Zum neuen Jahr meldet sich der Schweizer Hersteller des Microlino mit einem Update zu den Produktionsplänen. Das Kleinst-Elektroauto verspätet sich demnach noch einmal etwas und wird ab Mitte März gebaut. Zuvor hatte es geheißen, dass die Produktion Ende 2021 startet.
Eigentlich war die Einführung des Microlino schon viel früher geplant, ein Rechtsstreit verhinderte das aber. Nach der Trennung von seinem ehemaligen Produktionspartner entschied sich der Hersteller Micro Mobility Systems zudem dazu, den Microlino von Grund auf zu überarbeiten und als Microlino 2.0 auf den Markt zu bringen. Die jüngste Verzögerung ist laut einer aktuellen Meldung auf die Schwierigkeiten in der globalen Lieferkette durch die Corona-Pandemie zurückzuführen.
„Trotz unserer Vorbereitungen, wichtige Teile lange im Voraus zu bestellen, hat sich die Situation deutlich verschlechtert und betrifft nun immer mehr Teile. Jetzt sind selbst Standardteile wie einfache Stecker für den Kabelbaum knapp geworden und haben Vorlaufzeiten von bis zu 50 Wochen“, berichtet das Unternehmen. Es würden bereits Fahrzeuge mit dem derzeitigen Produktionssystem produziert, aber aufgrund der fehlenden Teile und des Mangels an größeren Mengen mit einer wesentlich geringeren Geschwindigkeit. Diese Fahrzeuge verwende man hauptsächlich für zusätzliche Tests und Prozessoptimierungen.
Die Microlino-Macher betonen, im letzten Jahr einige Fortschritte gemacht zu haben. Ein Video gibt erste Einblicke in die Chassis-Produktionslinie. Im Februar sollen der Online-Konfigurator für den Mini-Stromer freigeschaltet werden und kurz darauf die ersten Probefahrten stattfinden. Die Verzögerung beim Produktionsbeginn sollen durch ein schnelleres Hochfahren der Fertigung wettgemacht werden. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen April/Mai in der Schweiz und bald darauf in Deutschland ausgeliefert werden.
Vor dem Start der im letzten Jahr vorgestellten drei Editionen Urban, Dolce und Competizione werden die ersten 500 Microlino jetzt in der Edition „Pioneer Series“ eingeführt. Der Konfigurator werde bald für alle Kunden zugänglich sein, eine Anzahlung könnten im ersten Schritt jedoch nur die Schweizer Kunden leisten, erklärt das Unternehmen. Andere Länder wie Deutschland würden bald folgen. „Wir sind auf der Zielgeraden, lass uns noch den letzten Schub geben!“, so Merlin Ouboter, einer der beiden Söhne des Micro-Mobility-Systems-Gründers Wim Ouboter, in einer Mitteilung an Kunden und Interessenten.
Der Microlino kostet weiter ab 12.500 Euro. Das zweisitzige Gefährt wird maximal 90 km/h schnell. Die angebotenen Lithium-Ionen-Batterien mit 6, 10,5 und 14 kWh Speicherkapazität ermöglichen Reichweiten von 95, 175 und 230 Kilometern.
Herbert meint
Microlino würde ich mir sofort Kaufen wenn es eine Förderung gebe.
Gefördert werden nur die Teuren Fahrzeuge warum,der wo sich ein Auto
über 40000€ Kaufen kann benötigt in meinen Augen keine Förderung.
Der kleine Verdiener bekommt mal wieder nichts der sich so ein Auto Kauft,Warum?
Was mich auch noch Stört. Wird immer wieder Verschoben,genau so wie der YoYo
Gerry meint
Niedriger Ressourcenverbrauch, niedrige Betriebskosten, wenig Platzverbrauch. Das ideale Fahrzeug für die allermeisten Anwendungsfälle ????????.
Kommt natürlich dem heute üblichen Größenwahn nicht entgegen, zum Einkaufen fahren braucht man heut schon ein Riesen-SUV mit mindestens 300 PS, besser noch mehr. ????????
Soeri # CH meint
Dass ist ja wirklich ein hin und her bei Microlino.
Ich würde so ein E Auto nicht kaufen.
Es ist vie zu klein und teuer.
Till meint
…aktuell kann man beim SPIEGEL, aufgrund des 75 jährigen Bestehens, sehr alte SPIEGEL-Ausgaben online lesen. Im Heft vom 16.03.1965 ist ein Artikel über BMW und unter Anderem auch, warum das Isetta-Konzept damals bei den Kunden scheiterte. Die Unpraktikabilität und „Unfahrbarkeit“ ist weiterhin so aktuell wie damals. Der Microlino ist ein Gag für urbane Hipster mit anachronistischer Wehmut.
Shullbit meint
Einmal mehr: Zu teuer. Das Auto hat kein ESP, kein ABS, keine Airbags. 6 kWh Akku kosten 350-900 EUR an Zellen und sind nicht der große Kostenfaktor, brauchen keine aufwändigen Kühlsysteme, brauchen keine hohen Ladeleistungen (Leistungselektronik). 11.500 EUR für das bisschen Auto drumherum?
Wuling Mini EV: 4 Sitzplätze. Größerer Akku. Ansonsten genau so schlecht (kein ESP, kein ABS, kein Airbag) kostet in China ab 4.000 EUR. Es muss doch möglich sein, so etwas hier für 6.000 EUR anzubieten? Stattdessen kosten all diese Mini-Wägelchen das Doppelte, Dreifache oder Vierfache.
EVrules meint
Tatsächlich kostet die Twizy in der 80km/h Variante ab 13.200 Eur. Im Verhältnis dazu, meine ich, dass der Microlino verglichen mit der Twizy das solidere Fahrzeug ist, in der gleichen Klasse (L7e).
Man darf auch nicht ganz vergessen, dass die Fertigung des Microlino im Herzen Europas stattfindet und deutliche Unterschiede in den Energie-, Fertigungs-, wie auch Qualitätssicherungkosten (hoffe ich) bestehen.
Thomas_aus_Marl meint
Abzüglich Förderung würde die Basisversion also 3.500€ kosten. Ich würde sogar noch was drauflegen, für Airbags, Klima, Heizung, Radio und die stärkere Batterie.
Diese Art Fahrzeug verdient meiner Meinung nach eine Förderung eher als jeder Crossover, der 20 oder gar 30kWh auf 100km verbraucht.
Fanus meint
leider gibt es für diese Fahrzeugklasse keine Förderung :-(
André meint
China kostet Ihre Arbeitskraft auch nur 1/20.
DenkNach meint
Wenn der Wuling nach Europa kommt wird er, wenn die hier erforderlichen Sicherheitsbestimmungen und die Mindesterwartung der hiesigen Kunden zu erfüllen sind, auch keine 4000€ mehr kosten. Der Preis steigt dann schnell auf mindestens das Doppelte. Nicht zuletzt wird Wuling auch europäische Gewinnspannen einpressen wollen.