Wenn die Haushalte in Deutschland ihre Vorhaben zum Klimaschutz bei Mobilität, Heizung und Strom verwirklichen, könnten sie in diesem Jahr einer Studie zufolge mehr als elf Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Beratungsunternehmens Energy Brainpool im Auftrag des Energiekonzerns E.On.
Allein für die Verbraucher in den Metropolen Berlin, Hamburg und München liege das Einsparpotenzial insgesamt bei fast 650.000 Tonnen CO2. Besonders hoch sei es mit 2,4 beziehungsweise 2,1 Millionen Tonnen vor allem in den Flächenländern Nordrhein-Westfalen und Bayern. Eine grüne Stromversorgung, klimafreundliches Heizen und der Ausbau der Elektromobilität seien daher zentrale Hebel für eine erfolgreiche Energiewende, so E.On. Die ermittelte potenzielle CO2-Einsparung liege über der aktuellen Emissionsmenge, die deutsche Millionenstädte wie Köln oder München pro Jahr ausstoßen.
Grundlage für die Analyse ist eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey unter 30.000 Bürgern zu den Themen Strom und Mobilität sowie unter 10.000 Personen beim Thema Heizung. 6,1 Prozent der Teilnehmer haben die Frage „Planen Sie, im kommenden Jahr 2022 in einen 100-prozentigen Ökostrom-Tarif zu wechseln?“ mit „Ja“ beantwortet. Die Befragten waren bislang keine Ökostrom-Kunden. Energy Brainpool ermittelte daraus mithilfe weiterer Quellen ein auf Deutschland hochgerechnetes CO2-Einsparpotenzial von 2,4 Millionen Tonnen. 63,8 Prozent der Deutschen, die bislang keinen Ökostrom nutzen, können sich grundsätzlich vorstellen, in Zukunft auf grüne Energie umzustellen.
Die Frage „Planen Sie, im kommenden Jahr 2022 auf ein Elektro-Auto umzusteigen?“ an Führerscheinbesitzer ohne E-Auto bejahten 5,7 Prozent. Die Experten errechneten daraus eine mögliche Kohlendioxid-Einsparung von 3,6 Millionen Tonnen. Beim Thema Heizung gaben 24,4 Prozent der Befragten an, 2022 auf eine klimafreundliche Heizungsart umsteigen zu wollen. Damit könnten 5,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden.
Knapp 30 Prozent aller Haushalte bezogen 2020 Ökostrom. Im Bundesland-Vergleich sind E.On zufolge Hamburg und Berlin die Spitzenreiter in Sachen grüner Energie. In Hamburg beziehen nach Angaben der Stadt derzeit bereits 44,5 Prozent der Einwohner Ökostrom, in der Hauptstadt sind es 39,8 Prozent. Bei den Kommunen steht Freiburg an der Spitze: Dort setzen 51 Prozent auf Strom aus erneuerbaren Quellen. Die aktivsten Ökostrom-Nutzer sind die 30- bis 39-Jährigen mit rund 35 Prozent. Unter den Deutschen, die sich für ein Elektroauto interessieren, beziehen mit 42 Prozent überdurchschnittlich viele grüne Energie.
Inklusive Unternehmen und Kommunen entwickelte sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch laut Umweltbundesamt zuletzt kontinuierlich positiv. 2020 kletterte er auf 45,3 Prozent – nach 41,8 Prozent im Vorjahr. In den vergangenen zehn Jahren habe er sich damit verdoppelt.
Helga meint
Sinnvoller wäre es CO2 zu binden, gehen wir über minimale Einsparungen ändert sich am Klima absolut garnix. Selbst wenn 30 Mio. E-Autos rumgurken. Speziell in Deutschland fahren wir dann in ca. 10 Jahren mit französischen Atomstrom durch die Gegend, weil die ich-bin-dagegen Fraktion alles sinnvolle eliminiert hat. Kein Ausbau bei PV und WKA und keine richtigen Stromnetze. Tolle Zukunft für Deutschelande…
MichaelEV meint
Können sie ja gerne für sich entscheiden und die Zeche für ihre Entscheidung zahlen. Einsparpotentiale sind alles andere als minimal und sehr viel günstiger.
Welche französische Atomkraft soll uns versorgen? Die Kraftwerke sind veraltet und fallen auseinander. Frankreich hat keinen Plan für die Zukunft, man will weiter Atomkraft und hat kein Geld, um diese zu finanzieren.
Ich kann diesen Quatsch nicht mehr hören: Ohne Unterstützung der Nachbarländer wären in den letzten Wochen in Frankreich die Lichter aus gewesen. Diese Geschichten mit französischem Atomstrom im Winter sind einfach schwachsinnig.
