Ab sofort bietet Ford in Deutschland eine batterie-elektrische Version des Transporters Transit an. Mit Marktstart im Mai wird es den E-Transit als Kastenwagen Einzelkabine-Lkw, Kastenwagen Doppelkabine-Lkw und als Fahrgestell Einzelkabine geben. Der Kastenwagen kostet als Einzelkabine ab 55.845 Euro netto, der Kastenwagen mit Doppelkabine ab 60.940 Euro netto und das E-Transit Fahrgestell mit Einzelkabine ab 53.145 Euro netto.
Der neue E-Transit ist laut Ford nicht nur klimafreundlicher, sondern bietet Unternehmen auch wirtschaftliche Vorteile. Der Hersteller schätzt, dass bei dem Elektro-Transporter der Aufwand für Wartung und Reparaturen um 40 Prozent niedriger ausfällt als bei vergleichbaren Dieselmodellen. Das sei unter anderem auf den geringeren Wartungsbedarf von Elektromotoren zurückzuführen. Hinzu kämen „erhebliche“ Einsparung an Energiekosten. Ford geht davon aus, dass der E-Transit in Deutschland und in Großbritannien die niedrigsten Betriebskosten im Vergleich zu direkten Wettbewerbern hat.
Das Herzstück des E-Transit bildet die Batterie mit einer Bruttokapazität von 77 kWh, aus der 68 kWh nutzbare Kapazität resultiert. Damit sind gemäß WLTP-Fahrzyklus 317 Kilometer möglich. Der Elektromotor steht in den beiden Leistungsstufen 135 kW (184 PS) und 198 kW (269 PS) zur Wahl. Beide Versionen entwickeln ein Drehmoment von 430 Newtonmeter. Alle Varianten des E-Transit werden über die Hinterräder angetrieben.

Die Fahrbatterie des E-Transit befindet sich unter dem Laderaum, sodass sich für die Kastenwagen-Versionen ein Laderaum-Volumen von bis zu 15,1 Kubikmetern ergibt. Das entspricht dem maximalen Wert des aktuellen Transit Kastenwagen mit Diesel-Heckantrieb. Hierfür wurde laut Ford insbesondere das Fahrwerk an der Hinterachse des E-Transit überarbeitet, was außerdem die Lenkpräzision, das Handling und die Traktion verbessere.
Beim E-Transit haben die europäischen Kunden die Auswahl aus insgesamt 25 Konfigurations-Möglichkeiten, basierend auf
- den Versionen Kastenwagen-Lkw mit Einzelkabine (für bis zu drei Personen), Kastenwagen-Lkw mit Doppelkabine (für bis zu sechs Personen) sowie Fahrgestell mit Einzelkabine (als Basisfahrzeug für Aufbauten und Umbauten),
- zwei Ausstattungslinien (Basis und Trend),
- drei Radständen: mittlerer Radstand L2 (3300 Millimeter); langer Radstand L3 (3750 Millimeter) sowie langer Radstand mit verlängertem Rahmen L4 (ebenfalls 3750 Millimeter),
- zwei Dachhöhen: H2 und auf Wunsch ist ein H3-Hochdach für die Radstände L2 und L3 lieferbar. In Kombination mit dem Radstand L4 gehört das Hochdach zur Serienausstattung.
Insgesamt ist der E-Transit Kastenwagen in sieben Nutzlastklassen von 0,7 bis 1,6 Tonnen lieferbar. Das maximal zulässige Fahrzeug-Gesamtgewicht beträgt beim Kastenwagen zwischen 3,5 und 4,25 Tonnen.
Schnelles Laden & optionaler Bordgenerator
Das Bordladegerät des E-Transit unterstützt 3-phasiges Wechselstromladen (AC, 230 Volt, 16 Ampere) an einer Wallbox mit einer Ladeleistung von bis zu 11,3 kW und kann die Fahrzeugbatterie innerhalb von 8,2 Stunden vollständig füllen. Die Gleichstrom-Schnellladefunktion (DC) mit einer Ladeleistung von bis zu 115 kW erlaubt das Aufladen des Akkupacks in rund 34 Minuten von 15 auf 80 Prozent.
Ford bietet den Kunden an, sie bei Ladevorgängen zu unterstützen. Der Hersteller stellt auf Wunsch Hardware- und Software-Lösungen bereit, mit denen Unternehmen ihre Ladezeiten planen und optimieren können. Ein weiterer Service ist „Ford Telematics“: Hiermit können Flottenkunden die Bezahlung an öffentlichen Ladesäulen über das Ladenetzwerk von Ford sowie die Kostenerstattung für Mitarbeiter, die den E-Transit zu Hause aufladen, abwickeln. Die Fahrer können das Laden auch unterwegs mit Fords „Charge-Assist“-App organisieren, die in das System des E-Transit integriert ist und über den 12-Zoll-Touchscreen zur Verfügung steht.
