann auch hieße, die verbrennen das Geld?
Peter W meint
Unsinn! Der Mann hat keine Ahnung. Die Autoindustrie ist gar nicht dazu in der Lage so viele BEV zu bauen, dass man mit den Säulen nicht hinterher kommt. PlugIns fahren ohnehin fast nur mit Sprit, und denen reicht bei Bedarf eine normale Steckdose.
MichaelEV meint
Ziemlich naiv. Die Autoindustrie steht bei BEVs vor einem exponentiellen Wachstum. Und die Ladeinfrastruktur muss mit diesem Wachstum schritt halten. Und das passiert die nächsten Jahre überall, nicht nur in DE. Dass die Hersteller für Ladeinfrastruktur auf dieses Wachstum eingestellt sind, bezweifle ich sehr stark.
Außerdem ist es nicht nur eine Frage der Anzahl, sondern stark auch die der Verteilung. Kurze Zeiträume braucht es immer wieder an verschiedenen Orten signifikant mehr (teils ein Vielfaches) an Ladeinfrastruktur. Wenn die fehlt, gibt es Chaos.
Falls CCS bei den PHEV-Kunden ankommt, wartet da eine böse Überraschung.
Jürgen V meint
genau so ist es. Es regt sich ja auch keiner darüber auf, das alle paar Meter eine Tankstelle mit 6-8 Zapfsäulen steht. Und es regt sich schon keiner darüber auf, das die nicht alle gleichzeitig belegt sind.
volsor meint
„Der Vorsitzende der IG Metall Jörg Hofmann fordert von der neuen Bundesregierung deutlich mehr Tempo beim Ausbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur.“
Warum?
Hat vor über 100 Jahren jemand von den damaligen Regierungen gefordert Tankstellen zubauen? Wohl nicht.
Es kam, was kommen musste von ganz alleine und so wird es auch bei den Ladestationen sein. Die Hersteller hatte doch die Möglichkeit bei Tesla mit zumachen, was sie nicht wollten.
Rahmenbedingungen setzen ja , aber den Rest macht die Privatwirtschaft.
150kW meint
„Die Hersteller hatte doch die Möglichkeit bei Tesla mit zumachen, was sie nicht wollten.“
Zum Glück, wie sich im Nachhinein rausstellt.
stdwanze meint
Ladeinfrastruktur ist das neue Kobald.
Yoyo meint
Kobold! :-)
BEV meint
Wie oft denn noch? Hat sich jetzt langsam jeder zu Wort gemeldet?
Karsten meint
Warte ich gucke mal kurz nach dem Lauterbach … ja wir haben (für heute) alle durch. ????