Helga meint
Egal wann ich die live tracker vom Stromnetz betrachte, dann kommt Strom von F nach D, nicht andersrum. Bei Windstille abends kommt dann noch leckerer Polen Strom dazu. hey, 100% Ökostrom ist zum greifen nahe.
MichaelEV meint
Lustig, gerade gehen 1,7 GW von Deutschland nach Frankreich. Polen bekommt auch 1 GW ab. Glatt durchgefallen!
In den letzten Wochen hat Frankreich teilweise 12 GW von den Nachbarländern importieren müssen und hat damit die Marktpreise auf neue Rekorde gebracht. Ohne die Nachbarn wären in Frankreich die Lichter aus gewesen.
Deutschland hat im Winter, anders als im Sommer, hoch positive Handelsbilanzen . Ihr „Gefühl“ deckt sich absolut nicht mit den Fakten.
Helga meint
tja, wenn wir wirklich so viel exportieren, dann können wir ja auch ganz einfach den Strom selber behalten, und lustig H2 produzieren. Und dann reden die Leute immer was von blackouts. Einfach das Kabel zum Ausland kappen.
im Moment fast 10 GW ins Ausland.
MichaelEV meint
Blackouts in Nachbarländern sind doch auch nichts gutes. Der Verbund ist ja schon richtig und zeitweise wird auch Deutschland davon profitieren müssen. Überkapazitäten dagegen müssen wir selber verbrauchen können (variabler Verbrauch, Speicher, H2; in der Reihenfolge).
Extrem lächerlich ist aktuell, dass Frankreich’s Strategie in den letzten Wochen versagt hat und das mit ein Grund ist, warum Atomkraft gerade wieder hypt. Total paradox der menschliche Verstand.
one.second meint
Ja, wie immer wird nur ein kleiner Bruchteil die guten Vorsätze auch umsetzen. Zeigt aber sehr gut, was alles möglich wäre, wenn alle mit anpacken würden.
hu.ms meint
Die genannten einsparungszahlen sind doch rein fiktiv.
Wiviele solcher „planungen“ werden denn von privatpersonen in die realität umgesetzt ?
10-20 % schätze ich mal.
Scheitert meist an aufwendiger planung (energieberater) kosten, zeitaufwand, materialknappheit und fehlender voraussetzungen dann im detail.
Fritzchen meint
Mich würde interessieren, wieviel CO2 eingespart wird, wenn 94 Prozent der Befragten nicht planen, ein eAuto zu kaufen.
Nur kein Neukauf ist m. E. echte CO2-Einsparung.
Kasch meint
Schaffen wir locker. Viele ohne Arbeit, kein Geld fürs Auto, Urlaub, … Warme Bude, ab und an kochen und waschen, muss reichen. Werden wir sicher schaffen, aber nicht in einem Jahr.
Broesel meint
Um nur mal eines der Ergebnisse dieser Umfrage herauszugreifen:
„Beim Thema Heizung gaben 24,4 Prozent der Befragten an, 2022 auf eine klimafreundliche Heizungsart umsteigen zu wollen.“ Ist da eventuell schon eingerechnet, dass demnächst Gas beim Strom als grüne Energie gemäß EU Vorhaben zählen soll? Die Gasheizung dann zwangsweise ja auch? Hoffentlich macht sich der „Brainpool“ bei solchen Ergebnissen dann auch mal Gedanken wie diese Traumtänzerei umgesetzt werden soll und was genau die klimafreundliche Heizungsart denn sein soll? Ich wollte ab Mai letzten Jahres eine Solaranlage und eine Wallbox anbieten lassen. Die Wallbox für das E-Auto habe ich am Ende des Jahres ganz kurz vor dem EAuto noch bekommen. Für die Solaranlage haben alle angefragten „regionalen“ Fachbetriebe für 2021 direkt abgesagt und auf Frühjahr 2022 vertröstet. Beim Heizungbau sieht es vielleicht noch ein wenig besser aus. Wenn man aber jetzt annimmt, dass eine Heizung etwa alle 20 Jahre erneuert wird, entspricht dies damit also 5 Prozent Erneuerungsrate. Für diese Rate sind Fachbetriebe bestimmt vorhanden. Für irgendetwas, das in Richtung 24,4 % geht, ist schlicht kein Potential da. Damit kann diese Zahl auch nicht zustande kommen.
MichaelEV meint
Viele handwerkliche Berufe haben eine glänzende Zukunft und die Energiewende wird ein Jobmotor sein. Ist doch positiv.
Laut dem jahrelangen Drohgebärden der Autoindustrie sollte es von dieser Seite aus doch genug Personal geben.