Auf Wunsch lässt sich der E-Transit mit einem Bordgenerator ausstatten, der auf die Batterie zugreift und maximal 2,3 kW leistet. Dieses „Pro Power Onboard“ genannte System kann zum Beispiel für die Kühlung der Fracht genutzt werden oder auf der Baustelle für den Betrieb von Geräten und Werkzeugen, für die sonst ein eigenes Strom-Aggregat erforderlich wäre.
Ford bietet für den E-Transit ein einjähriges Service-Intervall ohne Kilometerbeschränkung sowie eine Garantie von acht Jahren beziehungsweise 160.000 Kilometern für alle elektrischen Hochvolt-Komponenten. Hinzu kommt ein einjähriges Pannenhilfepaket für Elektrofahrzeuge einschließlich der notfallmäßigen Aufladung des Fahrzeugs bei entleerter Batterie.
Andi_XE meint
Für Urbane Auslieferungen bestimmt eine super Sache.
Ist halt die Frage ob bzw wann sich das Fahrzeug amortisiert.
Mit dem Bordgenerator ist wohl die Möglichkeit gemeint, Elekrogräte (230 V / 2,3 KW ) zu betreiben. Hatte im ersten Augenblick vermutet da könnte eine Art REX gemeint sein.
Schön wäre noch optionales AC-Laden mit 22KW, würde für viele Firmen den Use-Case erweitern.
Oliver meint
315 km Reichweite bei 77 kWh Akku!? Wer’s glaubt wird selig! Das wäre ja ein Verbrauch von 24,4 kWh/100 km. Das schaffen ja nicht mal die meisten e-SUVs, die viel kleiner sind. Das solche Angaben überhaupt erlaubt sind, finde ich bedenklich!
elbflorenz meint
Es ist halt WLTP.
Da verbraucht auch ein EQC nur 18 kWh. :-)
Lewellyn meint
Kaufen tut die doch eh niemand. Dazu gibts viele Förderprogramme für Gewerbefahrzeuge, Einfahrverbote für Diesel in verschiedene Ecken, die werden sie schon los werden.
Renault und Nissan werden ihre überteuerten Elektrokisten ja auch los und die sind technisch deutlich schwächer.
Lewellyn meint
Nicht gerade preiswert, aber immerhin endlich mal taugliche Batterie und Ladewerte.
Helga meint
Für 70T Euro besorgt sich der Handwerker min. 2 Transits…. ich denke der real Verbrauch vom dem elektro Transit wird irgendwo bei min. 40 kWh liegen (real mit Zuladung, Regalen, Anhänger eher mehr). Wenn ich schau was der EQV eines Bekannten aktuell benötigt – und die fahren wirklich mit Samtfuß.
bei so einer Fahrzeuggattung müssen andere Konzepte her, als masslos überteuerte 150 KM me too Fahrzeuge.
Karsten meint
???? Nicht gerade preiswert ist aber sehr diplomatisch, ich frage mich da eher wer das kaufen soll?! Der Kastenwagen geht nach meiner Erinnerung beim Verbrenner bei ~35k€ (Brutto ?) los.
Bernhard meint
Es soll CamperFans geben, die genau auf ein solches Basisfahrgestell warten. Endlich kein Diesel mehr, endlich konsquente Ausbaubarkeit ohne Gas. Da in diesem Bereich das Geld sowieso sehr locker sitzt, haben die diversen Hersteller nun die Möglichkeit einen Kastenwagen oder einen teilintegriereten auf die Räder zu stellen. Mal sehen wer den ersten vernünftigen Camper vorstellt.
Satcadir meint
Das Problem ist bei Wohnmobilen die 3,5Tonnen Grenze durch den schweren Akku.
Über 3,5 Tonnen gibt es zuviele Einschränkungen.
Draggy meint
Losgehen ist ja immer das eine, dann will man ein Radio drinnen haben und schon muss man ein 15.000€ Comfort Plus Paket zubuchen.
Ist ja bei PKW das selbe, Verbrenner fängt bei 35.000€ an BEV bei 50.000€ ein wenig Ausstattung und der Verbrenner hat mit 70.000€ das 60.000€ BEV abgehängt.