Broesel meint
@MichaelEV
Genau…glänzende Zukunft. Genau deswegen will es ja auch keiner mehr machen. Die Gehaltsentwicklung sowohl im Handwerk als auch auf dem Bau ist seit vielen Jahren deutlich unter anderen Branchen, auch unterhalb des öffentlichen Dienstes. Als Bauingenieur darf ich die Entwicklung schon seit vielen Jahren beobachten. Fach- und Sprachkenntnisse degenerieren stets weiter in der Hierarchie nach oben. Hatten sie früher Hilfsarbeiter/ungelernte Kräfte, die keinen Pips verstehen, sind heute schon sehr oft Fachkräfte (so sich das überhaupt noch prüfen lässt) und oftmals schon Vorarbeiter überhaupt nicht mehr der deutschen Sprache mächtig. Inzwischen bekommen sie schon Bauleiter, die keinen geraden deutschen Satz sprechen oder schreiben können. Spricht irgendwie nicht für ihre These.
Mal ganz davon abgesehen: Hier ging es das Einsparpotential von 2022!!! Die zukünftige Entwicklung ist damit irrelevant.
DerMond meint
Ein Jobmotor der dadurch entsteht dass man funktionierende Dinge ersetzt kann auch ein Wohlstandsverbrenner sein.
Letztlich sollte allen klar sein das Prozentzahlen in Umfragen selten zu den späteren relevanten Entscheidungen mit dem Geldbeutel passen.
MichaelEV meint
Zeug aus der Erde zu holen und zu verbrennen ist kein „funktionierendes Ding“.
Eine Sanierung, PV oder effizientere Heizung sind Investitionen mit zukünftiger positiver Wirkung. Lassen sie ihr Geld gerne auf dem Sparbuch liegen und sehen zu, wie ihr Wohlstand wirklich verbrannt wird.
wiesmaim meint
Sehr richtig, aber was will man erwarten, wenn es an ökonomischen Grundkenntnissen fehlt. Habeck denkt, man müsse jetzt investieren weil die Zinsen bei Null sind… und vergisst zum Nominalzins die Inflation zu addieren. Hauptsache er kann sich schön ausdrücken.
Goliath meint
@wiesmain.
ach. und bei höheren Zinsen gibt es keine Inflation?
oder muss die ab einem bestimmten höheren Zinsen (z.B. 4%) nicht mehr dazu addiert werden.
Danke für Ihre ökonomische Expertise. Das könnte der Türkei helfen,
die gerade eine Inflation von 36% hat, bei Zinssenkung und Lira Verfall.
wiesmaim meint
„ach. und bei höheren Zinsen gibt es keine Inflation?“
Sie haben ihre Frage selbst beantwortet. Zinserhöhungen wirken inflationsdämpfend, weshalb diese jetzt auch anstehen
MichaelEV meint
Der Realzins ist deutlich negativ, in einem Ausmaß, wie es vielleicht nie wieder passieren wird. Schulden, Geldvermögen, Renten (relativ zur Kaufkraft) schmelzen wie das Eis in der Sonne.
Und dann kommt ein Grünen-Politiker und möchte neue Schulden aufnehmen für Investitionen in Deutschlands Zukunft? Ein Skandal, die Grünen scheinen besser zu wissen wie der Laden läuft wie alle anderen.
Die Inflation ist auch zu großen Teilen durch die Energiekrise getrieben. Was liegt also näher als Schulden zu Negativzinsen aufzunehmen, die in den nächsten Jahren bei bleibender Inflation (falls es die geben sollte) massiv entwertet werden und damit in die Energiewende zu investieren, damit sich Deutschland mit Energie eigenständig, günstig und sauber versorgen kann?
Etwas besseres kann man aktuell kaum machen! Gilt für den deutschen Staat genauso wie für Unternehmen und jeden Privat!
P.S.: Europäische Staaten haben die verlockende Chance sich zu entschulden, vornehmlich auf Kosten deutscher Sparbuch-Mentalität. Falls Zinsen überhaupt steigen sollten, dann wird es nur in kleinem Ausmaß mit weiterhin hoch negativen Realzins sein.
wiesmaim meint
„Falls Zinsen überhaupt steigen sollten, dann wird es nur in kleinem Ausmaß mit weiterhin hoch negativen Realzins sein.“
Mag für den Euro gelten, aber nicht für den Dollar. Hoffe bis dahin haben sie genug „Alternativen“ weil Öl wird in Euro unbezahlbar werden
MichaelEV meint
Das spricht doch nur umso mehr für das Vorgehen der Grünen. Wenn der Import von Energie für Europa bald nicht mehr bezahlbar sein sollte, ist jede Energiequelle in Europa Gold wert!
Was ist denn ihr finanzieller Fahrplan für die nächsten Jahre, wenn ich fragen darf? Oder kann man ihrer Formulierung entnehmen, dass sie nicht in Europa leben?
wiesmaim meint
Wenn man Stromimporte vermeiden will, müsste man ausnahmsweise die Laufzeit der letzten drei Atomkraftwerke verlängern.
Die Energiekrise war in ihrem Ausmaß sicherlich nicht vorherzusehen, aber dass die Preise, die während Corona kollabiert sind, zu Nachholeffekten führen war wohl schon klar. Man kommt dem jetzt nicht mehr aus, selbst die Holzpellets sind im Preis erheblich gestiegen, weil sich die Brennstoffe alle ähnlich im Trend entwickeln.
Dem europäischen Energieverbund entkommt man sowieso nicht, wenn man hier wohnt, aber zumindest mit seinem Geld kann man in amerikanische Aktien (was ich nach der Eurokrise gemacht habe) und chinesischen Aktien (was ich nach Corona gemacht habe) wechseln. Die Frage ist, ob man das restliche Bargeld was nicht nicht Gold und Kryptos ist, noch in andere Währungen tauschen sollte.
MichaelEV meint
Ok, danke für die Antwort. Dann sind wir nicht so weit auseinander.
Bin gespannt, wie sich das entwickelt. Ziemlich klar aber ist, wer Aktien meidet und sich auf Sparbuch, Tagesgeld, Rentenprodukte und Anleihen verlässt, der wird sich noch wundern (oder kriegt weiter nichts von der eigenen Vermögensvernichtung mit).
Investitionen in die Energiewende sind aus meiner Sicht aber definitiv alternativlos und eine Absicherung von zukünftigen Wohlstand.
Das mit dem Atomausstieg kann man unterschiedlich bewerten. Eine temporär längere Laufzeit wäre in Ordnung. Generell ist der Atomausstieg richtig. Und der Weg von Frankreich ist falsch und wird Frankreich noch richtig Sorgen bereiten. Die alten AKWs fallen auseinander, das Geld für neue AKWs fehlt und man schaut zu, wie man mit Vollgas gegen die Wand fährt.
Powerwall Thorsten meint
Vielleicht sollte man die ganze Sache auch einmal aus einem Ganz anderen Blickwinkel betrachten, anstatt immer nur zu diskutieren, ob der Strom nun öko ist oder nicht!
Vielleicht sollte sich jeder der fleißigen Kommentatoren einmal die einfache Frage stellen, was er selber zum Gelingen der Energiewende beigetragen hat.
Natürlich immer im Ramen seiner Möglichkeiten.
Die allermeisten unserer Mitbürger denken aber hierbei nicht an die Umwelt sondern lediglich im Ramen der Kosten / Profit Rechnung.
Wie schnell macht sich die PV auf dem Dach oder der Batteriespeicher im Keller bezahlt – ist ein BEV billiger als ein Verbrenner – ab wann lohnt sich die Isolation des Eigenheims oder der Einbau einer neuen Heizung?
Was bewirkt es schon, wenn wir hier in Deutschland etwas verändern – „die Anderen“ machen viel mehr Dreck.
Fragt Euch doch lieber einmal, was ihr für die Umwelt, für Eure Kinder und Enkelkinder, oder gar für den Planeten tun könnt!
Als wir 2004 unseren VW Multivan gekauft haben, hat mich der Verkäufer gefragt, warum wir einen Partikelfilter einbauen lassen – das würde doch Leistung kosten und es gäbe hierfür keine Prämie.
Als wir unser Haus 2005 haben bauen lassen, da haben uns die Handwerker gefragt, warum wir eine Wärmepumpe einbauen lassen, die wäre doch viel teurer als Gas.
Ein Freund hat gefragt, warum wir eine Regenwasserzisterne für die Toilettenspülung etc einbauen lassen, das würde sich ja ewig nicht amortisieren.
Beim Kauf der Balkonkraftwerke (PV) 2018 wurden wir gefragt, wann die 1000€ denn wieder auf dem Konto wären.
Auch bei der PV auf dem Dach und der Powerwall (Batteriespeicher) im Keller die selben Fragen; warum wir nicht warten würden – Batterien und PV würden sicher noch billiger werden
Die selbe Frage beim Leasing unseres ersten Elektroautos (BMWi3) oder beim Kauf unseres Tesla Model Y.
Unsere Antwort war im Kern immer die gleiche.
Weil wir im Sinne der Umwelt und der Natur handeln müssen, wenn eine langjährige Kaufentscheidung anfällt.
Weil wir jetzt handeln müssen, nicht wenn Dinge „billig genug“ sind oder gar Profit machen müssen.
Weil wir fossile Brennstoffe und deren Auswirkungen vermeiden wollen, so gut wir können – auf elektrische Rolläden oder ähnliches wurde dann eben verzichtet.
Fazit:
Damit wir versuchen unseren Nachfahren einen möglichst sauberen Planeten zu hinterlassen – auch ohne damit Geld verdienen zu wollen.
Langer Rede – kurzer Sinn
Nicht immer lamentieren, abwarten, mit dem Finger auf andere zeigen – EINFACH HANDELN !
Thomas meint
Wenn man es sich finanziell leisten kann, dann kann man sicherlich so vorgehen. Der Rest muss seine Bedürfnisse an Mobilität und Wohnen aber eben so decken wie es in seinen finanziellen Rahmen passt. Das heißt da wird dann eben auf einen Verbrenner zurückgegriffen, da ein e-Auto, das die eigenen Bedürfnisse abdecken kann z.B. noch zu teuer ist. Stichwort ist hierfür sicherlich der fehlende Gebrauchtmarkt.
Powerwall Thorsten meint
Man könnte ja mit meinem Balkonkraftwerk für 500 € anfangen seine Stromrechnung zu reduzieren und gleichzeitig etwas für die Umwelt zu tun – die Frage ist nicht: was der einzelne tut, sondern ob er bereit ist auf Kosten des persönlichen Komforts irgendetwas zu tun, oder ob das neue Apple Gadget schon wieder dazwischen kommt ;-)
Aber für viele Menschen wird die günstige Urlaubsreise nach Ägypten oder das neueste iPhone immer wichtiger sein, als etwas sinnvolles und dem Planeten Geld zu haben – das ist der springende Punkt
DerÄlbler meint
Es ist immer einfach zu sagen, alle anderen sollen doch auf Fernreisen oder Konsum verzichten, wenn man selber schon alles erlebt hat und sein Leben gelebt.
Andi meint
@Thomas
genau das hat Powerwall Thorsten geschrieben:
„Natürlich immer im Ramen seiner Möglichkeiten.“
Thomas meint
Natürlich hat er das am Anfang geschrieben, der letzte Satz „Nicht immer lamentieren, abwarten, mit dem Finger auf andere zeigen – EINFACH HANDELN !“ spricht da jedoch eine etwas andere Sprache.
Besonders, da seine angesprochenen persönlichen Beispiele in der Regel ein eigenes Haus, aber zumindest einen eigenen Balkon voraussetzen, wollte ich mit meinem Kommentar nur nochmal verstärkt darauf hinweisen, dass eben nicht jeder solch umfangreiche Möglichkeiten hat. Klar kann trotzdem jeder darauf achten beim nächsten notwendigen Waschmaschinenkauf auf ein Energiesparendes Modell zu setzen und vielleicht nur mit 30-40° statt 60° Grad oder mehr zu waschen.
MichaelEV meint
Mittlerweile gilt für viele Entscheidungen: Man muss es sich leisten können, NICHT so vorzugehen!
Peter W meint
Ich bin in einer ähnlichen Situation. Habe vor 32 Jahren gebaut und wurde wegen der Isolierung ausgelacht, wegen der PV beschimpft, und bei der Solarthermie war ich eh schon als Ökofreak abgestempelt. Dass sich das BEV nicht lohnt, und man damit nicht weit kommt wurde mir auch mehrmals gesagt, und die Urlaubsfahrt nach Dänemark aus dem Süden Deutschlands als Abenteuer mit ungewissem Ausgang bezeichnet.
Was solls, gegen Vorurteile und Dummheit ist nunmal kein Kraut gewachsen.
ZastaCrocket meint
Gut geschrieben! Ich sehe das genauso. Die Investition in eine PV-Anlage+Speicher+Ladeinfrastruktur war für uns aus finanzieller Sicht ein größerer Schritt, aber wir haben es nicht bereut. Wir glauben/hoffen natürlich, dass sich die Anlage amortisiert, aber in erster Linie haben wir es gemacht weil es aus unserer Sicht aller höchste Zeit war. Bei kleinem Budget kann man auf jeden Fall mit einem Balkonkraftwerk starten. Das wird sich ganz sicher innerhalb von 6 Jahren amortisieren und bei Bedarf umziehen. Bei der Sanierung unseres Hauses vor 13 Jahren wurden auch wir bzgl. der Dämmung darauf hingewiesen, dass sich diese niemals rechnen würde. Nun kommt für uns wegen des niedrigen Wärmebedarfs sogar eine Wärmepumpe in Frage. Und das obwohl unser Haus BJ 1963 ist.
Powerwall Thorsten meint
@ der Älbler
Also mit Anfang 50 hoffe ich mein Leben noch nicht gelebt zu haben ;-)
Und ja ich habe von dieser Welt schon einiges meist low Budget mit Rucksack bereist – das öffnet Horizonte weiter als der Ballermann oder ein sonstiger All inclusive Bau sonstwo.
Deiner Ansprache zu Folge bist du entweder ein 18-jähriger Jungspund, der noch nie richtig gearbeitet hat, oder einfach nur so unverschämt älteren Mitbürgern gegenüber – oder führt man so auf der Alb Diskussionen?
Zum Haten gehst Du wohl besser in eine passende Gruppe bei Facebook
Schönes Leben noch ;-)
DerÄlbler meint
@Powerwall
Stell dir vor, ich bin sogar einige Jahre älter als du, deshalb danke für die Blumen :-) Warum so aggressiv, ich sage lediglich dass man sein eigenes Lebensmodell nicht anderen als Ideal aufzwingen sollte. Ich kenne genug Menschen die im Alter alleine oder zu zweit in ihrem dann viel zu großen Haus sitzen. Nachhaltig ist das sicher nicht, und mit “ Verzicht“ hat das noch weniger zu tun. Ich habe in meinen jungen Jahren viel von der Welt gesehen, in Zentralasien zb. leben 10 Personen auf 40 qm.
Aber klar, jeder wie er kann und möchte, aber bitte dann nicht mit ihrem Luxus kokettieren.
AlBundy meint
Bin 60 und voll und ganz bei Deiner Meinung.
Gerade bei den obigen Ausführungen und den Sätzen „jede*r im Rahmen seiner/ihrer Möglichkeiten“ und „Handeln statt Lamentieren“ was Dir sofort als Widerspruch ausgelegt wird, weil es so gewollt ist.
Lass Dich nicht provozieren. Mehr kommt da eh nicht.
Wobei mich das gerade beim Kommentator von der Alb wundert,
der seinerzeit selbst bei Anti-AKW dabei gewesen sein will,
wie er letztes Jahr mal schrieb und ich es durchaus glaube.
Wie sich das bei manchen doch ändert.
Frohes Neues Jahr mit einer guten grünen Handschrift.
Thomas meint
@AlBundy hättest du meinen nächsten Kommentar gelesen hättest du gesehen, dass da noch etwas kam und warum ich einen Widerspruch in den ersten Ausführungen sehe.
Aber sämtliche Diskussion zu ersticken mit „Lass Dich nicht provozieren. Mehr kommt da eh nicht“ entspricht zwar leider der aktuellen Diskussionskultur ist aber nicht zielführend.
DerÄlbler meint
@AlBundy
Also bitte, da zählt jemand seinen Luxus auf nach dem Motto: Mein Haus, mein Auto, etc.., bezeichnet das als Nachhaltig und fordert gleichzeitig andere auf, die sich das nicht leisten können, wenigstens auf Urlaube und Iphone zu verzichten. Ich finde das zynisch, tut mir leid. Für mich nur ein weiteres Beispiel der sozialen Verrohung.
Chris meint
Sehe ich ähnlich.
Im Freundes- und Bekanntenkreis kenne ich nur eine andere PV Anlage und das obwohl die meisten Akademiker sind und sie sich durchaus leisten können. Wenn ich Mal meine Stunden für Planung und Verwaltung ignoriere rentiert sie sich sogar. Reich werde ich mit den 1500€ Vergütung im Jahr nicht und durch die ganze Verwaltung lohnt sich das eigentlich finanziell auch nicht aber ich habe was getan.
Letztes Jahr habe ich dann noch meine alte Gasbüchse rausgeworfen und durch eine Wärmepumpe ersetzt. Die Beratung der Unternehmer war fast durchweg gruselig und die Preise waren noch viel gruseliger. Also habe ich einen Monoblock kurzerhand selbst geplant und installiert. Mein Haus erzeugt damit 10 MWh im Jahr mehr als ich verbrauche. Wenn 25% Mal eben eine neue Heizung haben wollen, klappt das doch nie im Leben. Nicht alle können die selbst installieren noch haben Handwerker so viel Kapazität.
Die Anschaffung eines BEV ist fest eingeplant. Da wir nur eines haben und einen Wohnwagen ziehen wollen ist die Auswahl ziemlich klein…
Auf Flugreisen bin ich ehrlich gesagt noch nicht bereit zu verzichten kann aber alles nur unterstützen damit kurze Flüge durch die Bahn ersetzt werden.
Ich bin sicher in dem Fall nicht perfekt aber der Anfang ist gemacht.
Kona64 meint
Neben Öko Strom gibt es natürlich auch noch Öko Gas. E.ON lässt das unberücksichtigt. Es ist auch das eine etwas zu planen und das andere es auch zu tun.
Florian meint
Ich würde auch gerne auf E-Mobilität umsteigen, aber bei den aktuell noch aufgerufenen Preisen wird das nichts. Und nein mit Leasing die Kosten auf 2 Jahre zu strecken nur um dann den Wagen zurückzugeben bzw. am Ende zu kaufen und mehr bezahlt zu haben als bei einem direkten Kauf macht in meinen Augen keinen Sinn. Mal sehen was der Ford auf MEB Baukasten kostet, der dieses Jahr starten soll.
Yoshi84 meint
Emobilität wird für den preisbewussten Durchschnittsfahrer noch lange wirtschaftlich nicht darstellbar sein. Meine einzige Hoffnung liegt hier auf immer strengeren politischen Vorgaben (CO2-Preis, Flottenemissionsgrenzwerte, etc.). Nur wenn diese anziehen, fallen die Preise.
LG
Thomas Claus meint
Die hohen Kosten werden dadurch nur anders verteilt. Am Ende wird im Schnitt alles teurer.
Eugen P. meint
Das wird die Verbrenner teurer, aber die E-Autos nicht billiger machen. Man wird da eher die Umsteiger aus der Mittelklasse aufwärts abholen, aber weiterhin keine brauchbaren Kompakt- und Kleinwagen anbieten.
hu.ms meint
Benkantlich haben PKW neben dem anschaffungspreis auch erhebliche andere kosten.
Mein ID.3 hat nach förderung 31.600 € gekostet. Ich brauche rd. 600 € strom p.a. und bekomme ab diesem jahr 250 € THG für das BEV. 10 jahre keine kfz-steuer, billigere kfz-versicherung und keine motor-verschleissteile wie öl kommen auch noch hinzu.
Florian meint
Das ist zwar klar, dennoch ist es (zumindest für mich) immer noch günstiger einen 5-7 Jahre alten Verbrenner zu kaufen und damit die nächsten 4-5 Jahre zu fahren. Um dann auf E-Autos umzusteigen, wenn es günstigere Gebrauchte oder auch preiswertere Neuwagen gibt. Und darauf setze ich, denn den Wertverlust von Neuwagen ist mir das Besitzen eines solchen einfach nicht wert.
eBiker meint
Ohje – was ist dass denn wieder für eine tolle Hochrechnung.
Ich sag es mal ganz einfach: wenn 100% der Bevölkerung einen Öko-Stromtrarif buchen, dann sparen sie exakt 0 Co2 ein.
Warum? Weil durch das buchen eines Tarifs es trotzdem der selbe Strom bleibt.
MichaelEV meint
Ohje, was ist dass denn wieder für ein Post. Wenn alle Öko-Stromtarife buchen, muss als Mindestanforderung für die Lieferungen ein Herkunftszertifikat aus Norwegen und Co. bestehen. Da die „einfachen Wege“ wie norwegische Wasserkraft endlich sind bzw. durch hohe Nachfrage automatisch auf diese auch Preisdruck entstehen würde, entstehen durch Öko-Stromtarife zwangsläufig Ökostrom-Angebote.
Es kann natürlich nur soviel Ökostrom verkauft werden, wie tatsächlich in Europa vorhanden ist. Aber wenn die Nachfrage nach 100% Ökostrom bestehen würde, würde auch sehr schnell das Angebot dafür geschaffen werden (die Marktwirtschaft ist da sehr effizient). Gilt für Deutschland genauso wie für den Rest Europas.
Also, auch wenn ihr Post das Gegenteil behaupten will, ist es einfach so: Je mehr Ökostrom in Europa nachgefragt wird, desto größer wird automatisch das Angebot an Ökostrom!
eBiker meint
Naja schon ein wenig einfach ihre Sicht, oder?
Aktuell bekommen sie schon Kohle oder Atomstrom, auch wenn sie einen Ökostrom-Tarif haben. Genauso wie normale Stromkunden eben auch Solar und Windstrom bekommen,
Jeder bekommt das was gerade da ist. Unterschied: beim Ökostrom wird mittels Zertifikat „Eingegrünt“.
Zitat: „Aber wenn die Nachfrage nach 100% Ökostrom bestehen würde, würde auch sehr schnell das Angebot dafür geschaffen werden“
Angebote werden geschaffen, aber schnell geht da erstmal gar nix. Schauen sie sich mal die Stromproduktion vom Januar letzen Jahres an.
Was glauben sie haben sie da wohl für Strom bekommen?
Und dann vergleichen sie das mal mit der installierten Leistung.
MichaelEV meint
Dann muss man sich erstmal auf die Perspektive einigen. Der ganze Markt nimmt die bilanzielle Perspektive ein und aus dieser hab ich geschrieben.
Wenn es um das geht, was real passiert, kann ich aus meiner persönlichen Perspektive auch wie folgt argumentieren:
-das AKW in ca. 60km Entfernung ist frisch außer Betrieb
-für das örtliche Kohlekraftwerk ist selbiges ein Jahr früher passiert
-in der Umgebung gibt es Windkraft ohne Ende, aber kein Kohle- oder Kraftwerk weit und breit
Welch ein Zufall, dass mein Beispiel auch in dem Artikel bzgl. dem bilanziellen Ökostrom-Bezug am Besten wegkommt.
Wenn sie z.B. hier mit Kohle- oder Atomkraft argumentieren wollen, sind sie aber mal komplett auf dem Holzweg. Generell werden private Haushalte real weniger durch zentrale Großkraftwerke versorgt, deren Strom wird real in erster Linie von energieintensiven Unternehmen abgenommen.
Also schon ein wenig einfach ihre Sicht, oder? Wenn man wirklich auf die realen Bezüge abzielen will, wird das Bild sehr heterogen und komplex. So plakative allgemeine Aussagen wie von ihnen greifen dann komplett daneben!
Torsten meint
Zwar funktioniert das Marktprinzip so, hat aber eine entscheidende Lücke: Mal angenommen Land A würde landesweit nur Strom aus regenerativen Quellen erzeugen, dann würden das die Medien auch entsprechend verkünden. Land B wiederum setzt auf einen Mix und verkauft reine Ökotarife mittels Zertifikaten aus Land A. In Land B finden sich sicher etliche, die den Wandel zu Ökostrom unterstützen wollen und entsprechende Tarife nutzen, in Land A ist das nicht der Fall, denn man hat ja bereits 100% regenerative Quellen.
MichaelEV meint
Das war ja bisher das Problem. Die Nachfrage nach Ökostrom überdeckt aber irgendwann das Angebot von den Ländern A. Und ab dann erzeugt die Nachfrage nach Ökostrom zwangsläufig neues Angebot!
DerÄlbler meint
Wenn 100% Ökostrom nachgefragt wird, dann werden noch wesentlich mehr Kernkraftwerke, Gaskraftwerke gebaut und diese als Öko zertifiziert, wie jetzt in Frankreich beschlossen und von Brüssel abgesegnet. Windenergie schön und gut, aber max. 2% der Fläche hier darf mit Windkraftanlagen bebaut werden. PV ist super, aber eher für den privaten Bereich der Besserverdiener, die machen nur 10% der Bevölkerung aus.
Im Moment erleben wir dass die Stromkosten für Unternehmen des produzierenden Gewerbes nicht mehr bezahlbar sind, für Privathaushalte mit kleineren Einkommen sowieso nicht. Die soziale Ungleichheit wird größer, das birgt enormen sozialen Sprengstoff.
MichaelEV meint
Aus meiner Sicht geht es doch bei der Einstufung nur um die Frage, ob Atom und Gas als nachhaltige „grüne“ Investments gelten. Mit einer Einstufung als Ökostrom hat das aus meiner Sicht nichts zu tun.
Aber der Kunde entscheidet sowieso, was er haben will. Wenn der Kunde Ökostrom explizit ohne Atom und Gas nachfragt, wird es das Angebot dafür geben.
Der Rest von ihrem Post macht dann leider sehr wenig Sinn. Konventioneller Strom ist für Unternehmen und Privathaushalte kaum mehr bezahlbar. Solange nicht jedes PV-Potential an Gebäuden jeglicher Art genutzt ist, brauch man nicht weiter darüber zu reden.
EdgarW meint
Wenn es ein echter Ökostromvertrag ist, von dem ein Anteil in den Ausbau der EE re-investiert wird, dann steigert sich durch die Buchung des Stroms auch der Anteil der EE. Ebenso, wenn die Leute wegen des E-Autos, wegen einer Wärmepumpe oder auch sonst, weil sie rechnen können oder es einfach unterstützen wollen, sich PV auf’s Dach packen. E-Auto-Käufe werden sehr häufig von PV-Anschaffungen begleitet.
Es hat also jeder in der Hand, tatsächlich (zB) mit seinem Ökostromvertrag auch den EE-Ausbau zu fördern.
Utx meint
Nein. Dass es der selbe Strom ist, ist irrelevant. Was zählt ist, wo das Geld hin fließt.
Du hättest höchstens insofern recht, als dass sowieso mehr Ökostrom im Netz ist, als die Privathaushalte verbrauchen. Im Schnitt doppelt so viel.
Das eigentliche Problem sind großindustrielle Betriebe, wie z.B. Erdölraffineiren, die ihren Strom direkt beim Braunkohlekraftwerk einkaufen. Die machen die Bemühungen der Privathaushalt, den CO2-Ausstoß durch einen Ökostromvertrag zu verringern, zunichte. Denn ob Ökostromvertrag oder nicht, Privathaushalte bekommen eigentlich immer Ökostrom.
MichaelEV meint
Mal ein seltener Kommentar mit Sinn und Verstand zu dem Thema.